Sonntag, 19. August 2018

Chemo, die zweite

Hallo da draußen,
schon paar Tage her, aber ich konnte mich diesmal nicht früher aufraffen zu schreiben.

Mittwoch früh 8 Uhr war ich bestellt und bin natürlich mit Körbchen angereist, aber diesmal doch leicht sagen wir mal unsicher.
Eine Chemo hatte ich ja schon weg und war ja Dank dem MCP ganz schön weg vom Fenster und die ersten Tage auch ganz schön schlapp und dann kam der Soor. Macht man sich ja so seine Gedanken wie das diesmal nun werden wird, wo einem doch mehrere zuverlässige Quellen einschließlich Praxispersonal sagen, das jede Chemo auch mehr Nebenwirkungen bringt - ist ja nun mal Gift nicht nur für Horst.
Und dann ist diesmal ja auch der Sohnemann zu Hause.
Wie wird er das so verkraften? Kommen wir da zurecht?


Das Frühstück fiel etwas kompakter aus diesmal, Kaffee schmeckte nicht wirklich. Wo mir doch eigentlich nix über eine gepflegte Tasse Kaffee am Morgen in aller Ruhe geht.











Noch fix das neue Tuch gebunden und los, Papa war wieder mein Chauffeur.
 

Angekommen in der Praxis freundliche Begrüßung per Handschlag vom Doc und dann durfte ich wieder in "mein" Zimmer.

Port an stechen war diesmal nicht ganz so easy, irgendwie wollte der nicht gleich laufen, aber Schwester Andrea hat das gut im Griff und so kamen wir erst mal zu meinen gefüllten Blutröhrchen und spülten dann erst mal mit 250 NaCl durch.
Anschließend wie gehabt erst der Aperol, dann der Klare, gefolgt von weiteren 50ml NaCl inklusive Antikotzi Medikamente.














Apropos Antikotzi.
Nach einer Unterhaltung mit Schwester Andrea bekam ich Vergentan zur Probe mit und soll das statt MCP versuchen. Schlafen soll ja gut sein, dann kann sich der Körper erholen, aber abgeschossen ist ja eher nicht so Sinn und Zweck der Sache. Das ich zusätzlich schon mit Ingwertee und seit neuestem auch noch mit Weihrauch arbeite, findet sie gut.

Die 3h gingen diesmal gut rum, hab bissel gehäkelt und live Bericht erstattet.









Andreas hat mich dann wieder abgeholt und da ich mich soweit fit gefühlt hab, bin ich gleich nach dem Mittagessen noch einkaufen gefahren. Man weiß ja nie!

Gute Idee, denn so ab späten Nachmittag kam sie, die bleierne Schwere und ekelige Übelkeit. Und das trotz zweier Medikamente dagegen.
Lag ich so hier rum mit meinem Tee und paar Keksen, krampfhaft versucht die zwei Liter zu trinken und eigentlich eher versucht den Magen in Ruhe zu lassen.












Abends war der Sohnemann dann ganz lieb und hat Tisch gedeckt und das zusammen essen tat ganz gut, meiner Psyche und dem Magen. Aber für mehr haben dann die Kräfte auch nimmer gereicht, duschen und wieder in die Horizontale.

Wider Erwarten war die Nacht erholsam und ich bin Donnerstag früh ohne Übelkeit aufgestanden, hab aber wie angeordnet mein Dexamethason und die erste Vergentan genommen.
Kräftemäßig ging's auch ganz gut, hat zumindest für Körperpflege inklusive Soorvorbeugung und ein bisschen Haushalt gereicht. Aber nachmittags dann wieder Batterie leer trotzdem konnte ich nicht schlafen, nur hier liegen.
Und so zog sich das bis gestern so durch.
Vormittags Haushalt, Wäsche und so, nachmittags Ruhen. Aber die Kräfte kommen langsam wieder. Dauert halt diesmal bissel länger.
Aber lieber das, dafür keine Übelkeit. Denn statt der verordneten 3x1 Vergentan hab ich seit der Chemo nur zwei gebraucht. Tschaka!!!!

Heute war dann schon ein Spaziergang drin und gestern hab ich mich an Yoga versucht.


Nun hoffe ich mal, das meine Leukos nicht wer weiß wohin im Sinkflug sind.
Am Mittwoch waren sie bei 9.
Nicht das ich jetzt noch in Quarantäne muss.
Wo doch die Temperaturen langsam angenehmer werden für Waldspaziergang und Garten.
Ich muss raus, Chemo macht fett oder zumindest Wassereinlagerungen!  :-(





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