Montag, 30. Dezember 2019

Ein turbulentes Jahr

Hallo da draußen!

Ein turbulentes Jahr geht zu Ende.
Eines, das im Zeichen der Krankheit, der Veränderungen aber auch der Freundschaft stand.

Eigentlich habe ich bis fast zum Jahresende mit der Bekämpfung von Horst und seinen Auswirkungen zu tun, aber ich darf mich jetzt als KREBSFREI betrachten.
Ich habe erfahren dürfen und teils müssen zu was mein Körper in der Lage ist, was er leisten und durchstehen kann, aber auch das ich auf ihn hören muss.

Pünktlich und fast noch als Weihnachtsgeschenk kam die Zusage zur onkologischen Reha im Januar nach Bad Tabarz wie von mir gewünscht.
So starte ich im neuen Jahr damit mich ausgiebig um mich selbst zu kümmern und weiter zu Kräften zu kommen.
Und dann kann endlich über die Erwerbsminderungsrente entschieden werden.

Womit wir schon beim zweiten großen Thema in diesem Jahr wären.
Bürokratie
Unglaublich was man als Patient so alles zu beantragen, genehmigen zu lassen und ausfüllen muss und das an einem Punkt im Leben wo man geistig gar nicht aufnahmefähig oder leistungsfähig ist, weil man voll damit zu tun hat sich durch die Therapie zu kämpfen.
Zum Glück hatte ich viel Hilfe von Freunden und Familie, von Mitpatientinnen und Behörden.
Trotzdem überfordert mich das noch immer oft und schürt Ängste.

Ängste sind auch ein gutes Stichwort um zum Thema Veränderungen zu kommen.
Da gab es ja so einige in diesem Jahr.
Optischer Art von Frau Propper wieder zur Frisur, von 66kg wieder zu 56kg, Brüste ab, Kompressionsversorgung an.
Meine Pläne wurden wieder und wieder durchkreuzt, mussten verschoben und letztendlich aufgegeben werden.
Und so gebe ich hier auch offiziell bekannt, das meine beruflichen Laufbahn als Arzthelferin beendet ist. Momentan ist überhaupt nicht klar ob es überhaupt noch ne berufliche Laufbahn gibt.
Schwer zu akzeptieren für mich, aber leider zeigen mir Körper und Seele sehr deutlich wo die Reise vorerst hin geht.

Ich bin wahnsinnig froh das ich meine Familie und Freunde hinter mir weiß, die mich unterstützen, auch mal bremsen, mir den Kopf waschen und mich aushalten in dieser wechselvollen Zeit.
Ich habe neue Freundschaften geschlossen in diesem Jahr und bin froh darüber.
Das Team der Station 8 der Pleissentalklinik hatte ein gutes Händchen bei der Zimmerbelegung, denn aus der Zimmergenossin von der ersten OP ist eine liebe Freundin geworden.
Aber auch das Internet hat mir neue Verbindungen und Freunde beschert allen voran Andrea Heckmann, die mir das Stipendium zur Ausbildung zum Psychoonkologischen Beraterin schenkte.

Ich hoffe für das neue Jahr auf positive Veränderungen und Verbesserungen.
Ich wünsche mir das ich und alle, die mir nahe stehen und lieb sind, gesund bleiben oder gesund werden und das wir noch viel Zeit miteinander haben.

Kommt gut ins neue Jahr, bleibt mir als Leser treu und vor allem gebt acht auf euch.

Eure Anett

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Eigenen Ladezustand im Auge behalten! Krebstip Nr. 10





Krebs-Tipp Nr. 10 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen wie:EIGENEN LADEZUSTAND IM AUGE BEHALTEN !

Ihr lieben Gesunden, ihr müsst euch zwar nicht mit dem bösen K rumschlagen, aber ihr habt mit Sicherheit genug bis mehr als genug andere Sorgen und Baustellen in eurem Leben. Umso großartiger, wenn ihr uns trotzdem mit Rat & Tat zur Seite steht!
Nur: Bitte passt auch gut auf EUCH auf. Denn wenn ihr euch zusätzlich zu eurem anstrengenden Alltag auch noch bis zur Erschöpfung um uns kümmert, sind eure Akkus irgendwann leer. Und das ist dann schlimm für alle, für euch und auch für uns.
Wenn unsere Situation euch spürbar zu viel Kraft kostet, ist einmal weniger (anrufen, trösten, nachfragen, einkaufen, zum Arzt begleiten, Fahrdienste anbieten, kochen, Kinder übernehmen, Hund Gassi führen oder sonstwie helfen) besser als einmal zu viel. Wir sind die ersten, die das verstehen!




Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Vorsicht, Fettnäpfe & Tabus Krebstip Nr. 9




Krebs-Tipp Nr. 9 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen wie: VORSICHT, FETTNÄPFE & TABUS !

Ihr glücklichen Gesunden, wir wissen, dass ihr uns nun wirklich nicht verstören wollt! Trotzdem, Hand aufs Herz: Es passiert immer wieder, dass ihr vor lauter kopfloser Sorge um uns ratzfatz im Fettnapf landet. Deshalb hier, als Spickzettel für Krisenmomente, die größten No-Gos:

• „DU-MUSST“-Ratschläge von „Du musst jetzt unbedingt deine Ernährung umstellen“ bis „Du musst jetzt positiv denken“. Sowas bringt nix außer Druck.

• VORWÜRFE aller Art von „Ich hab dir immer gesagt, dass du mit dem Rauchen aufhören sollst!“ bis „Das musste ja so kommen, bei deiner toxischen Beziehung“.

• LEERE VERSPRECHUNGEN von „Klar helf ich dir mit den Kindern“ bis „Ruf einfach an, wenn du was brauchst, ich bin immer für dich da!“

• GEIZ, wenn Ihr a) deutlich oberhalb des Existenzminimums lebt und b) seht oder ahnt, dass ein Krebsneuling finanziell in Schieflage gerät, weil krankheitsbedingt die Ausgaben zu hoch und die Einkünfte zu niedrig sind.

• BETROFFENHEITSGETUSCHEL mit gemeinsamen Bekannten à la „Hast du schon gehört, die Soundso hat Krebs, die Arme!“ Wer sowas tut, ist nicht viel besser als ein Autobahn-Gaffer.

• KONTAKT ABBRECHEN, entweder allmählich (merken wir immer!) oder abrupt. Wer so etwas tut, würde sich wahrscheinlich wahrscheinlich mit „aus Hilflosigkeit“ rausreden. Was bestimmt wahr ist. Aber es ist auch einfach feige. Und für uns auf jeden Fall immer eine schlimme Erfahrung.

Wer von euch sich jetzt fragt, was er/sie dann überhaupt sagen oder tun darf:

Einfach zurück scrollen zu Tipps 1-8.




Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Samstag, 14. Dezember 2019

Yoga bei und nach Brustkrebs

Hallo da draußen!

Wie dem aufmerksamen Leser sicher schon aufgefallen ist, arbeite ich gerne mit der wunderbaren Christine Raab zusammen.
Ihre Videos haben mich am Anfang meiner Diagnose begleitet, von ihr hab ich paar Schminktricks gelernt und nicht zuletzt machen wir zusammen Yoga.

Wie jetzt?
Die machen zusammen Yoga?

Ja klar über  Christines Online Kurs Yoga bei Brustkrebs

Kauft man sich einmalig und kann bis zum Ende aller Tage daheim Yoga machen mit Christine.
Uuuuund man wird von ihr auch betreut, kann Fragen stellen oder sich in der Facebook Gruppe mit Gleichgesinnten austauschen.

Für mich ideal, da ich mich an manchen Tagen wirklich nicht vor die Türe begeben will.

Christine bietet noch weitere Kurse an, das könnt ihr gerne hier alles ansehen und buchen.
Den Happy Morning kann ich ebenfalls sehr empfehlen.

Das schöne dabei für mich ist, das Christine eine Gleichgesinnte ebenfalls ehemalig Erkrankte ist und weiß von was man spricht, was man für Ängste oder Einschränkungen man hat, da braucht man nicht groß was zu erklären.

Aber auch für Nichterkrankte finde ich, ist sie einen gute Wahl, denn wir sollten alle auf uns achten und uns was Gutes tun.

Schaut doch einfach mal ein.


Damit ihr den Link auch später schnell wieder findet, ist er hier rechjts direkt verlinkt.

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Dran bleiben statt abtauchen! Krebstip Nr. 8



Krebs-Tipp Nr. 8 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie: DRANBLEIBEN STATT ABTAUCHEN !

Ihr glücklichen Gesunden, wir wissen, dass ihr aus lauter Mitgefühl fast genauso unter dem bösen K. leidet wie wir. Eure Verzweiflung steht euch im Gesicht geschrieben. Umso großartiger ist es, dass ihr uns trotzdem helfen wollt!
Leider ist so eine Behandlung elend lang und zermürbend. Deshalb sind wir zunehmend erschöpft, apathisch, wütend, traurig, verzweifelt. Also nicht gerade die spritzigste Gesellschaft.


Aber auch wenn wir es euch weder sagen noch spüren lassen: Wir brauchen euch. Wir brauchen das Gefühl, dass ihr an unserer Seite bleibt, auch wenn‘s schwierig wird. Wenn‘s auf einmal nicht mehr um Klamotten und Restaurants und Urlaubsziele geht, sondern um Haarausfall und Knochenschmerzen und Fünf-Jahres-Überlebensprognosen.

Bitte, lasst euch davon nicht abschrecken. Ruft uns trotzdem weiter an, meldet euch, fragt nach, kommt vorbei, versucht, uns aus unserer Höhle rauszulocken, auf einen Spaziergang, eine Runde Pizza oder Gemüseauflauf, Biergarten, Kino, Windowshopping, Picknick. Selbst wenn wir diesmal keine Lust haben – beim nächsten Mal seid ihr womöglich genau das, was uns gerade supergut tut. Oder beim übernächsten Mal. Bleibt dran! Danke.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Samstag, 7. Dezember 2019

Weihnachten mit Krebs













Es wieder so weit.
Morgen zünden wir schon die zweite Kerze an.

Es ist mein zweites Weihnachten mit der Diagnose, ABER das erste an dem ich aktuell als krebsfrei gelte!
Trotzdem geht auch in diesen Advent so einiges nicht bzw. wird anders gestaltet oder es finden sich neue Rituale und der Fokus liegt woanders.
Die Diagnose verändert nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Einen sehr interessanten Artikel dazu gibt es Hier zu lesen.
Unter dem Titel „wertvolle Momente mit Krebs - Weihnachten mit Krebs“ wird das in meinen Augen ganz gut beschrieben wie es uns Betroffenen geht, was man alles tun kann und was man zusammen vielleicht neu als Weihnachtstradition einführt.

Ich genieße auch dieses Jahr wieder eher das gemütliche und ruhige.
Glücklicherweise habe ich meine Geschmacksnerven schon lange wieder und kann von den vielen Leckereien kosten. Dabei bleibt es aber auch oft, der Appetit ist manchmal noch immer ne zickige Diva.

Mit zwei Mädels vom Kegeln war ich auch dieses Jahr wieder im Weihnachtsfilm und ich hoffe das bürgert sich so ein als fester Termin im Advent.
Last Christmas war es dieses Jahr, voriges Jahr der Nussknacker
Wir hatten definitiv einen Heiden Spaß.



Neu bzw. schon zum zweiten Mal ist auch unser Nachbarschaftsfest  am Samstag vorm 1.Advent
Wir organisieren das relativ unkompliziert, es wird gegrillt und Glühwein getrunken und so kommt die Nachbarschaft ein bisschen zusammen und ins Gespräch in einer Zeit wo leider wenig Miteinander herrscht.

















Mir ist diese gemeinsame Zeit viel wichtiger geworden, das war zwar schon vor der Diagnose so, weil sich ja in der Zeit davor bei mir einiges verändert hat, aber das hat jetzt viel mehr an Bedeutung gewonnen.

Und ich liebe es einfach bei Kerzenlicht und Räucherkerzlduft im Wohnzimmer zu sitzen und zu lesen oder einfach mal nix zu tun, Stille zu genießen.
An anderen Tagen darf es dann auch wieder volles Rohr Weihnachtsmusik sein.
Und natürlich gibt’s trotz Schwierigkeiten beim Schreiben meine handgeschriebenen Weihnachtskarten - waren übrigens 38 dieses Jahr

Vielleicht ist das alles auch eine Anregung für euch, die ihr gerade vielleicht doch schon im Weihnachtsstress seid egal ob erkrankt oder gesund.
Denkt mal drüber nach.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Erwartet nix von uns! Krebstip Nummer 7



Krebs-Tipp Nr. 7 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie: BITTE ERWARTET NIX VON UNS !

Ihr glücklichen Gesunden, wenn ihr uns zu Behandlungsterminen begleitet, unseren Hund Gassi führt, einkaufen geht, Bio-Obst vorbeibringt, uns neueste Erkenntnisse von Dr. Google schickt, aufmunternde WhatsApps schickt oder uns sonstwie helft und unterstützt – dann ist das einfach TOLL. Lieb. Großartig. Eine immens wichtige Stütze im elend langen Behandlungsparcours. Vor allem im Vergleich zu all den Leuten, die sich vor lauter Unsicherheit und Krebspanik einfach aus unserem Umfeld verdrücken.


Aber, ihr Lieben, auch wenn wir wissen, WIE toll ihr seid: Bitte habt keine Erwartungen an uns. Die können wir nämlich umständehalber längst nicht immer erfüllen, Benimmregeln hin oder her. Rasche Rückrufe, Antworten auf E-Mails und WhatsApps, überschwängliche Dankbarkeit und Begeisterung, womöglich sogar Gegenleistungen für jede Tat und jeden Rat, Freundlichkeit, Rücksichtnahme, unterhaltsamer Smalltalk, Anteilnahme an Euren Sorgen und Problemen…. all das wollen wir hinkriegen, bestimmt, ihr seid uns doch wichtig! Und manchmal gelingt uns das auch. Aber manchmal eben auch nicht. Oder nicht so, wie ihr es von uns erwartet. Bitte nicht böse sein. Danke.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Donnerstag, 28. November 2019

Ernährungsermahnungen Krebs Tip Nr. 6




Krebs-Tipp Nr. 6 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie:


Denkt dran, dass eure Ernährungsermahnungen für uns zum Angstmacher werden könnten!


Hallo ihr glücklichen Gesunden, wir wissen, dass ihr euch große Sorgen um uns macht! Am liebsten würdet ihr uns einfach gesundzaubern – aber weil das nun mal nicht geht, wollt ihr uns wenigstens dazu bringen, uns möglichst gesund zu ernähren.


Essen & Trinken spielen eine Riesenrolle, wenn einen der böse K einmal erwischt hat, das weiß echt jeder, spätestens seit „Krebszellen mögen keine Himbeeren“. Deshalb kommt ihr uns mit jeder Menge Warnungen, Tipps und Geheimtipps. Das ist sooo lieb gemeint! Aber von allen Seiten jeden Tag über Monate hinweg …. einfach nur zu viel.


Für unsereins (jedenfalls für alle, die sich nicht sowieso einem Leben mit Gesundfood und ohne Alkohol, Fett und Zucker verschrieben haben) gehört es nämlich zu den Klassikern, sofort nach der Diagnose sämtliche Ess- und Trinkgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen und in heftigste Selbstvorwürfe auszubrechen beim Gedanken an all den Junk und all die Drinks, die wir uns im Laufe unseres Lebens gedankenlos reingezogen haben. Schweißgebadet schrecken wir aus dem Schlaf hoch und fassen den heiligen Vorsatz, uns in Zukunft ausschließlich megagesund zu ernähren, um den Krebs nicht auch noch zu füttern.

Ein großartiger Vorsatz. Aber er hat zwei gewaltige Haken:


1) Wer sich nicht schon vor seinem Krebs mit dem Wohl und Wehe von Kurkuma, Transfetten & Co beschäftigt hat, ist komplett überfordert, wenn er auf einen Schlag strenge Leitlinien aufstellen und umsetzen will. Die Folge: Die guten Vorsätze mutieren zu Druckmachern. Und wenn man es nicht schafft, sie umzusetzen, werden sie zu Angstmachern. Und Angst können wir gerade gar nicht gebrauchen, davon haben wir eh schon genug.


2) Chemo, Strahlen und Medikamente sind nicht gerade der Hit für den Magen-Darm-Trakt. Unsereins hat kaum noch Appetit – und wenn, dann gerne auf die seltsamsten Dinge. Bei mir waren das Cheeseburger (rotes Fleisch! Fett! Plastikbrötchen!), Sushi (roher Fisch, um Gottes Willen!), Quarkstrudel (die reinste Zuckerbombe!) und Augustiner Edelstoff-Bier (Alkohol! Bist du wahnsinnig!) Jaja, ich weiß, alles echt ungesund. Aber ich sagte mir damals, was auch ihr jedem Krebsneuling ohne zu zögern raten solltet:


"Alles, was dir während der Behandlung überhaupt noch schmeckt, ist gut für dich! Weil's nämlich ein Wohlfühlmoment ist – und der ist immer auch ein kleiner Kick fürs Immunsystem! Über gesunde Ernährung kannst du dir später immer noch Gedanken machen."


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Montag, 25. November 2019

Neue Ziele

Ehe ich in der kommenden Woche zur letzten OP aufbreche und dann meine Behandlung abgeschlossen habe, schlage ich diese Woche schon mal einen neuen Weg ein.


Andrea Heckmann von der ich euch schon vor einigen Wochen als mein Türöffner berichtet hab, hat diese tolle Möglichkeit ins Leben gerufen und zu selbigem erweckt.

Ich bin schon ganz gespannt was mich erwartet in den nächsten Tagen und freue mich auf jede Menge Input und Anregungen und natürlich auf den Beginn meines Stipendiums im nächsten Jahr.

Mittwoch, 20. November 2019

Teilt diese Tipps! Krebs Tip Nr. 5



Liebe alle, heute kommt mein Krebs-Tipp Nr 5 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie. Also Tipps für NICHT-KREBSE.


Die wollen im Umgang mit uns alles richtig machen (klar, sie mögen uns doch, sie sorgen sich um uns!), sind aber mit der Situation so überfordert, dass sie für uns de facto oft alles noch ein bisschen schlimmer machen. Meine Tipps bekommen viele Likes – aber fast nur von uns, den Betroffenen. Die Nicht-Krebse klicken offenbar mehrheitlich lieber schnell weiter, Thema zu gruselig, Tipps hin oder her.


Fazit: Wenn die alle lieber weiter den Kopf in den Sand stecken, ändert sich für uns NIE etwas. Dann müssen wir weiterhin mit fatalen Plattitüden wie „Du musst jetzt positiv denken!“ leben, anstatt die pragmatische Hilfe und Zuwendung zu bekommen, die wir während des langen Behandlungsparcours brauchen.


DESHALB BITTE ICH EUCH: Teilt meine Tipps! Teilt sie mit allen euren Facebook-Freund*innen, nicht nur mit „Betroffenen“. Klar, niemand kann zum Lesen gezwungen werden. Aber vielleicht bleibt ja doch ein bisschen was hängen. Prinzip Hoffnung!


Krebstipp Nr. 5 für alle Nichtkrebse:

Wenn schon Krebsgeschichten, dann nur Mutmacher!


Unsicherheitsgefühle führen bekanntlich auf direktem Weg in den Fettnapf. Und da landet ihr prompt, wenn ihr uns aus reiner Hilflosigkeit irgendwelche Krebsgeschichten erzählt, von Oma Ernestines Brustkrebsrezidiv bis hin zum armen Rexi, der ja damals eingeschläfert werden musste, weil er Darmkrebs hatte, und dann der Freund einer Kollegin, der musste doch tatsächlich… STOPP!!!

Reißt euch zusammen! Wir wollen solche Geschichten nicht hören, auf diese Form von Mitgefühl können wir prima verzichten. Wenn schon Krebsgeschichten, dann bitte nur solche, die uns Mut machen.










Aus dem "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Samstag, 16. November 2019

Chemobrain ist keine Einbildung!

Quelle: www.fragmutti.de

„Mama das hatte ich dir aber gesagt!“
„oh hab ich vergessen“

Ein Wortwechsel der hier öfter zu hören ist.

Ich, die vor der Erkrankung beruflich telefoniert und gleichzeitig am PC gearbeitet hat und auch mit einem Ohr noch die Anweisungen vom Chef für die Patienten mitbekommen hat, die kann sich tageweise nicht mal einzelne Gesprächsinhalte merken.

Wenn ich hier Post‘s schreibe, dann ganz in Ruhe ohne Radio und andere Störungen nur damit der Geist nicht abschweift oder ganz aussteigt.
Ein Abend mit Freunden? Ja prinzipiell sehr schön, aber anstrengend für mich, denn irgendwann kann ich nicht mehr folgen.
Einkaufen womöglich mehrere Läden hintereinander? No way Reizüberflutung zu laut, zu viele Leute, zu viele Eindrücke, zu viele Waren - bloß raus hier.

Was ich beschreibe sind Konzentrationsstörungen verminderte Merkfähigkeit, manchmal auch Wortfindungsstörungenunter uns Krebsis als Chemobrain bekannt.
Leider oft von Ärzten als eine Erfindung von uns Patienten abgetan.

Hier findet man einen sehr interessanten Artikel dazu.
Chemo hinterlässt Spuren im Gehirn!
Warum auch nicht? Es sind Zellgifte, die leider nicht nur für den Krebs giftig sind. Haare fallen aus, Schleimhäute werden wund, Nervenzellen drehen durch und senden schmerzen. Warum sollten diese Gifte dann vorm Gehirn halt machen.
Es gibt Studien darüber.

Lest diesen Artikel egal ob Patient, Angehöriger, medizinisches Personal oder oder oder und vor allem verbreitet ihn!!!!
Wir bilden uns das nicht ein!
Aber wir hätten gerne mehr Rücksicht und Verständnis!

Mittwoch, 13. November 2019

Hakt regelmäßig nach Krebs Tip Nr. 4






Krebs-TIPP Nr. 4 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie.


Hallo ihr da draußen, es ist für uns so toll zu wissen, dass ihr uns alle HELFEN WOLLT! Gleich nach der Diagnose stellt ihr alle dieselbe Frage: „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Man sieht euch an, dass ihr alles, wirklich alles Menschenmögliche für uns tun würdet. Zu dumm, dass wir in dieser ersten Phase noch viel zu sehr unter Schock stehen, um diese vielen großartigen, großzügigen Hilfsangebote auch anzunehmen. Und dann passiert, was passieren muss: Ihr fragt irgendwann nicht mehr nach, weil wir ja offenbar auch ohne eure Hilfe irgendwie klar kommen.



ABER DAS STIMMT NICHT!



Deshalb nun hier ein weiterer Tipp für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.



TIPP Nr. 4: Hakt regelmäßig nach. Lasst euch von unserem gemurmelten „Danke, lieb von dir, aber ich komm schon irgendwie klar…“ nicht entmutigen. Wir BRAUCHEN euch und eure Unterstützung – aber oft halten Stolz und/oder Scham uns davon ab, konkrete Bitten zu äußern. Besonders, wenns um zeit- und geldintensive Hilfestellungen geht. Bitten in dieser Richtung zu äußern, traut sich kaum einer von uns. Mit Hilfe lieber Freund*innen, die sich um Kinder/Tiere/Kunden kümmern, mal einen Tag einfach „nur für mich“. Mit Hilfe lieber Freund*innen ein bedrückendes Finanzloch stopfen - DAS sind Hilfestellungen, die wir im Laufe des Behandlungsparcours immer öfter brauchen. Also bitte: Fragt uns. Konkret. Immer und immer wieder. Irgendwann werden wir uns trauen, ehrlich zu antworten.
DANKE.
Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Dienstag, 12. November 2019

Finanzielle Not und dann?









Quelle: www.lernen.net

Der Grat zur finanziellen Not ist verdammt schmal, nicht nur wenn man an Krebs erkrankt ist, sondern immer wenn man länger erkrankt.
Man sollte zusätzlich zu den Sorgen um die Gesundheit nicht noch finanzielle haben.

Wie und wo man sich helfen lassen kann, lest ihr hier

Ich melde mich morgen übrigens arbeitslos, weil mein Krankengeld zum 31.12. ausläuft und ich weiterhin nicht gesund bin und der Rentenantrag noch nicht entschieden ist.

Sonntag, 10. November 2019

Depressionen du doch nicht!!!

Doch genau auch ich!!!

Heute ist es 10 Jahre her, das Robert Enke sich das Leben nahm.
Damals wurde viel über Depression geschrieben und berichtet.
Doch noch immer ist es eine Krankheit, die vom Umfeld nicht als solche gesehen und anerkannt wird.
Depression darüber muss genau so berichtet werden wie über Krebs.

Da ich zusätzlich zu meiner Krebserkrankung auch von einer reaktiven Depression betroffen bin, ist es mir wichtig darüber zu informieren.
Nein manche Tage sind nicht eitel Sonnenschein und sie häufen sich.
Etliches bringt nicht mehr die Freude oder den langdauernden Effekt wie vor Horst. Mir fehlt der Elan mich überall zu behaupten und für mich als Patient bei Ämtern und Behörden zu kämpfen, ich habe Zukunftsängste und möchte manche Tage nur im Bett oder auf der Couch unter meiner Decke bleiben und Tränen bahnen sich nur all zu oft ihren Weg. Das ist auch für meine Familie schwer zu ertragen und zu verstehen.
Es lässt sich einfach schlecht in Worte fassen.

Einen groben Einblick schafft dieser Artikel vom STERN.
Ich wäre froh, wenn ihr ihn lest und gerne auch weiter verbreitet.

Donnerstag, 7. November 2019

Überleben nach Krebs

Gestern im SWR, heute in der Mediathek.

Die sehr sehenswerte Sendung aus der Reihe Planet Wissen zum Thema "Überleben nach Krebs – Eine Krankheit und ihre Spätfolgen“

https://www.planet-wissen.de/video-ueberleben-nach-krebs--eine-krankheit-und-ihre-spaetfolgen-100.html

„Viele Menschen überleben heute eine Krebserkrankung – aus der früher überwiegend tödlichen Krankheit wird oftmals eine chronische.
Das rückt andere Dinge ins Blickfeld:
Noch Jahre nach Abschluss einer Chemo- und Strahlentherapie können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Wie lassen sie sich frühzeitig erkennen oder sogar vermeiden?
Viele Krebsüberlebende sind nicht mehr voll belastbar, wollen und müssen aber trotzdem für ihren Lebensunterhalt arbeiten, um nicht in Armut abzurutschen.
Unsere sozialen Sicherungssysteme müssen sich an diese veränderte Situation anpassen.
Erste Initiativen gibt es, doch sie reichen bei weitem nicht aus.“













Quelle: https://i0.wp.com/www.sczech.de/wp-content/uploads/2015/06/krebs-genesung.jpg

Mittwoch, 6. November 2019

Lieber Tat als Rat Krebs Tip Nr. 3



Krebs-TIPP Nr. 3 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie.


Hallo ihr da draußen, wir WISSEN, dass ihr uns am liebsten auf der Stelle gesundzaubern wollt. Aber weil das nun mal nicht geht, verlegt ihr euch in eurer Not auf jede Menge guten Rat: Ernährungstipps (Himbeeren-Kurkuma-Brokkoli-etcpp), Psychotipps („Du musst jetzt positiv denken!“), die neuesten Behandlungsmethoden von Dr. Google, einschlägig informative Artikel, Links, Bücher, Podcasts… Alles super lieb gemeint, klar! Aber unterm Strich, offen gestanden: einfach nur zu viel.


Deshalb nun hier TIPP Nr. 3 für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.


Tipp 3: Lieber TAT als Rat! Rat werden wir nämlich im Laufe des Behandlungsparcours noch so viel kriegen, dass wir irgendwann am liebsten schreiend laufen gehen würden, sobald jemand die Worte „Ich an deiner Stelle….“ In den Mund nimmt. Deshalb FRAGT uns doch einfach, WELCHEN Rat wir gerade brauchen. Irgendwas wollen/müssen wir garantiert dringend wissen, vom Umgang mit der Krankenkassenbürokratie bis zur besten Reha für uns.

Noch besser: Verlegt euch von Rat auf TAT. Wir brauchen euch und eure Hilfe, jeden Tag, für den ganzen Kram, den wir umständehalber einfach nicht mehr alleine stemmen können: Hund zum Tierarzt bringen oder Auto über den TÜV, mit den Kindern auf den Spielplatz, Begleitung zu Behandlungsterminen, Hilfe bei der Steuererklärung… Ein Hoch auf alle, die uns fragen – immer wieder fragen – wie sie uns helfen können!


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Zurücktreten bitte! Krebs Tip Nr. 2



Krebs betrifft uns alle, entweder direkt oder indirekt, als Partner*in/Freund*in/Elternteil /Kolleg*in. Hallo ihr da draußen, wir WISSEN, dass ihr euch um uns sorgt, uns helfen wollt – und euch gleichzeitig so hilflos fühlt, dass eure Reaktionen für uns, offen gestanden, manchmal alles noch ein bisschen schlimmer machen.

Deshalb nun hier TIPP Nr. 2 für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.


Tipp 2: Zurücktreten bitte!


Ihr BRAUCHT den Menschen, den es da erwischt hat? Er bzw. sie ist immer so liebevoll/geduldig/stark/tüchtig/klug/verständnisvoll/sanft/hilfsbereit? Eine unentbehrliche Ratgeber*in/Zuhörer*in/Kolleg*in/Vertraute*/Lebensstütze für euch und eure Bedürfnisse?

Nun, diese Rolle wird er/sie so bald nicht mehr erfüllen können. Erstens, weil unsereins während des Behandlungsparcours alle vorhandene Restenergie selbst braucht. Und zweitens, weil unsere Stimmung extrem Tagesform- um nicht zu sagen: stundenformabhängig ist. Wut, Euphorie, Apathie, Verzweiflung, Heiterkeitsausbrüche geben sich die Klinke in die Hand, und das oft aus Gründen, die weder für euch noch für uns nachvollziehbar sind.


Fazit: Es geht nicht mehr um euch und eure Bedürfnisse (jedenfalls sofern ihr euch schon oder noch selbständig anziehen und ernähren könnt), es KANN gar nicht mehr um euch gehen. Sondern nur noch um uns. Irgendwie müssen wir den Kopf schließlich über Wasser halten. Also bitte seid nicht sauer, sondern tragt es mit Fassung, wenn wir uns bis auf weiteres nicht mehr immer so verhalten, wie ihr es von uns erwartet.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Bitte keine Betroffenheitsbekundungen Krebs Tip Nr. 1





Krebs betrifft uns alle, wenn nicht direkt, dann indirekt, als Partner*in/Freund*in/Elternteil/Kolleg*in. Deshalb gibt's hier ab heute, kurz & einfach, die wichtigsten Tipps für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in der Familie oder im Freundeskreis konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie bitte bitte bleiben lassen sollten.


Tipp 1: Bitte keine Betroffenheitsbekundungen!


Entsetzen ("das ist ja furchtbar..."), Mitleid ("Mensch du Arme") und tränennasse Fassungslosigkeit können wir überhaupt nicht gebrauchen. Also reißt euch bitte zusammen und tut wenigstens so, als wärt ihr nervenstark und zuversichtlich. Eigenschaften, die wir gerade nicht drauf haben und dafür umso dringender brauchen.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.


Danke fürs Teilen & Weitersagen!

Dienstag, 22. Oktober 2019

Krebs Tipps - Tipps für Nichtkrebsis

Hallo da draußen!

Susanne Reinker habe ich erst kürzlich über Facebook kennen gelernt.

Sie ist die Autorin von
Kopf hoch, Brust raus - der völlig andere Krebsratgeber












Das Buch ist gerade auf dem Weg zu mir, aber was ich da täglich so von ihr lese, hat mich spontan zu einer Zusammenarbeit inspiriert.
Also fix angefragt und sie hat zugestimmt.

Susanne war selbst an Krebs erkrankt und hat so am eigenem Leib erfahren was es bedeutet und vor allem was einem nützt und was nicht, was einem mal jemand hätte vorher sagen können und was all die lieben Menschen drumherum hätten wissen sollen-

Seit 17. Oktober veröffentlichte sie täglich einen Krebstip auf ihrem Facebook Profil.
Mich sprach das sofort an, weil es mir aus dem Herzen und dem selbst erlebten Alltag sprach.
Ihr ist ebenso wie mir wichtig offen und ehrlich zu informieren, Mut zu machen und den Krebs aus der Tabuzone zu holen.

Deswegen werden ihre Krebs Tipps ab morgen immer mittwochs auch hier veröffentlicht.
Je mehr Betroffenen egal ob selbst erkrankt oder angehörig oder befreundet oder therapierend davon lesen, umso besser.
Die Tipps dürfen natürlich gerne weiter geteilt werden.
Tragt sie hinaus in die Welt.

Montag, 21. Oktober 2019

Nach der Pflicht, kommt die Kür


Hallo da draußen!

Die Akutbehandlung habe ich mit der letzten Bestrahlung am 25.09.2019 abgeschlossen.

Akutbehandlung waren in meinem Fall 16 Chemos, 3 Op's und eine Herzkatheterintervention, unzählige Ultraschalluntersuchung zur Hochwasserlage und den Effekt, das mich die Schwestern im Brustzentrum beim Namen kennen.
Wofür Mitpatientinnen etwa 8-10 Monate brauchen und dann womöglich sogar schon zur AHB waren, da hab ich eben mal 1 Jahr und 3 Monate benötigt.
Und wie der Titel ein bisschen vermuten lässt, bin ich natürlich noch nicht fertig.

Die gute Nachricht ist: ich gelte jetzt als krebsfrei.

Horst is death, von uns gegangen, weg geäzt und raus operiert.
Er durfte dem Pathologen noch mal winken und wurde dann entsorgt!
Und um auf Nummer sicher zu gehen, wurde seine ehemalige Nachbarschaft noch 28 mal gebruzelt.

Jedenfalls meinte mein Doc Hupfer letzte Woche im Gespräch "was für Krebszellen? Die hab ich alle abgeschnitten!!!"

Die Kür ist jetzt nun die Räumung der unteren Etage.
Ich und meine Gynäkologin hätten ja gern Eierstöcke und Gebärmutter raus.
Was nicht da ist, kann nicht krank werden.
Und wer zwei Mutationen hat, die beide Brust- und Eierstockkrebs machen können, der darf ja wohl bitte auf Nummer sicher gehen, oder?

Aber so einfach ist das nicht.
Doc Hupfer und das Tumorboard sprechen sich nur für die Entfernung der Eierstöcke aus und die Krankenkasse hält sich an diese Empfehlung.
Und da es sich um eine prophylaktische Entfernung handelt, muss das natürlich erst bei der Krankenkasse beantragt und von selbiger genehmigt werden.

Das dauert und so muss die Kür noch ein bisschen warten.
Damit aber auch meine AHB und somit auch der Abschluss dieses Kapitels.
Und das wiederum hat Einfluss auf die Bearbeitungsvorgänge bei der Rentenversicherung und so muss meine EM-Rente eben auch warten und ich habe bereits Kontakt mit dem Arbeitsamt wegen diesem Nahtlosigkeitsgeld aufgenommen.

Ehrlich gesagt weiß ich inzwischen nicht, was einfacher war.

Kampf gegen Horst oder Kampf gegen Bürokratie?

Im Kampf gegen Horst gab es einen straffen Plan, der zwar zeitweise gelockert und angepasst wurde, wenn es mir nicht so sonderlich ging, aber man hatte einen Anhaltspunkt wann was erfolgt und bis wann sich das etwa zieht.
Im Kampf mit der Bürokratie gibt's keine Termine, keine Angaben zur Dauer.
Man tut was man kann, man füllt aus, kopiert, man füllt wieder aus, man erklärt und rechtfertigt sich und dann wartet man.
Lang und länger, der eine wartet auf diesen Befund, der nächste auf die Entscheidung der AHB Klinik (die is noch nicht mal beantragt), der nächste findet bis Dezember ist noch genug Zeit zum gesund werden und so weiter.
Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das die Kür nicht die OP sondern der Kampf mit der Bürokratie ist und der wird irgendwie zu einem Kapitel der unendlichen Geschichte.

Oder ist das etwa schon ein neues Kapitel?????

Samstag, 12. Oktober 2019

Ein Türchen öffnet sich














Langsam öffnet sich ein Türchen Richtung Zukunft.

Andrea Heckmann hatte ja schon das Türchen aufgeschlossen indem sie mir das Stipendium für die Ausbildung zum psychoonkologischen Berater geschenkt hatte.

Ihr erinnert euch an meinen Freudentaumel.

Heute war ich mit Phillip beim Friseur und mit uns eine weitere Kundin.
Die Dame erzählte als wir schon halb im gehen waren, das sie ins Krankenhaus müsste wegen einem Knoten in der Brust.
Die Chefin vom Laden rief mich dazu und fragte ob es okay wäre das ich mal kurz was erklären könnte.
Und so kam es, das ich ihr von Dr. Hupfer  und seinem Team erzählte, von der OP, von den Voruntersuchungen und der geplanten Kur.
Das sie keine Angst haben bräuchte, weil dort alle sehr kompetent und lieb sind.

Was soll ich sagen?
Die Dame war erst beeindruckt und dann etwas beruhigter.
Und ich habe mich in dieser Situation richtig wohl gefühlt.
All das was ich in den letzten 15 Monaten erfahren und gelernt habe, konnte ich weiter geben an jemanden der noch völlig konfus am Anfang steht.
Es war nicht unangenehm, es tat gut zu helfen.

Es fühlte sich so richtig an und bekräftigt mich in meinem Tun und meiner Entscheidung mich nach außen zu zeigen, offen über meine Erkrankung zu reden und das Stipendium anzutreten.
Es mag sich das Arzthelferinnnen Türchen geschlossen haben, aber ein anderes helfendes öffnet sich gerade immer mehr und dafür bin ich dankbar.

Samstag, 5. Oktober 2019

Wenn nichts mehr ist wie vorher

Hallo da draußen!

„Du siehst aber wieder gut aus! Wann gehst du wieder arbeiten?“














Diese Kombination aus Kompliment und Frage erreicht mich jetzt oft.

Ja ich sehe wieder gut aus, weil ich mich Make-up trage und mir Mühe gebe eben nicht so schrecklich krank auszusehen auch an Tagen wo das so ist.
Weil ich damit mich selbst und meine Psyche überlisten will.
Und weil es Tage gibt wo ich nicht die letzten 16 Monate erklären will.

Aber gut aussehen heißt nicht gesund sein!

Ich leide an einem Lymphoedem Grad 2/3 im rechten Arm und Hand und im Brustkorb, die Narben sind noch fest und so sind manche Bewegungen noch nicht möglich, mein Körper kämpft immer noch mit den Auswirkungen der Chemotherapie/Bestrahlung und in meiner Psyche hat sich eine reaktive Depression  eingenistet, die eben tageweise die Oberhand hat und zusammen mit Fatique ist das ne richtig dämliche Kombination.

Ganz interessante Einblicke gibt dieser Artikel der BUNTE dazu.

Deswegen ist es mir ganz wichtig die guten Tage zu genießen, den Tagen Leben und schöne Momente zu geben, aber euch auch klar zu machen, das das eben nur ein Bruchteil- eine Momentaufnahme meines Lebens ist.

Freitag, 4. Oktober 2019

Sehenswert

Ein sehr informativer Beitrag.
Bezieht sich zwar auf Frauen mit metastasiertenm Brustkrebs, aber ich finde er trifft auf alle Krebspatienten zu.
Schaut doch einfach mal rein.
#pinktober
Das Leben leben #trotzkrebs


Dienstag, 1. Oktober 2019

Weltbrustkrebstag

#pinktober




Die Fotos zeigen mich und mein Leben mit Brustkrebs 
Das erste noch vor der Diagnose, die anderen während Chemo und die letzten beiden schon ohne Horst und Brüste.
Sie umfassen etwa den Zeitraum von Mai 2018 bis August 2019.

Ich bin optisch fast wieder hergestellt, wer‘s nicht weiß, dem fällt nix auf.
Aber innerlich und gesundheitlich bin ich eine andere geworden und werde nie mehr die Alte sein.

Das Leben geht weiter #trotzkrebs, aber Prioritäten und Möglichkeiten verschieben sich.
Das Leben ändert sich sowohl positiv als auch negativ.
Der Preis, den man für‘s Leben zu zahlen hat, ist manchmal hoch, aber man zahlt ihn, weil das Leben schön ist.

Denkt heute und im ganzen Oktober, der ist der Brustkrebsmonat, und überhaupt nicht nur an die Krebserkrankten. Denkt auch an die Überlebenden mit ihren Folgeschäden und die, die keine haben.
Denkt an alle die, die metastasierten Brustkrebs haben und sich tagtäglich ihr Leben erkämpfen.

Und denkt an all die Familien, Freunde, Kollegen, Nachbarn, Helfer und Unterstützer und an all das medizinische Personal und Ärzte, die das mittragen, ertragen und uns helfen wo immer sie können.






Dienstag, 24. September 2019

Yoga bei Brustkrebs

Hallo da draußen!

Yoga bei Brustkrebs oder danach, ja das geht.
Bewegung egal welcher Art lindert Nebenwirkungen oder verhindert sogar das sie auftreten und natürlich tut Bewegung auch der Psyche gut.

Ein interessanter Artikel dazu von Stefanie Ebenfeld.

Und weil mir das schon länger klar ist und ich schon mal dem inneren Schweinehund entgegen treten will, der wohl bei Schmuddelwetter nicht in Wald möchte, habe ich bei Christine Raab einen Online Yoga Kurs gebucht.
Sehr zu empfehlen, weil ihr denn immer dann und wo machen könnt, wo es eben gerade in den Tag passt und nicht an feste Zeiten gebunden seit.
Uuuuund das Material steht euch immer zur Verfügung, wenn ihr den Kurs einmal erworben habt.
Schaut doch mal rein.

Samstag, 14. September 2019

Talkaboutcancer Day

Heute ist der internationale #talkaboutcancer -Day.
Egal wie Du über Krebs sprichst. Hauptsache Du tust es.

#talkaboutcancer
#Kurvenkratzer
www.kurvenkratzer.at



Ich Danke Sabine Dinkel für ihr tolles Buch
„Krebs ist, wenn man trotzdem lacht „
Es ist inzwischen zu meinem Motto geworden.

Dienstag, 10. September 2019

Redet darüber!!!!

Manuela Schwesig hat es getan.

#talkaboutcancer

Sie hat bekannt gegeben, das sie Brustkrebs hat und das sie kämpfen will, weil es so viele Frauen gibt die auch kämpfen und es schaffen wieder gesund zu werden.

Und prompt gibt’s nen kleinen Beitrag zum Thema Brustkrebs in den Nachrichten.

Muss es dafür erst ne Politikerin treffen???

Ich wünsche Frau Schwesig alles Gute und vor allem viel Kraft.

Und euch da draußen rate ich, redet drüber egal welcher Fießling sich bei euch eingenistet hat.
Denn damit helft ihr anderen Erkrankten und letztendlich euch selbst - ihr seid nicht allein.

Donnerstag, 5. September 2019

Freudentaumel













Den aufmerksamen Lesern ist ja nicht entgangen, das es da am Dienstag eine super tolle Überraschung für mich zur Bestrahlungshalbzeit gab, die ich erst mal realisieren musste ehe sie in Worte gepackt werden konnte.

Wo fang ich denn mal an?
Am Anfang vielleicht?

Also es ist ja so, das ich im Juni schon wußte das ich mich beruflich umorientieren muss, weil ich das  Lymphoedem am rechten Arm nicht mehr los werde und so nicht mehr wie gewohnt arbeiten kann.
Also hab ich angefangen mich so links und rechts des Weges umzuschauen was mich zum einen interessiert und was auch machbar ist und was auf meine bisherige Tätigkeit aufbaut.

Menschen helfend zur Seite stehen ist ja so mein Faible, deswegen bin ich ja mit Leib und Seele Arzthelferin.
Onkolotse, Hospizhelfer, Psychonkologie damit liebäugel ich ja schon länger und durch all das was ich selber so erfahren habe seit Horst sich hier eingenistet hat, fand ich könnte ich das ja an andere Erkrankte weiter geben.

Über Facebook habe ich mit der Zeit verschiedene Kontakte geknüpft und so lernte ich die liebe Andrea Heckmann kennen.
Sie arbeitet im Bereich der LebensMUTivation und bietet auch Online Kurse an.
Und so kam es, das ich von ihrer Onlineausbildung zum psychoonkologischen Berater erfahren habe für das es per Los ein Stipendium zu gewinnen gab.
Nach langem Hin und Her habe ich mich gegen eine Bewerbung entschieden, weil ich die ersten 8 Wochen der Ausbildung (wenn nicht noch länger) selbst noch in Behandlung stecke und es den anderen Teilnehmern gegenüber als unfair empfand sollte ich ausgelost werden, zumal das Stipendium einen vierstelligen Wert hat.
Ich hab das mit Andrea diskutiert und für mich das ganze auf 2020 vertagt.

Inzwischen habe ich schweren Herzens einen Rentenantrag gestellt (Post dazu folgt) und mit der Bestrahlung begonnen. Und natürlich weiter gesucht was ich nach Abschluss der Behandlung so tun könnte.

Ja und dann schreibt mich Andrea am Dienstag an und möchte mir, sofern ich Lust und Interesse habe, ein Stipendium für März 2020 schenken.

Schenken!!!!!

Mir!!!!

Na und ob ich Lust habe.
Ich kann das immer noch nicht so recht begreifen, aber ich merke jetzt schon wie es mir Kraft gibt und meine doch öfter mal trübe Stimmung aufhellt.

Ich darf also nächstes Jahr online quasi im Fernstudium eine Ausbildung zum psychoonkologischen Berater machen.
Ich darf mich mit meinen Erfahrungen für andere Erkrankte einbringen und ihnen zur Seite stehen.
Wie das dann genau aussehen wird und wo steht noch in den Sternen, aber ich bekomme das Werkzeug und die Fähigkeiten in die Hand, um trotz Berentung nicht untätig rum zu sitzen und wenigstens stundenweise weiterhin Menschen helfen zu können.

So jetzt ist es raus, wenn auch noch immer unfassbar für mich.

Wege entstehen, wenn man sie geht - in diesem Sinne geh ich meinen Weg!

Dienstag, 3. September 2019

Grill den Horst - Halbzeit

Hallo da draußen!

Heute war Bestrahlung Nummer 14 also Halbzeit der Grill den Horst Party.

Es geht mir gut körperlich.
Die Haut ist im Bestrahlungsgebiet leicht gerötet, wie wenn man zu lange in der Sonne war.
Sonst ist nix.
Und das schreibt eure Katastrophenkönigin!!!
Es ist nix!!!

Klar mein Lymphoedem am Arm und Thorax hat sich etwas verschlimmert, selbst nach erfolgter Lymphdrainage geht der Strumpf nur sehr schwer anzuziehen.
Aber es ist auszuhalten.
Ich teile mich ein, organisiere um wie so oft seit Horst hier seinen Auftritt hatte.
Scheint ja jetzt meine neue Aufgabe zu sein.
Dauert jetzt eben alles länger, vieles was ich sonst in einem Ritt erledigt habe muss ich eben aufteilen. Na ja hab ja Zeit dazu....
Lymphdrainage darf gemacht werden, Bestrahlungsgebiet auslassen und über den Rücken quasi ne Umleitung bauen.
Ansonsten mache ich brav meine Entstauungsgymnastik und habe von der Ärztin in der Strahlenklinik Trockenschwimmen verordnet bekommen.
Ganz wie Balduin der Trockenschwimmer mache ich eben die Schwimmbewegung mit den Armen schön vorsichtig an Land und massiere so den Brustkorb und dehne gleichzeitig sanft die Narbe.

Die Bestrahlung selbst ist übrigens ne Therapie, die so gar nicht greifbar ist.
Man liegt da auf dem Tisch und das Gerät fährt um einen rum, nimmt die richtige Position ein und dann ertönt ein Signalton während die Strahlung das verbrutzelt was von Horst eventuell noch da ist.
Man sieht nix, man spürt nix.
Schwer vorstellbar das da was passieren soll.
Die Chemo sieht man in sich rein laufen, bei ner OP hat man nen Verband und eventuell Schmerzen.
Aber hier? Nix! Nur die kleine Rötung.

Aber es sei euch gesagt, wenn ihr irgendwann da mal hin müsst, was ich für keinen von euch hoffe, dann braucht ihr wirklich keine Angst zu haben.
Alle sind sehr lieb, haben immer ein offenes Ohr und stehen einem geduldig zur Seite.

Eigentlich wollte ich euch ja noch von meiner ramponierten Psyche berichten und was da so passiert und was ich dagegen unternehme, aber die wunderbare Andrea Heckmann  hat mir vor noch nicht mal einer Stunde ein super schönes Geschenk gemacht, das mich jetzt tapfer Schritt für Schritt durch die Therapie gehen lässt und mir eine Tür für meine berufliche Zukunft weit geöffnet hat.

Da ich das aber weder begreifen noch in Worte fassen, sondern mich einfach erst mal nur freuen kann, müsst ihr euch noch ein kleines bisschen gedulden bis ich euch das genau erklären kann.

Montag, 19. August 2019

Ausgelesen

In den letzten 8 Wochen habe ich tatsächlich zwischen der Trauer um unseren Charly, der Brustamputation und diverser Formulare zur Rente geschafft zu lesen.

Das ist gar nicht so einfach, wenn man ein Chemobrain hat.
Das Buch muss fesseln, darf aber nicht überfordern und man muss es auch mal weglegen können ohne den Anschluss zu verpassen.

Meine liebe Nachbarin Bea hatte mir „mein längster Weg“ geliehen.













Rosi läuft für ihren an Krebs verstorbenen Mann einmal um die Welt.
Ein Thema für das ich ja sehr sensibel bin sowohl laufen als auch Krebs.
Wer es liest wird schnell merken, es ist die Geschichte einer mutigen Frau kein Krebsdrama, aber mit dem großen Glauben an das Gute im Menschen und an Hilfsbereitschaft auf der ganzen Welt, an das was der Körper so leisten kann und einer Liebeserklärung an die Natur.
Es hat mich sehr beeindruckt.


Und dann war da noch in der Mutmach Post von Annett Ove.
Ein Mann namens Ove












Ove schrullig, mit festen Rhythmen und Ritualen , Paragraphenreiter der Nachbarschaft will doch einfach nur zu seiner Frau.
Täglich wird das verhindert.
Und so bilden sich Freundschaften, Erkenntnisse, natürlich unter Benutzung des richtigen Werkzeugs und man gewinnt Ove mit jedem Kapitel mehr lieb.
Um ehrlich zu sein, ich hab am Schluss ein Tränchen verdrückt.
Hoffentlich kümmern die sich jetzt gut um den schrulligen Kater ....

Freitag, 16. August 2019

Grill den Horst


Hallo da draußen!

Heute startet also die Grillparty bei der wir Horst oder was davon übrig ist, wenn überhaupt was übrig ist, den Rest geben.

Grill den Horst hab ich es kurzerhand getauft.
Herr Hensler möge mir bitte verzeihen, das ich mich an seinem TV Format bedient habe.

Um es gleich mal vorweg zu sagen.
Bestrahlung dauert nicht lang und tut nicht weh!
Eigentlich ist man den Großteil der Zeit mit An- und Abreise beschäftigt, die Therapie selbst nimmt bei mir etwa 5 min in Anspruch.

Ich werde vom Taxi abgeholt und wieder heim gebracht, hab also keinen Stress mit Verkehr und Parkplatzsuche.

Die Strahlenklinik befindet sich im großen Klinikum in der Nachbarstadt, alle sind super lieb, bis jetzt klappt das mit den Terminen immer super gut und ich fühle mich da gut aufgehoben.
Dazu trägt nicht zuletzt auch die Gestaltung der Räumlichkeiten bei.
In den Gängen hängen Fotos mit Afrika Motiven.

















Und im Wartebereich und im Strahlenraum (nennt sich das so?) hat man diese wundervolle Deckenansicht.
















Also lag ich heute entspannt unterm Blätterdach, wurde eingemessen und nahm ein Sonnenbad, um Horst oder wer auch immer da noch haust ne ordentliche Dosis Feuer unterm Hintern zu machen.

Momentan keine Nebenwirkungen, müde war ich die letzten Tage schon, das schieb ich also heute mal nicht auf die erste Bestrahlung. Könnte aber mit der Zeit kommen, Husten kann kommen und allen voran kann die Haut im Laufe der 28 Bestrahlungen leiden.
Ist halt wie Sonnenbrand der immer wieder der Sonne ausgesetzt wird.

Ich hab mich belesen und pflege die Haut mit Sanddorn Fluid von der Salbenmanufaktur Beti Lue, die mit der Strahlenklinik in Chemnitz zusammen arbeiten und da gute Erfahrungen gemacht haben.
Zum duschen gibt’s ph-neutrales sensitiv Duschgel für Neurodermitis Patienten und innerlich gibt’s Kieselerde mit Zink, Silicea und paar Belladonna Globuli. Und ganz viel Zuversicht, das ich damit das Ding schon wuppen werde.

In diesem Sinne wünschen wir Horst fröhliches brutzeln und ganz viele Röstaromen.

Mittwoch, 14. August 2019

Kontrolle 6 Monate nach Chemo

Wow - 6 Monate nach Chemo

Klingt gut, oder?
Und trotzdem kommt es mir vor als wenn es erst gestern war.

Heute stand sie also an die Kontrolle.

Erst mal hab ich berichtet von meiner Odyssee mit Portschlauch auf Wanderschaft, nem Herzkatheter und endlich ner erfolgreichen OP.
Vom Lymphoedem und der Kompressionsversorgung, von meinen Einschränkungen im Alltag, die ja nicht gerade unerheblich sind.
Von meinen Beschwerden, hartnäckige und neue.
Vom Bestrahlungsbeginn und der nachfolgend geplanten OP.
Von der Onkopsychologin und der AHB im Thüringer Wald.
Und vom Rentenantrag.

Nun ja das Lymphoedem wird mein Begleiter bleiben sagt er, mal mehr mal weniger je nach körperlicher Verfassung und auch Wetter.
Was also heißt weiterhin zweimal die Woche Lymphdrainage und täglich den Arm- und Handstrumpf tragen.

Die Narbe von der Amputation sieht gut aus, das die Thoraxwand ebenfalls voll lympht ist nicht toll, aber da darf man jetzt nicht dran rum machen, erst nach der Bestrahlung falls noch Babyhorste da sind. Schließlich wollen wir die ja auf keinen Fall auf die Reise an andere Stellen in meinem Körper schicken.

Der Ultraschall vom Bauch sah gut aus.
Leber okay, Ruckzyste an der linken Niere is noch da - wo sollte die auch hin frag ich mich und nirgends freie Flüssigkeit zu sehen.

Blutwerte waren ja im Krankenhaus und auch nachfolgend bei uns in der Praxis okay, da haben wir heute nicht noch mal angestochen.
War ich nicht böse drüber, denn Nadeln hab ich ja im vergangenen Jahr genug zu sehen bekommen.

Und meinen Rentenantrag unterstützt er, er sieht ebenfalls momentan keine andere Möglichkeit.
Ich auch nicht, was schon arg frustrierend ist.

Da das jetzt schon der fünfte Arzt ist mit dieser Aussage, werde ich es wohl mal glauben, oder?

Und das Lymphoedem da es mir ja nun dauerhaft bleiben will, wird wohl mal Ben Namen brauchen.
Eure Wässrigkeit oder so, ihr dürft kreativ sein.




Ansonsten versuche ich regelmäßig meine Runden zu drehen im Wald oder an der Talsperre und so meine Schrittzahl zu schaffen bzw. zu steigern, aber das ist schon wieder ein anderer Post.

Mittwoch, 7. August 2019

Yoga für Brustkrebspatienten

oder andere Patienten oder Anfänger

Hab ich gestern gebucht und zwar als Online Kurs bei der wunderbaren Christine Raab.



















Ich muss was tun und zwar dringend für Körper und Geist.
Und da wir uns per Facebook kennen, die gleiche Diagnose haben/hatten und ich sie per Messenger schon ab und an gelöchert habe und traurig war, das wir doch so weit auseinander wohnen, habe ich diesmal zugeschlagen.

Lust online mitzumachen?

Dann schaut mal hier

Christine Raab - Brustkrebs Yoga Onlinekurs

Ich würde mich freuen, die ein oder andere zu treffen.

Donnerstag, 1. August 2019

Fotoshooting Spoiler




Ich war mal wieder vor der Kamera und zwar bei Cathleen im Studio.
Hier schon mal eine Vorschau und ihre lieben Worte dazu.


Der/die ein oder andere kann sich sicher noch an Anett erinnern, eine unfassbar starke Frau, die "Horst" (dem ungewollten Mietnomaden) den Kampf ansagte.
Im Januar hatten wir ein Fotoshooting bei Schneegestöber, denn Anett wollte die Phase der Chemotherapie in Bildern festhalten...
Diese Woche besuchte mich Anett auf ein "schnelles Shooting" im Atelier und ich war gleich wieder von ihrer positiven Ausstrahlung begeistert!
Es ist einfach nur toll so eine großartige Veränderung zu sehen - jeder kleine sichtbare Schritt ist einfach soviel wert!
Liebe Anett, ich wünsche Dir von Herzen beste Genesung und weiterhin ganz viel Kraft bei den Beschwerden, die noch zu bekämpfen sind!


3
© 2019 by Dreamlight Photography

Montag, 29. Juli 2019

3. Etappe startet

Hallo da draußen!

Auf in die dritte Behandlungsetappe - Strahlentherapie.

Es handelt sich um ionisierende Strahlung, die die Zellen verändern kann und so Überreste von Horst verbrutzelt.
Aber wie das immer so ist, nicht nur für Horst schädlich...


Also am 8.8. hab ich PlanungsCT, da wird dann die genaue Position bestimmt und angemalt.
Ab da nur noch duschen, möglichst mit Babyduschbad oder purem Wasser und nicht schrubben und rubbeln, sonst ist die Markierung weg.

Am 16.8. geht’s los
28 Bestrahlungen bekomme ich von Montag bis Freitag.
Man darf duschen wie oben beschrieben, aber nicht cremen oder Ölen.
Müdigkeit kann kommen, die Haut wird über kurz oder lang reagieren ist ja quasi wie Sonnenbrand.

Lymphoedem wird unser Problem werden sagte die Ärztin, weil es ja eigentlich jetzt schon ungewöhnlich schlimm ist und im Bestrahlungsgebiet liegt.
Und die Strahlen verhärten etwas das Gewebe, was ja für die Lymphknoten nicht so wahnsinnig günstig ist.

Es sind alle sehr lieb, es wurde gut erklärt und man hat immer einen Ansprechpartner.
Die waren über meinen fetten Patienten Ordner erstaunt obwohl die ja ausschließlich mit Krebsis zu tun haben.
Und ich dachte na ja, gibt sicher noch mehr so Unikate ....
Sie hoffen ich brauche nicht noch Senf zu meiner Extrawurst.

Ich auch!!!



Donnerstag, 25. Juli 2019

Jahrestag 1.Chemo


Heute vor einem Jahr bei gleichen Temperaturen hab ich meine erste Chemo von insgesamt bekommen.

Siehe Foto

Wahnsinn wie die Zeit vergangen ist.
Wahnsinn das ich noch immer in der Behandlung stecke.
Wahnsinn das mein Plan mit arbeiten so nicht aufgehen wird.

Aber wenn sich eine Türe schließt öffnet sich eine neue.....

#trotzkrebs
#horstmusssterben






Dienstag, 9. Juli 2019

Unikum mit richtiger Entscheidung

Faszinierend hätte wohl Mr. Spok gesagt.

Der Termin beim Genetiker war aufschlussreich und zugleich verwirrend.

Aufschlussreich, weil das Ergebnis meine Entscheidung zur beidseitigen Mastektomie untermauert hat.

Ich habe die Mutation für Brustkrebs und leider auch die für Eierstockkrebs.

Es bedeutet für mich, das ich jetzt lebenslang zur Brustkrebskontrolle gehe und nicht nach 5 Jahren im Rahmen der sogenannten Heilungsbewährung aus dem Kontrollprogramm ausgeschrieben werde.

*Nur mal so am Rande, ich finde das eh Schwachsinn. Als Krebspatient, wenn auch als geheilt, hat man doch immer ein erhöhtes Risiko.*

Es heißt aber auch, das mir die Entfernung der Eierstöcke nahe gelegt wurde.
Leider gibt es keine Vorsorgeuntersuchung für Eierstockkrebs.
Wenn man einen Tumor im Ultraschall findet, ist das Kind in aller Regel schon in den Brunnen gefallen, weil die Eierstöcke quasi frei im Bauchraum schweben und nicht noch mal extra von irgendwelchem Gewebe umschlossen sind, was es eventuellem Krebs sehr leicht macht sich auszubreiten.

Für mich stellt das kein Problem dar.
Der Kinderwunsch ist abgeschlossen, die Eierstöcke nach 6 Chemos nicht mehr zu gebrauchen und ich muss im Rahmen der Behandlung eh in die Wechseljahre geschickt werden, weil Horst meine weiblichen Hormone heiß und innig geliebt hat.
Die OP hätte in sofern den Vorteil, das die Wechseljahre nicht per Medikament erzeugt werden, sondern eben weil die Eierstöcke ausgezogen sind. 
Und außerdem ist damit auch gleich das Thema mit den Zysten und der Verhütung vom Tisch.


Was für mich schon irgendwie ein Problem darstellt und allgemeine Verwirrung stiftet, ist das zweite Ergebnis des Gentest's.

Da finden die doch eine "Veränderung mit unklarer klinischer Bedeutung", die noch nirgends beschrieben ist.

Na toll!!!!

Ich mein jeder Mensch ist ein Unikat, aber so ein seltenes Ding wollte ich ja nun wirklich nicht sein.

Letztendlich werden jetzt bei mir noch Mundschleimhaut und Zellen der Blase (glücklicherweise aus dem Urin gewonnen) untersucht, um das mit dem Eierstockkrebs noch mal genauer einzugrenzen.

Und ich bin echt froh, dass ich so resolut entschieden habe.

Der Genetiker fand es auch höchst bedenklich, das ich in einer Brust gleich 3 verschiedene Krebsarten hatte - Horst, Hubert und ein Baby, welches noch nicht wusste ob es sich Horst oder Hubert anschließt. Und konnte meinen Entschluss voll und ganz nachvollziehen.

Merke, wenn schon Unikum, dann wenigstens richtig entschieden!