Montag, 29. Juli 2019

3. Etappe startet

Hallo da draußen!

Auf in die dritte Behandlungsetappe - Strahlentherapie.

Es handelt sich um ionisierende Strahlung, die die Zellen verändern kann und so Überreste von Horst verbrutzelt.
Aber wie das immer so ist, nicht nur für Horst schädlich...


Also am 8.8. hab ich PlanungsCT, da wird dann die genaue Position bestimmt und angemalt.
Ab da nur noch duschen, möglichst mit Babyduschbad oder purem Wasser und nicht schrubben und rubbeln, sonst ist die Markierung weg.

Am 16.8. geht’s los
28 Bestrahlungen bekomme ich von Montag bis Freitag.
Man darf duschen wie oben beschrieben, aber nicht cremen oder Ölen.
Müdigkeit kann kommen, die Haut wird über kurz oder lang reagieren ist ja quasi wie Sonnenbrand.

Lymphoedem wird unser Problem werden sagte die Ärztin, weil es ja eigentlich jetzt schon ungewöhnlich schlimm ist und im Bestrahlungsgebiet liegt.
Und die Strahlen verhärten etwas das Gewebe, was ja für die Lymphknoten nicht so wahnsinnig günstig ist.

Es sind alle sehr lieb, es wurde gut erklärt und man hat immer einen Ansprechpartner.
Die waren über meinen fetten Patienten Ordner erstaunt obwohl die ja ausschließlich mit Krebsis zu tun haben.
Und ich dachte na ja, gibt sicher noch mehr so Unikate ....
Sie hoffen ich brauche nicht noch Senf zu meiner Extrawurst.

Ich auch!!!



Donnerstag, 25. Juli 2019

Jahrestag 1.Chemo


Heute vor einem Jahr bei gleichen Temperaturen hab ich meine erste Chemo von insgesamt bekommen.

Siehe Foto

Wahnsinn wie die Zeit vergangen ist.
Wahnsinn das ich noch immer in der Behandlung stecke.
Wahnsinn das mein Plan mit arbeiten so nicht aufgehen wird.

Aber wenn sich eine Türe schließt öffnet sich eine neue.....

#trotzkrebs
#horstmusssterben






Dienstag, 9. Juli 2019

Unikum mit richtiger Entscheidung

Faszinierend hätte wohl Mr. Spok gesagt.

Der Termin beim Genetiker war aufschlussreich und zugleich verwirrend.

Aufschlussreich, weil das Ergebnis meine Entscheidung zur beidseitigen Mastektomie untermauert hat.

Ich habe die Mutation für Brustkrebs und leider auch die für Eierstockkrebs.

Es bedeutet für mich, das ich jetzt lebenslang zur Brustkrebskontrolle gehe und nicht nach 5 Jahren im Rahmen der sogenannten Heilungsbewährung aus dem Kontrollprogramm ausgeschrieben werde.

*Nur mal so am Rande, ich finde das eh Schwachsinn. Als Krebspatient, wenn auch als geheilt, hat man doch immer ein erhöhtes Risiko.*

Es heißt aber auch, das mir die Entfernung der Eierstöcke nahe gelegt wurde.
Leider gibt es keine Vorsorgeuntersuchung für Eierstockkrebs.
Wenn man einen Tumor im Ultraschall findet, ist das Kind in aller Regel schon in den Brunnen gefallen, weil die Eierstöcke quasi frei im Bauchraum schweben und nicht noch mal extra von irgendwelchem Gewebe umschlossen sind, was es eventuellem Krebs sehr leicht macht sich auszubreiten.

Für mich stellt das kein Problem dar.
Der Kinderwunsch ist abgeschlossen, die Eierstöcke nach 6 Chemos nicht mehr zu gebrauchen und ich muss im Rahmen der Behandlung eh in die Wechseljahre geschickt werden, weil Horst meine weiblichen Hormone heiß und innig geliebt hat.
Die OP hätte in sofern den Vorteil, das die Wechseljahre nicht per Medikament erzeugt werden, sondern eben weil die Eierstöcke ausgezogen sind. 
Und außerdem ist damit auch gleich das Thema mit den Zysten und der Verhütung vom Tisch.


Was für mich schon irgendwie ein Problem darstellt und allgemeine Verwirrung stiftet, ist das zweite Ergebnis des Gentest's.

Da finden die doch eine "Veränderung mit unklarer klinischer Bedeutung", die noch nirgends beschrieben ist.

Na toll!!!!

Ich mein jeder Mensch ist ein Unikat, aber so ein seltenes Ding wollte ich ja nun wirklich nicht sein.

Letztendlich werden jetzt bei mir noch Mundschleimhaut und Zellen der Blase (glücklicherweise aus dem Urin gewonnen) untersucht, um das mit dem Eierstockkrebs noch mal genauer einzugrenzen.

Und ich bin echt froh, dass ich so resolut entschieden habe.

Der Genetiker fand es auch höchst bedenklich, das ich in einer Brust gleich 3 verschiedene Krebsarten hatte - Horst, Hubert und ein Baby, welches noch nicht wusste ob es sich Horst oder Hubert anschließt. Und konnte meinen Entschluss voll und ganz nachvollziehen.

Merke, wenn schon Unikum, dann wenigstens richtig entschieden!




Samstag, 6. Juli 2019

Horst muss weg!!!

Hallo da draußen!
Da bin ich wieder nach überstandener OP.

Es geht mir soweit gut, hätte ich mir schlimmer vorgestellt.
Der Körper braucht einfach seine Zeit, um sich zu sortieren und zu heilen.
War ja nicht gerade ne kleine OP.

Diesmal haben wir vorsorglich alles etwas anders gemacht.
Am Donnerstag, den 20.6. zur Aufnahme boten mir die Schwestern ein Zimmer ganz für mich alleine mit traumhaftem Ausblick und Naturchor (Frösche, Enten, Fuchs) vorm Fenster an.
Hab ich natürlich angenommen, denn die eigentlichen Zimmer für die Brustkrebspatientinnen, haben mir ja bisher nicht wirklich Glück gebracht.
Nun werdet ihr sagen "is die verrückt? ein Zimmer alleine, bei der OP"
Nein nicht verrückt eher entspannt.
Ich konnte für mich sein, Radio hören, Fernsehen gucken, einfach nur zum Fenster raus gucken, Besuch empfangen ohne jemand zu stören, Buch lesen ohne abgelenkt zu werden, Lüften und so weiter.
In der Tat wollte ich bewußt nur für mich sein.
Ich bin sonst ein geselliger Mensch, aber jetzt ein Jahr nach der Diagnose und vor dieser Op war mir einfach mal nach Einsamkeit und Ruhe.

Die Vorbereitungen liefen wie gehabt - Labor, EKG, Röntgen und Aufklärungsgespräch.
Keine besonderen Vorkommnisse und Ergebnisse.

So starteten wir Freitag mit ner hübschen Skizze auf der Brust und der Beschriftung "Arme anlegen" in den OP.
Doc Hupfer war so nett sich noch paar Minuten Zeit zu nehmen bei mir im Zimmer nachdem ich bemalt war und im Vorbereitungsraum kam er auch noch mal dazu.
Alle haben sich ganz lieb um mich gekümmert und so bin ich sanft ins Land der Träume dahin geschlummert und hab von allem im Op nix mitbekommen.
Circa 2-3 Stunden später bin ich im Aufwachraum wieder zu mir gekommen, schmerzfrei, orientiert und mit Fensterplatz.
Pfleger Volker hat sich ganz lieb um mich gekümmert bis ich bereit war für mein Zimmer.

Aber nix geht bei Frau Brünnig ohne Extrawurst und so kam es, das es dann im Zimmer doch etwas hektisch besorgt wurde. Die Naht unter der linken Achsel blutete munter vor sich hin, es kamen erst mehrere Schwestern, dann doch noch ne Ärztin und zum guten Schluss Doc Hupfer, um sich das mal anzugucken.
Letztendlich lag wohl der Drainageschlauch irgendwo an, denn nachdem die Kompressen mehrfach gewechselt waren und ich auf diese Art und Weise doch etwas hin und her geruckelt war, lies die Blutung nach bzw. lief wie gewünscht in der Drainage ab. 

So konnte meinem Gesuch nach Zwieback und Tee statt gegeben werden und so mümmelte und trank ich, wenn ich wach war und konnte dem Magen dadurch Normalität verschaffen.

Die Nacht war ruhig, relativ schmerzfrei und am Samstag morgen fühlte ich mich soweit fit für Bad und WC.
Nun ja mein Kreislauf lag wohl noch im Bett, ich dann ganz fix auch wieder.
Soll vorkommen.
Also noch zwei große Flaschen Elektrolyte über den Tag laufen lassen und dann war der Kreislauf auch einverstanden.
Liegen war eh die beste Methode erst mal und dank verstellbarer Betten, kann man sich ja doch halbwegs positionieren, was so möglich ist mit 2 Drainagebeuteln und 'nem Blasenkatheter.

Ab Sonntag ging es dann stetig bergauf.
Flexüle und Katheter raus, essen am Tisch, Spaziergang mit der Physiotherapeutin - ich bin wieder in der Senkrechten!

Auch der erste Blick unter den Verband war nicht erschreckend.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich erwartet hatte. Aber als ich so an mir runter geguckt hab, war so der erste Gedanke "sieht ja gar nicht so schlimm aus" und der zweite "hat er aber schön gemacht der Herr Hupfer".
Natürlich sieht man anders aus, guckt man anders an sich herunter.
Der Blick ist jetzt frei auf ein Bäuchlein, von dem ich zwar wußte, das aber nicht in der Größe in Erinnerung hatte.

Und da die Genesung trotz zunehmender Hitze draußen weiter in großen Schritten vorwärts ging, wurde Montag die BH und Mopsversorgung in die Wege geleitet und Dienstag ging's heim.
Liegen und ruhen kann ich auch zu Hause.



Nun is er weg der Horst mit seinem Gefolge.

Befreiend, erleichternd und irgendwie auch noch etwas unglaublich.
Hat er mich doch ganz schön auf Trab gehalten und bei seiner Bekämpfung wie ein Magnet alles angezogen was es noch umsonst dazu gab.

Auf Nimmerwiedersehen du Blödmann!!!!!



Montag, 1. Juli 2019

Kreative Blogparade

Krebs ist, wenn man trotzdem lacht, ist nicht nur ein fantastisches Buch von Sabine Dinkel sondern auch das Motto unserer kreativen Blogparade.

Ihr seid selbst betroffen, Angehörige oder Pflegende?
Dann zeigt uns und der Welt da draußen, dass das Leben #trotzkrebs lebenswert ist, dass man Spaß und an allem Teil haben kann.

Kopiert diesen Text und zeigt uns was #trotzkrebs so alles geht. 
Macht Fotos, zeichnet oder bastelt oder dichtet etwas eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Überrascht uns

Anett von 
https://horstmusssterben.blogspot.com/?m=1

Sabine von 
https://www.sabinedinkel.de/

Und vor allem teilt und verbreitet diesen Post!!!

#horstmusssterben
#krebsistwennmantrotzdemlacht

#trotzkrebs