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Samstag, 18. April 2020

Workshop, Ausbildung, Vernetzung

Hallo da draußen!

Heute und morgen bin ich jeweils vormittags über NetzwerkstattKrebs beim Online Workshop.


Ich lerne viele Leute kennen, die sich ebenfalls für NWSK engagieren, knüpfe neue Kontakte und bekomme Einblick in die Arbeit.
Und ich hoffe es kristallisiert sich heraus wo es mich hin treibt in welches Aufgabengebiet.

Ich habe heute Vormittag schon neue Angebote kennengelernt, mich als Studienteilnehmer und Interview Partner zur Verfügung gestellt.
Jeder für jeden, ein Netzwerk eben.

Online Workshop das heißt hier Zoom große Gruppe mit 25 Leuten, Einzelgruppen und ne PowerPoint die zusätzlich bearbeitet wird.
Sitzen, konzentrieren, mitmachen.

Deswegen morgen, spätestens am Montag ausführlicher dazu.

Ihr könnt euch ja derweil bei NetzwerkstattKrebs und bei Frauenselbsthilfe nach Krebs schon mal umschauen.

Eure Anett

Montag, 6. April 2020

Aktion #anderssein

Hallo da draußen!

Das Mamma Mia Brustkrebsmagazin hat für den Monat April die Aktion #anderssein gestartet.



„ Aktion #anderssein
Wer mit Brustkrebs lebt oder diese Erkrankung hatte, wird zu einem anderen Menschen. Wie ergeht Euch das? Krebs bedeutet ja für viele ein Wechselbad der Gefühle - in jeglicher Hinsicht. Mal steht die Hoffnung im Zentrum. Mal sind es Traurigkeit, Wut oder Verzweiflung. Und gelacht wird auch zwischendurch. Lebt Ihr heute anders als vorher? Oder verhaltet Ihr Euch anders als möglicherweise Euer Umfeld. Das möchten wir in diesem Monat mit Euch diskutieren - in Anlehnung an das Aprilwetter, das ja für sehr gemischte Gefühle sorgen kann. Wir freuen uns über Eure Gedanken! 😘
.
Euer Mamma Mia! Team
.
#anderssein #lebenmitbrustkrebs #mammamiakrebsmagazine“


Das kann ich nur bestätigen.

Man wird zu einem anderen Menschen.
Ich für mein nen Teil habe gelernt oder lernen müssen, auf meinen Körper zu hören. Pause machen, nicht so viel auf einmal oder Aufgaben abgeben und das war das Schwerste für mich.
Ich habe aber auch entdecken dürfen, das die kleinen Dinge sehr zufrieden und glücklich machen. Das es keiner großen Events braucht, um zu sagen, das war heute ein schöner Tag.

Und ich verhalte mich anders als mein Umfeld das oft erwartet oder selbst tun würde.
Und das seit der Diagnose!
Ich habe offen über Horst gesprochen.
Ich schreibe mein Blog.
Glatze na und! Mütze und Tücher hatte ich zur Genüge, aber ohne war auch ganz nett.
Und mit dem Lymphoedem ist das jetzt auch so. Warum nen hautfarbenen Strumpf nehmen, wenn’s auch bunt gibt?

Natürlich gibt’s und gab es auch die Tage wo nicht‘s geht, wo ich nicht aus dem Bett komme, traurig bin oder mutlos oder mir Fatigue zu schaffen macht.
Zum Glück halten die sich in Grenzen, in der Regel wird hier viel gelacht. Nicht umsonst waren wir bei der Reha der lauteste Tisch.

Ihr seht also es ist ne Mischung aus ein bisschen Anderssein und dem ganz normalen Alltag trotz Krebs.
Der Krebs gehört zu meiner Lebensgeschichte dazu, aber ich lasse nicht zu, das er mein Leben beherrscht!!!

Eure Anett

Donnerstag, 2. April 2020

hey hey Wicki - neue Idee im reifen

Hallo da draußen!
Quelle: www.ilab.energy.de

Kennt ihr Wicki den kleinen Wikinger, dem immer die zündende Idee kommt?
So komm ich mir seit gestern vor.
Aber mal von vorn.


Donnerstag ist Ausbildungstag.
Da findet abends immer ein Zoominat zu meiner Ausbildung zum psychoonkologischen Berater und Begleiter statt.

Das Schöne ist, wir sind ein bunt gemischter Haufen und jeder hat seine Erfahrungen, sein Wissen, seinen Beruf und so kann jeder etwas beisteuern, es ist keine reine Lehrerveranstaltung.

Heute durfte ich nochmals zu meinen Erfahrungen mit Fatigue als Brustkrebspatientin sprechen.

Quasi praktisches Wissen aus erster Hand.

Und ich werde auch weiterhin mit meinen Erfahrungen zur Verfügung stehen, das Thema ist ja nun schließlich Psychoonkologie.
Wer, wenn nicht ein ehemaliger Patient, könnte davon hautnah und praxisbezogen berichten?

Und genau das ist auch die Aufgabe dieses Blogs.

Ihr sollt aus erster Hand wissen, wie es so ist mit der Diagnose, mit Chemo und Bestrahlung, ohne Brüste und allem was so zu meinem Leben gehört.

Ich möchte euch informieren, aufklären und Ängste nehmen.

Ich möchte mit Vorurteilen aufräumen und auch auf Misstände aufmerksam machen.

Ich möchte euch, den Umgang mit Krebspatienten erleichtern und es damit für die Betroffenen selber leichter machen.

Vor allem aber möchte ich, das Krebs egal welcher kein Tabu mehr ist.


Und im Zuge meiner Blogpost's, Kontakt mit Lesern und der Ausbildung, reift da eine neue Idee.
Noch lange nicht spruchreif, da viel zu recherchieren und zu bedenken ist, aber ich habe sie ins Auge gefasst.

Ihr dürft gespannt sein.

Eure Anett


Freitag, 27. März 2020

Experten der Quarantäne?

Hallo da draußen!

Kurvenkratzer - InfluCancer  hatte am Samstag einen Post bei Facebook, aus dem ich mal zitieren und auf den ich antworten will.

„Angst, Sorgen, Isolation. Das Coronavirus stellt die Menschheit vor völlig neue Herausforderungen.

Als KrebspatientIn musst du jetzt vielleicht schmunzeln.
Denn das, was wir alle zurzeit durchmachen, war oder ist für dich der ganz persönliche Alltag.

Daheim sitzen, wenn man eigentlich gern draussen sein würde. 
Sich schonen müssen, wenn andere aktiv sein dürfen.
Krankenhausaufenthalte statt Schwimmbadbesuche. 
Infusion statt Eiscreme.
Kotzen statt Lachen.
Quarantäne statt leben. 

Viele von euch haben solche und ähnliche Situationen schon öfters durchmachen müssen.
Ihr seid daran fast verzweifelt, habt vielleicht sogar den Mut verloren, weiterzumachen.
Das Leben ist verdammt unfair. 

Aber wisst ihr was?
Ihr seid daran auch gewachsen. 
Habt Chancen ergriffen, wo andere nur Verzweiflung gesehen haben. 
Habt aus eigener Kraft Hoffnung geschaffen, wo euch gesagt wurde dass es keine gibt. 

Ihr seid die HeldInnen der Quarantäne, die ExpertInnen der Krise! <3

Ihr wisst um die Gefahr, seid aber nicht hysterisch.
Ihr informiert euch, ohne euch verrückt zu machen. 
Ihr bleibt ruhig, wenn andere verzweifeln. 

Also: Teilt euer Wissen mit anderen!
- Wie bleibt ihr in solchen Situationen positiv?
- Womit beschäftigt ihr euch?
- Wie helft ihr euch, wenn es euch schlecht geht?
- Was bringt euch zum lachen?

Wir wollen eure Tipps und Tricks hören, um sie weitergeben zu können!
Nutzen wir die Vorteile der neu gewonnenen Zeit. 
Lasst uns lernen, den Wert echter Gemeinschaft wieder zu schätzen. Zeit dazu haben wir ja. ;-)

Egal wie du über Krebs sprichst. Hauptsache du tust es!“

Ich würde mich jetzt nicht als Heldin der Krise bezeichnen - das steht ganz anderen zu, aber als Expertin ja das käme schon eher hin. Bin ja inzwischen ein alter Hase, was das betrifft.

Ich bleibe in dieser Situation positiv, weil ich trotz Depression ein positiver Mensch bin. Ich habe nicht erst mit der Krebsdiagnose gelernt oder lernen müssen, das es immer irgendwie weiter geht. Nicht immer nach Plan, aber es geht weiter!
Und wir haben alle eine unglaubliche Stärke in uns, von der wir nichts wissen, wenn wir sie noch nicht gebrauchen mussten.

Ich beschäftige mich mit Handarbeitszeug, Lesen, Musik hören, dem Haushalt und dem Garten, meiner Ausbildung über Zoom, nutze einige der vielen Online Angebote, gehe spazieren oder erledige vieles zu Fuß, blogge inzwischen täglich, kümmere mich um mich selbst oder tue einfach mal nix.
Diverse Schubläden und Schränke rufen „räum mich auf/miste mich aus“ und aus einem Ordner fordert mich die Steuererklärung auf erledigt zu werden und Fotos möchten auch endlich mal sortiert werden.
Ich bin täglich in Verbindung mit meinen Freunden per WhatsApp, schreibe ab und an Karten und ja ich spiele auch am Handy.
Das ist schon viel mehr als zu Chemo Zeiten manchmal möglich war!

Wenn es mir schlecht geht, was die letzten Tage doch vor kam, weil in unserem Leben gerade wieder mal ganz schön Unruhe ist, dann hilft mir die Natur. Wenn es möglich ist gehe ich spazieren, in den Wald, in meinen Garten oder wenigstens auf den Balkon.
Ist das nicht möglich wegen Wetter oder körperlicher Verfassung, dann hab ich hier immer noch meine Sofakuschelecke mit Tee und Ruhe oder Musik oder Buch dazu. Abends auch gerne im Kerzenschein. Oder ein schönes Bad mit einem duftenden Badezusatz oder Basensalz.
Was ich für mich neu entdeckt hab in den letzten Wochen ist Klangschalenmusik.
Findet man bei YouTube in großer Auswahl, 30min oder über einige Stunden, nur Klangschale oder Naturgeräusche dazu. Dient mir entweder zum kurz inne halten und runter fahren oder auch zum stricken oder wenn ich hier einfach nur aus dem Fenster gucke.

Was mich zum lachen bringt?
Da gibt es vieles.
Der Hund der Nachbars, die Bassetts von Sabine Dinkel oder Sir Mortimer (@BassettMortimer auf Twitter) oder der Hecki, wenn er wieder ne Verschmatzung macht.
Vogelgezwitscher, der Sonnenschein, der Frühling, der trotz Corona unaufhaltsam hier einzieht.
Erinnerungen, Fotos, meine Familie, wenn ich anderen eine kleine Freude machen kann oder mir eine gemacht wird und wenn ich Postkarten bekomme.
Ach ich könnte noch so viel aufzählen.

Und bei euch so???
Wie geht ihr mit dieser Zeit um?
Ich bin gespannt .

Eure Anett

Mittwoch, 25. März 2020

Voting beendet

Hallo da draußen!


Das Voting ist abgeschlossen, nichts geht mehr.

Jetzt müssen wir ins in Geduld üben und auf das Ergebnis warten, was verständlicherweise in diesen unruhigen Zeiten etwas dauern kann.

Ich danke euch allen für die Nominierung und für‘s fleißige Voten.

Ich hoffe ihr habt euch auch die anderen Mitstreiter mal angeguckt, da sind wirklich ganz tolle und lesenswerte Blogs dabei.

2 Frauen 2 Brüste gibt es auch als Podcast in regelmäßigen Abständen zum hören.

Also bleibt mir und all den Mitstreitern treu und vor allem bleibt gesund.

Eure Anett

Dienstag, 24. März 2020

Lymphdrainage zu Hause selbst machen

Hallo da draußen!



Ich habe im Moment noch das Glück, das ich zur Lymphdrainage durfte.

Aber schon freaky, wenn deine Therapeutin dir mit Mundschutz gegenüber sitzt und versucht soweit wie möglich Abstand zu halten.

Da immer mehr Patienten aus Angst absagen bzw. sie selbst auch einigen Patienten von sich aus absagt, um den Patienten zu schützen, wird es nur noch eine Frage der Zeit sein bis auch meine Termine gecancelt werden.

Nichtsdestotrotz kann man sich da selbst behelfen und der nächste Urlaub kommt bestimmt auch, wo man das auch gut nutzen kann.


Christine Raab hat dazu einen Post erstellt, den ich euch hier verlinke.
Bebildert, gut erklärt wie immer und mit Buchempfehlung.

Unbedingt rein schauen!!!!

Lymphdrainage zu Hause selbst machen


Natürlich obliegt ein fachlich gute Lymphdrainage immer einem entsprechend ausgebildeten Therapeuten! Das steht außer Frage!

ABER ein Lymphoedem wird nicht nur alleine mit Physiotherapie stabil gehalten oder verbessert, da ist IMMER die Mitarbeit des Patienten gefragt.
Wie das zu Hause mit Gymnastik geht, hatte ich euch hier bereits gezeigt.


Das ist wieder ein Vorteil unserer schönen Technik, wir können uns miteinander vernetzen, unser Wissen weitergeben und so anderen helfen.

Also teilt den Beitrag gerne weiter, damit so viele wie möglich davon erfahren.

Eure Anett

Montag, 23. März 2020

In Memoriam

Hallo da draußen!



Gestern war ja Jahrestag von Horst‘s Zwangsräumung.
Aber es ist auch der Jahrestag, an dem Benny von Cancelling Cancer über die Regenbogenbrücke gegangen ist.

Ich habe die Tage und Wochen vor meiner OP sehr intensiv verfolgt wie es ihm geht und wie er damit umgeht.
Schon lange vor meiner Diagnose hatte ich ihn zufällig bei Facebook entdeckt.
Wie er 9 Jahre dem Krebs Zeit abtrotzte.

Und dann bin ich geistig wieder halbwegs aufnahmefähig nach meiner Narkose und muss lesen, das er in der Nacht ganz friedlich gehen durfte.
Unsere Jahrestage bleiben so immer miteinander verbunden.

Aber nicht nur das!

Benny hat in seinem Blog gezeigt wie man mit der Diagnose Darmkrebs lebt.

Er hat sich für junge Menschen mit Krebs engagiert.

Er hat unermüdlich über Darmkrebs Vorsorge aufgeklärt und immer wieder dazu animiert dieses Angebot wahr zu nehmen.
Und immer wieder liest man in den Kommentaren zu seinen Beiträgen, das es Menschen gibt, die sich angesprochen fühlten und bei denen tatsächlich was gefunden aber frühzeitig entfernt werden konnte.

Er hat eindrucksvolle Fotos von sich machen lassen bei Recover your Smile, die in der Galerie unter Außergewöhnliche Locations nach wie vor anschauen könnt.

Benny hatte die gleiche Intention wie ich sie für meinen Blog habe:

Darstellen wie es sich mit der Diagnose und ihren Auswirkungen lebt

Aufklären, informieren und helfen

Und vielleicht so wenigstens einem oder einer da draußen Mut machen oder in Bennys Fall das Leben retten.

Benny hat sich einen schönen Baum in einem Friedwald ausgesucht.
Mit seiner Seite und in den Erinnerungen von uns allen lebt er weiter.

Und mahnt uns von wo auch immer er jetzt sein mag - Geht zur Darmkrebsvorsorge!


Ich wünsche seiner Familie viel Kraft in diesen Tagen.

Eure Anett

Samstag, 21. März 2020

Hello Spring Aktion

Hallo da draußen!

Hallo Frühling!



Beatrice Amberg von Gedankensprudler hatte im Januar zu einer Frühlings - Postkarten Aktion eingeladen.
Da war Corona noch in China und wir hätten uns nicht träumen lassen, was uns in den letzten Tagen ereilt hat.

Aber jetzt, wenn wir alle unsere Karten erhalten und geöffnet haben, sind sie nicht einfach nur ein Til einer Postkarten Aktion.
Sie sind auch ein Zeichen von Zusammenhalt und ein wertvoller Blick über den Tellerrand hinaus zu anderen Bloggern und für die ein oder andere auch Bastelinspiration.

Meine Karte kommt aus Mecklenburg-Vorpommern von Vagabundenherz Perle




Wow!!!
Einfach nur wow, kann ich da sagen.
Das ist etwas was mir so gar nicht liegt und gelingen will, diese filigranen Bastelarbeiten.

Vielen lieben Dank dafür.
Ich hab mich sehr darüber gefreut.

Wenn ihr Lust habt, zu gucken was die anderen für Karten bekommen haben, dann schaut unbedingt Hier bei Beatrice vorbei.

Eine tolle Aktion nicht nur für den Frühling wie ich finde.

Bleibt gesund und vor allem zu Hause.

Eure Anett

Donnerstag, 19. März 2020

weiter voten bitte!!!!

Hallo da draußen!

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!



Und diesmal kann ich auch mit dabei sein.

Also votet was das Zeug hält.
Teilt was das Zeug hält und empfehlt mich weiter!

Zum Voting geht's HIER lang.

Vielen Dank

Eure Anett

Dienstag, 10. März 2020

Karten für Sabine

Heute kein großer Text von mir, dafür der von Sabine, den sie am Sonntag veröffentlicht hat.


Ihr Lieben,

diese Nachricht wird euch vermutlich verstören. 😬
Doch ich möchte euch schnellstmöglich einweihen.

Diese Woche war ich im CT + MRT, man hat leider 8 (so viele, unfassbar aber wahr) Doofmannsgehilfen gefunden in meinem Oberstübchen. Zwei davon sitzen im Stammhirn. 😱

Es kommt dermaßen selten vor, dass Eierstockschnieptröte ins Hirn wandert. Aber ich gehöre nun zu dem erlauchten Kreis der Exotinnen.

Klasse, was?

Mein Onkodoc hat mir eine Tablettenschorle verschrieben, die vielleicht helfen kann. Sprich: mir etwas Zeit zu verschaffen, bis ich irgendwann Harfe zupfen gehe.

Ich bekomme jetzt 3 x am Tag Cortison (gegen das Oedem), 2 x Antiepileptika und 2 x die Tabletten-Schorle. Dazu noch mein geschätztes Antidepressiva, das mich vor der seelischen Verdunkelung schützt.

Ich möchte unbedingt noch mein fünftes Buch auf den Weg bringen!

Es wird ja ein Mutmach- und Ausfüllbuch in Ergänzung zu „Krebs ist, wenn man trotzdem lacht“. Das Cover sieht schon mal toll aus! Alexej, mein Mann, wird mir helfen. 💪

Wir sind gerade auf dem Weg nach Dänemark 🇩🇰.

Zwei Wochen wollen wir es uns gut gehen lassen und am Buch werkeln.

Ich bin natürlich traurig, keine Frage. Aber ich bin sehr gut vorbereitet:

Mich begleitet meine Sterbeamme Claudia Cardinal, ich habe mir ein Hospiz ausgesucht (in Harburg, da arbeitet eine liebe Freundin von mir) - und ein offener Umgang mit dem Unausweichlichen hat mir bisher auch nur Vorteile verschafft.

Und ganz viele liebe Freunde habe ich um mich herum. ❤️

Ob ich Bestrahlung bekomme, bespricht mein Onkodoc mit dem Chef-Radiologen im UKE.

Auch Andrea Krull (Godmother of Eierstock) will sich für mich in Essen und an der Charité schlau machen. Wer weiß, was vielleicht noch möglich ist.

Ich habe ein wirklich schönes Leben, bereue nichts und hätte auch große Lust, noch viel schönes zu erleben. Doch bin ich auch bereit, den Weg zu gehen, der ohnehin auf jeden von uns Menschen zukommt.

Wünscht mir Glück, dass ich genug Zeit habe, alles zu einem schönen Abschluss zu bringen.

Das würde mich sehr glücklich machen. 🥰

Eure Bine 🐝

PS.
Wer mir eine Freude machen mag, darf mir gerne eine lustige (!!!) Karte schreiben. Mit etwas, was ihr an mir schätzt und mögt.

Ich möchte lachen und nicht weinen!

Und eure Karten an meinen Mann vererben. 😃

Sabine Dinkel
Röpraredder 22
21031 Hamburg

Montag, 9. März 2020

Ein Influcancer sein

Hallo da draußen!

Es wird langsam Frühling, die ersten Blumen blühen und ich hab heute zusammen mit meinen Männern weitere Gartenarbeiten erledigt.
Und beim buddeln und schnippeln kann man entweder den Kopf abschalten oder sich neue Artikel für den Blog überlegen.

Mir geht seit Tagen die Nominierung zum Krebsblogger des Jahres im Kopf herum.
Ich bin ja quasi noch recht neu, habe noch eine kleine Reichweite und trotzdem bin ich nominiert worden von euch.
Ganz offiziell kam da diese Nachricht per Messenger:

„Liebe Anett, du wurdest inzwischen einige Male von anderen Personen zum Krebsblogger des Jahres nominiert.
Ich gratuliere Dir recht herzlich, Du hast das mehr als nur verdient!
Deswegen würden wir uns auch sehr freuen, wenn Du Dich zur Wahl stellen würdest.

Wir teilen den link dafür auf Social Media.
Das Voting ist ein reines Publikumsvoting, es wird also darum gehen, dass Du Deine Community aktivierst damit sie für dich abstimmen.

Ich halte Dir die Daumen.
Der Award ist schön geworden und das Setting für die Verleihung in Wien am 20.03. bei der InfluCancer 2020 (inmitten all der Krebsblogger) ist sicher seeeehr nett.“

Jetzt bin ich also ein Influcancer!

Wie bei so vielen Krebsbloggern war der anfängliche Impuls, das die Diagnose, die Gefühle und Erlebnisse irgendwie raus müssen und bei mir fiel die Entscheidung für den Blog und dessen Name noch auf dem Krankenhausparkplatz gleich nach der Diagnose.
Verrückt!

Erst als zweiter Impuls kam nach ein paar Wochen  die Idee, das ich informieren möchte.
Ich hatte in ersten Gesprächen mit der Familie, mit Freunden und Bekannten, sogar mit Kollegen bemerkt, das jeder über die Behandlungen und Nebenwirkungen etwas zu sagen wusste und in den Köpfen dieses Bild vom glatzköpfigen Krebspatienten verankert ist, dem es übel ist, der sich dauernd übergibt, der den Tod vor Augen hat.
Natürlich gibt es diese Patienten, auch ich kenne sie aus meinem Berufsalltag.
Aber es gibt ja noch mich und viele andere, denen es nicht so geht!
Wir durchlaufen die Therapie, wir leiden mit Sicherheit auch, aber wir feiern auch das Leben wann immer es möglich ist und unsere Kräfte das zu lassen.
Das muss gezeigt werden!

Auch zeigen wollte ich und tue es noch immer, wie der Alltag sich gestaltet, was außer der Therapie noch für Hürden zu nehmen sind und wie das Leben sich verändert.

Und im Laufe der Zeit habe ich viele tolle Mitstreiter kennen gelernt, Bücher gelesen und Kontakt zu den Autoren aufgebaut - ganz zuerst die tolle Sabine Dinkel - und nun bin ich also ein Influcancer.

Der Preis ist ehrlich gesagt nie mein Ziel gewesen, dafür schreibe ich nicht und Geld verdiene ich hier auch keins, obwohl es nicht schlecht wäre so als kranker Arbeitsloser im laufenden Widerspruch mit der Rentenversicherung.
Mein Ziel ist es, das meine Botschaft in die Welt getragen wird, das Krebs kein Tabuthema bleibt.

Ihr helft mir mit eurer Nominierung, denn es ist definitiv Werbung für mich auch wenn ich zur Preisverleihung nicht anwesend sein werde.

Ihr helft mir, wenn ihr weiterhin treue Leser bleibt und meinen Blog weiter empfehlt und teilt.

Also schaut euch die Nominierten an und votet was das Zeug hält.
Jeder hat eure Stimme verdient!
Ihr könnt auch gerne mehrfach voten.

Eure Anett




Samstag, 7. März 2020

Hilflos und doch nicht

Hallo da draußen!

Es ist Samstag, es ist grau und oll draußen und ich versuche seit Tagen eine Nachricht zu verdauen, die weder ich noch die Betroffene selbst haben wollte.
Und ich fühl mich ein bisschen hilflos!



Ich habe Sabine über ihre Bücher „Krebs ist, wenn man trotzdem lacht“ und „meine Arschbombe in die Untiefen des Lebens“ kennengelernt.
Ich habe mir bei ihr die Idee mit den Postkarten gemopst und bin dank ihrer Bücher gut durch meine Behandlung gekommen.

Sabine ist selbst betroffen.
Da hatte sich ein Ovarialkarzinom bei ihr eingenistet und leider gleich etliche Doofmannsgehilfen (Metastasen) mitgebracht.
Pleuraaugust ist nur einer von diesen Mietnomaden, die nur Ärger machen.
Aber Sabine ist bisher tapfer und mit bewundernswertem Lebensmut durch alle diese Höhen und Tiefen gegangen, sie liebt und feiert das Leben wann immer es möglich ist.

Ich unterstütze sie indem ich über ihre Bücher schreibe, sie empfehle und nicht müde werde Flyer zu verteilen, denn Sabine verdient so unter anderem ihren Lebensunterhalt.
Ich schreib ihr hin und wieder mal ne Karte, denn die mag sie so wie ich und sie verlinkt meinen Blog im Gegenzug immer mal oder hat im Januar bei Twitter eine Postkartenaktion für mich los getreten.

Jetzt ist es wieder mal an der Zeit Sabine zu helfen.

Sabine hat heute Geburtstag.

Sie feiert diesen Tag auf einem Deichkind Konzert in dem Wissen, das sich nun auch acht Doofmannsgehilfen in ihrem Hirn eingenistet haben.

Gerade jetzt feiert sie einmal mehr das Leben, der olle Sensenmann kann bleiben wo der Pfeffer wächst!!!


Was wir alle tun können?
Kauft ihre Bücher!
Lest sie und empfehlt sie weiter!

Schickt ihr Postkarten, die mag sie so gerne wie ich!
Dazu hab ich euch gleich mal alles von ihrer Seite kopiert.

Sabine Dinkel
c/o Glaserei Lachmann
Röpraredder 22
21031 Hamburg

Wer bei Twitter ist, kann auch unter dem Hashtag #HappyBineday etwas bildliches zu ihrem Geburtstag beisteuern.
Also Stifte in die Hand und los geht’s.

Eure Anett 




Mittwoch, 4. März 2020

Der Nebel lichtet sich

Hallo da draußen!


Quelle: www.smekiwandert.wordpress.com

Manchmal eröffnen sich neue Türen und Wege schneller als man gucken kann oder sie tauchen aus dem Nebel auf obwohl man schon länger nach ihnen sucht.

Ich hab mich heute Vormittag mit Simone getroffen, quasi Arbeitstreffen mit Waldspaziergang und Kaffeeklatsch.

Simone habe ich Ende letzten Jahres bei meiner Suche nach jungen Selbsthilfegruppen gefunden.
Sie ist der Ansprechpartner von Netzwerkstatt Krebs  in Zwickau, die nächste sitzt in Leipzig und das war’s dann auch schon für Sachsen.

Wir hatten ein paar mal per WhatsApp Kontakt und haben dann im Januar bevor ich zur Reha gefahren bin ein kleines Treffen zusammen mit zwei anderen Mädels veranstaltet.
Davon hatte ich glaube gar nicht berichtet.
Jedenfalls stand schon da das Angebot, das ich mich mit einbringen und mitarbeiten kann.

Heute haben wir mal im Detail besprochen wie das läuft, was es für Möglichkeiten und Aufgaben gibt, wie die Betreuung ist und so weiter.
Und wisst ihr was?
Meine eben begonnene Ausbildung zum psychonkologischen Berater passt ideal dazu!

Ich bin also gerade dabei ein Teil von Netzwerkstatt Krebs zu werden, habe mir heute schon ne zweite Emailadresse zugelegt, die morgen frei geschalten wird und am 24.03.20 sind wir dann zu zweit das erste Mal in Aktion.



In Aktion war ich heute auch wieder bezüglich meiner Ausbildung.

Die Lektion Grundlagen darf als absolviert betrachtet werden.
Theoretisch wäre ich fertig für diese Woche, praktisch mach ich aber nach Lust und Laune noch weiter, weil wir ja in 14 Tagen eine kleine Reise geplant haben.

Aber ich muss sagen mit dem Pensum komme ich bis jetzt gut zurecht.
Die beiden heute bearbeiteten Teile hatten eine Dauer von circa 30min, ich hab mit gucken und notieren insgesamt 60 min gebraucht ohne mir irgendwelchen Stress zu machen.
So kann‘s gerne bleiben.

Und jetzt bleib ich auf der Couch.

Bis morgen dann!

Eure Anett

Freitag, 17. Januar 2020

ich und mein Blog auf Brustkrebszentrale



Hallo da draußen!

Ich hatte ja vor Ewigkeiten schon mal darüber berichtet und jetzt ist es endlich soweit.

Mein Blog (und demzufolge ich auch) wird auf Brustkrebszentrale eine Seite der Firma ROCHE vorgestellt.

Toller Artikel zu meiner Person und zum Blog.
Und ein Feedback, das mich gleich mal zu Tränen gerührt hat.

Nachzulesen unter Brustkrebszentrale Storys Anett.

Ich freu mich total darüber.

Bitte seid so lieb und teilt den Link gerne weiter, je mehr davon erfahren und hier lesen umso besser.
Es soll und muss eine breite Öffentlichkeit davon erfahren, wie sich das Leben so gestaltet mit Brustkrebs, es darf kein Tabu mehr sein!
Keine Krebserkrankung darf Tabu sein!

Bis Bald

Eure Anett

Mittwoch, 1. Januar 2020

NOCH PLATZ FÜR EINEN NEUJAHRSVORSATZ ?
HIER KOMMT EIN VORSCHLAG FÜR UNS KREBSVETERAN*INNEN!

Wir haben einen/mehrere Krebse überstanden oder tragen ihn als Mitbewohner in uns. Einige von uns haben den bösen K gut verkraftet, einige andere nicht so gut, und einige andere bisher noch gar nicht. Diese Erfahrung zu verarbeiten, sich mit den Veränderungen zu arrangieren, die sie Körper und Seele zufügen, kann elend lange dauern.

Aber Fakt ist: Wir sind immer noch am Leben. Und wir haben jede Menge Erfahrung im Umgang mit dieser Dreckskrankheit. Wir wissen, wovon wir reden. Da wäre es doch echt schade, wenn all dieses Wissen - die Tipps, die Vorsichtshinweise, die Reflexionen, die Mutmacher - irgendwo in einem Winkel unseres Gehirns langsam einstauben würden, wo wir doch damit so vielen anderen Krebsen helfen könnten.

Gleichzeitig ist mir klar, dass das - Hilfe für Krebsneulinge - für einige von uns ziemlich viel verlangt ist. Manche von uns sind erleichtert zur Tagesordnung übergegangen und wollen an diese Phase ihres Lebens einfach nicht mehr zurückdenken; andere können an nichts anderes denken und sind (noch) viel zu traumatisiert, um Krebsneulingen helfen zu können; wieder andere haben die ganze Erkrankung weitgehend mit sich selbst ausgemacht und wollen sich nicht outen; und eine ganze Menge von uns können sich gar nicht vorstellen, dass ihre Erfahrungen, so disparat sie vielleicht scheinen, Krebsneulingen tatsächlich helfen könnten.

Aber glaubt mir: ALLEIN ZU WISSEN, DASS ES UNS GIBT, IST EINE RIESENHILFE! Wir sind schließlich noch am Leben! Und spätestens wenn der erste Krebsneuling in unser Leben stolpert, mit all der Angst und Verwirrung, die wir so gut kennen, wenn spontane Empathie unsere Krebserinnerungen entstaubt, uns den Mund öffnet und wir spüren, wie gut wir dem Neuling tun mit dem, was wir sagen und sind - spätestens dann dämmert uns, dass unsere persönliche Krebsgeschichte, so schlimm sie war, auch eine kleine gute Facette hat: Dank unserer Erfahrungen können wir dafür sorgen, dass Krebsneulinge es ein kleines bisschen leichter haben als wir. Und das ist für alle ein ziemlich gutes Gefühl, für uns wie für die Neukrebse.
Deshalb hier nun eine kleine Vorschlagsliste denkbarer Hilfsaktionen. Für jede einzelne wird man euch dankbar sein.

1) Geht offen mit eurer Krebsgeschichte um, anstatt sie zu verschweigen. Im trauten Gespräch, in Diskussionen, Arbeitsgruppen, Social Media.

2) Stellt euch als Paten/Mentoren etc. zur Verfügung. Zum Beispiel, indem Ihr Eurem Hausarzt/Betriebsarzt mitteilt, dass Ihr auf Wunsch gerne bereit seid, mit Krebsneulingen zu sprechen, die dringend jemanden brauchen, der sie aus der ersten Schockstarre herausholt.

3) Macht den Mund auf und sprecht ein Machtwort, wenn ihr zufällig dabei seid, wenn mal wieder jemand das "Krebs = oh Gott, er/sie wird STERBEN!"-Klischee rausholt, pseudo-mitfühlend Klatsch & Tratsch über einen Neukrebs verbreitet oder Hobbypsychologenschwachsinn à la "Krebs fängt eben immer im Kopf an" verbreitet.

4) Falls Euch "drüber reden" schwerfällt, schreibt drüber. Kramt in Eurem Krebsgedächtnis und stellt die Top-Ten der Maßnahmen oder Gedanken zusammen, die sich für euch als am hilfreichsten erwiesen haben. Eure Memos / Listen / Notizen werden Neukrebsen in eurem Umfeld wertvolle Dienste leisten.

TEILT DIESEN TEXT MIT ALLEN KREBSVETERAN*INNEN, DIE IHR KENNT!

Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können. © Ullstein-Verlag Berlin, 2019.


Samstag, 14. Dezember 2019

Yoga bei und nach Brustkrebs

Hallo da draußen!

Wie dem aufmerksamen Leser sicher schon aufgefallen ist, arbeite ich gerne mit der wunderbaren Christine Raab zusammen.
Ihre Videos haben mich am Anfang meiner Diagnose begleitet, von ihr hab ich paar Schminktricks gelernt und nicht zuletzt machen wir zusammen Yoga.

Wie jetzt?
Die machen zusammen Yoga?

Ja klar über  Christines Online Kurs Yoga bei Brustkrebs

Kauft man sich einmalig und kann bis zum Ende aller Tage daheim Yoga machen mit Christine.
Uuuuund man wird von ihr auch betreut, kann Fragen stellen oder sich in der Facebook Gruppe mit Gleichgesinnten austauschen.

Für mich ideal, da ich mich an manchen Tagen wirklich nicht vor die Türe begeben will.

Christine bietet noch weitere Kurse an, das könnt ihr gerne hier alles ansehen und buchen.
Den Happy Morning kann ich ebenfalls sehr empfehlen.

Das schöne dabei für mich ist, das Christine eine Gleichgesinnte ebenfalls ehemalig Erkrankte ist und weiß von was man spricht, was man für Ängste oder Einschränkungen man hat, da braucht man nicht groß was zu erklären.

Aber auch für Nichterkrankte finde ich, ist sie einen gute Wahl, denn wir sollten alle auf uns achten und uns was Gutes tun.

Schaut doch einfach mal ein.


Damit ihr den Link auch später schnell wieder findet, ist er hier rechjts direkt verlinkt.

Mittwoch, 20. November 2019

Teilt diese Tipps! Krebs Tip Nr. 5



Liebe alle, heute kommt mein Krebs-Tipp Nr 5 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie. Also Tipps für NICHT-KREBSE.


Die wollen im Umgang mit uns alles richtig machen (klar, sie mögen uns doch, sie sorgen sich um uns!), sind aber mit der Situation so überfordert, dass sie für uns de facto oft alles noch ein bisschen schlimmer machen. Meine Tipps bekommen viele Likes – aber fast nur von uns, den Betroffenen. Die Nicht-Krebse klicken offenbar mehrheitlich lieber schnell weiter, Thema zu gruselig, Tipps hin oder her.


Fazit: Wenn die alle lieber weiter den Kopf in den Sand stecken, ändert sich für uns NIE etwas. Dann müssen wir weiterhin mit fatalen Plattitüden wie „Du musst jetzt positiv denken!“ leben, anstatt die pragmatische Hilfe und Zuwendung zu bekommen, die wir während des langen Behandlungsparcours brauchen.


DESHALB BITTE ICH EUCH: Teilt meine Tipps! Teilt sie mit allen euren Facebook-Freund*innen, nicht nur mit „Betroffenen“. Klar, niemand kann zum Lesen gezwungen werden. Aber vielleicht bleibt ja doch ein bisschen was hängen. Prinzip Hoffnung!


Krebstipp Nr. 5 für alle Nichtkrebse:

Wenn schon Krebsgeschichten, dann nur Mutmacher!


Unsicherheitsgefühle führen bekanntlich auf direktem Weg in den Fettnapf. Und da landet ihr prompt, wenn ihr uns aus reiner Hilflosigkeit irgendwelche Krebsgeschichten erzählt, von Oma Ernestines Brustkrebsrezidiv bis hin zum armen Rexi, der ja damals eingeschläfert werden musste, weil er Darmkrebs hatte, und dann der Freund einer Kollegin, der musste doch tatsächlich… STOPP!!!

Reißt euch zusammen! Wir wollen solche Geschichten nicht hören, auf diese Form von Mitgefühl können wir prima verzichten. Wenn schon Krebsgeschichten, dann bitte nur solche, die uns Mut machen.










Aus dem "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 13. November 2019

Hakt regelmäßig nach Krebs Tip Nr. 4






Krebs-TIPP Nr. 4 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie.


Hallo ihr da draußen, es ist für uns so toll zu wissen, dass ihr uns alle HELFEN WOLLT! Gleich nach der Diagnose stellt ihr alle dieselbe Frage: „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Man sieht euch an, dass ihr alles, wirklich alles Menschenmögliche für uns tun würdet. Zu dumm, dass wir in dieser ersten Phase noch viel zu sehr unter Schock stehen, um diese vielen großartigen, großzügigen Hilfsangebote auch anzunehmen. Und dann passiert, was passieren muss: Ihr fragt irgendwann nicht mehr nach, weil wir ja offenbar auch ohne eure Hilfe irgendwie klar kommen.



ABER DAS STIMMT NICHT!



Deshalb nun hier ein weiterer Tipp für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.



TIPP Nr. 4: Hakt regelmäßig nach. Lasst euch von unserem gemurmelten „Danke, lieb von dir, aber ich komm schon irgendwie klar…“ nicht entmutigen. Wir BRAUCHEN euch und eure Unterstützung – aber oft halten Stolz und/oder Scham uns davon ab, konkrete Bitten zu äußern. Besonders, wenns um zeit- und geldintensive Hilfestellungen geht. Bitten in dieser Richtung zu äußern, traut sich kaum einer von uns. Mit Hilfe lieber Freund*innen, die sich um Kinder/Tiere/Kunden kümmern, mal einen Tag einfach „nur für mich“. Mit Hilfe lieber Freund*innen ein bedrückendes Finanzloch stopfen - DAS sind Hilfestellungen, die wir im Laufe des Behandlungsparcours immer öfter brauchen. Also bitte: Fragt uns. Konkret. Immer und immer wieder. Irgendwann werden wir uns trauen, ehrlich zu antworten.
DANKE.
Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 6. November 2019

Lieber Tat als Rat Krebs Tip Nr. 3



Krebs-TIPP Nr. 3 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie.


Hallo ihr da draußen, wir WISSEN, dass ihr uns am liebsten auf der Stelle gesundzaubern wollt. Aber weil das nun mal nicht geht, verlegt ihr euch in eurer Not auf jede Menge guten Rat: Ernährungstipps (Himbeeren-Kurkuma-Brokkoli-etcpp), Psychotipps („Du musst jetzt positiv denken!“), die neuesten Behandlungsmethoden von Dr. Google, einschlägig informative Artikel, Links, Bücher, Podcasts… Alles super lieb gemeint, klar! Aber unterm Strich, offen gestanden: einfach nur zu viel.


Deshalb nun hier TIPP Nr. 3 für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.


Tipp 3: Lieber TAT als Rat! Rat werden wir nämlich im Laufe des Behandlungsparcours noch so viel kriegen, dass wir irgendwann am liebsten schreiend laufen gehen würden, sobald jemand die Worte „Ich an deiner Stelle….“ In den Mund nimmt. Deshalb FRAGT uns doch einfach, WELCHEN Rat wir gerade brauchen. Irgendwas wollen/müssen wir garantiert dringend wissen, vom Umgang mit der Krankenkassenbürokratie bis zur besten Reha für uns.

Noch besser: Verlegt euch von Rat auf TAT. Wir brauchen euch und eure Hilfe, jeden Tag, für den ganzen Kram, den wir umständehalber einfach nicht mehr alleine stemmen können: Hund zum Tierarzt bringen oder Auto über den TÜV, mit den Kindern auf den Spielplatz, Begleitung zu Behandlungsterminen, Hilfe bei der Steuererklärung… Ein Hoch auf alle, die uns fragen – immer wieder fragen – wie sie uns helfen können!


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Zurücktreten bitte! Krebs Tip Nr. 2



Krebs betrifft uns alle, entweder direkt oder indirekt, als Partner*in/Freund*in/Elternteil /Kolleg*in. Hallo ihr da draußen, wir WISSEN, dass ihr euch um uns sorgt, uns helfen wollt – und euch gleichzeitig so hilflos fühlt, dass eure Reaktionen für uns, offen gestanden, manchmal alles noch ein bisschen schlimmer machen.

Deshalb nun hier TIPP Nr. 2 für alle, die plötzlich mit einem Krebsfall in ihrem Umfeld konfrontiert werden und wissen wollen, was sie tun können, um zu helfen. Und was sie lieber bleiben lassen sollten.


Tipp 2: Zurücktreten bitte!


Ihr BRAUCHT den Menschen, den es da erwischt hat? Er bzw. sie ist immer so liebevoll/geduldig/stark/tüchtig/klug/verständnisvoll/sanft/hilfsbereit? Eine unentbehrliche Ratgeber*in/Zuhörer*in/Kolleg*in/Vertraute*/Lebensstütze für euch und eure Bedürfnisse?

Nun, diese Rolle wird er/sie so bald nicht mehr erfüllen können. Erstens, weil unsereins während des Behandlungsparcours alle vorhandene Restenergie selbst braucht. Und zweitens, weil unsere Stimmung extrem Tagesform- um nicht zu sagen: stundenformabhängig ist. Wut, Euphorie, Apathie, Verzweiflung, Heiterkeitsausbrüche geben sich die Klinke in die Hand, und das oft aus Gründen, die weder für euch noch für uns nachvollziehbar sind.


Fazit: Es geht nicht mehr um euch und eure Bedürfnisse (jedenfalls sofern ihr euch schon oder noch selbständig anziehen und ernähren könnt), es KANN gar nicht mehr um euch gehen. Sondern nur noch um uns. Irgendwie müssen wir den Kopf schließlich über Wasser halten. Also bitte seid nicht sauer, sondern tragt es mit Fassung, wenn wir uns bis auf weiteres nicht mehr immer so verhalten, wie ihr es von uns erwartet.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.