Quelle: www.woman.at
Ich habe ein paar Tage überlegt ob ich zu diesem Thema schreibe und vor allem was.
Meine Frauenärztin fragte mich am Montag beim Ultraschall ob ich noch einen Aufbau lassen mache und fing dann an zu erklären, das das ja immer noch möglich sei.
Meine Antwort lautete kurz und knapp „Nein, will ich nicht!“
Irgendwie enttäuscht erklärte sie dann, das es ja später immer noch möglich sei, wenn ich es mir anders überlegen sollte.
Sollte ich?
Wird das erwartet?
Bin ich ohne meine Brüste kein ganzer Mensch?
Ich glaube kaum!
Die Entscheidung zur beidseitigen Mastektomie, so heißt das im Arztsprech, habe ich zwar aus dem Bauch heraus, aber nicht unüberlegt getroffen.
Schon als es hieß „Sie haben Brustkrebs!“ war das einer meiner ersten Gedanken, die mir da in den Sinn kamen und ich habe mich nach der Diagnose ausreichend damit befasst.
Außerdem, wenn ich das gewollt hätte, dann hätte man anders operiert. Die Brüste sind ab, inklusive Fascien. Ein Implantat ginge nur noch unter den Brustmuskel.
Ich möchte aber nix künstliches in mir haben, was nicht zwingend sein muss. Was passieren kann, haben wir schon beim Port gemerkt.
Ich weiß das viel mehr Frauen ohne ihre Brüste nicht sein können oder wollen. Auch das ist für mich okay, aber zu denen gehöre ich nicht.
Sogar Hanni und Nanni, meine Epithesen - Silikon-Teilchen - Ersatzmöpse, fristen im Schrank ihr Dasein. Fühlt sich nicht gut an für mich, nicht wie ich, auch wenn man sie wirklich nicht bemerkt beim tragen.
Und wenn ich eins gelernt habe, dann „wenn es sich nicht gut anfühlt, dann lass es sein, wenn du kannst!“
Ich habe meinen Frieden schon vor der Op mit der Situation gemacht.
Horst muss sterben und wenn das bedeutet die Brüste müssen ab, dann bitte tun wir auch das noch. Aber Horst sollte unbedingt sterben und nicht ich!!!
Ich habe mich, so blöd es vielleicht klingt, von meinen Brüsten verabschiedet, mich bei ihnen bedankt und bin ganz im Reinen in die OP gegangen und hatte hinterher auch keine Probleme.
Und das ist bis jetzt auch so geblieben!
Ich fühle mich wohl, ich lebe einen ganz normalen Alltag und ja auch ein ganz normales Liebesleben und den meisten fällt es auch nicht sofort auf oder sie können gut schauspielern.
Ich jedenfalls finde, es sind nur Brüste, viel schlimmer wäre doch ein Arm oder ein Bein oder ein lebenswichtiges Organ.
Ich weiß, das sehen nicht alle so, aber ich halt.
Und das hab ich auch der Ärztin so verdeutlicht.
Für mich ist eine Frau der ganze Mensch und nicht nur Brust.
Meine Meinung!
Kann ich voll verstehen. Habe ich auch so gemacht (ok,nur die "verkrebste" Brust) und die Ärzte, insbesondere die männlichen, waren alle enttäuscht. Ich bin so wie es ist zufrieden. Nur die Asymmetrie nervt ;-)
AntwortenLöschenAm meisten waren immer alle von "es sind nur Brüste, überwiegend Fett" irritiert. Schön, dass nicht nur ich das so sehe...