Sonntag, 26. Januar 2020

Reha Tag 5

Hallo da draußen!

Heute ist Sonntag, da schläft man aus, da frühstückt man ausgiebig, da macht man vielleicht einen Ausflug oder man macht es sich gemütlich.

Heute ist Sonntag in der Reha, da steht man 7:30 Uhr auf, trifft sich mit den Mädels zum Frühstück, tankt nach dem Frühstück brav an der Sprudelanlage seine Pulle auf, schmeißt sich in die Sportklamotte und macht 20min Ergometertraining, Wassertreten und schwimmt 24 Bahnen a 15m.
Und so waren wir heute im Haus im Namen der Rose äh Reha unterwegs.

Heute kommt außerdem Besuch!
Mein Schatz, mein Sohn und meine Eltern kommen 2h her gefahren um mich zu sehen, sich zu überzeugen das ich gut versorgt bin, um mich zu knuddeln und zu knutschen und um ein paar Stündchen Familie bei Kaffee und Kuchen in der Cafeteria zu genießen.

Komisches Gefühl, einerseits schön sie da zu haben, andererseits ist das hier seit Mittwoch meine kleine Welt mit meinem Zimmer, meinen Mädels und allem. Irgendwie passen die hier nicht ganz rein so fühlt es sich an. Wir sind hier unter uns Krebsis, wir sind die Eingeweihten, die Mitglieder dieses Clubs, in den niemand freiwillig eintreten wollte und doch mußte.
Unsere Familie sind die unfreiwilligen Zaungäste in einem schlechten Film geworden, zu Pflegern, zu Köchen, zu Hauswirtschaftern, Chauffeuren und was weiß ich noch.
Sie kämpfen sich durch ein dunkles Tal aus Angst, aus nicht helfen können, aus den Partner/Tochter/Mutter leiden sehen und müssen sehen wie sie klar kommen damit.
Eigentlich, das ist mir vorhin sehr deutlich klar geworden, brauchen sie genau so fachkundige Hilfestellung wie wir Patienten und das nicht erst nach Abschluss der Behandlung sondern gleich ab Diagnose!
Und ich habe so ein Bauchgefühl, das ich mich da zukünftig einbringen möchte und werde.
Aber das ist noch Zukunftsmusik, JETZT bin ICH erst mal dran!


Bis morgen!

Eure Anett

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