Donnerstag, 7. Mai 2020

Mut ist die Würze des Lebens

Hallo da draußen!


Das stand heute auf meinem Dessert.
Übrigens ein wahnsinnig leckeres Brownie Dessert von der Fleischerei Meinhold.
Vielen Dank dafür.

Mut ist die Würze des Lebens

Das ganze Leben ist mit Mut gespickt und gewürzt.
Die letzten Jahre haben mir einige mutige Entscheidungen abverlangt, aber ohne sie wäre mein Leben nicht das was es jetzt ist.
Und außerdem wäre es langweilig.

Eine Krebserkrankung verlangt auch Mut!

Mut, die Diagnose anzunehmen.
Mut, durch die Behandlung zu gehen.
Mut, ein selbstbestimmter informierter Patient zu sein.
Mut, auch Rückschläge zu akzeptieren, aber nicht aufzugeben.
Mut, auch mal zu zugeben, das man Angst hat, nicht mehr kann.

Mut, sich zu zeigen.
Auch, wenn ihr das durch meinen Blog, durch persönliche Begegnungen kennt von mir, meine Offenheit ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, so erfordert das doch auch Mut. Es ist nicht immer einfach für mich.
Manchen Menschen möchte ich die Geschichte am liebsten ersparen, damit sie sich keine Sorgen machen.
Und manchen möchte ich sie nicht erzählen, weil ich kein Mitleid, keine nicht ernst gemeinten Angebote haben möchte oder weil ich es schlicht und einfach an diesem Tag nicht kann.
Und manchmal möchte ich es schlicht und einfach nicht zum hundertsten Mal erklären, weil ich es in den letzten fast zwei Jahren schon so vielen erklärt habe.
Aber ich mach’s trotzdem!

Mut, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen!

LebensMut quasi.

Man kann warten bis etwas für einen entschieden oder geregelt wird, man kann sich ganz der Situation ergeben, resignieren und sich im Strom dahin treiben lassen.

Aber das bin nicht ich!

Ich muss etwas tun!

Deswegen habe ich mich informiert, belesen während meiner Behandlung, habe mich zusätzlich Komplementär behandelt, war körperlich aktiv, war mit anderen Patienten n Kontakt  und habe euch immer davon berichtet.

Deswegen bin ich nach der Reha aus diesem „ich kann nicht mehr arbeiten, hoffentlich genehmigen die die Rente, was soll nur aus mir werden, ich bin depressiv“ Strom aufgetaucht und habe mir, mal bildlich gesprochen, einen Ast gepackt, der mich ans Ufer führt.

Ich habe die Ausbildung begonnen, ich arbeite bei NetzwerkstattKrebs mit und ich bin momentan dabei mir eine berufliche Zukunft zu schaffen, die mit meinem Gesundheitszustand möglich ist.

Das erfordert Mut, nicht nur für die Entscheidungen, nein an manchen Tagen erfordert es einfach schon Mut an sich zu glauben und das sich da eine Lösung auftut.
Meine Depression ist trotzdem noch da, aber ich habe sie ziemlich gut im Griff, meistens jedenfalls.
Mein Fatigue dümpelt auch immer noch hier rum und ich kann mich noch immer nicht so recht einteilen oder maßregeln, aber ich komme zurecht.

Das Ufer ist in Sichtweite, ich halte mich fest an dem Ast und hangeln mich Stück für Stück vorwärts und wenn mal wieder ne Welle über mir zusammen schwappt,  dann tauche ich eben wieder auf, hab vielleicht Wasser geschluckt, aber irgendwie bekomm ich den Kopf schon aus dem Wasser.

Was ich euch sagen will egal ob ihr Patient, Angehöriger, Behandler oder einfach nur interessierter Leser seid, gebt nicht auf, auch wenn es mal nicht so leicht ist.
Habt Mut, das Leben anzunehmen, habt Mut Schwierigkeiten zu meistern, aber habt auch Mut euch Hilfe zu suchen.

Eure mutige Anett





2 Kommentare:

  1. Die mutige und starke Anett! Sehr schön und wunderbar was du schreibst. Ich lese deinen Blog jedes Mal wieder gern. Mach weiter so!
    LG Michael

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