Montag, 3. Februar 2020

Reha Tag 13

Hallo da draußen!

Neue Woche, neuer Plan und wahrscheinlich ab morgen jede Menge Neuankömmlinge.
Was ich heute so an Verabschiedungen mitbekommen hab.
Nächste Woche geht’s bei uns auch los, denn es haben nicht alle Verlängerung bekommen bzw. wollten auch keine.
Na ja das ist noch weit weg.


Heute stand als erstes Nordic Walking auf dem Plan.
Alle haben ihre Stöcke im Griff und laufen die 2,5km in ihrem Tempo.
Und heute hat sich so etwas wie ein Rehaflow bei mir eingestellt.
Obwohl wir in Gruppe gelaufen sind, war ich ganz bei mir, in meinem Tempo und meinen Wahrnehmungen. Über Stock und Stein ohne zu stolpern oder mir selber das Sportgerät zwischen die Beine zu hauen, war ich irgendwie total fasziniert vom Winterwald. Die Brauntöne von Tannennadeln und Laub, die vielen verschiedenen Grüntöne von Moosen, Farn und kleinen Tannen, die borkige Rinde von Tannen im Gegensatz zur glatten Hülle der Buchen, Meisen Gezwitscher und ab und an ein Rabe.
Man könnte fast zum Romantiker ala Joseph von Eichendorff werden.
Den Abschluss fand das ganze in Dehnübungen in der heute sehr spärlichen Sonne mit dem Baum im Wind (stehe auf einem Bein und winkle das andere Bein an und halte den Fuß fest) und dem herabschauenden Walker (Stöcke hüftbreit weiter vorn aufsetzen und mit dem Oberkörper nach vorn gehen wie ein Tisch sieht das aus).
Gerade rechtzeitig vor den ersten Schauern waren wir wieder im Trockenen.


Am späteren Vormittag gab es wieder Schwere und Wärme mit Frau Klipp und den grünen Sesseln.
Das ging heute ganz gut, auch wenn mich dieses Gefühl von kribbeln oder das etwas in Fluss kommt in meinem Arm irgendwie irritiert, aber dennoch nicht unangenehm ist.
Die Fachfrau erklärte, das wäre auch ein Zeichen von Entspannung da die Kapilargefäße sich weiten.
Okay, war ich also entspannt, wenn ich das nur mal nachts von mir behaupten könnte.

Nach dem Mittagessen, für mich gab es heute Pizza mit Gemüsebelag und Salat, gab es einen Vortrag vom Chefarzt zum Thema „Krebs und Sport“.
Für mich an sich nix neues, aber informativ und gut gemacht.
Leider zur ungünstigsten Zeit des Tages, nämlich als alle mehr oder weniger im Suppenkoma waren.

Und irgendwie scheint hier alles immer mal 3 zu sein.
3x 30-45min Ausdauertraining pro Woche empfahl der Chef
3xtäglich autogenes Training üben sagt Frau Klipp.
Und die Diätassistentinnen empfehlen 3 Mahlzeiten.

Ich hab nach dem Vortrag noch bei einem Milchkaffee in der Cafeteria gesessen und meine Mails gecheckt, bissel Facebook geguckt und das Wetter beobachtet. Muss ja auch mal sein.


Letzter Punkt auf dem Plan heute Entstauungsgymnastik.
Heute üben wir mit Gummiringen auf Hockern sitzend vorm Spiegel bei asiatischer Entspannungsmusik.
Arme vor oder hoch, Schultern kreisen, zur Seite beugen, den Ring kreisen, drücken oder von einer Hand in die andere geben.
Im Spiegel kann ich beobachten, das ich gut beweglich bin, nur langsam könnten sowohl mein Arm als auch mein Thorax von der ganzen Therapie doch auch mal Notiz nehmen, oder?
Na ja ich zeig euch derweil mal den Gymnastikraum 1:


Nachdem ich dann einen Ingwertee hatte, bin ich wild entschlossen zum schwimmen los gezogen. Alleine heute.

NEUER WELTREKORD!!!

34 Bahnen a16m in 20min

Jawoll, Anett trainiert für Olympia oder Paralympics wegen oben ohne? 🤷🏼‍♀️

Und wenn das jetzt nicht den erholsamen Nachtschlaf bringt, dann hilft wohl wirklich bloß noch die Steinzeitmethode mit der Keule und am Morgen ein guter Visagist, der mein Horn weg schminkt.

Folklore Abend mit der Trachtengruppe lassen wir heute aus.
Muss mich auf den für morgen angekündigten Winter vorbereiten.

Bis morgen!

Eure Anett 




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