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Sonntag, 5. Juli 2020

Auf keinen Fall bestimmt er mein Leben!

Hallo da draußen!



Ich habe auf den Beitrag vom Freitag eine interessante Antwort von meiner Freundin Fräulein Wunderbar bekommen.
Wir kennen uns privat und es hat jede so ihr Päckchen zu tragen.

Einerseits hat sie sich für meine Beiträge bedankt, weil das ja auch ne Art Arbeit ist und Zeit und Nachdenken und Recherche erfordert.

Dazu sei von mir gesagt:
Es ist eine Arbeit, die ich gerne mache und die ich als meine Berufung ansehe.
Zu viele Geschichten, Gerüchte, Unwissen und Unsicherheit sind noch zum Thema Krebs in den Köpfen.
Ich möchte informieren, ermutigen, Ängste nehmen, Erfahrungen teilen und Tips geben.
Und es ist auch eine Art Verarbeitung für mich.
Recherchen erfordert es nicht immer. Meist kommt mir eine Idee spontan und wird zum Text oder ich bekomme den Anstoß durch Antworten oder was ich selbst so im Netz lese.

Dann hat Fräulein Wunderbar noch geschrieben, das sie für sich froh ist, wenn sie nicht an den Krebs denken muss, wenn er so wenig wie möglich in ihren Gedanken ist.

Hmmm, ist er bei mir auch nicht.
Horst war Teil meines Lebens 2018 und 2019, jetzt ist er tot, von uns gegangen, fachgerecht entsorgt.
Natürlich denke ich darüber nach, wenn ich zur Kontrolle bin oder auch bei manchen Beiträgen, aber nie so das das Thema alles bestimmt.

Krebs bestimmt nicht mein Leben!!!

Höchstens Teile meines Terminplanes und die meiste Behördenpost. Obwohl da sind es auch die Nebenwirkungen und Nachwirkungen und nicht der Krebs selbst.

So habe ich das auch schon während der Therapie gehalten.
Claudia Altmann-Pospischek beschreibt es so: der Krebs ist auf meiner Lebensfahrt mein Beifahrer, mehr nicht.
Claudia ist metastasiert und damit wird sie als unheilbar eingestuft.
Schreckliches Wort, gleich wieder vergessen bitte.

Bei mir sind jetzt die neuen körperlichen und seelischen Gegebenheiten meine Beifahrer, mein Schatten. Sie gehören dazu, haben aber nicht die Oberhand.
Die meisten Frauen tragen ganz selbstverständlich BH, ich halt Thoraxbandage und Kompressionsstrumpf. Farbe aussuchen, anziehen, nich mehr drüber nach gedacht.

Viel wichtiger ist mir, meine Tage gut zu füllen mit schönen Kleinigkeiten, Erlebnissen, Ergebnissen, Begegnungen und so weiter.
Dazu gehören auch meine Ausbildung und meine Arbeit als virtuelle Assistentin.
Noch viel zu lernen und kennen zu lernen, aber keine Last. Mir macht das Spaß.

Zugegeben auch ich habe Trübe Gedanken oder mal einen schlechten Tag, das kommt vor.
Aber ich gebe mir Mühe, diesen Tagen ihre Berechtigung zu geben, aber nicht übermäßig viel Raum.

Deswegen mein Wort zum Sonntag:

Gebt euren Tagen mehr Leben, mehr Freude, mehr Genuss.
Was morgen ist weiß keiner, also vertagt und verschiebt nicht so viel.
Das Leben ist schön, egal ob man gesund oder krank ist!

Dienstag, 30. Juni 2020

Ungeahnte Kräfte

Hallo da draußen!


Das bin ich - genau eine Woche nach der Mastektomie, aufgehübscht für die Schulabschluss Feier vom Junior.
Schminktechnisch alles gegeben, die Frisur sitzt!

Ich wollte unbedingt dabei sein.
Schließlich beendet man nur einmal die Oberschule.

Keine Ahnung wie ich das von den Kräften und den Schmerzen her hinbekommen hab, aber es war ein tolles Gefühl dieses Ziel geschafft zu haben.

Das gilt ehrlich gesagt auch für die ganze Therapiezeit.
Sich ein großes und ganz viele kleine Ziele setzen, die man gut erreichen kann.
So kommt man am besten durch die Zeit.

Das muss wirklich nix Großes sein!
Wenn man paar Tage nach der Chemo ne Verabredung zum Kaffee oder zum Spaziergang oder zur Kosmetik oder ähnlichem hat, dann hat man den Anreiz, das man bis dahin wieder auf den Beinen sein will.

Oder auch ne schöne Idee, eine Art Belohnungskalender für jeden geschafften Termin. Paar Nettigkeiten hübsch verpackt zum Beispiel.

Euer Körper, Eure Psyche - ihr als Patient müsst in dieser Zeit unglaubliches leisten.
Oft kommt man weit über die Grenzen hinaus bzw. merkt, das die eigenen Grenzen gar nicht so eng gesteckt sind.
Dafür dürft ihr euch belohnen.
Darauf könnt ihr stolz sein!

ABER
Behaltet auch im Auge, das es manchmal doch nicht so ganz klappt.
Das es Tage gibt wo wirklich nichts geht.
Ärgert euch dann bitte nicht.
Ich weiß es ist frustrierend, wenn man nicht aus dem Bett kommt, der Weg zur Toilette einem 50km Marsch gleich kommt.
Auch diese Tage gehören dazu.
Ich hab sie Faultier Tage getauft.
Auf Rat einer befreundeten Psychologin hab ich es mir dann eben kuschelig gemacht, geruht oder geschlafen, Musik gehört, gelesen, zum Fenster raus geguckt und es war immer jemand zur Stelle, der mich verwöhnt hat.

Ihr verfügt über ungeahnte Kräfte, dessen könnt ihr euch sicher sein.
Aber der Akku darf auch mal aufgeladen werden.
Und dann sieht das eben auch mal so aus:



Montag, 29. Juni 2020

Sportlich, sportlich

Hallo da draußen!



Wer behauptet eigentlich, das man mit Krebs, während der Therapie oder danach keinen Sport machen oder körperlich aktiv sein darf?

Studien belegen ja schon länger, das körperliche Aktivität den Patienten in vielerlei Hinsicht hilft.
Und dazu muss man nicht 7 Tage die Woche ins Fitnessstudio.
Nein, auch täglich 30-60 min spazieren gehen oder stramm laufen zählen dazu.

Natürlich frisch operiert oder wackelig von der Chemo sollte man vorsichtig sein, sich nicht überfordern und am besten in Begleitung los gehen.
Aber, wann immer es möglich ist, raus mit euch.
Gilt übrigens für alle, egal ob krank oder gesund!!!

Nun war ich ja gestern eigentlich für den Sachsentrail angemeldet.
Trail ist ne Art Cross für Wanderer. Also über Stock und Stein und beim Sachsentrail vor allem bergauf und bergab.
Da mein Hinkefuß nach wie vor noch nicht okay ist, habe ich mein Ticket weiter gegeben.
Aber auf der Couch saß ich gestern trotzdem nicht!
Während meine Mädels von den Werdauer Wander Schnecken , jawoooohl so nennen wir uns!, sich in Rabenberg überwunden und tapfer unterwegs waren, war ich alleine ne Runde im Wald.

Es hat geregnet, aber es war angehm warm und so bin ich stylisch in Regenverkleidung los.
Und es war herrlich!
Der Regen, das Rauschen der Blätter, die Luft, das frisch gewaschene grün und die Ruhe.
Ich habe es wahrlich genossen.
Okay bis zu meinem Kraftort bin ich nicht gekommen, weil es dann donnerte und Gewitter alleine im Wald ....
Aaaaaber ich habe Fotos geschossen und die ersten Pilze gesammelt und einfach die ganze Atmosphäre getankt.
Und am Ende war ich zwar trotz Regenjacke (Test übrigens nicht bestanden!) etwas nass, aber glücklich.
Keinen Trail, keine 10 km gelaufen, aber überhaupt gelaufen und den Schweinehund besiegt.






Also hoch den Po und raus mit euch - an den Ser, in den Park, in den Wald, Strand, Berg was auch immer vor eurer Haustüre ist.
30 min gehen immer und tun echt gut.

Eure Anett 



Montag, 22. Juni 2020

Hot Summer

Hallo da draußen!

Ja ja während die Mädels von Monrose in ihren knappen Outfits was von Hot Summer geträllert haben:

Muss ich das natürlich wieder steigern!




Sie sehen heute auf dem Laufsteg unser Modell Anett, mit einem stylischen grün-weiß gebatikten Kompressionsarmstrumpf, einem grünen Handstrumpf und einer super schicken Thoraxbandage in der Farbe sesam.
Darüber trägt Anett ein Noname Tanktop, perfekt für die Gartenarbeit.

Dank steigender Außentemperaturen und extra eingebauter Hitzewellen hat es unser Modell immer kuschelig warm.

ABER!!!!

Chic, stylisch, modisch ist anders ich weiß, zu verstecken geht’s schlecht, aber es hilft.
Jawoll!!!

Na deswegen zieh ich an, was mir zusagt. Manchmal verdeckt die Kleidung eben alles, jetzt im Sommer eher nicht.
Na und!!!

Ich wünsche mir, das noch viel mehr selbstbewusst zu ihrer Kompressionsversorgung stehen und vor allem farbig wählen. Es gibt jedes Jahr neue Collectionen zu den bewährten dazu.

Verstecken war gestern!!!

Eure Anett


Donnerstag, 11. Juni 2020

Die neuen 100%

Hallo da draußen!



Es wird etwa ein Jahr dauern bis ihr Körper sich erholt hat und wieder auf 100% ist, aber es werden nicht mehr die gewohnten 100% sein.
Das waren letztes Jahr mal die Worte meines Onkologen.

Ja die Leistungsfähigkeit ist eine andere und das in allen Bereichen.
Und ja noch immer bin ich dabei mich damit zu arrangieren, auch weil es täglich variiert.

Montag war ich auf Wanderung. Gute 10,5 km mit ordentlich bergauf und bergab.
Ich war angenehm erschöpft und glücklich.

Dienstag hatte ich bissel Muskelkater in den Waden, nicht schlimm.
Kurzfristig hab ich vormittags die Ausbildung moderiert und war mittags dann platt, das ich mich erst mal zu einem Nickerchen hin gelegt habe. Am Nachmittag ging dann auch nicht mehr viel.

Mittwoch hatte ich früh Lymphdrainage, hab hier im Haushalt gewirbelt und noch bisschen Büro gemacht. Abends hatte ich SHG der NetzwerkstattKrebs, anderthalb interessante aber auch anstrengende Stunden. Da ging dann nix mehr.

Heute Müdigkeit und Knieschmerzen, aber ich setz mich später noch an das Korrekturlesen eines Buchentwurfes.

Das sind meine neuen 100%.
Ich frag mich wie ich das vor der Diagnose mit Job, Haushalt, Garten und Pupertist so hinbekommen hab. Unvorstellbar momentan.

Das ist das, was uns Krebis schwer fällt zu akzeptieren und umzusetzen und noch schwerer ist es für alle drumherum zu verstehen.
Die Krankheit ist doch vorbei, die Haare sprießen wieder, man sieht wieder gesund aus, aber man ist körperlich und seelisch ein anderer geworden.
Man braucht mehr Pausen, man schafft ein anderes Pensum.

Mir hilft da viel der Austausch mit anderen Betroffenen, meine Ausbilderin die mich immer gut einschätzt und meine Offenheit.
So ist das zumindest in meinem Umfeld bekannt.

Und all die anderen da draußen?
Gestern hab ich mal wieder gelernt, nicht jeder wird gut betreut, leider.
Aber viele haben den Mut und die Kraft sich Unterstützung in der Selbsthilfe zu suchen oder psychoonkologische Angebote in Anspruch zu nehmen.

Das ist wichtig, nicht nur für die Patienten, auch für Familie, Freunde, Kollegen, Chefs, Mitschüler und Lehrer.

Scheut euch deshalb nicht, euch Hilfe und Informationen zu suchen bzw. auch anzubieten.
Manch einer wartet schon lange darauf!


Freitag, 29. Mai 2020

Pfingstwochenende

Hallo da draußen!


Was ein Wetter!
Und was für eine Woche!
Anstrengend, arbeitsintensiv, informativ, neue Möglichkeiten und Wege - das trifft es so in etwa.

Montag hatte ich ein Webinar für virtuelle Assistenten (VA‘s).
Viel Fachchinesisch, aber für mich die Erkenntnis was ich derzeit nicht machen möchte, weil mir zum einen die Kompetenz dazu fehlt und es auch nicht mein Interessengebiet ist.

Dienstag war Ausbildungs Zoominat wie immer, da muss man sich ja vorbereiten.
Zusätzlich im Anschluss unsere erste Teambesprechung und am Nachmittag hab ich noch zugesagt Korrektur zu lesen für ein Kinderbuch.

Mittwoch war ich Interview Partner für eine Buch Recherche und wurde da für weitere Zusammenarbeit angefragt.

Donnerstag hatte ich Lymphdrainage und hab meiner Lieben Manu, die inzwischen der ganze Papierkram wegen Corona Zuschüsen einfach nur noch nervt und überfordert, geholfen und zwei klärende Telefonate geführt. Ein Freundschaftsdienst nix weiter, aber daraus kann sich in Zukunft für mich eine Aufgabe als VA entwickeln.
Ich freu mich.

Außerdem bin ich jetzt Admin zweier Facebook Gruppen, die zu KompetenzmeetsBildung gehören und betreue die Messenger Gruppe der Ausbildung.

Ach ja und Ausbildungs Zoominat war ja abends auch noch.

Heute war kein Termin!
Ich hab ausgeschlafen, mit der Geburtstagstorte für meine Mutti angefangen, mich dann am Telefon mit der Rentenversicherung sagen wir auseinander gesetzt und gleich im Anschluss einen Termin für die Onkopsychologin gemacht.
Der Nachmittag stand im Zeichen von runter kommen und so bin ich in den Garten gelaufen, vorbei an meinem Lieblingsnotfallkraftort, hab bisschen gebuddelt, bissel bei den Nachbarn gesessen und mich gefreut wie alles wächst und gedeiht.

Außerdem hab ich diese Woche Onedrive und Trello kennengelernt, da muss man sich erst mal rein fitzen so als Mitvierzigerin, aber das geht fix.

Ich denke mein Pensum ist übererfüllt und deswegen mach ich mir ein schönes Pfingstwochenende mit meinem Schatz und meiner Familie.

Wir lesen uns nächste Woche wieder.
Unter anderem werdet ihr einen Kraftschmetterling kennenlernen.
Seid gespannt.

Ich wünsche euch schöne Pfingsten und verabschiede mich mit einem Foto meines lieblingsnotfallkraftortes. (schönes Wort für‘s Galgenraten übrigens)


Sonntag, 24. Mai 2020

Miteinander stark

Hallo da draußen!


Quelle:www.info-praxisteam.de 

Wer schon einmal von einem (pathetisch formuliert) Schicksalsschlag betroffen war, der wird auch erfahren haben, auf wen er zählen kann und auf wen nicht.

Das Thema warum es so schwer ist um Hilfe zu bitten, hatten wir ja schon.

Heute geht’s mal um sich gegenseitig helfen, jemand anderem helfen ohne Gegenleistung zu erwarten.

Ich habe schon immer so ein gut ausgeprägtes Helfersyndrom gehabt und das hatte leider nicht immer den Effekt, das ich mich im Gegenzug auch auf denjenigen verlassen konnte.
Seit meiner Krebsdiagnose bin ich da in ein ganz eigenes Universum rein geworfen worden, in dem man sich hilft, des helfens wegen und in dem Ansagen und Versprechungen wirklich was gelten.

Ja bei Krebs, Scheidung oder Todesfall sortiert sich der Kreis derer, die einen begleiten.
In meinem Fall sind viele verlässliche Menschen dazu gekommen, aber auch ein paar gegangen oder in den Hintergrund gerückt.

Was mir schon während der Chemo und den sammmeln von Informationen aufgefallen ist, Krebsis teilen ihre Erfahrungen oft mit und geben den Neuen wertvolle Tips.
Inzwischen bin ich selbst dieser erfahrene Krebsi, der sein Wissen an andere weiter gibt.
Das ist der Sinn dieses Blogs, das tue ich bei NetzwerkstattKrebs und natürlich im ganz normalen Alltag.
Sogar in der Ausbildung kann ich da immer wieder meinen Beitrag leisten.

Ich habe aber auch erfahren dürfen, das sich ganz unbürokratisch und unkompliziert direkt geholfen wird.
Da werden Postkarten und Päckchen geschickt, man wird im Krankenhaus besucht oder man telefoniert mal eben oder man trifft sich auf einen Kaffee.
Auf die Art hab ich zum Beispiel Simone und Susanne kennengelernt.
In der Brustkrebsgruppe auf Facebook werden Perücken oder Epithesen verschenkt, Tücher und Mützen genäht und verschickt und in Corona Zeiten eben auch Behelfsmasken.
Meine stammt von Petra, die im Gegenzug von mir ein paar handgestrickte Socken erhält.


Außerhalb der Krebsis erfahre ich das Gleiche jetzt innerhalb der Ausbildung.
Wir helfen uns auch gegenseitig, stehen auch nach Abschluss noch in Kontakt, können Fälle besprechen oder geben an den Kollegen ab, wenn es nicht so ganz unser Fachgebiet ist.
Ganz ohne Gegenleistung oder Entlohnung einzufordern.

Und selbst bei den virtuellen Assistenten läuft das so.
Viele erklären auf YouTube oder per Podcast was dazu gehört, wie man arbeitet, wie man Kunden gewinnt und so weiter - kostenlos.
Morgen hab ich ein kostenloses Webinar zum Beispiel.
Auch hier eher ein freundliches Miteinander.

Frage:

Könnt ihr alle ohne blöde Krankheit, ohne Scheidung, ohne psychoonkologischer Berater oder virtuelle Assistentin zu sein, das nicht einfach auch in euer Leben integrieren?
Es wäre um so vieles besser, mein ich.

Der Großteil meiner Familie, Freunde, Kollegen und Bekannten tut das und ich bin echt froh darüber.
Und all das, was jetzt auch durch Corona in dieser Hinsicht entstanden ist, ist ein guter Anfang und bleibt hoffentlich bestehen, wenn das Virus im Griff ist.

Denkt mal drüber nach.

Mittwoch, 20. Mai 2020

Tierische Therapeuten

Hallo da draußen!



Ob ich Tierpfleger hätte werden sollen?

Schon als Kind habe ich Schnecken im Garten beherbergt, Bienen und Hummeln ordnungsgemäß bestattet, wenn ihr Leben leider in Opas Garten endete. Später bekam ich eine eigene Katze und inzwischen 4 Katzen und gute 40 Jahre später bin ich noch immer ganz aus dem Häuschen, wenn sich  besondere Tierchen in meinen Garten sehen lassen.

Gestern war es eine entkräftete Hummel.
Ich liebe sie ja, diese kleinen flauschigen Brummer.
Hab sie auf dem Weg aufgesammelt, bereitwillig ist sie auf meinen Kompressionsstrumpf geklettert.


Sie lies sich in meinen Garten tragen und inspizierte derweil den Strumpf und meine Strickjacke - hmpf nix zu essen.
Ich hab ihr erst mal bisschen Zuckerwasser angeboten und sie ausruhen lassen.
Leider waren wohl die Blüten vom Polsterphlox nicht ihr Ding, also hab ich sie von hier nach da getragen bis die Erdbeerblüten recht waren.
Dort hat sie sich gestärkt und ist dann davon gebrummt.

Wir haben ansonsten Erdkröten, Zauneidechsen und auch ab und an eine Ringelnatter zu Besuch im Garten.
Auch mal was seltenes wie einen Laubfrosch.

Ganz toll, finde ich diese Gesellen hier:

Minzblattkäfer

Große Holzbiene

Großer Rosenkäfer

Metallic Käfer als ob die wüßten, das ich Metallic mag.

Jetzt fragt ihr euch sicher warum ich euch das schreibe und zeige.
DAS sind die kleinen Schönheiten und Freuden im Alltag, die man überall für sich finden, erleben und bewundern kann.
Müssen keine Tiere sein, gehen auch Blümchen, Landschaften für jeden was er gerne mag.
Die einen für eine Weile in ein ganz anderes Universum eintauchen und Alltag und/oder Krankheit vergessen lassen.
Es muss nicht das große Event sein, gerade jetzt wo das eh nicht möglich ist wegen Corona.

Also guckt doch mal, was ihr so für euch findet.
Ich bin gespannt!

Eure Anett




Donnerstag, 7. Mai 2020

Mut ist die Würze des Lebens

Hallo da draußen!


Das stand heute auf meinem Dessert.
Übrigens ein wahnsinnig leckeres Brownie Dessert von der Fleischerei Meinhold.
Vielen Dank dafür.

Mut ist die Würze des Lebens

Das ganze Leben ist mit Mut gespickt und gewürzt.
Die letzten Jahre haben mir einige mutige Entscheidungen abverlangt, aber ohne sie wäre mein Leben nicht das was es jetzt ist.
Und außerdem wäre es langweilig.

Eine Krebserkrankung verlangt auch Mut!

Mut, die Diagnose anzunehmen.
Mut, durch die Behandlung zu gehen.
Mut, ein selbstbestimmter informierter Patient zu sein.
Mut, auch Rückschläge zu akzeptieren, aber nicht aufzugeben.
Mut, auch mal zu zugeben, das man Angst hat, nicht mehr kann.

Mut, sich zu zeigen.
Auch, wenn ihr das durch meinen Blog, durch persönliche Begegnungen kennt von mir, meine Offenheit ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, so erfordert das doch auch Mut. Es ist nicht immer einfach für mich.
Manchen Menschen möchte ich die Geschichte am liebsten ersparen, damit sie sich keine Sorgen machen.
Und manchen möchte ich sie nicht erzählen, weil ich kein Mitleid, keine nicht ernst gemeinten Angebote haben möchte oder weil ich es schlicht und einfach an diesem Tag nicht kann.
Und manchmal möchte ich es schlicht und einfach nicht zum hundertsten Mal erklären, weil ich es in den letzten fast zwei Jahren schon so vielen erklärt habe.
Aber ich mach’s trotzdem!

Mut, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen!

LebensMut quasi.

Man kann warten bis etwas für einen entschieden oder geregelt wird, man kann sich ganz der Situation ergeben, resignieren und sich im Strom dahin treiben lassen.

Aber das bin nicht ich!

Ich muss etwas tun!

Deswegen habe ich mich informiert, belesen während meiner Behandlung, habe mich zusätzlich Komplementär behandelt, war körperlich aktiv, war mit anderen Patienten n Kontakt  und habe euch immer davon berichtet.

Deswegen bin ich nach der Reha aus diesem „ich kann nicht mehr arbeiten, hoffentlich genehmigen die die Rente, was soll nur aus mir werden, ich bin depressiv“ Strom aufgetaucht und habe mir, mal bildlich gesprochen, einen Ast gepackt, der mich ans Ufer führt.

Ich habe die Ausbildung begonnen, ich arbeite bei NetzwerkstattKrebs mit und ich bin momentan dabei mir eine berufliche Zukunft zu schaffen, die mit meinem Gesundheitszustand möglich ist.

Das erfordert Mut, nicht nur für die Entscheidungen, nein an manchen Tagen erfordert es einfach schon Mut an sich zu glauben und das sich da eine Lösung auftut.
Meine Depression ist trotzdem noch da, aber ich habe sie ziemlich gut im Griff, meistens jedenfalls.
Mein Fatigue dümpelt auch immer noch hier rum und ich kann mich noch immer nicht so recht einteilen oder maßregeln, aber ich komme zurecht.

Das Ufer ist in Sichtweite, ich halte mich fest an dem Ast und hangeln mich Stück für Stück vorwärts und wenn mal wieder ne Welle über mir zusammen schwappt,  dann tauche ich eben wieder auf, hab vielleicht Wasser geschluckt, aber irgendwie bekomm ich den Kopf schon aus dem Wasser.

Was ich euch sagen will egal ob ihr Patient, Angehöriger, Behandler oder einfach nur interessierter Leser seid, gebt nicht auf, auch wenn es mal nicht so leicht ist.
Habt Mut, das Leben anzunehmen, habt Mut Schwierigkeiten zu meistern, aber habt auch Mut euch Hilfe zu suchen.

Eure mutige Anett





Freitag, 1. Mai 2020

Auf der Suche

Hallo da draußen!

Anett auf der Suche nach dem grünen Diamant vom Nil, ach nee das war was anderes.


Anett auf der Suche nach Augenbrauen und vollem Haar.

Neulich hatte ich ja eine Fotostrecke zur ungeschminkten Wahrheit gemacht und euch gezeigt wie ich morgens so ohne Gesicht aus dem Bett klettere.

Ja Haare sind irgendwie immer mal ein Thema bei mir.
Das sie weg waren fand ich nicht problematisch, sie kommen ja wieder.
Hmmm, haben wohl nicht alle verstanden.

Das Haupthaar ist dank Hormontherapie, Eierstockentfernung und somit Wechseljahren nicht mehr so kräftig und dicht wie vor Horst, dafür aber dunkler.

Wimpern hab ich paar schwarze und ganz viele blonde

Gestern dachte ich so, wenn die Wimpern blond sind, dann ist das bei den Augenbrauen vielleicht auch so. Paar schwarze und ganz viele blonde.
Nun ja, hab ich halt mal mit Wimperntusche experimentiert.

Ergebnis:



Siehe da, Haare vorhanden, nur nicht in der Wunschfarbe.
Und nu?

Wenn denn dann irgendwann mal wieder Augenbrauen Färben möglich ist, darf da meine Anne mal ran.
Aber ewig hält das ja nicht.
So lange wird gepflegt, Serum aufgepinselt und gehofft.

Im Extremfall werd ich mich wohl mal mit Microblading befassen.

Wer Erfahrungen hat, immer her damit.

Eure Anett

Mittwoch, 29. April 2020

Kommt die Zukunft nicht zu mir, komm ich halt zu ihr!

Hallo da draußen!

Quelle: www.insomi.org


Heute war ich im Garten ziemlich fleißig.
Ich habe Kartoffeln gelegt, Zwiebeln gesteckt, Radieschen, Möhren und Blumen ausgesät und meine Beeren gedüngt.
Damit habe ich etwas für die Zukunft getan, denn das soll ja die zukünftige Ernte werden.

Irgendwie vergleichbar mit meinem bisherigen Frühjahr.

Ich bin dabei meine Zukunft zu gestalten, beruflich vor allem.
Einen regulären 9 to 5 Job kann ich nicht mehr leisten.
Die Rentenversicherung kommt nicht aus dem Quark.
Das Arbeitsamt weiß auch nicht so recht wohin mit mir.

Zack, da ist sie wieder die Selbermacherin!
Ich kann und will nicht komplett untätig auf Steuerzahlers Kosten zu Hause sitzen!
Kümmer ich mich eben selber!

Seit 01. März mache ich ja die online Ausbildung zum psychoonkologischen Berater und Begleiter.
Läuft bis September und ich könnte mich damit selbstständig machen.
Und entgegen der Aussage von Frau Klipp, tut mir das momentan sehr gut und macht mir bisher weder Angst noch depressive Gedanken.

Nach der Reha hab ich mich ja mit Simone, der Regio von NetzwerkstattKrebs, getroffen und mich bereit erklärt mitzuarbeiten.
Inzwischen hab ich meinen ersten Workshop absolviert und bin jetzt selbst Regio geworden.
Und wir beide haben einen offiziellen Kooperationsvertrag mit dem Brustzentrum Rodewisch, die auf der Suche nach Angeboten von Betroffenen für Betroffene waren möglichst online und offline.
Dazu werden Flyer von NWSK mit im Patienten Ordner liegen und unsere Visitenkarten, so das uns Betroffene und/oder deren Angehörige kontaktieren können.
Das gleiche schwebt uns noch für „mein“ Brustzentrum vor, aber da müssen wir jetzt erst mal Corona abwarten.

Wer hat diese nervige Superzicke Corona eigentlich eingeladen???

Ja und dann hat sich vor 2 Wochen noch eine neue Samentüte aufgetan, etwas was ich so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, was aber nach bisheriger Recherche so was von gut zu mir passen würde.
Inzwischen ist aus dem Samen so ein kleines zartes Pflänzchen wie oben auf dem Foto geworden.
Noch ist nicht klar ob es mal ein großer starker Baum wird oder nur ne einjährige Pflanze oder ob es gar eingeht, um mal beim Gärtnern zu bleiben.
Viel kann und werde ich euch noch nicht verraten, dafür ist das Pflänzchen noch zu klein.
Nur so viel: es geht auch hier um eine Selbstständigkeit vorläufig im Nebenerwerb, von zu Hause aus, bei freier Zeiteinteilung und nicht örtlich beschränkt, mein medizinisches Grundwissen ist eine Grundlage ebenso wie mein Organisationstalent und das ich gute Recherche Qualitäten habe.

Für den Rest sag ich’s mit Rudi Carell. 🎼
„Lass dich überraschen, .......“

Ihr dürft gespannt sein.

Eure Anett

Montag, 27. April 2020

Lymphoedem - ein Selbstversuch

Hallo da draußen!

Lymphoedem?
Selbstversuch?
Was hat se denn jetzt schon wieder gemacht?


Wie die meisten Leser wissen, hatte Horst wohl eine Vorliebe für Wasser.
Nachdem er es mit Pleuraergüssen nicht geschafft hatte, lies er mir zum Abschied Gisela da.
Gisela heißt mein Lymphoedem und hat sich in der rechten Hand, im rechten Arm, im kompletten Bereich der ehemaligen Brüste und unter den Achseln breit gemacht.
Wie so ein Hefeteig blubbert und quillt sie so vor sich hin und möchte nun scheinbar auch noch Besitz von meinem linken Arm ergreifen.

Das sagt mir meine Physiotherapeutin immer wieder und zur Reha waren auch alle der gleichen Meinung.

Hmmm, aber man sieht halt nix.
Ich kenne aus der Praxis dick geschwollene Beine oder Arme, einseitig oder beidseitig.
Meine Arme sehen auf den ersten Blick normal aus.
Wenn man sich die Hände genauer anschaut, kann man erkennen, das der rechte Handrücken geschwollen ist.
Wenn Manu Lymphdrainage macht, dann kommt gleich zu Anfang „oh da ist aber heute Spannung drauf“ oder „oh ist ja heute wieder voll gelaufen“. Sie ist die Fachfrau, ich der Patient.

Am Wochenende lass ich samstags öfter mal den Strumpf weg bis Mittag. Ich kann mit Bestrumpfung plus Haushaltshandschuh nicht putzen!

Dieses Wochenende hab ich Strumpf und Bandage komplett weg gelassen!
FEHLER!!!!
Samstag ging’s ja ganz gut. Erst abends bissel kribbeln in der rechten Hand.
Vielleicht wird das ja erst abends schlimm und ich könnte tagsüber so ohne Strumpf arbeiten?
In der Nacht hat sich der Arm schon bemerkbar gemacht, drauf liegen war irgendwie unangenehm.
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich den Strumpf da schon wieder angezogen hätte.
Neeeee, der blieb Sonntag noch aus.
Im Tagesverlauf wurde der Arm schwer, unter den Achseln bildeten sich wieder die hübschen Säckchen, die Haut fühlte sich an als würde da jemand mit Nadeln drüber gehen und am Abend war dann auch der gefühlte Schwimmreifen unter den Armen wieder da.
So ein Mist!!!
Geht also doch nicht ohne!

Heute früh durfte ich direkt die Rechnung für meinen Versuch bezahlen.
Der Strumpf ging nur mit Ach und Krach anzuziehen, der Arm tat weh und mit der Hand konnte ich kaum was tun.

Warum habe ich das eigentlich gemacht?
Ich kann es einfach immer noch nicht begreifen und akzeptieren, das das jetzt der Dauerzustand sein soll.
Das mich dieses Oedem Gisela mit Kompressionsversorgung am arbeiten hindert und ich momentan auf Steuerzahlers Kosten leben muss.
ICH WILL DAS ALLES NICHT!!!!

Wenn man sich oben die Grafik anschaut, dann kann man bei mir einiges ausradieren.
Ich hab das mal für euch gemacht.


Wundert einen nix mehr, das da Stau ist, oder?
So viele Umleitungen kann der Körper ja gar nicht bauen.

Also übe ich mich in Akzeptanz.
Die Gegebenheiten akzeptieren, damit leben, das Beste daraus machen.

Auch das ist Leben mit und nach Krebs!
Nicht alles ist mehr so wie vorher?

Ist eigentlich überhaupt noch was wie vorher?
Das beantworte ich die nächsten Tage mal.

Eure Anett

Dienstag, 21. April 2020

Sie ist da!

Hallo da draußen!

Sie ist da!
Seit heute bin ich stolze Besitzerin und vor allem zufriedene Trägerin einer Kompressions-Thoraxbandage.


In sexy Sesam Farbe. Wow!

Ja natürlich schick ist anders, modisch ist es auch nicht und aus den meisten Shirts guckt sie oben raus, ABER sie verhindert das mein Thoraxoedem weiter fortschreitet und ich fühl mich gut damit.
Engt nicht ein, behindert nicht beim atmen und rutscht nicht hoch Dank Haftrand.

Obwohl mir dieser Tage erst eine MTA erklären wollte, das die meisten Patienten das nicht tragen, sich eingeengt fühlen, beim atmen behindert sind, sich eben nicht wohl fühlen und es sich deswegen gar nicht erst verordnen lassen.

Echt jetzt?

Erklärt man das so den Patienten?

Mal ehrlich, Kompressionsversorgung ist nicht immer angenehm gerade an Tagen wo das Oedem sich wie ein Hefeteig aufführt.
Na und!
Muss aber sein, sonst wird das mit dem Hefeteig zum Dauerzustand.
Chemotherapie war auch kein Kindergeburtstag!
Und hab ich die abgelehnt, weil ich mich damit nicht wohl gefühlt habe?
Nee, hab ich nicht!
Ich habe gesagt wie es mir geht, um Linderung der Nebenwirkungen gebeten und es durchgezogen, weil das mein Ticket zum Leben ohne Doofmann Horst war.

Liebes medizinisches Personal,
Ihr könnt gerne euren Patienten ganz ehrlich sagen, das es unangenehm werden kann, das es Nebenwirkungen geben kann, aber bitte erklärt denen nicht schon vorher das viele es ablehnen, weil es so furchtbar ist.
Die meisten von uns sind unsicher, überfordert, in keinster Weise medizinisch vorgebildet und vertrauen daher euren Aussagen.

Eure Anett, die sich die Wechselversorgung länger anfertigen lässt wegen der Wespentaillie 😎

Montag, 20. April 2020

Die Entdeckung der Langsamkeit

Hallo da draußen!

Ich mag sie ja mit ihren hübschen Häuschen, aber das langsame ist eigentlich nix für mich.

Quelle: www.plantura.garden

Aber watt mutt, datt mutt.

Heute Morgen noch mit Gehilfen unterwegs und nach dem Termin beim Chirurgen ohne, dank Tapeverband.
Vor 30 Jahren als ich das am rechten Fuß schon mal hatte, da hatte ich nen Gips dran.
Schwer, Gehilfen vorprogrammiert und Juckreiz auch.
Natürlich passt da auch kein Schuh.
Jetzt Tapeverband, Schuh wieder an und möglichst bewegen wegen der Thrombose Prophylaxe.


Aber trotzdem schön Schritt für Schritt, Stufe für Stufe. Dauert halt etwas länger, aber was soll’s.


Also keine Angst, der Kampfzwerg geht zwar leicht lahm, aber er geht.

Vielen Dank für die vielen Genesungswünsche.

Eure Anett

Sonntag, 19. April 2020

Bruchpilot im Workshop

Hallo da draußen!

Ich habe gestern erfolgreich meine Prüfung zum Bruchpiloten abgelegt.
Einmal die Gartenterasse runter und gepflegt umknicken.
Autsch.



Kühlung mit Steak brachte zwar Linderung, aber am linken Knöchel wuchs ein dickes Ei, das gestern Abend dann langsam Auberginen Farbe annahm.
Also ab in die Notaufnahme.
Gespenstisch ruhig war es da.
Nicht das ich mir eine rappelvolle Notaufnahme wünsche, aber so 20:30 Uhr zum Samstag die einzige Patientin zu sein, schon merkwürdig.
Na gut, da ging’s wenigstens fix.
Füßchen gezeigt, geröntgt. Puuuuuuh nix gebrochen.
Verdacht auf Bänderriss, ist aber derart geschwollen, das man nix sehen kann.
Morgen findet Kontrolle beim Chirurgen statt und da bekomme ich einen Tapeverband.

Was war ich da heute froh, das der Workshop auf meiner Couch stattfinden konnte.
Fuß hoch legen, Kissen im Rücken und los geht’s.
Auch heute war es wieder sehr interessant.
Ergebnisse kann ich euch noch nicht verraten, aber ich bin jetzt offiziell ein Regio der NWSK!
Heißt: ich vertrete NetzwerkstattKrebs jetzt offiziell hier im Raum Westsachsen bei Veranstaltungen, als Ansprechpartner ect. und werde auch auf der Landkarte eingetragen, so das mich andere finden können.
So wird das dann aussehen, eine zweite Hand im Raum Westsachsen - Simone bekommt Verstärkung.


Jetzt aber pflege ich erst mal mein Füßchen, lasse die Workshop Eindrücke sacken und genießen den restlichen Sonntag mit meinem Klumpfüßchen.

Bis bald.

Eure Anett

Donnerstag, 16. April 2020

Gärtner Yoga

Hallo da draußen!


Neues aus Büttenwarder äh meinem Garten.

Wie ich heute so bei der Gartenarbeit war, habe ich festgestellt, das man eigentlich ganz unwissentlich Yoga und auch Entstauungsgymnastik macht.

Und offensichtlich bringt das was, denn heute Mittag war mein Oedem mal wieder derart nervig, das ich mir am liebsten den Kompressionsstrumpf runter gerissen und den Arm abgeschraubt hätte, jetzt is es weg.

Was macht man denn so bei der Gartenarbeit?

Ich bin ja viel im Vierfüßlerstand beim Unkraut ziehen und das entspricht Teilen der Übungsabfolge KATZE.


Wenn ich mich mal strecken und einen Arm lang machen muss, dann ist das sogar die diagonale Katze. 
Meine ist halt etwas mehr in Bodennähe unterwegs und streckt nicht unbedingt das Bein aus.


Natürlich muss ich mal Pause machen und setze mich dann zurück in den FERSENSITZ - VAJRASANA.

Manchmal stehe ich auch einfach nur da und gucke über die Beete, wie es blüht und gedeiht und bin so ganz nebenbei in der BERGSTELLUNG.

Und am Ende des Tages falle ich dann in die wohlverdiente RÜCKENENTSPANNINGSLAGE.
Da sage mal noch einer, er/sie hätte mit Yoga nix am Hut.
Alle Bilder stammen von Yoga Vidya, da könnt ihr ja mal nach schauen, welche Übungen ihr noch so ganz unbewusst im Alltag macht.
Interessant finde ich.

Ganz nebenbei durch die Bewegung im Allgemeinen, aber auch durch die Nutzung von Armen und Händen bei der Gartenarbeit wird die Muskelpumpe aktiviert und so der Lymphabtransport angeregt.
Der Garten als Therapeut eben, sagte ich ja schon mal hier

Aber alles schön sachte, nicht übertreiben bitte.
Unbedingt auch genießen, so wie ich heute.
Deswegen für euch noch ein paar Fotos:



Eure Anett 

Mittwoch, 15. April 2020

Die ungeschminkte Wahrheit

Hallo da draußen!

Achtung, ich muss heute darauf hinweisen, das ich Produkte zeige und nenne und somit Werbung mache, zu der ich nicht aufgefordert wurde und wofür ich auch nicht bezahlt werde!

Ich hatte ja schon länger mal vor euch zu zeigen, wie aus dem farblosen Entlein morgens eine erkennbare Ente wird.


So steht ja kein Mensch morgens auf und ich schon gleich gar nicht, da meine schönen schwarzen Augenbrauen scheinbar ausgewandert und meine dichten Wimpern nur zu teilen und auch noch so albinomäßig zurück gekehrt sind.

Also bleibt mir Tim Taylor und seine Episode mit dem Gesicht aufmalen erhalten, womöglich für immer, so langsam verliere ich diesbezüglich die Hoffnung.



Also los geht’s.
Hier kommt eine kleine Fotoserie ala vorher-nachher von mir, ich hoffe ihr sitzt und tragt Augenschutz.


So schaut’s also aus des Morgens.
Blass, ohne Augenbrauen und Wimpern.
Aber mit hübschen Augenringen, ich sollte zum Panda umschulen. *hihi*
Na ich wasch und creme die Frau trotzdem, auch wenn ich sie nicht kenne. (Ja der ist unterirdisch schlecht, mußte aber sein.)

Also nach waschen und eincremen mit ner Feuchtigkeitscreme mit Bachblüten von Alverde trage ich mir mit nem Schwämmchen Make-up auf.
Wahlweise „Fit me“ von Maybelline in 104 oder „Naturall finish foundation“ von Alterra in 01 Light.
Eine Schicht reicht für den Alltag, soll ja fix gemacht sein.

Weiter geht’s dann bei mir mit den Augenbrauen.
Dazu verwende ich von Essence den „Superlast Eyebrow Pomenade Pencil“ in blond und in letzter Zeit auch in brown.
Wie Augenbrauen zeichnen geht, zeigt euch Christine hier circa ab Minute 9:20.
Bei mir sieht es dann so aus.
Nicht perfekt, nicht jeden Tag identisch, aber wer hat schon zwei völlig gleiche Augenbrauen???

Ja und dann?
Tun wir mal so als wären da Wimpern.
Auch das hab ich mir im Juli 2018 von Christine abgeguckt und mach das immer noch ähnlich.
Wimpernkranz verstärken nennt sich das.
Allerdings nicht mit Lidschatten, sondern mit einem eher cremigen Kajal von Trend it up „contur and glide“ nennt der sich und da habe ich heute Farbe Nummer 20 benutzt, das ist so ne Art dunkelbraun. Ich hab auch noch grau, aubergine und ein ganz dunkles blau. Schwarz finde ich, wirkt bei mir zu hart.
Seit der Reha finden sich tatsächlich tuschbare Wimpern und die bekommen zumindest am oberen Lid auch ein bisschen schwarz mit Wimperntusche von Alverde „12 hours long stay“ ab.

Jetzt noch etwas Frische ins Gesicht zaubern mit dem Rouge „mosaik blush“ von Essence und schon sieht man nicht mehr ganz so müde und kränklich aus.
Wer genau hin sieht, dem fällt auf, das meine Augen schon wieder vor Rührung am tränen sind.

Zu guter Letzt noch ein bisschen Lippenpflege mit einem Hauch Farbe und fertig ist der Look für alle Tage. Dazu benutze ich Lippenbalsam von Alterra mit Bio-Kakao und leichtem Schimmer.


Insgesamt mit Gesicht reinigen und cremen benötige ich dafür nie länger als 10-15min und nebenbei trocknen noch die Haare.

Das Endergebnis kann sich sehen lassen, oder?

Natürlich, wenn ich ausschließlich zu Hause oder im Garten bin, dann gibt’s kein Make-up. Da gibt’s nur gemalte Augenbrauen und Wimpern und fertig.
Und wenn es mal was besonderes sein soll, dann benutzte ich auch mal Concealer und Lidschatten.
Leider ist das mit meinen tränenden Augen nach wie vor Aktion sinnlos.
Aber wenn ihr wollt, zeig ich euch das gerne in einem separaten Post mal.

Was ich eigentlich sagen will und das ist ja auch das Ziel der Schminkkurse die die DKMS anbietet, es lohnt sich, sich ein kleines bisschen zurecht zu machen.
Es tut einem selber gut und man sieht für das Umfeld nicht so krank und besorgniserregend aus, was einem auch mal die Frage- und Antwortstunde ersparen kann.

Schön sind wir nämlich trotzdem alle, auch mit der Krebsdiagnose!

Eure Anett

Dienstag, 7. April 2020

Hab Vertrauen und Mut

Hallo da draußen!

Quelle: Pinterest

Hab Vertrauen in deinen Körper und deine Kraft!

Hab ich oft gehört, wenn es mir während der Behandlung mal nicht besonders ging.
Hat sich auch bewahrheitet.
Ich bin zu einem kleinen Kampfzwerg geworden, durch die Therapie gegangen ohne mir alles diktieren zu lassen.
Ich habe mit geredet, mit dosiert, zusätzlich Komplementär gearbeitet und mir nicht meine Meinung nehmen lassen.

Nicht umsonst eilte mir im Brustzentrum der Ruf voraus, das ich meinen eigenen Kopf habe.
Hey ich bin Steinbock, wir sind eben etwas dickköpfig, wenn’s nötig ist.
Okay, manchmal wollen wir auch mit dem Kopf durch die Wand ohne zu wissen was wir nebenan eigentlich wollen. Das ist aber ein anderes Thema.

Die letzten paar Tage geht’s mir richtig gut.
Ich bin gut drauf, habe Kraft, wusel mehr als sonst rum.
Und wißt ihr was sich da doch immer mal in die Gedanken einschleicht?
Ich traue es mir fast nicht zu schreiben?

Ich frag mich, wann der Hammer kommt, wann mir der Stecker gezogen wird.
Nicht dauernd, das auf keinen Fall, aber abends wenn ich die guten Dinge des Tages notiere und was ich alles geschafft habe, da fällt mir eben auf, das es deutlich mehr ist als in den letzten Wochen.

Ein Grund zu Freude!!!
Ich schaffe viel und mir geht’s gut dabei.
Das gute Gefühl etwas leisten zu können, anderen zu helfen, die Ausbildung und nicht zuletzt das traumhafte Wetter tragen dazu bei.
Und trotzdem hockt da ganz hinten in der äußersten Ecke eine kleine Portion Mißtrauen.

Auch das ist etwas was die Krankheit mit einem macht.
Man hat erlebt, was der Körper leisten, ertragen, vertragen und überstehen kann.
Man hat aber gleichermaßen erlebt, wie es ist, wenn nichts mehr geht, wenn man nur noch rum liegt wie ein überfahrener Frosch und sich Saft- und kraftlos fühlt, wenn die kleinste Tätigkeit Unmengen an Kräften kostet.

Und jetzt, wenn man in kompletter Remission ist, muss man wieder lernen zu vertrauen.
Anders als während der Behandlung wo auch ich immer mal das Gefühl hatte, das schaff ich nicht.
Jetzt muss man lernen zu vertrauen, das sich in etlichen Bereichen wieder ein Normalzustand einstellen kann und wird, wenn man die körperlichen und seelischen Gegebenheiten akzeptiert und sich danach richtet.

Nach dem Krebs ist nicht wie vor dem Krebs, aber es fühlt sich gut an, auch wenn manches nicht wie gewünscht gelaufen ist.
Man muss ebenso wie während der Therapie aus Angst und Mißtrauen MUT machen, um seinen ganz eigenen Weg weiter zu gehen!


Quelle:www.fotolia.com

Lassen wir also das kleine Mißtrauen da hinten in seiner Ecke hocken und ab und an winken, damit ich gut auf mich achte und nicht übermütig werde.
Aber wir füttern es nicht, größer braucht es nicht werden.

Eure Anett

Samstag, 4. April 2020

Der Garten mein Therapeut

Hallo da draußen!

Nachdem der Tag heute grau und kalt gestartet ist, hat die Sonne sich durch kämpfen können und gab uns ab mittags einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage.

Was liegt da näher als in seinen Garten zu gehen oder in meinem Fall zu fahren?
Knapp 400 Quadratmeter Gartenglück mit therapeutischer Wirkung.


Im Garten hab ich mich schon immer wohl gefühlt und das nicht nur beim Entspannen, nein auch bei der Arbeit.
Und Gärtnern hat bei uns in der Familie eine lange Tradition. Mein Uropa Karl hat noch vor der Machtergreifung durch die Nazis einen Kleingartenverein mit gegründet.
Und so war es ja nur eine Frage der Zeit bis auch ich einen Garten gepachtet habe.

Mein Garten ist schon lange vor der Diagnose zu meinem Therapeuten geworden.



Sporttherapeut
Gartenarbeit ist körperliche Arbeit. Umgraben oder Hecke schneiden ist glaube ich mit das Schwerste, aber auch einfaches Unkraut ziehen oder Beete hacken strengt wohltuend an.
Man hat Kardiotraining, Stretching, Muskelaufbau und manchmal auch Gewichte heben dabei.
Alles ganz ohne Kosten für‘s Fitnessstudio.


Psychotherapeut
Beim Gärtnern kommen meine Gedanken zur Ruhe, aber auch nachdenken geht gut. Je nachdem was halt gebraucht wird, aber alles herrlich unaufgeregt.
Ich kann Aggressionen und Wut abbauen und ich habe das gute Gefühl etwas geschafft zu haben.
Die Früchte meiner Arbeit kann ich tatsächlich ernten und essen und mich an dem Blütenmeer erfreuen.


Lehrer
Gärtnern ist oft Erfolg und Niederlage, aber eben immer Erfahrungsgewinn.
Man beließ sich, man probiert aus, man nimmt Tips von anderen Gärtnern an und man findet eigene Lösungen.
Ganz abgesehen davon, das wir immer wieder Tierchen im Garten entdecken, die uns neu sind und dann natürlich forschen, wer da in unserem Garten wohnt.
Für Kinder von unschätzbarem Wert.


Entspannungstherapeut
Garten entspannt mich.
Natürlich am einfachsten auf ner Liege oder in der Hängematte.
Aber es ist für mich ebenso entspannend mir meinen Garten zu betrachten, was blüht, was reift, was duftet und wer wohnt hier. Ganz mit mir selbst und dem Garten sein, alles andere bleibt draußen am Tor stehen.


Familien- und Gruppentherapie
Hier laden wir die Familie ein oder Freunde. Gartennachbarn kommen vorbei oder wir feiern als Gartenverein ein Fest.
Mit der besten Freundin trink ich hier ab und an nen Kaffee und halte Mädelsplausch.
Jung und alt sind hier zusammen, verschiedene Berufsgruppen und es funktioniert.
Klar Meinungsverschiedenheiten gibt’s überall, aber die lassen sich übern Gartenzaun schnell klären.

Auch jetzt in Zeiten von Corona funktioniert das.
Leider muss unser Hexenfeuer wohl ausfallen und momentan geht man auch eher nicht zum Nachbarn rüber auf nen Kaffee oder ein Bier, aber ein Plausch am Zaun ist immer drin.

In diesem Sinne genießt das Wetter.

Eure Anett