Montag, 18. Mai 2020

Erleichterung

Hallo da draußen!

Quelle: www.it.despositphotos.com


Erleichterung macht sich breit!
Warum?
Heute war Halbjährliche Kontrolle Ultraschall Brust oder was man als solches bei mir so bezeichnen möchte.
Und es ist alles okay!

Hinkelstein plumps!

Wie ihr sicher bemerkt habt, war es die letzten Tage ruhig hier.
Madame Fatigue hatte mich vergangenen Mittwoch und Donnerstag fest im Griff und lies sich nur schwer abschütteln die blöde Kuh.
Nicht mal meine Tricks mit Frischluft und zitronigen Düften konnten sie zum Rückzug bewegen,  blieb nur Augen zu und durch.
Ich habe viel geruht und mich ab Freitag wieder Stück für Stück raus gekämpft.
Inzwischen bin ich mir sicher, das da diesmal auch ein depressiver Anteil dabei war, wir hatten ein bisschen was zu verdauen und meine eigene Kontrolle stand ja an.

Das ist etwas, was von vielen Mitpatientinnen berichtet wird - Unbehagen, Angst vor dem Ergebnis der Kontrolluntersuchung.
Die Frage ist da wieder was, wird alles okay sein und bei den von Metastasen betroffenen Mädels ob der Befund so geblieben ist oder ob die Dinger größer oder mehr geworden sind.
Man geht nicht mehr unbefangen in solche Termine.

Umso wichtiger ist es, solche eigentlich negativ besetzen Termine in positiv besetzte zu wandeln, zumindest so, das man davor Respekt hat, aber keine Panik mehr schiebt.

Und wie geht das?

Erstens ich bereite solche Termine prinzipiell vor.
Schreibe auf einen Zettel Rezeptwünsche, meine Fragen und kurze Stichpunkte zum Befinden seit dem letzten Termin.
So kann man nix vergessen.

Zweitens keinen Stress an dem Tag.
Möglichst nur den einen Termin im Kalender und zeitlich reichlich Puffer einplanen.

Drittens Begleitperson.
Gut wird derzeit von vielen Arztpraxen abgelehnt, aber mal freundlich fragen kostet nix und hat schon oft zum Erfolg geführt.
Vor Corona bin ich zu 80% der Termine immer mit Begleitung aufgeschlagen, vier Ohren hören mehr wie zwei, die Begleitung nimmt so manche Information anders auf und darf bei mir auch Fragen stellen.
Das solltet ihr vorher aber klar besprechen wie ihr das handhaben wollt.

Viertens Belohnung!
Der Termin ist geschafft? Dann her mit der Siegerprämie egal wie das Ergebnis war, ihr habt das Date zur Kontrolle absolviert, ihr habt nicht gekniffen!
Geht essen, gönnt euch ein Eis, feiert den guten Befund oder spült den ersten Schock über einen schlechten Befund erst mal runter.
Tut etwas, damit ihr diesen Tag nicht als grundsätzlich mies abspeichern.
Dann klappt’s auch bei der nächsten Kontrolle besser.

Für mich wurde heute von Christian aus der Twitter Community sogar eine Kerze für die Dauer des Termins angezündet, unendlich viele Leute und Freunde und Angehörige waren am Daumen drücken und in Gedanken bei mir, auch das hilft mir.

Und wenn ihr gar nicht alleine klar kommt, dann gibt’s ja noch uns psychoonkologische Berater oder direkt die Fachärzte für Psychologie oder Selbsthilfegruppe oder Onkolotsen.
Jeder muss da seinen Weg finden, da ist nichts in Stein gemeißelt.

Meine Belohnung waren heute Nudeln in Gorgonzola Soße, ein toller Nachmittag im Garten und jetzt ein Glas Rotwein.
Prost!

Eure Anett

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