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Sonntag, 17. Februar 2019

die erste Woche nach der Chemo

Hallo da draußen!

Ja nun ist die letzte Chemo also eine Woche her.
Und wie fühlt man sich da so?
Wollt ihr das wirklich wissen?
Soll ich ehrlich sein?

BESCHEIDEN! Um das mal gepflegt auszudrücken.

Aber mal von vorne.

Freitag und Samstag nach der Chemo ging's ja noch so einigermaßen.
Wie immer nach der Chemo halt, durch das Dexamathason glüht mein Gesicht immer und ich bin als Duracell Hase unterwegs, weil man irgendwie aufgedreht wird von dem Zeug.

Samstag war ich mit meiner Mutti im Theater zur Buchlesung von Katrin Weber quasi so zur Feier der abgeschlossenen Chemo, wobei ich da schon arge Probleme mit den Füßen hatte und kaum auftreten konnte. Aber es war ein schöner Nachmittag, wir haben viel gelacht und es hat einfach gut getan unter Leuten im ganz normalen Leben zu sein.

Sonntag haben die Nebenwirkungen dann endgültig die Oberhand bekommen.
Ich fühle mich ehrlich gesagt wie von einer Dampfwalze überrollt.
Schwere Beine, keine Kraft, kurzatmig und mit einem Puls wie nach einem Dauerlauf.
Kein Appetit und wenn es schmeckt ja doch nix oder macht dann auch noch ordentlich Sodbrennen und irgendwie hab ich das Gefühl, das meine eh schon angeschlagene Leber langsam aber sicher an der Grenze des Machbaren angekommen ist.
So hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt.

Eigentlich hatte ich gehofft, das die Freude darüber, die erste große und wohl auch schwerste Etappe geschafft zu haben, mich etwas über die körperlichen Symptome hinweg trägt.
War aber wohl nix.
Statt dessen liege ich hier so rum, musste alle Termine absagen für Anfang der Woche und bin unglaublich frustriert und mit jedem weiteren Tag auch besorgt ob meines Zustandes.

Donnerstag war ich dann zur Blutbildkontrolle und da ist glücklicherweise ein Aufwärtstrend zu erkennen.
Die Leukozyten erholen sich schon seit den letzten drei Wochen beständig, langsam zwar, aber sie erholen sich.
Das kann's also schon mal nicht sein.
Wobei die Mädels vom Onkologen schon sagen, das das ganz normal wäre.

Beim Kardiologen wo ich eine routinemäßige Echokardiographie und ein Ekg habe, fällt schon mal mein doch etwas erhöhter Puls auf.
Der Ultraschall dauert länger als sonst und diesmal erklärt er mir nix.
Dann fragt er wie ich mich fühle und ich erkläre das ich kurzatmig bin, öfter erhöhten Puls habe und keine 20 Stufen am Stück die Treppe hoch komme ohne völlig fertig zu sein.
Das wundere ich nicht sagt er. Einerseits wäre der Körper wirklich am Ende durch die Chemotherapie O-Ton "die Chemotherapie ist toxisch, nicht nur für den Tumor, auch für das Herz, für die Leber, die Lungen, für alles eigentlich, es sterben auch gesunde Zellen zur genüge ab", aber ich hätte das Wasser im Herzbeutel und das würde das natürlich noch schlimmer machen.

PERIKARDERGUSS

Ach na toll, ICH muss auch jede dämliche Nebenwirkung mitmachen, oder?
Ich soll mich schonen und mich sofort melden, wenn ich in Ruhe Luftnot bekäme oder mich schlecht fühlen würde.
Ansonsten kurzfristige Kontrolle im April und nicht erst im Herbst.

Zu allem Überfluss hab ich mir auch noch ne Bindehautentzündung eingehandelt, die wohl zum Teil auch allergisch bedingt ist-
Ist ja grad Frühling draußen, den ich leider nur von der Couch aus oder auf dem Balkon genießen kann.
Nix mit ich geh wieder meine 30min spazieren. Noch lange nicht so wie sich das momentan anfühlt.

Ein bisschen scheint es jetzt besser zu werden,
Die Füße schmerzen nicht mehr ganz so sehr und der Geschmack kommt gaaaaaaanz laaaaaangsam auch wieder obwohl vieles noch nicht geht und ich manchmal schon fast Angst habe etwas zu probieren, das dann wieder furchtbar schmeckt.

Und so hab ich das Wochenende strickend und lesend stundenweise auf dem Balkon verbracht.

Und wir haben das Projekt Haarwuchs Fotos angefangen.
Nachdem mir ja noch mal so ziemlich alle Haare ausgefallen sind und ich nur noch so was wie einen Flickenteppich auf dem Kopf hatte, hab ich alles noch mal rasiert und starte also in Woche eins mit einem kahlen Kopf, der aber ruck zuck so was wie einen Dreitagbart aufweist.
Es wird jetzt immer freitags ein Foto gemacht und dann schauen wir mal was uns da so erwartet.
Haarfarbe?
Locken?
Man darf gespannt sein.
Ich freu mich schon drauf.




















Bis die Tage also, wenn ich vom Kontrolltermin im Brustzentrum berichten werde.

Montag, 11. Februar 2019

letzte Chemo - endlich geschafft

Hallo da draußen!




















Nun ist sie schon wieder paar Tage her die letzte Chemo.
Endlich geschafft, die wahrscheinlichst schwerste Etappe.

6 Monate Chemotherapie ganz schön lange Zeit, in der man zwar einiges an Routine entwickelt und Erfahrungen dazu gewonnen hat, aber auch viel an Selbstbestimmtheit, Selbstständigkeit und Kraft hergeben muss.

Man lernt die Nebenwirkungen handeln und behandeln, man ist routiniert in Port anstechen, bei der Chemo die Zeit rumzubringen, Arzttermine wahr zu nehmen, man kennt sich mit dem Papierkram aus und hat hier und da Kontakte zu Mitpatienten geknüpft.

Man gibt aber mit jeder Chemo auch ein Stück Kraft ab.
Anfangs als die Chemo im 3 Wochen Rhythmus war, konnte ich das noch gut wieder aufholen.
Okay die Haare waren pünktlich nach 11 Tagen am ausfallen, später auch Augenbrauen und Wimpern und das typische Chemomondgesicht stellte sich auch ein. Aber mir ging es zwischen den Chemos immer ganz gut, so gut das noch gut Kraft für den Garten, Haushalt, Treffen, Spaziergänge und Co da war.
Später mit dem zweiten Wirkstoff Taxotere sollte sich das ändern.
Wöchentlich weniger Kraft, weniger Geschmack und nach und nach auch stellenweise weniger Geduld und Nerven für das alles.
Im Moment kämpft der Körper arg mit den Auswirkungen der letzten Dosis, aber ich denke das wird sich bald geben, weil er einfach nur noch entgiften darf und nicht am Donnerstag die nächste Schippe oben drauf bekommt.
In der einschlägigen Literatur ist zu lesen, das es circa 12 Monate dauert bis alles wieder halbwegs im Lot ist und der Onkologe sagte am Donnerstag so bedeutungsschwanger "aber ganz wie vorher wird's nicht mehr". Aha!!!

Also lerne ich die Tage mich zu zügeln, zu ruhen mehr als sonst und nach vorne zu blicken mit der Aussicht das die Kräfte bald wieder da sind und der Geschmack und die Haare und das die ollen schmerzenden Füße endlich der Vergangenheit angehören werden.

Diese Woche gehe ich erst mal wie ein alter Hase zur Blutkontrolle und zum Kontroll Ultraschall vom Herzen und nächste Woche zur Kontrolle ins Brustzentrum wo auch die Vorbesprechung für die OP sein wird.

Und dann werde ich euch wieder berichten und auch mal die Post's zum Thema Chemokörbchen und Nebenwirkungsmanagement fertig machen.

Bis die Tage also.



Freitag, 4. Januar 2019

Countdown läuft

Hallo da draußen!

Da bin ich wieder, erwacht aus dem Murmeltierland.











Gestern bin ich in den zweiten Taxotere Zyklus gestartet und war ganz schön fertig und hab den restlichen Tag schlafend verbracht.
War dann Dank Dexamethason aber nach 6 Stunden Nachtschlaf putzmunter und glühe jetzt wie eine Rotlichtlampe.












Die vierwöchige Pause hat richtig gut getan.

Geschmacksnerven sind wieder da sagen wir mal zu 90%, Augen tränen nicht mehr ganz so schlimm, Sodbrennen ist auch rückläufig wobei ich mit dem Essen schon bissel aufpassen muß.

Leider schälen sich meine Fersen jetzt und die Füße tun auch in Ruhe je nach Lagerung weh, müssen wir mal gucken wie sich das weiter entwickelt und eventuell an der Dosierung drehen hieß es gestern vom Doc.

Witzigerweise tun die Fersen nicht weh, wenn ich auf Tour bin.
Täglich 30min spazieren gehen wobei ich relativ zügig mit im Schnitt 5km/h unterwegs bin und dann so 2km zurück legen. Die größere Runde im Wald mit Freunden pack ich auch und ich hoffe das bleibt so.
Laut Schrittzähler schaffe ich so um die 5000 bis 7000 Schritte am Tag.
Wenn es gegen die Schmerzen hilft, dann laufen wir halt.


Und ihr dürft jetzt den Countdown runter zählen.

6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1


Mittwoch, 28. November 2018

die letzte Chemo 2018

Hallo da draußen!

Geschafft!
Paclitaxel Nummer 5 und 6 erledigt und jetzt ab in den Chemo Weihnachtsurlaub!

Das bedeutet aber auch, das ich jetzt insgesamt 10 von 16 Chemos hinter mir habe.
Mehr wie Halbzeit!!!
Wahnsinn, oder?

 

Ehrlich gesagt wird's aber auch Zeit für eine Pause.
Körperlich geht's mir ja ganz gut.
Den Chemotag kann man immer knicken, aber sonst fühl ich mich gut und komme gut durch die Tage.
Weihnachtsvorbereitungen laufen, alles schön dosiert, muss mich halt einteilen.

Aber die Nebenwirkungen, die erhöhten Pflegeaufwand bedeuten, nerven irgendwie.
Augen tränen - also Augentropfen
Nasenschleimhaut zu trocken reagiert dann halt mit Nasenbluten - also Nasenspray
Lippen wie nach ner Wüstenwanderung - also cremen, cremen, cremen
Mund scheinbar die Wüste himself - also trinken, gurgeln, sprühen
restliche Haut auch megatrocken - also ebenfalls cremen, cremen, cremen
und an die Füße kommt jetzt Schrundensalbe 

Und das einem fehlender Geschmack derartig auf die Psyche schlagen kann, hätte ich nicht gedacht.
Süß und lauwarm geht immer - Schokopudding, Haferbrei, Milchreis, Grießbrei in Variationen.
Alles schön warm im Bauch, knallt den Blutzucker in beachtliche Höhen und ist gut für die Seele.

Suppen sind auch was feines, allerdings arbeite ich da noch an den Konsistenzen.
Letzte Woche die Bandnudelsuppe mit Rindfleischeinlage hab ich drei oder vier Mal gegessen, die wurde mit jedem aufwärmen leckerer.
Heute der Reiseintopf, da war der Hackepeter vom Fleischer her wohl schon gut gewürzt, da muss ich das nächste mal einfach nur Hackfleisch nehmen.
Asiatische Suppen machen Sodbrennen. Warum sollte auch ausgerechnet die Magenschleimhaut okay sein???
5min Terrinen gehen auch, sind ja aber der reine Chemiebaukasten.
Rührei geht nur pur
Ansonsten Fleisch/Braten mit viel Soße und Gemüse angedickt oder mit Hollondaise ist auch okay, aber die Beilagen egal welche können täglich wechselnd eine Katastrophe sein.
Brot, Brötchen, Knäcke, Toast, Kekse, Kuchen gehen überhaupt nicht, wie Sand, alles zu trocken und nur mit literweise Kaffee zu ertragen.
usw. usw. usw.

Da hat man Appetitt und freut sich auf was schönes zu essen und dann nimmt man zwei Löffel und es ist geschmacklich eine Katastrophe.
Ich hoffe einfach mal, das die Pause jetzt und die B-Vitamine eine Linderung bringen und ich dann wenigstens noch bissel was von den ganzen Weihnachtsleckerein habe.
Drückt mir die Daumen.

In der Zwischenzeit backe ich fleissig Kekse und beglücke alle mit Kekstütchen so als kleines Dankeschön oder einfach so.

Freitag, 16. November 2018

Paclitaxel Nr. 3 und 4

und warum Geschmacksnerven ein doofes Volk sind

Hallo da draußen!

Da hätten wir sie also schon hinter uns gebracht, Paclitaxel Numero 3 und 4 und damit bleiben nur noch 2 übrig bis Pause ist.

 


Bis jetzt muß ich sagen läuft es ganz gut.
Die Chemotage selber sind für die Tonne, okay. Da bin ich schlicht und einfach abgeschossen vom ganzen Medikamentencocktail.
Antiallergikum, was für den Magen, Chemo selber - da hat der Körper einfach zu tun mit.
Da hilft nur nach Hause fahren, noch was zu Mittag essen und schlafen.

Dafür laufen alle anderen Tage bis jetzt richtig gut.
Ich schlafe gut, ich lagere nicht mehr so viel Wasser ein und ich kann hier meine Hausarbeiten erledigen und Termine wahr nehmen.
Wobei in den letzten zwei drei Tagen am Nachmittag dann schon ne Art Erschöpfung aufkommt, wenn ich bis Mittag schon alles erledigt habe.
Muss ich wohl mal noch an der Einteilung arbeiten.
Gerade Termine, die ich unbedingt wahrnehmen will, boykottiert mein Körper gerne mal.

Leider zeigen sich jetzt aber langsam die angekündigten Nebenwirkungen.
Trockene Haut und Schleimhäute, Nasenbluten, tränende Augen, Durchfall, Haarausfall, Geschmacksveränderungen.

Ich creme inzwischen täglich mit ner Bodylotion mit Urea und benutze eine pflegendes Nasenspray.
Augentropfen gegen die trockenen Augen kamen heute dazu.
Durchfall na ja ist auszuhalten. Einmal am Tag und dann ist gut bis zum nächsten. Kann ich die Rizinuskapseln ganz hinten im Schrank verstauen.

Haarausfall sollte ja eigentlich kein Thema mehr sein, ist es aber!
Da waren mir doch in der Pause und bis ungefähr zur zweiten Paclitaxel wieder Augenbrauen gewachsen und so ein kleiner Flaum auf dem Kopf.













Und nun sind die Haarschaften der Meinung im Rudel wieder den Kopf zu verlassen.
Augenbrauen so ziemlich alle am Sonntag und im Flaum kann man schon wieder polierte Stellen sehen.
Na gut, dann eben noch mal das ganze.
Zumindest weiß ich, die Haarwurzeln leben noch.

Was aber am nervigsten und für mich als Genussmensch am schlimmsten ist, sind die Geschmacksveränderungen oder die Tatsache, das der Geschmacksinn sich stellenweise ganz verabschiedet hat.
Da fühlt sich die Zunge schon ewig pelzig an und manchmal schmeckt alles süßlich.
Okay, das war ja noch auszuhalten.
Seit ein paar Tagen ist die Zungenspitze wie taub, als hätte ich mich verbrannt.
Und eigentlich ist alles geschmacklich oder vom Mundgefühl her doof.
Kaffee schmeckt mehr wie Wasser, salziges eher neutral, gut gewürztes oder altbekanntes kann ich oft gar nicht erschmecken.
Kalt ist manchmal erträglich, manchmal macht es die Zunge noch verrückter.
Süßes geht manchmal und manchmal is es einfach nur furchtbar ekelhaft.

Essen wird zur Belastungsprobe.
Frühstück mit Marmeladenbrötchen - Fehlanzeige.
Kochen und abschmecken - na dann viel Glück ihr lieben Essensteilnehmer.
Einkaufen - auf alles mögliche Appetitt, der Kühlschrank ist voll, aber nix is wirklich lecker. Die Familie muss sich um die Rester kümmern.

Backen geht, da halt ich mich strickt an die Rezepte.
Also kann ich zumindest meine Mitmenschen mit Keksen beglücken im Advent.

Geschmacksnerven sind richtige Diven falls ihr das noch nicht wußtet.
Und wenn die zicken und Allüren haben, da ist da nicht wirklich ein Kraut dagegen gewachsen.

Bleibt nur probieren und kosten und testen und hoffen, das man was geschmacklich ansprechendes findet.
Erfolge werde ich natürlich berichten.

Bis dahin sind die Geschmacksnerven ein doofes Volk!!!!



Mittwoch, 31. Oktober 2018

Paclitaxel 2 von 12

Hallo da draußen!

Gestern nun also die zweite von ZWÖLF Paclitaxel Chemos.

Oder sollte ich sagen Chemo mit Schlafgarantie?

Das Fenistil was ja gegen eventuelle allergische Reaktionen gespritzt wird, macht dermaßen müde. *gääääähn*

Handarbeitszeug hatte ich schon zu Hause gelassen, das Buch kann ich nächste Woche glaube auch sein lassen.
Hätte ich nicht ne nette Gesprächspartnerin gehabt, wäre ich wahrscheinlich durch Schnarchgeräusche aufgefallen.

Und da ich dann unausgeschlafen zu Hause gelandet bin, mussten meine Männer mich dann in müde, zickig und hungrig ertragen.  *uuuuups*

Da half nur ein schönes Mittagessen und dann etwas Schlaf.

Apropos Essen.
Wie Sie sehen, sehen Sie oben die langsam wohl genährte Chemoraupe im Pünktchenlook.
(Wann verpuppt sich eigentlich so eine Raupe? Gibt's da Gewichtsanangaben?)
Aktuell hab ich 5kg an Gewicht zu gelegt, bis 66kg darf ich noch, dann muss die Chemo aufdosiert werden und ich werde wohl mal Diuretika brauchen.
Momentan versuche ich das aber über Brennnesseltee und Ernährungstagebuch zu lösen.
Mein bissel Yoga hält mich zumindest beweglich.

Und während der Großteil sich freut, das ich Appetit habe und esse, gibt es doch immer mal wieder den Ratschlag während der Chemo zu fasten. 
Ich weiß gesunde Ernährung ist wichtig gerade jetzt, aber den Krebs aushungern bedeutet nach meinem Kenntnisstand auch, das die Körperzellen also die guten hungern.
Ob das so gut ist????
Ich weiß ja nicht so recht.
Und wenn ich da kein gutes Bauchgefühl hab, dann mach ich's nicht!
Punkt!

Was ich seit gestern mache ist die Kühlung der Hände, um den eventuell kommenden Neuropathien entgegen zu wirken oder sie ganz zu verhindern.
Ich benötige zwingend meinen guten Tastsinn auf Arbeit, die Patienten möchten ja nicht durchlöchert nach der Blutentnahme unsere Praxis verlassen.
Also friere ich mir zwei Gelkühlakkus über Nacht ein und nehme die inklusive Waschhandschuhe mit zur Chemo. Während die durchläuft, lege ich meine Hände auf die Kühlakkus im Handschuh oder außen drauf, wenn es von der Kälte her nicht zu ertragen ist.
Die Medical Tribune hat das hier kurz und bündig erklärt.
An den Füßen kann ich das leider gar nicht ertragen, da können wir die Chemo gleich auf dem WC verabreichen oder mit Blasenkatheter und da die Füße eh immer eisig sind, hofft der Onkologe und ich natürlich auch, das auch was hilft. Ziehe ich halt keine warmen Socken an zur Chemo.


Wisst ihr was ich überlege?
Mir sind doch jetzt in den 3,5 Wochen Pause schon wieder paar Stoppeln Augenbrauen und ein bisschen Kopfflaum gewachsen.
Ging ja recht fix.
Ob ich das nach Beendigung der Chemo mit Fotos fest halte und dann zu einer Art Film zusammensetzten sollte?
Wöchentlich oder täglich ein Foto?

Was meint ihr?




Freitag, 26. Oktober 2018

Chemo 2. Block gestartet

Hallo da draußen!

Nun will ich euch nur mal vom Start der neuen Chemo berichten.

Laut Planung vom Brustzentrum bekomme ich ja jetzt 12 Chemos mit Paclitaxel.

Jeweils 6 im wöchentlichen Abstand , dann zwei Wochen Pause und dann noch mal 6 Stück.
Lehren wir Horst noch mal so richtig das fürchten und stellen ihm schon mal den Müllsack hin, das er einpacken kann.

Dienstag war die erste Infusion, an die ich ehrlich gesagt nicht mehr ganz so locker flockig ran gegangen bin.
Man hat halt schon Erfahrung inzwischen mit Befindlichkeiten, Nebenwirkungen und Co.

Aber watt mutt, datt mutt.


Die Portstelle hab ich wieder schön mit Lidocain Creme einbalsamiert, echt guter Tip, dann tut der Einstich nicht so weh, vor allem wenn man das noch 11 über sich ergehen lassen muss.

Blutentnahme erfolgt ja jetzt auch wöchentlich gleich wenn die Infusion angelegt wird und ich bin echt fasziniert wie der Körper das doch hinbekommt.
Leukozyten von 4,6 auf 8,6 angestiegen und ich hoffe sie treten den Sinkflug nicht wieder so schnell an.

Diesmal gab es nur ein Beutelchen plus 500ml NaCl und wie das so durchlief, wurde ich wahnsinnig müde.
Nix mit häkeln oder lesen, die Augen fielen einfach zu.
Zurück zu führen ist das auf das Fenistil was man zur Infusion dazu gespritzt bekommt um eine mögliche Allergische Reaktion gleich im Keim zu unterbinden.
Eibe ist nun mal kein Kinderspiel, hilft aber.

Insgesamt hab ich alles gut vertragen, außer das ich Dienstag etwas sehr schläfrig war, keine weiteren Nebenwirkungen.
Auch heute 3 Tage später keine Übelkeit oder sowas. Das übliche rote Gesicht vom Dexamethason und natürlich auch wieder die Wassereinlagerungen, aber da hab ich ja jetzt schon Erfahrung und Gegenmittel.

Was mir heute aufgefallen ist, das meine Fingerspitzen manchmal wie eingeschlafen sind und kribbeln, komm ich wohl um die Nebenwirkung nicht drumrum. Schade, wäre ja zu schön gewesen.
Also Igelball, Kastanien, Eicheln, Murmeln, Massagebürste raus und Eigentherapie.

Und man glaubt es ja kaum, aber in den dreieinhalb Wochen Chemopause ist mir doch tatsächlich ein Ministoppelflaum gewachsen.
Leider wird der sich wohl wieder verabschieden, ABER die Haarwurzeln leben noch.
Da bin ich ja guter Hoffnung für's Frühjahr, wenn draußen alles wieder spriesst, wächst mein Haar wie Ostergras.
Okay bitte nicht in grün, aber sonst gerne sehr üppig und schimmeln braucht es dann bitte auch nicht.



Nebenwirkungen kann ich mir auch gerade überhaupt nicht leisten, der Sohn hat Windpocken und der Kater war auch krank.
Nicht das mir etwa langweilig wird .....

Und ja ich halte mich vom Kind fern, ich hatte schon Windpocken, aber ich bin ne Mutti!


Freitag, 5. Oktober 2018

leicht ernüchtert

Hallo da draußen,
diese Woche habe ich ja wieder ein zwei Kontrolltermine absolviert von denen ich euch berichten wollte.

Blutbildkontrolle eine Woche nach der letzten EC

Leukozyten bei 4,6 (bis 4 ist normal)
Erythrozyten bei 4,4 (bis 4 ist normal)
Langsam wird es Zeit nicht mehr jeden zu knutschen und die Desinfektionstücher parat zu halten, mein Infekt von vor 2 Wochen ist immer noch nicht ganz weg und was neues brauch ich nun wirklich nicht.

Da die Praxis nur mit einer Schwester besetzt und keine Patienten außer mir im Moment da waren, blieb ein bisschen Zeit zum quatschen und so hab ich mich mal mutig erkundigt was mich denn nu so erwartet und was die Schwestern so empfehlen.

Die neue Chemo kann so ihre Eigenheiten mit sich bringen.
Haarausfall ist klar, aber damit bin ich zu 95% durch, bloß noch so ein Miniflaum auf dem Kopf und Augenbrauchen und Wimpern auch nur noch die ganz hartnäckigen.
Schlapp und körperliche Schwäche kenn ich auch schon, muss ich mich drauf einrichten was bis jetzt ja schon relativ gut klappt.
Neu wäre das die Fingernägel braune Querstreifen bekommen, Jahresringe pro Chemo wie die Schwester sagte. Man könnte den Nagel schützen mit farbigem Lack und Nagelhärter unten drunter (dann belibt wohl die UV Strahlung weg) und müsse halt drauf achten nicht im Spülwasser zu weichen und unbedingt Handschuhe zum putzen anziehen und vieeeeeel cremen.
Ein Nagelstudio könne auch Abhilfe schaffen, was aber in Zeiten mit Krankengeld vielleicht nicht ganz so einfach zu stemmen wäre.
Außerdem könnte, weil es der Wirkstoff aus der Eibe ist, zu Gefühlsstörungen in Fußzehen und Fingerspitzen kommen, das sogenannte Hand-Fuß-Syndrom. Man könnte während der Chemo Hände und Füße kühlen - hihi, macht mein Körper eh schon. Wenn mal wieder ein eiskaltes Händchen für die Monsters gesucht wird, bin ich dabei. Ansonsten Igelball kaufen und Übungen zeigen lassen und vorab schon damit beginnen.

ANSONSTEN HOFFEN DAS DER KELCH AN EINEM VORBEI GEHT.
Nebenwirkungen - alles kann nichts muss und nein wir sind hier nicht im Swinger Club.

Zumindest gibt's Weihnachtsurlaub von der Chemo, der Dezember ist chemofrei.
Weihnachtsmarkt ich komme .....


Dann war ja da noch die Echokardiographie Kontrolle nach dem ersten Chemoblock

Diesmal beim niedergelassenen Kardiologen, wo man so freundlich ist und die onkologischen Patienten separat im Flur Platz nehmen lässt und zügig dran nimmt.

Hier soweit alles okay.
Blutdruck zu niedrig
Herz zu schnell
alles nix neues

Ultraschall selber okay bis entdeckt wurde das eine Herzklappe statt 3 Ohren nur 2 Ohren hat.
Bitteschön, was hat die???
Wäre nicht schlimm, ist angeboren, müsse man sich keine Sorgen machen , aber zweijährlich Echokardiographie.
Aha, is klar. Machen wir uns jetzt also keine Sorgen. Üüüüberhaupt nicht.
Mach ich mir jetzt auch erst mal wirklich nicht.
Erstens ist das jetzt der zweite Ultraschall des Herzens innerhalb 12 Wochen und der erste war zu 100% okay.
Zweitens habe ich, wenn es denn wirklich so ist, bisher nix davon gemerkt und das muss man wohl auch nicht, denn erstens haben das nur 1-2% der Bevölkerung und davon werden nur 25% symptomatisch. Und ich kann ja nun nicht jeden seltenen Schrott mitnehmen, der da als medizinische Kuriosität existiert.
Drittens, Kontrolle findet im Februar statt bis dahin hab ich das mit meinem Chef besprochen.

Wichtig für mich ist, das die Chemo keinen Schaden gemacht hat. PUNKT!


Trotzdem stellt sich so ne Art Ernüchterung ein.
Die körperlichen Symptome kommen häufiger oder brauchen länger zum abklingen, die Leukozyten sind auch dabei den Preis zu zahlen für Horst`s Zwangsräumung und es ist noch ein Stück des Weges zu gehen.
Nichts, was nicht zu schaffen wäre, aber es macht nachdenklich, wenn die Onkoschwester mal offen spricht und einem den Weihnachtsurlaub fast schon einredet, damit man für seinen Geburtstag fit ist.

Soll ich euch mal was sagen?
Dieser Horst ist so ein Blödmann und wenn der denkt, das der mich in die Knie zwingt, dann hat er sich geschnitten dieser 9,5mm Knirps, der er nur noch ist. So!!!

Freitag, 28. September 2018

und da war er bloß noch halb so groß

Lasst die Sektkorken knallen 🥂

Heute Kontrolle im Brustzentrum zur Chemo Halbzeit.

Horst ist in seiner maximalen Ausdehnung von 21mm auf 9,5mm geschrumpft und fast nicht mehr zur Umgebung abzugrenzen.

Die Chemo schlägt gut an, es geht weiter wie geplant und im Februar werden seine  Überreste und sein GPS Chip entfernt.

Dr. Hupfer ist sehr zufrieden mit mir, ich soll so weiter machen  und vor allem meinen Humor behalten.

Also geht's weiter mit Humor, Ingwer und Weihrauch, Yoga und Lektüre und dann kann dieser Blödmann seine Koffer packen, viel einzupacken wird er nicht mehr haben!!!

Dienstag, 25. September 2018

4. Chemo und damit erste Etappe geschafft

Hallo da draußen,
heute machen wir das mal anders.
Gleich ein Post nach der Chemo, erstens weil ich mich noch fit fühle und zweitens, weil es schon was zu berichten und zu feiern gibt.

Heute gab's nun also die vierte und damit letzte EC Dosis.
Was heißt - die erste Etappe ist geschafft!!!
Wow!!!
Fühlt sich gar nicht so an, aber es ist tatsächlich schon über ein Vierteljahr her das ich von Horst erfahren habe und seit knapp 11 Wochen gehe ich zur Chemo.

Ablauf wie immer eigentlich.
Ich los mit Chemokörbchen und Papa als Chaffeur.
Da das Anstechen letztes Mal ziemlich schmerzhaft war, haben wir heute mal die Haut ausgetrickst und Hämmorrhiden Salbe mit Lidocain drauf geschmiert 30min vor Beginn.
Und was soll ich sagen?
Was am Po wirkt, wirkt auch am Port, Haut betäubt, Anstich tat nicht weh.
Zur Erklärung es handelt sich um eine Lidocain Salbe gegen Schmerzen. Und da tun es echt die 50mg Lidocain gegen Hämmorhiden Schmerz genauso wie die 25mg Lidocain/25mg Prilocain vom favorisierten Hersteller und halb so viel bzw. noch weniger kostet es auch noch.
Sehr zu empfehlen, auch wenn man schlicht und einfach Angst vor dem Einstich zur Blutentnahme haben sollte.


Ansonsten war die Chemo heute wieder ruckizucki durch ohne Probleme.












Anschliessend mußte ich heute zum Doc zum Gespräch, Ultraschall vom Bauch und Termine koordinieren.
Zuerst wurde besprochen wie es mir geht, was ich so an Nebenwirkungen habe, was meine Pilzzucht macht und wie es jetzt weiter geht.
Dann Ultraschall vom Bauch, äußerst ungewöhnlich für mich das ich dazu weder nüchtern noch mit Espumisan vorbereitet bin. Aber der Doc wird schon wissen was er tut, der macht das ja schliesslich jeden Tag so und im Krankenhaus war ich auch nicht nüchtern glaube ich (Achtung Chemobrain).

Alles okay im Bauch, die Zyste sitzt natürlich an der linken oberen Niere und wird von der Milz verdeckt - warum fällt mir da eigentlich spontan "Milz an Großhirn, Milz an Großhirn, soll ich mich auch ballen?" ein???

Routinemäßig muss nach der ersten Etappe eine Kontrolle im Brustzentrum und eine Echokardiographie des Herzen erfolgen.
Brustzentrum bin ich  am Freitag bestellt und Echo am 02.10. - ich werde berichten.

Ansonsten ist er sehr zufrieden mit mir, ich würde das sehr gut meistern bis jetzt.
Bis auf meine Pilzzucht und die Wassereinlagerungen, das findet er nu nicht gut - er sprach direkt von "Sie leiden", wobei ich denke, das das immer noch das kleiner Übel ist.
Ich hab es in all meinen Berufsjahren schon so oft sehr viel schlimmer gesehen.
Scheinbar Ansichtssache.

Nun hab ich erst mal Chemopause bis 23.10. und dann geht's mit dem Taxotere weiter und wir hoffen, das ich das gut vertragen werde.

Jetzt zählt erst mal die letzte EC zu verdauen und wieder zu Kräften zu kommen.
Schliesslich hab ich im Oktober Klassentreffen und da will ich hin!!!!

Donnerstag, 13. September 2018

3. Chemo und Kontrolle

Hallo da draußen,
da bin ich wie versprochen.

Diesmal hat es etwas gedauert mit nem Zwischenbericht, sogar die Kontrolle ist schon gelaufen.
Leider braucht es jetzt irgendwie viel länger bis ich wieder fit bin und ich habe fest gestellt, wenn es mir nicht so besonders geht, dann werd ich momentan still, aber mal von vorne.

Mittwoch vor einer Woche war ja die 3. Chemo mit EC.
Die dritte dachte ich so, dann haste nur noch eine und bist mit dem Cocktail durch.
Aber irgendwie geht man nicht mehr so locker ran, weil man schon zwei hinter sich hat, mit Nebenwirkungen und weiß das der Körper zu tun hat und belastet ist.
Man hofft, das es so läuft wie die letzten zwei und sich nicht noch was dazu gesellt.

Da ich ja ein Freund von Routinen und Gewohnheiten bin, gab es wie üblich mein Chemokörbchen und das obligate Frühstück.
Halb gesund wegen der Verdauung und halb süß wie ich es mag wegen der Glückshormone und auch um Horst ein bissel zu verarschen. Der nascht schön süß und futtert Chemo mit und merkt's nicht.









In der Praxis war ganz schön was los und so saß ich nicht allein sondern mit einer netten Dame zusammen.
Sie hatte vor 10 Jahren Brustkrebs und nachdem sie jetzt ewig über Rückenschmerzen klagte, fand man Knochenmetastasen.
Örgs.
Op, Bestrahlung und glaube Hormontherapie, volles Rohr.
Na gut, nicht weiter drüber nachdenken.

Blutwerte soweit okay, Leuko bei 8,2
Weil es mir letztes Mal dann doch schon am Chemotag übel war, gibt's diesmal gleich Dexamethason zur Infusion dazu.
Mondgesicht ich komme!

Wir zwei Damen haben uns ganz nett unterhalten während ich am stricken war und meine Aperol und der Klare so durch liefen.
 

Die Zeit verging diesmal ziemlich flott und da ich die letzten zwei ja gut vertragen hab, lief es diesmal insgesamt auch ne Stunde kürzer.





Heim wie immer, Mittagessen wie immer und dann hab ich mich aber schon am frühen Nachmittag gelegt, weil ich ziemlich müde war.
Nach dem aufwachen und den ganzen restlichen Tag so ne leichte Übelkeit, nicht wirklich dramatisch und gut auszuhalten, Essen bessert.

Donnerstag bin ich gut aus der Nacht gekommen, hab vormittags hier so bissel Haushalt gemacht und ne Bolognese für alle gekocht, da war ich ja schon richtig froh drum und guten Mutes, das das so bleibt.
Wahr aber nix leider.
Nachmittags und auch am Freitag schlapp und müde, schwere Beine.
Okay, okay, lag ich halt rum.
Hab nur gemacht was so bissel ging oder sein mußte (was muss eigentlich?) und ansonsten eben Ruhe halten.
Chemo wirkt, der Körper kämpft, muss man ihn ja nicht noch zusätzlich belasten.
Und da ich ja von allen Seiten gemahnt werde zur Ruhe, halte ich eben welche.

Samstag war völlig anders.
Da war ich voll fit, wir waren nachmittags im Garten, ich hab paar Blümchen vom Balkon nach draußen quartiert, abends haben wir gegrillt und saßen noch ne Weile und haben den Spätsommer genossen.

Sonntag hat irgendwer den Stecker gezogen und um das Ganze abzurunden noch mit der Dampfwalze über mich drüber gerollt.
Hab das schon vormittags gemerkt, das ich so bissel lustlos war.
Mittags waren wir bei meinen Eltern zum Essen und haben den kurzen Weg zu Fuß gemacht wie immer.
Wieder zu Hause fühlte ich mich völlig übermüdet, Beine schwer wie nach nem 1000m Lauf und einfach nur der Wunsch sich auszuruhen.

Und so ging das bis Dienstag.
Zwar leicht abgeschwächt, aber schon so das ich spätestens mittags ne Pause in der Horizontalen einlegen mußte und wenigstens ne halbe Stunde auch geschlafen hab.
Überhaupt fühle ich mich weniger belastbar irgendwie.

Mittwoch war ja dann Kontrolle und ich hab natürlich gesagt was los ist.
Auch das ich jetzt insgesamt 5kg zugenommen hab und an den Beinen alles spannt und die Ringe nicht mehr passen.
Dexamethason Nebenwirkung okay, aber in so kurzer Zeit???

Das Blutbild ist soweit okay.
Gut Leuko bei 6,1 (Normwert 10 - 4), machen wir die Grippeimpfung eben erst nächste Woche. Aber sonst alles schön.
Ich wurde gewogen und für die nächste Chemo wird das Dexamethason nur noch zwei Tage gegeben und ich soll jetzt täglich drei Tassen Brennnesseltee trinken um das Wasser aus dem Körper zu schwemmen.
Wenn das nicht ausreicht, müssen wir stärkere Geschütze auffahren.
Heißhunger ist das eine, aber Wassereinlagerungen müssen echt nicht sein.

Die gute Nachricht zum Schluss - es funktioniert.
Heute schon 1,3kg weniger!
Und ich fühl mich auch bissel besser.

Was das schlapp und kaputt angeht, das wird mir wohl erhalten bleiben.
Also wieder umorganisieren oder spontan entscheiden.
Wenn es geht ist gut, wenn nicht, dann nicht, dann aber auch nicht traurig sein.

Wenn das nur so einfach wäre......

Mittwoch, 22. August 2018

alles im grünen Bereich

Hallo da draußen,
ich bin euch doch noch den Bericht meiner Blutbildkontrolle schuldig.

Also zuerst mal - alles im grünen Bereich zur Diagnose und Therapie passend.

Die Leukozyten liegen bei 7,9 - sind also nicht ganz so weit abgerutscht wie nach der ersten Chemo.
Sonst sieht das Blutbild auch gut aus, keine Einschränkungen oder Verbote ausgesprochen.

Ich unterstütze mit täglich mindestens einem Glas rotem Saft und meiner Sauerstoffportion aus Garten, Wald oder einfach Balkon.
Mehr kann man erst mal nicht tun.
Hände waschen, Keimschleudern meiden ist ja klar und zum Glück ist ja auch noch keine Infektsaisson so das ich Menschenmengen meiden müsste.
Und ich denke mein heißgeliebter Ingwer plus dem Weihrauch tun da ihr übriges für die Abwehr.

Ja und sonst?

Alles im grünen Bereich.

Nachdem die Chemo diesmal unerwartet fix Übelkeit brachte, die dann aber auch ebenso fix wieder weg war, hatte ich ehrlich gesagt "nur" damit zu kämpfen, das den Kräften dann doch jetzt Grenzen gesetzt sind und das sich da langsam Wassereinlagerungen ansammeln.

Die Kräfte na ja wohl ein Lernprozess meinerseits von Nöten.
Haushalten, Pausen machen, auf den Körper hören, akzeptieren das es nicht immer wie gewünscht geht und die Zeit genießen wo es eben läuft.
Aus diesem Grund hatte ich heute auch einen Termin der besonderen Art von dem ich aber gesondert berichten werden.

Die Wassereinlagerungen auch so ein Thema.
Bei mir gilt wohl - Chemo macht fett.
Zum einen bekommt man so ein Mondgesicht, weil man keine Haare mehr hat und das Haar nun mal als Rahmen ums Gesicht fehlt.
Angeblich kommt das Runde auch vom Dexamethason.
Zum anderen hab ich inzwischen schon 3kg zugenommen und das meiste davon scheint wohl eher Wasser zu sein, weil es in der Pause zur nächsten Chemo nämlich wieder zurück geht mit dem Gewicht obwohl ich permanent irgendwie Appetitt habe.

Nun trinke ich täglich mindestens eine Tasse Brennnesseltee zusätzlich zum Ingwer und sehe halt zu viele Wege zu machen - lieber dreimal laufen als einmal mit rechts und links bepackt - damit ich in Bewegung bleibe und der Körper aktiviert wird und ausschwemmen kann.
Bislang funktioniert das gut und so lange das so bleibt, brauche ich keine zusätzlichen Medikamente.

Ansonsten genieße ich meine Tage tatsächlich im Grünen - auf ner Waldrunde, im Garten bissel werkeln oder einfach mit der besten Freundin Kaffee trinken, auf dem Balkon sitzen.

In diesem Sinne grüne Grüße und bis zum nächsten Mal.

Sonntag, 19. August 2018

Chemo, die zweite

Hallo da draußen,
schon paar Tage her, aber ich konnte mich diesmal nicht früher aufraffen zu schreiben.

Mittwoch früh 8 Uhr war ich bestellt und bin natürlich mit Körbchen angereist, aber diesmal doch leicht sagen wir mal unsicher.
Eine Chemo hatte ich ja schon weg und war ja Dank dem MCP ganz schön weg vom Fenster und die ersten Tage auch ganz schön schlapp und dann kam der Soor. Macht man sich ja so seine Gedanken wie das diesmal nun werden wird, wo einem doch mehrere zuverlässige Quellen einschließlich Praxispersonal sagen, das jede Chemo auch mehr Nebenwirkungen bringt - ist ja nun mal Gift nicht nur für Horst.
Und dann ist diesmal ja auch der Sohnemann zu Hause.
Wie wird er das so verkraften? Kommen wir da zurecht?


Das Frühstück fiel etwas kompakter aus diesmal, Kaffee schmeckte nicht wirklich. Wo mir doch eigentlich nix über eine gepflegte Tasse Kaffee am Morgen in aller Ruhe geht.











Noch fix das neue Tuch gebunden und los, Papa war wieder mein Chauffeur.
 

Angekommen in der Praxis freundliche Begrüßung per Handschlag vom Doc und dann durfte ich wieder in "mein" Zimmer.

Port an stechen war diesmal nicht ganz so easy, irgendwie wollte der nicht gleich laufen, aber Schwester Andrea hat das gut im Griff und so kamen wir erst mal zu meinen gefüllten Blutröhrchen und spülten dann erst mal mit 250 NaCl durch.
Anschließend wie gehabt erst der Aperol, dann der Klare, gefolgt von weiteren 50ml NaCl inklusive Antikotzi Medikamente.














Apropos Antikotzi.
Nach einer Unterhaltung mit Schwester Andrea bekam ich Vergentan zur Probe mit und soll das statt MCP versuchen. Schlafen soll ja gut sein, dann kann sich der Körper erholen, aber abgeschossen ist ja eher nicht so Sinn und Zweck der Sache. Das ich zusätzlich schon mit Ingwertee und seit neuestem auch noch mit Weihrauch arbeite, findet sie gut.

Die 3h gingen diesmal gut rum, hab bissel gehäkelt und live Bericht erstattet.









Andreas hat mich dann wieder abgeholt und da ich mich soweit fit gefühlt hab, bin ich gleich nach dem Mittagessen noch einkaufen gefahren. Man weiß ja nie!

Gute Idee, denn so ab späten Nachmittag kam sie, die bleierne Schwere und ekelige Übelkeit. Und das trotz zweier Medikamente dagegen.
Lag ich so hier rum mit meinem Tee und paar Keksen, krampfhaft versucht die zwei Liter zu trinken und eigentlich eher versucht den Magen in Ruhe zu lassen.












Abends war der Sohnemann dann ganz lieb und hat Tisch gedeckt und das zusammen essen tat ganz gut, meiner Psyche und dem Magen. Aber für mehr haben dann die Kräfte auch nimmer gereicht, duschen und wieder in die Horizontale.

Wider Erwarten war die Nacht erholsam und ich bin Donnerstag früh ohne Übelkeit aufgestanden, hab aber wie angeordnet mein Dexamethason und die erste Vergentan genommen.
Kräftemäßig ging's auch ganz gut, hat zumindest für Körperpflege inklusive Soorvorbeugung und ein bisschen Haushalt gereicht. Aber nachmittags dann wieder Batterie leer trotzdem konnte ich nicht schlafen, nur hier liegen.
Und so zog sich das bis gestern so durch.
Vormittags Haushalt, Wäsche und so, nachmittags Ruhen. Aber die Kräfte kommen langsam wieder. Dauert halt diesmal bissel länger.
Aber lieber das, dafür keine Übelkeit. Denn statt der verordneten 3x1 Vergentan hab ich seit der Chemo nur zwei gebraucht. Tschaka!!!!

Heute war dann schon ein Spaziergang drin und gestern hab ich mich an Yoga versucht.


Nun hoffe ich mal, das meine Leukos nicht wer weiß wohin im Sinkflug sind.
Am Mittwoch waren sie bei 9.
Nicht das ich jetzt noch in Quarantäne muss.
Wo doch die Temperaturen langsam angenehmer werden für Waldspaziergang und Garten.
Ich muss raus, Chemo macht fett oder zumindest Wassereinlagerungen!  :-(





Dienstag, 14. August 2018

Chemokörbchen und andere Vorbereitungen

Morgen starte ich zur zweiten Chemo und hab mein Körbchen schon gepackt.

Vor der ersten Chemo bekam ich einiges an Material vom Onkologen unter anderem auch einen Zettel mit Informationen zur Chemoinfusion.

"Es ist ratsam sich ein kleines Getränk und evtl. etwas zu Essen mitzubringen.
Ein Kissen, eine Decke, ein Buch oder Musik über Kopfhörer können den Aufenthalt angenehmer gestalten."

steht da geschrieben.

Also hab ich mir ein kleines Körbchen zurecht gepackt.
Ich nehme mit:

0,5 L Getränk - reicht völlig aus, sonst rennt man laufend zum WC
eine kleine Dose mit Gurkenscheiben - mehr braucht es bei mir nicht
ein Buch
mein Häkelzeug
ne Strickjacke - wenn man fröstelig veranlagt ist
Handy - für Liveberichterstattung
Ladekabel und Powerbank

Damit bring ich die 3 Stunden ganz gut rum.


Ansonsten hab ich die letzten zwei Tage hier zu Hause den Haushalt soweit erledigt, der Einkaufszettel ist geschrieben, das Essen grob vorgeplant für den Rest der Woche.
Wenn man Familie hat, geht man gelassener in die Tage nach der Chemo, wenn einiges einfach schon erledigt ist. Der Chemorausch schläft sich dann ruhiger aus, bei mir zumindest.

Einen Zettel mit Fragen und Rezeptwünschen hab ich für den Onkologen auch fertig gemacht, ich glaube die Chemoalzi schlägt bissel zu. Außerdem muss ich ja nicht unnötig Zeit stehlen, weil ich dann da sitze und nicht mehr weiß was ich fragen wollte und dann später telefonisch nerven muss, wenn's mir wieder eingefallen ist.
Ein Ratschlag, den ich auch unseren Patienten immer gegeben habe "schreiben se sich nen Zettel mit allem was sie fragen wollen, dann vergessen sie nix".

Mein Frühstück für morgen ist vorbereitet - Skyr Vanille mit Birnenstücken und Zimt.
Klamotten und vor allem Kopfputz sind ausgewählt, der Wecker ist gestellt.
Bloß kein Stress morgen früh.
Mein Papa fährt mich hin, mein Schatz hohlt mich wieder ab.

Ich hoffe auf ne ruhige Nacht.
Das es so easy läuft bisher, stimmt mich etwas nachdenklich.
Man hat es schon so viele Male an Patienten gaaaanz anders erlebt.

Montag, 6. August 2018

Time to say Goodbye

Gewußt hab ich es ja schon von Anfang an, wenn er dann da ist dieser Moment, trifft es einen trotzdem schwer.
Fast schon reflexartig greife ich mir morgens im Bad in die Haare, um festzustellen alles fest.

Gestern Abend traf es mich dann doch ziemlich unvermittelt!

Als ich gerade dabei war mein Abendpflegeprogramm zu vollführen, hatte ich auf einmal ein Büschel Haare in der Hand und dann noch eins und noch eins und .......

Oh mein Gott!!!!

Die ganze lange Ponypartie lag da auf einmal vor mir im Waschbecken.
Mist!

Also Bürste raus und mal gekämmt.
Noch mehr Haare und auch kurze.
Die Illusion das es nur die lange Seite betrifft, weil die immer glatt gefönt wird, kann ich verabschieden.
Es geht jetzt also los.

Komisches Gefühl.
Traurig und fassungslos, weil es optisch ein Schritt zum krank aussehen ist.
Gespannt irgendwie, weil ich mich schon die ganzen Tage gefragt hab wie das sein wird und wie es aussehen wird.
Aber auch erleichtert, weil dieses Gänsehaut auf dem Kopf Gefühl nun wohl der Vergangenheit angehören wird.

Nachdem ich mich wieder etwas gefasst und derweil meine beste Freundin zum Sonntag Abend noch mit Haarbüschelfotos bombardiert habe, such ich mir mal ne Mütze raus. Lieber die Haare unter der Mütze verlieren als das die überall hier rumfliegen.
Mütze auf - autsch.
Meine Haare tun ja weh oder die Haarwurzeln oder die ganze Kopfhaut.
Das hatte aber keiner gesagt bisher, das es bissel zwickt und zwackt und kribbelt und die Mütze eigentlich unangehem ist. Aber ohne geht's auch nicht.











Na ja der Sonntag Abend durfte als gelaufen betrachtet werden.

Heute gleich nach dem Termin beim Frauenarzt wegen der Krankschreibung hat mein Schatz mir die Haare rasiert.
Waren ganz schön viele.












Und wieder einmal hatte ich mir das viel schlimmer vorgestellt als es dann letztendlich war.
Sieht zwar höchst ungewohnt aus, weil ich ja nun zu 80% Igel hab und sich jetzt nach und nach kahle Stellen bilden wo wirklich kein Haar mehr sitzt.

Aber es ist schon irgendwie auch so eine Etappe der Erkrankung ab der man es nicht mehr verheimlichen kann. Selbst ne Perücke wäre bei mir ja aufgefallen und wollte ich ja auch nicht.

Ab heute dann also betucht oder bemützt durch den Tag.
Ging auch schon ganz gut.
















Nun heißt es üben, üben, üben - Tücher binden, Mütze mit und ohne Tuch oder Band.
Und ganz nebenbei hab ich gestern angefangen ne Mütze zu stricken ......
Körpersignale oder so ......

Mittwoch, 1. August 2018

Kontrolle und ne Pilzzucht

Hallo da draußen,
heute war nun also die erste Kontrolluntersuchung nach der 1. Chemo.
Alles zum ersten Mal, bald ganz einfach Routine.

Meine Blutwerte sind soweit okay.
Gut die Leukozyten von 14 auf 6,5 gesunken, aber das ist im Rahmen und noch nicht bedenklich und draußen tobt ja gerade keine Grippewelle.

Ansonsten sind wir, der Onkologe und ich, zufrieden mit meinem Zustand.
Keine Übelkeit mehr.
Das Absetzen vom MCP hat Wunder gewirkt, war wohl ganz schön straff. Zu straff. Nächstes Mal gibt's was anderes oder wir versuchen ohne.
Ich fühl mich fit, platt von der Hitze, aber das habt ihr alle auch, da jammer ich jetzt nicht rum.
Ich kann gut schlafen, die Gedanken sind sortiert und scheinbar hat mein Körper das ganze ganz gut weg gesteckt.

Scheinbar.

Hat sich da doch seit Sonntag ein "hübscher" Soor also Pilzrasen entwickelt.
Was sich erst wie Zunge verbrannt anfühlte, wurde über Nacht zu Schluckbeschwerden und Halsschmerzen im Kehlkopfbereich und am Morgen beim Zähneputzen trug meine Zunge statt Prada weißen Pelz. *örgs*
Okay also ran an die Mundspüllösung.
Na ja eher Gel.
Grün, pfefferminzig und gewöhnungsbedürftig - nicht schlucken steht drauf!
Hab ich schon erwähnt das ich mit Schmelztabletten, Gelen und homöopatischen Tabletten, die krümmelig im Mund werden nicht kann???
Nun ja nutzt ja nix und siehe da, nicht lecker aber machbar.
Leider ist das Zeug aber nicht gurgelbar, so das der Soor eben weiter Richtung Kehlkopf und Speiseröhre unterwegs war/ist.
Nachdem ich mich belesen und mit der Praxis telefoniert hatte, was man da tun kann, war der Tag angefüllt von spülen, gurgeln, abspucken, trinken - lindernd ja, aber nicht bekämpfend.
Deswegen gab es heute eine Kapsel Fluconacol, die wirkt im ganzen Körper und dazu ein Gel das man in Mund verteilen und schlucken darf, das legt sich dann im Rachen und über die Speiseröhre.
Groß versprochen wurde Karamell, jetzt gab es Himbeer. Na gut, dann eben fruchtig, Hauptsache es hilft.

Wusstet ihr eigentlich das die Schleimhautzellen sich mit am schnellsten teilen? Ebenso wie Krebszellen etwa.
Der Soor ist zwar einerseits ein Zeichen, das das Immunsystem gerade herab gesetzt ist, aber auch das die Chemo wirkt.

In diesem Sinne, will ich nicht meckern oder jammern.
Es tut seine Wirkung, mir geht's den Umständen entsprechend wirklich gut - was will ich also mehr?



Sonntag, 29. Juli 2018

Murmeltier dank MCP

Hallo,
Da bin ich wieder.

Doch ganz schön abgeschossen gewesen die letzten Tage.
Mittwoch und Donnerstag gings mir ja noch recht gut, zwar immer ein leicht flaues Gefühl im Magen und bissel schlapp, lies sich aber mit kleinen Zwischenmahlzeiten und dem verordneten MCP gut beherrschen.

Ab Donnerstag Nachmittag gings dann langsam los.
Unendlich müde, schlapp, ess ich was oder lass ich's, was ess ich denn überhaupt- Kühlschrank voll und doch nicht das passende drin. 🙄

Freitag hab ich fast nur geschlafen, früh zwar mit dem alltäglichen im Bad gestartet und ein kleines bisschen Haushalt erledigt, damit ich irgendwie in Gang kam, aber dann war Sense, sicher dank auch der Hitze.

Gestern war es minimal besser, aber gegen Nachmittag dann wieder Murmeltier Phase.

Da mir aber nur noch wenig flau ist und wogegen ich auch mit Ingwertee ansteuern kann, hab ich heute todesmutig das MCP abgesetzt und siehe da - es geht besser, deutlich besser! Sogar der verordnete Spaziergang war problemlos drin.

Nun hoffe ich das das Tal durchschritten ist für diesmal, die angesoffenen 2kg sind jedenfalls schon wieder auf dem Rückzug.

Und Haare auch noch alle auf Posten.

Sommerlichen Sonntag wünsche ich euch noch.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Chemo, die Erste

Gestern 8:30 Uhr ging's nun also los.

Nach einer eigentlich ganz ruhigen Nacht, bin ich mit nem halbwegs ordentlichen Frühstück gestartet.









Noch ein Schnittchen fertig gemacht für mein Chemokörbchen und dann haben mich meine Eltern abgeholt.

In der Praxis wurde ich gleich in Empfang genommen und bekam ein schönes Plätzchen in einem verstellbaren Sessel zugewiesen.
Noch mal alles erklärt, dann wurde der Port angestochen. Tat echt nicht sehr weh, einatmen, kurz Luft anhalten, pieks, weiteratmen.
erst wurde der Port gespült, dann Blut abgenommen und dann gab's erst mal ne Runde Kochsalzlösung.







Ja und dann ging's weiter mit dem roten Epirucibin, gefolgt von nem größen Beutel mit Cyclophosphamid und zum Abschluss den Rest der Kochsalzlösung.



Lief alles ganz komplikationslos.
Man sitzt halt seine 3h da so ab, liest was oder häkelt, schreibt Whatsapp, macht nen Plausch mit der Schwester oder dem Doc, der kam auch noch mal gucken.











Ich bekam Medikamente gegen aufkommende Übelkeit gleich prophylaktisch gespritzt und muss ab heute für 5 Tage Dexamethason nehmen und vorläufig 3x täglich MCP, das soll ich dann aber langsam weg lassen.

Andreas hat mich dann abgeholt, wir waren noch in der Apotheke meinen Medikamentenvorrat und die Mundspüllösung abholen und da ich Hunger hatte, haben wir uns beim örtlichen Fleischer noch was zu essen geholt - Fisch in Senfsoße mit Gemüse und Kartoffeln.

Ja und dann kam es aber doch, das leicht flaue Gefühl im Magen als hätte man den Hunger übergangen, mir war warm im Gesicht vom Kortison, ich hatte Durst fand aber das Wasser langsam ekelig und müde war ich auch irgendwie.
Na ja über 32°C draußen plus Chemo ist wohl keine so gute Kombination.
Also lag ich so auf der Couch rum, hab gedöst, bissel mit Freunden geschrieben, meine 2 Liter brav getrunken und immer mal was kleines gegessen.



Man sieht halt schon bissel fertig aus.







Heute geht's besser, ich muss halt zwischendurch immer mal was kleines Essen. Nen Keks, bissel Gurke, Melone und trinken trinken trinken.
Frisches kaltes ist mir eh grad lieber.


Nun hoffe ich, das ich so durch die folgenden Tage komme und sich nicht noch all zu viel dazu gesellt.

Dienstag, 24. Juli 2018

Räumungsklage eingereicht

Morgen geht's los!!!!

8:30 Uhr startet die erste Chemo

Ich war ja heute beim Onkologen und wurde da ganz lieb und umfassend aufgeklärt, untersucht und ermutigt.

Wir haben noch mal alle Befunde besprochen.
Die Zyste bleibt da wo sie ist, Ultraschallkonrolle in vier Wochen.
Blutkontrollen stehen jetzt regelmäßig an und wir behalten meine Leber schön im Auge und ich werde von vorn herein gegen etwaige Übelkeit abgeschirmt.
Heute zum Abendessen schon die erste Kortison Tablette.

Die Haare gehen definitiv aus, das Perückenrezept sollte schon geschrieben werde, hab ich dankend abgelehnt. Fand er gut der Doc.
Ansonsten bekomme ich morgen noch ein Rezept für eine spezielle Mundspüllösung, falls die Schleimhäute sich da entzünden.

Essen darf ich alles was mir schmeckt, Gewichtsabbnahme wäre ein NoGo.
Es ist sinnvoll auf die Körpereigenen Signale zu hören was den Appetitt angeht.
Auf dem Merkblatt steht das allgemein übliche:
Vollkorn, gute Fette, zweimal Fisch die Woche, maximal dreimal Fleisch die Woche, Obst und Gemüse, 1,5 bis 2 Liter trinken am Tag dabei von zuckerhaltigen Getränken Abstand nehmen, Milchprodukte
Er hält es nicht für sinnvoll gerade jetzt einen extreme Ernähungsumstellung durch zu ziehen - "nach Eisbein wird ihnen eh nicht der Sinn stehen".

Ansonsten Pflichtprogramm mindestens 30min Bewegung an frischer Luft, also mindestens spazieren gehen oder walken, gerne auch joggen was halt gerade so möglich ist.
Mein Yoga soll ich weiter machen, was durch den Port momentan so geht, die Muskelgruppe ist halt noch eingeschränkt nutzbar für manche Übungen.

Joar und dann lass ich mich mal überraschen was da so kommen wird.

Im Moment bin ich positiv aufgeregt.
Es geht endlich los.
Horst geht es endlich an den Kragen.

Ich pack mal mein Chemokörbchen zusammen:
Getränk, Buch, Häkelzeug, ein Jäckchen und morgen früh ne kleine Verpflegungsdose dazu