Dienstag, 19. Februar 2019

Horst ist weg














Ätsch!!!

Horst ist weg!!!

Laut Ultraschall ist da eine circa 2cm umfängliche Stelle, die noch echoarm und verhärtet ist sichtbar und auch tastbar ist, aber Horst ist weg.

Was für tolle Nachrichten!!!

Mitte März räumen wir dann die Wohnung des Mietnomaden bzw. sie wird gleich ganz abgerissen und der Türsteher äh Wächterlymphknoten kommt auch mit raus.

Hat sich die harte Zeit mit all ihren Höhen und Tiefen doch wirklich gelohnt.

Ich Danke euch von Herzen für eure Daumen und Gedanken und das Mietfiebern heute.


Einziges Manko
Morgen muss ich noch mal zum Kardiologen.
Dicke Füße und Gewichtszunahme deuten auf eine Herzschwäche hin, irgendwie stimmt da was nicht und soll vom Brustzentrum aus abgeklärt und behandelt werden wegen der Op-Fähigkeit.

Also bitte heute mitjubeln und feiern und morgen noch mal Daumen drücken.

Sonntag, 17. Februar 2019

die erste Woche nach der Chemo

Hallo da draußen!

Ja nun ist die letzte Chemo also eine Woche her.
Und wie fühlt man sich da so?
Wollt ihr das wirklich wissen?
Soll ich ehrlich sein?

BESCHEIDEN! Um das mal gepflegt auszudrücken.

Aber mal von vorne.

Freitag und Samstag nach der Chemo ging's ja noch so einigermaßen.
Wie immer nach der Chemo halt, durch das Dexamathason glüht mein Gesicht immer und ich bin als Duracell Hase unterwegs, weil man irgendwie aufgedreht wird von dem Zeug.

Samstag war ich mit meiner Mutti im Theater zur Buchlesung von Katrin Weber quasi so zur Feier der abgeschlossenen Chemo, wobei ich da schon arge Probleme mit den Füßen hatte und kaum auftreten konnte. Aber es war ein schöner Nachmittag, wir haben viel gelacht und es hat einfach gut getan unter Leuten im ganz normalen Leben zu sein.

Sonntag haben die Nebenwirkungen dann endgültig die Oberhand bekommen.
Ich fühle mich ehrlich gesagt wie von einer Dampfwalze überrollt.
Schwere Beine, keine Kraft, kurzatmig und mit einem Puls wie nach einem Dauerlauf.
Kein Appetit und wenn es schmeckt ja doch nix oder macht dann auch noch ordentlich Sodbrennen und irgendwie hab ich das Gefühl, das meine eh schon angeschlagene Leber langsam aber sicher an der Grenze des Machbaren angekommen ist.
So hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt.

Eigentlich hatte ich gehofft, das die Freude darüber, die erste große und wohl auch schwerste Etappe geschafft zu haben, mich etwas über die körperlichen Symptome hinweg trägt.
War aber wohl nix.
Statt dessen liege ich hier so rum, musste alle Termine absagen für Anfang der Woche und bin unglaublich frustriert und mit jedem weiteren Tag auch besorgt ob meines Zustandes.

Donnerstag war ich dann zur Blutbildkontrolle und da ist glücklicherweise ein Aufwärtstrend zu erkennen.
Die Leukozyten erholen sich schon seit den letzten drei Wochen beständig, langsam zwar, aber sie erholen sich.
Das kann's also schon mal nicht sein.
Wobei die Mädels vom Onkologen schon sagen, das das ganz normal wäre.

Beim Kardiologen wo ich eine routinemäßige Echokardiographie und ein Ekg habe, fällt schon mal mein doch etwas erhöhter Puls auf.
Der Ultraschall dauert länger als sonst und diesmal erklärt er mir nix.
Dann fragt er wie ich mich fühle und ich erkläre das ich kurzatmig bin, öfter erhöhten Puls habe und keine 20 Stufen am Stück die Treppe hoch komme ohne völlig fertig zu sein.
Das wundere ich nicht sagt er. Einerseits wäre der Körper wirklich am Ende durch die Chemotherapie O-Ton "die Chemotherapie ist toxisch, nicht nur für den Tumor, auch für das Herz, für die Leber, die Lungen, für alles eigentlich, es sterben auch gesunde Zellen zur genüge ab", aber ich hätte das Wasser im Herzbeutel und das würde das natürlich noch schlimmer machen.

PERIKARDERGUSS

Ach na toll, ICH muss auch jede dämliche Nebenwirkung mitmachen, oder?
Ich soll mich schonen und mich sofort melden, wenn ich in Ruhe Luftnot bekäme oder mich schlecht fühlen würde.
Ansonsten kurzfristige Kontrolle im April und nicht erst im Herbst.

Zu allem Überfluss hab ich mir auch noch ne Bindehautentzündung eingehandelt, die wohl zum Teil auch allergisch bedingt ist-
Ist ja grad Frühling draußen, den ich leider nur von der Couch aus oder auf dem Balkon genießen kann.
Nix mit ich geh wieder meine 30min spazieren. Noch lange nicht so wie sich das momentan anfühlt.

Ein bisschen scheint es jetzt besser zu werden,
Die Füße schmerzen nicht mehr ganz so sehr und der Geschmack kommt gaaaaaaanz laaaaaangsam auch wieder obwohl vieles noch nicht geht und ich manchmal schon fast Angst habe etwas zu probieren, das dann wieder furchtbar schmeckt.

Und so hab ich das Wochenende strickend und lesend stundenweise auf dem Balkon verbracht.

Und wir haben das Projekt Haarwuchs Fotos angefangen.
Nachdem mir ja noch mal so ziemlich alle Haare ausgefallen sind und ich nur noch so was wie einen Flickenteppich auf dem Kopf hatte, hab ich alles noch mal rasiert und starte also in Woche eins mit einem kahlen Kopf, der aber ruck zuck so was wie einen Dreitagbart aufweist.
Es wird jetzt immer freitags ein Foto gemacht und dann schauen wir mal was uns da so erwartet.
Haarfarbe?
Locken?
Man darf gespannt sein.
Ich freu mich schon drauf.




















Bis die Tage also, wenn ich vom Kontrolltermin im Brustzentrum berichten werde.

Montag, 11. Februar 2019

letzte Chemo - endlich geschafft

Hallo da draußen!




















Nun ist sie schon wieder paar Tage her die letzte Chemo.
Endlich geschafft, die wahrscheinlichst schwerste Etappe.

6 Monate Chemotherapie ganz schön lange Zeit, in der man zwar einiges an Routine entwickelt und Erfahrungen dazu gewonnen hat, aber auch viel an Selbstbestimmtheit, Selbstständigkeit und Kraft hergeben muss.

Man lernt die Nebenwirkungen handeln und behandeln, man ist routiniert in Port anstechen, bei der Chemo die Zeit rumzubringen, Arzttermine wahr zu nehmen, man kennt sich mit dem Papierkram aus und hat hier und da Kontakte zu Mitpatienten geknüpft.

Man gibt aber mit jeder Chemo auch ein Stück Kraft ab.
Anfangs als die Chemo im 3 Wochen Rhythmus war, konnte ich das noch gut wieder aufholen.
Okay die Haare waren pünktlich nach 11 Tagen am ausfallen, später auch Augenbrauen und Wimpern und das typische Chemomondgesicht stellte sich auch ein. Aber mir ging es zwischen den Chemos immer ganz gut, so gut das noch gut Kraft für den Garten, Haushalt, Treffen, Spaziergänge und Co da war.
Später mit dem zweiten Wirkstoff Taxotere sollte sich das ändern.
Wöchentlich weniger Kraft, weniger Geschmack und nach und nach auch stellenweise weniger Geduld und Nerven für das alles.
Im Moment kämpft der Körper arg mit den Auswirkungen der letzten Dosis, aber ich denke das wird sich bald geben, weil er einfach nur noch entgiften darf und nicht am Donnerstag die nächste Schippe oben drauf bekommt.
In der einschlägigen Literatur ist zu lesen, das es circa 12 Monate dauert bis alles wieder halbwegs im Lot ist und der Onkologe sagte am Donnerstag so bedeutungsschwanger "aber ganz wie vorher wird's nicht mehr". Aha!!!

Also lerne ich die Tage mich zu zügeln, zu ruhen mehr als sonst und nach vorne zu blicken mit der Aussicht das die Kräfte bald wieder da sind und der Geschmack und die Haare und das die ollen schmerzenden Füße endlich der Vergangenheit angehören werden.

Diese Woche gehe ich erst mal wie ein alter Hase zur Blutkontrolle und zum Kontroll Ultraschall vom Herzen und nächste Woche zur Kontrolle ins Brustzentrum wo auch die Vorbesprechung für die OP sein wird.

Und dann werde ich euch wieder berichten und auch mal die Post's zum Thema Chemokörbchen und Nebenwirkungsmanagement fertig machen.

Bis die Tage also.