Freitag, 8. Mai 2020

Selbstliebe

Hallo da draußen!

Da mein Tag heute im Zeichen des grünen Daumens stand und ich nach der Sommerbepflanzung von Balkon und Gartenarbeit ziemlich kaputt bin (ja ja die Einteilung), gibt es heute einen Gastbeitrag von Andrea Heckmann zum Thema Selbstliebe.

Ich könnte es besser nicht ausdrücken und es zeigt wieder einmal, das wir auf der selben Wellenlänge liegen.

Quelle: www.allesistinenergie.de

Selbstliebe wird oft missverstanden als blinder Egoismus. Dabei ist es genau das Gegenteil! 

Wer sich selbst nicht liebt, der wird auch nie jemand anderen lieben können!
Oder andersrum:Wenn du dich selber total liebst und total gern hast, dann bist du selber voller Lebensenergie und Liebe und willst diese natürlich auch mit deinen Mitmenschen teilen.

Hier bekommst du heute 3 Tipps, wie du Selbtliebe lernen kannst:

✅1. Tipp: Mach dich zur Priorität Nummer 1 in deinem Leben❗️
Egal was andere sagen oder was andere von dir erwarten. Lass dir nicht von anderen einreden, dass das egoistisch sei. Das ist es nicht. Erst wenn es dir selbst gut geht, kannst du auch für andere da sein.

✅2. Tipp: Hilf, weil DU es willst und nicht, weil andere es von dir verlangen
Hilf anderen nur dann, wenn es dir selber gut geht und wenn du helfen WILLST und nicht, weil es von dir erwartet wird oder du deinen Selbstwert nur aus deinem Helfersyndrom ziehst. Überleg dir nächstes Mal im Alltag genau: „Habe ich selber genug Energie, um dieser Person zu helfen?“. Wenn die Antwort „Nein“ lautet, dann sag auch „Nein“. Konzentrier dich erst mal wieder auf dich selber. Entwickle genug Energie und dann helfe, weil DU helfen willst.

✅3. Tipp: Bau dich innerlich auf – jeden Tag! 
Am besten gelingt das mit starken Sätzen, die du dir sagst. Meistens reden wir selbst innerlich eher schlecht mit uns selbst.„Man, bin ich blöd. Ich bin zu nichts zu gebrauchen. Boah, wie fett ich geworden bin.“ und so weiter. Mit solchen inneren Sätzen kannst du natürlich niemals deine Selbstliebe stärken!
❤️
Überleg dir stattdessen, warum du toll bist, so wie du bist. Sag dir selber „ICH LIEBE MICH WEIL…“.Hört sich kitschig an, funktioniert aber: Sprich diese Sätze morgens und abends vor dem Spiegel laut aus!
Ein positiver Geist verhilft zu einem gesünderen Körper.
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Donnerstag, 7. Mai 2020

Mut ist die Würze des Lebens

Hallo da draußen!


Das stand heute auf meinem Dessert.
Übrigens ein wahnsinnig leckeres Brownie Dessert von der Fleischerei Meinhold.
Vielen Dank dafür.

Mut ist die Würze des Lebens

Das ganze Leben ist mit Mut gespickt und gewürzt.
Die letzten Jahre haben mir einige mutige Entscheidungen abverlangt, aber ohne sie wäre mein Leben nicht das was es jetzt ist.
Und außerdem wäre es langweilig.

Eine Krebserkrankung verlangt auch Mut!

Mut, die Diagnose anzunehmen.
Mut, durch die Behandlung zu gehen.
Mut, ein selbstbestimmter informierter Patient zu sein.
Mut, auch Rückschläge zu akzeptieren, aber nicht aufzugeben.
Mut, auch mal zu zugeben, das man Angst hat, nicht mehr kann.

Mut, sich zu zeigen.
Auch, wenn ihr das durch meinen Blog, durch persönliche Begegnungen kennt von mir, meine Offenheit ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, so erfordert das doch auch Mut. Es ist nicht immer einfach für mich.
Manchen Menschen möchte ich die Geschichte am liebsten ersparen, damit sie sich keine Sorgen machen.
Und manchen möchte ich sie nicht erzählen, weil ich kein Mitleid, keine nicht ernst gemeinten Angebote haben möchte oder weil ich es schlicht und einfach an diesem Tag nicht kann.
Und manchmal möchte ich es schlicht und einfach nicht zum hundertsten Mal erklären, weil ich es in den letzten fast zwei Jahren schon so vielen erklärt habe.
Aber ich mach’s trotzdem!

Mut, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen!

LebensMut quasi.

Man kann warten bis etwas für einen entschieden oder geregelt wird, man kann sich ganz der Situation ergeben, resignieren und sich im Strom dahin treiben lassen.

Aber das bin nicht ich!

Ich muss etwas tun!

Deswegen habe ich mich informiert, belesen während meiner Behandlung, habe mich zusätzlich Komplementär behandelt, war körperlich aktiv, war mit anderen Patienten n Kontakt  und habe euch immer davon berichtet.

Deswegen bin ich nach der Reha aus diesem „ich kann nicht mehr arbeiten, hoffentlich genehmigen die die Rente, was soll nur aus mir werden, ich bin depressiv“ Strom aufgetaucht und habe mir, mal bildlich gesprochen, einen Ast gepackt, der mich ans Ufer führt.

Ich habe die Ausbildung begonnen, ich arbeite bei NetzwerkstattKrebs mit und ich bin momentan dabei mir eine berufliche Zukunft zu schaffen, die mit meinem Gesundheitszustand möglich ist.

Das erfordert Mut, nicht nur für die Entscheidungen, nein an manchen Tagen erfordert es einfach schon Mut an sich zu glauben und das sich da eine Lösung auftut.
Meine Depression ist trotzdem noch da, aber ich habe sie ziemlich gut im Griff, meistens jedenfalls.
Mein Fatigue dümpelt auch immer noch hier rum und ich kann mich noch immer nicht so recht einteilen oder maßregeln, aber ich komme zurecht.

Das Ufer ist in Sichtweite, ich halte mich fest an dem Ast und hangeln mich Stück für Stück vorwärts und wenn mal wieder ne Welle über mir zusammen schwappt,  dann tauche ich eben wieder auf, hab vielleicht Wasser geschluckt, aber irgendwie bekomm ich den Kopf schon aus dem Wasser.

Was ich euch sagen will egal ob ihr Patient, Angehöriger, Behandler oder einfach nur interessierter Leser seid, gebt nicht auf, auch wenn es mal nicht so leicht ist.
Habt Mut, das Leben anzunehmen, habt Mut Schwierigkeiten zu meistern, aber habt auch Mut euch Hilfe zu suchen.

Eure mutige Anett





Dienstag, 5. Mai 2020

Fragen über Fragen

Hallo da draußen!


Quelle: www.andersons.com.au

Heute haben wir das AusbildungsZoominat mal zur Fragestunde umgewandelt.

Andrea war heute verhindert und so bin ich kurzerhand eingesprungen zum Thema

 „Fragen an den Patienten, Informationen aus erster Hand“

Ganz nebenbei ist das auch für meine zukünftige Tätigkeit nicht ganz schlecht, konnte ich das gleich mal ausprobieren.

Wir waren nur zu viert inklusive meinereiner, es war eine kleine ganz tolle Runde.

Elke hatte tatsächlich einen A4 Zettel vorbereitet.
Aber der angekündigte Arzt, der das Loch in meinem Bauch versorgen sollte, kam leider nicht!
Das müssen wir noch mal klären.

Für mich war es ganz interessant was so für Fragen kamen und ich konnte hoffentlich alles gut erklären.

Wie war das als du die Diagnose bekommen hast?
Wie hat deine Familie/Freunde reagiert?
Hast du außer Schulmedizin noch was gemacht?
Hast du darüber nachgedacht gar keine Chemo zu machen?
Warum wird eigentlich vor der OP ne Chemo gemacht?
Wie war das mit den Geschmackssinn, funktioniert der wieder?
Wolltest du irgendwann mal aufgeben?
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Wie ist das eigentlich mit euch?

Habt ihr Fragen?

Immer her damit, ich beantworte sie gern und mache nen Post draus.

Eure Anett

Sonntag, 3. Mai 2020

Happy Birthday

Hallo da draußen!

Ganz verpasst.


NetzwerkstattKrebs hatte Geburtstag und das schon am 26.April.

Ich hab mir mal den Text und das Foto gemopst.


Am 26. April 2015 wurde in Kassel die NetzwerkStatt Krebs gegründet. 
Organisiert von der FSH und auch von der damaligen Bundesvorsitzenden, Karin Meißler, sowie von Franziska Leers begleitet, trafen sich neun Frauen, um ein Netzwerk für jüngere Betroffene zu schaffen. Sonja, Sandra und Bettina bildeten damals das Sprecherinnenteam, aber auch im Hintergrund haben starke Frauen viel geschaffen, um gemeinsam das Netzwerk aufzubauen und bekannter zu machen. 
Viele Ideen hatten wir schon damals, und im Laufe der Zeit konnten wir viele davon auch umsetzen.
Weiter so! 
Auf die nächsten 5, 10, 50 Jahre! :-)

Ich bin froh ein Teil davon zu sein, meinen ersten Workshop mit den Mädels und Herren absolviert zu haben und freue mich auf ein baldiges persönliches Treffen.

Empfehlt uns gerne weiter, wir bieten Hilfe von Betroffenen für Betroffene online und auch persönlich.

Freitag, 1. Mai 2020

Auf der Suche

Hallo da draußen!

Anett auf der Suche nach dem grünen Diamant vom Nil, ach nee das war was anderes.


Anett auf der Suche nach Augenbrauen und vollem Haar.

Neulich hatte ich ja eine Fotostrecke zur ungeschminkten Wahrheit gemacht und euch gezeigt wie ich morgens so ohne Gesicht aus dem Bett klettere.

Ja Haare sind irgendwie immer mal ein Thema bei mir.
Das sie weg waren fand ich nicht problematisch, sie kommen ja wieder.
Hmmm, haben wohl nicht alle verstanden.

Das Haupthaar ist dank Hormontherapie, Eierstockentfernung und somit Wechseljahren nicht mehr so kräftig und dicht wie vor Horst, dafür aber dunkler.

Wimpern hab ich paar schwarze und ganz viele blonde

Gestern dachte ich so, wenn die Wimpern blond sind, dann ist das bei den Augenbrauen vielleicht auch so. Paar schwarze und ganz viele blonde.
Nun ja, hab ich halt mal mit Wimperntusche experimentiert.

Ergebnis:



Siehe da, Haare vorhanden, nur nicht in der Wunschfarbe.
Und nu?

Wenn denn dann irgendwann mal wieder Augenbrauen Färben möglich ist, darf da meine Anne mal ran.
Aber ewig hält das ja nicht.
So lange wird gepflegt, Serum aufgepinselt und gehofft.

Im Extremfall werd ich mich wohl mal mit Microblading befassen.

Wer Erfahrungen hat, immer her damit.

Eure Anett

Mittwoch, 29. April 2020

Kommt die Zukunft nicht zu mir, komm ich halt zu ihr!

Hallo da draußen!

Quelle: www.insomi.org


Heute war ich im Garten ziemlich fleißig.
Ich habe Kartoffeln gelegt, Zwiebeln gesteckt, Radieschen, Möhren und Blumen ausgesät und meine Beeren gedüngt.
Damit habe ich etwas für die Zukunft getan, denn das soll ja die zukünftige Ernte werden.

Irgendwie vergleichbar mit meinem bisherigen Frühjahr.

Ich bin dabei meine Zukunft zu gestalten, beruflich vor allem.
Einen regulären 9 to 5 Job kann ich nicht mehr leisten.
Die Rentenversicherung kommt nicht aus dem Quark.
Das Arbeitsamt weiß auch nicht so recht wohin mit mir.

Zack, da ist sie wieder die Selbermacherin!
Ich kann und will nicht komplett untätig auf Steuerzahlers Kosten zu Hause sitzen!
Kümmer ich mich eben selber!

Seit 01. März mache ich ja die online Ausbildung zum psychoonkologischen Berater und Begleiter.
Läuft bis September und ich könnte mich damit selbstständig machen.
Und entgegen der Aussage von Frau Klipp, tut mir das momentan sehr gut und macht mir bisher weder Angst noch depressive Gedanken.

Nach der Reha hab ich mich ja mit Simone, der Regio von NetzwerkstattKrebs, getroffen und mich bereit erklärt mitzuarbeiten.
Inzwischen hab ich meinen ersten Workshop absolviert und bin jetzt selbst Regio geworden.
Und wir beide haben einen offiziellen Kooperationsvertrag mit dem Brustzentrum Rodewisch, die auf der Suche nach Angeboten von Betroffenen für Betroffene waren möglichst online und offline.
Dazu werden Flyer von NWSK mit im Patienten Ordner liegen und unsere Visitenkarten, so das uns Betroffene und/oder deren Angehörige kontaktieren können.
Das gleiche schwebt uns noch für „mein“ Brustzentrum vor, aber da müssen wir jetzt erst mal Corona abwarten.

Wer hat diese nervige Superzicke Corona eigentlich eingeladen???

Ja und dann hat sich vor 2 Wochen noch eine neue Samentüte aufgetan, etwas was ich so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, was aber nach bisheriger Recherche so was von gut zu mir passen würde.
Inzwischen ist aus dem Samen so ein kleines zartes Pflänzchen wie oben auf dem Foto geworden.
Noch ist nicht klar ob es mal ein großer starker Baum wird oder nur ne einjährige Pflanze oder ob es gar eingeht, um mal beim Gärtnern zu bleiben.
Viel kann und werde ich euch noch nicht verraten, dafür ist das Pflänzchen noch zu klein.
Nur so viel: es geht auch hier um eine Selbstständigkeit vorläufig im Nebenerwerb, von zu Hause aus, bei freier Zeiteinteilung und nicht örtlich beschränkt, mein medizinisches Grundwissen ist eine Grundlage ebenso wie mein Organisationstalent und das ich gute Recherche Qualitäten habe.

Für den Rest sag ich’s mit Rudi Carell. 🎼
„Lass dich überraschen, .......“

Ihr dürft gespannt sein.

Eure Anett

Dienstag, 28. April 2020

Unsichtbar und vergessen

Hallo da draußen!



Kurvenkratzer - Influcancer hat gestern bei Facebook einen schönen Text veröffentlicht, der mich berührt hat und den ich heute hier mit euch teilen will.

Es geht um die Unsichtbaren, die Übersehenen, die die im Hintergrund agieren.

Familie und Freunde

Sie sind immer da, werden aber oft übersehen: Die Liebsten der Krebspatienten. 

Sie müssen das Leid ertragen, wenn es dem Menschen an ihrer Seite schlecht geht. Sie wollen ganz viel helfen und sind gleichzeitig aber auch mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. 

Auch Angehörige sind Betroffene.
Es ist verdammt schwer, gegen das Monster Krebs anzutreten. Und dennoch tun sind es. Kompromisslos. 

Sie sind die offenen Ohren, die sich unserer Sorgen annehmen. 
Sie sind die helfenden Hände, die uns tragen und unterstützen. 
Sie sind die Gesichter, mit denen man gemeinsam lachen und weinen kann.
Und sie sind die Münder, die ihre Lippen zu ermutigen Worten formen und uns damit neue Kraft geben. 

Danke, dass ihr da seid. ❤️

Egal wie du über Krebs sprichst. Hauptsache du tust es.
#Kurvenkratzer #InfluCancer #talkaboutcancer #dubistnichtallein #gemeinsamstärker #Krebsblogger #manmusseseinfachnurtun #Danke

Ich bin unglaublich froh und dankbar, das mir so viele wundervolle Menschen beigestanden haben obwohl sie selbst auch Hilfe benötigt hätten.

Ein wichtiger Aspekt, der nur all zu oft aus dem Fokus gerät oder vergessen wird.
Angehörige und Freunde leiden mit und benötigen oft viel früher Hilfe.
Und die sollten sie in Zukunft auch bekommen können.
Ohne sie kann der Krebspatient seinen Weg nur schwer gehen, seinen Alltag nur schwer meistern.

Redet darüber und zeigt euch!!!

Eure Anett

Montag, 27. April 2020

Lymphoedem - ein Selbstversuch

Hallo da draußen!

Lymphoedem?
Selbstversuch?
Was hat se denn jetzt schon wieder gemacht?


Wie die meisten Leser wissen, hatte Horst wohl eine Vorliebe für Wasser.
Nachdem er es mit Pleuraergüssen nicht geschafft hatte, lies er mir zum Abschied Gisela da.
Gisela heißt mein Lymphoedem und hat sich in der rechten Hand, im rechten Arm, im kompletten Bereich der ehemaligen Brüste und unter den Achseln breit gemacht.
Wie so ein Hefeteig blubbert und quillt sie so vor sich hin und möchte nun scheinbar auch noch Besitz von meinem linken Arm ergreifen.

Das sagt mir meine Physiotherapeutin immer wieder und zur Reha waren auch alle der gleichen Meinung.

Hmmm, aber man sieht halt nix.
Ich kenne aus der Praxis dick geschwollene Beine oder Arme, einseitig oder beidseitig.
Meine Arme sehen auf den ersten Blick normal aus.
Wenn man sich die Hände genauer anschaut, kann man erkennen, das der rechte Handrücken geschwollen ist.
Wenn Manu Lymphdrainage macht, dann kommt gleich zu Anfang „oh da ist aber heute Spannung drauf“ oder „oh ist ja heute wieder voll gelaufen“. Sie ist die Fachfrau, ich der Patient.

Am Wochenende lass ich samstags öfter mal den Strumpf weg bis Mittag. Ich kann mit Bestrumpfung plus Haushaltshandschuh nicht putzen!

Dieses Wochenende hab ich Strumpf und Bandage komplett weg gelassen!
FEHLER!!!!
Samstag ging’s ja ganz gut. Erst abends bissel kribbeln in der rechten Hand.
Vielleicht wird das ja erst abends schlimm und ich könnte tagsüber so ohne Strumpf arbeiten?
In der Nacht hat sich der Arm schon bemerkbar gemacht, drauf liegen war irgendwie unangenehm.
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich den Strumpf da schon wieder angezogen hätte.
Neeeee, der blieb Sonntag noch aus.
Im Tagesverlauf wurde der Arm schwer, unter den Achseln bildeten sich wieder die hübschen Säckchen, die Haut fühlte sich an als würde da jemand mit Nadeln drüber gehen und am Abend war dann auch der gefühlte Schwimmreifen unter den Armen wieder da.
So ein Mist!!!
Geht also doch nicht ohne!

Heute früh durfte ich direkt die Rechnung für meinen Versuch bezahlen.
Der Strumpf ging nur mit Ach und Krach anzuziehen, der Arm tat weh und mit der Hand konnte ich kaum was tun.

Warum habe ich das eigentlich gemacht?
Ich kann es einfach immer noch nicht begreifen und akzeptieren, das das jetzt der Dauerzustand sein soll.
Das mich dieses Oedem Gisela mit Kompressionsversorgung am arbeiten hindert und ich momentan auf Steuerzahlers Kosten leben muss.
ICH WILL DAS ALLES NICHT!!!!

Wenn man sich oben die Grafik anschaut, dann kann man bei mir einiges ausradieren.
Ich hab das mal für euch gemacht.


Wundert einen nix mehr, das da Stau ist, oder?
So viele Umleitungen kann der Körper ja gar nicht bauen.

Also übe ich mich in Akzeptanz.
Die Gegebenheiten akzeptieren, damit leben, das Beste daraus machen.

Auch das ist Leben mit und nach Krebs!
Nicht alles ist mehr so wie vorher?

Ist eigentlich überhaupt noch was wie vorher?
Das beantworte ich die nächsten Tage mal.

Eure Anett

Sonntag, 26. April 2020

Hilfe suchen oder annehmen???

Hallo da draußen!

Quelle: www.zaubereinmaleins.de

Während es im letzten Post darum ging, warum man Hilfe verweigert, geht es heute um folgendes:

„Was ist daran gut, sich bei geeigneten Stellen Hilfe zu holen? Wie schaffe ich das?“
Ich denke an solche Dinge wie Psychoonkologen, Krebsberatungsstellen etc., aber auch Freunde & Co.

Wer die eine Frage beantwortet hat, sollte sich auch mit der anderen beschäftigen.
Ganz nebenbei helfen wir so nochmals Sabine mit ihrem Buch.

Tja wie habe ich es geschafft mir Hilfe zu holen?

Gute Frage.
Ich glaube einfach an dem Punkt wo ich mir selbst eingestanden hab, das ich meine Kraft für dem Kampf gegen Horst benötige und weil mein Körper mir das auch oft deutlich gemacht hat.
Und auch bei dem ganzen Papierkrieg, der einen da so ereilt, hab ich recht schnell Hilfe angenommen oder das Formular direkt abgegeben an Menschen, die sich damit auskennen und die nicht gerade unter Chemobrain leiden.

Wo habe ich mir Hilfe geholt?

Zuerst ist da immer erst mal die Familie bei mir gewesen.
Andreas hat den Haushalt geschmissen und nach meinen Gelüsten gekocht.
Meine Eltern waren oft Chauffeur zur Chemo oder zu anderen Ärzten, einfach um Andreas zu entlasten und auch um selbst irgendwas zu tun.
Meine Mutti war oft da, wenn ich nach der Chemo alleine zu Hause war und hat mich auch nach den OP‘s versorgt.

Dann kamen gleich Freunde und Nachbarn.
Marika, meine beste Freundin, hab ich täglich mit Nachrichten bombardiert, an dem Sonntag als meine Haare den Kopf verliesen mit Fotos. Sie war mit mir spazieren und war immer mein direkter Draht zur Apotheke.
Manu meine Physiotherapeutin war auch immer nah dran. Am Anfang noch für meinen Schultergürtel und jetzt schon 1 Jahr für die Lymphdrainage. Sie gibt mir Tips was ich zu Hause tun kann, da bekommt man auch schon mal ein Lagerungskissen mit nach Hause oder sie kommt zur Lymphdrainage zu mir.
Maureen und Anne, meine Haarbeauftragten, die mir mit Rat und Tat, mit offenem Ohr zum reden und mit Produkten zur Seite stehen.
Bea, meine Nachbarin und Leidensgenossin als Mutti eines Schulkindes, hat mir viele Tips geben können, da sie n ihrer Familie ebenfalls mit Brustkrebs Erfahrungen haben und sie ist immer für ein Stück Kuchen, was zu trinken und auch mal nen Ordnungsgong gut.
Ines, meine Bettnachbarin aus dem Krankenhaus, ist zu einer guten Freundin geworden und wir stehen täglich in Kontakt, treffen uns und passen aufeinander auf.
Birgit, die Kegeltrainerin meines Sohnes, die mein Ingwer- und Sauerkrautdealer geworden ist und mit der ich immer neue Wege über Stock und Stein austeste.

Nicht zu vergessen alle anderen mit denen ich täglich in Kontakt stehe, die immer für mich da sind, die mir Kuchen backen, Obstsalat machen, gegrilltes bringen, mir Karten schreiben, mit mir ins Kino gehen und so viel mehr.

Meine Kollegen und Chefs and auch immer für mich da obwohl ich inzwischen aus der Praxis ausgeschieden bin.
Und wenn dieser ganze Corona Wahnsinn vorbei ist, dann freue ich mich schon wieder auf unsere gemeinsamen Frühstücke.

Hilfe gab’s natürlich auch immer von meinen Ärzten, da bin ich immer auf offene Ohren gestoßen bei Fragen zur Therapie, wenn ich Nebenwirkungen hatte oder einfach mal in den Seilen hing.

Seit Mai vorigen Jahres nehme ich auch Psychoonkologische Betreuung wahr.
Hat lange gedauert bis ich dazu bereit war. Den Ausschlag gab Dr.Hupfer als wir zur Mastektomie gesprochen haben und er darauf gedrängt hat, das ich da mal Kontakt aufnehme.
Mir tut das sehr gut muss ich sagen.

Inzwischen hab ich mich wegen dem Widerspruch zur Ablehnung der Rente an den VDK gewannt.
Kann ich nur empfehlen.
Die Formulare, Gesetzestexte, Fristen, dafür muss man ja schon fast studiert haben. Und ehrlich gesagt, mein Kopf schnallt das nicht immer, warum dann also nicht abgeben.


Ich kann euch da draußen nur mit auf den Weg geben, wenn ihr Betroffene seit, Sicht Euch Hilfe und nehmt sie an, wenn sie euch angeboten wird. Es macht vieles leichter und man kann sich auf sich konzentrieren und gerade wenn es Familie und Freunde sind, gibt es ihnen das Gefühl etwas tun zu können.

Wenn ihr zu den Freunden, Familie, Nachbarn gehört, dann bietet eure Hilfe an, steht mal mit nem Stück Kuchen oder nem Obstsalat vor der Tür, biete euch als Fahrer, als Begleitung zum Arzt oder für Spaziergänge an, schickt einfach so mal Karten und werdet nicht müde es immer und immer wieder anzubieten, manchmal dauert es bis man es annehmen kann, das ist nicht böse gemeint.

Ich bin allen meinen Helfern sehr dankbar, auch für ihre Hartnäckigkeit.

Eure Anett


Samstag, 25. April 2020

Ich brauche keine Hilfe!

Hallo da draußen!


Quelle: www.jugend-undfamilienhilfe.de

Sabine Dinkel schreibt an ihrem neuen Buch.

Das nächste zu bearbeitende Thema ist:  „Ich brauche keine Hilfe!“

„Solltet ihr Ideen dazu haben, immer her damit! 

Mich interessiert, warum sich Menschen in einer der schwersten Krisen ihres Lebens, so oft gegen Hilfe wehren.“

Schreibt sie heute bei Facebook.
Interessante Fragestellung!

Warum ist das eigentlich so?

Ich war bis zur Diagnose immer ein Macher, ein Selbermacher!
„Gib her, ich mach das lieber selber!“
Ich konnte schlecht delegieren und aktzeptieren, das man vieles anders machen kann als ich und trotzdem zum Ziel kommt. Und das mein eigener Perfektionismus nicht der, der anderen ist.

Und dann kam Horst!
Horst bzw. seine Vertreibung hat mich oft in die Knie gezwungen, aber es hat lange gedauert bis ich Hilfe annehmen konnte.
Es ist das Eingeständnis an sich selbst, das man krank ist, das man bestimmte Dinge nicht mehr leisten kann.
Wer will das schon?
Jetzt mußte ich aber!
Erst hab ich es mit einteilen versucht, mehr Zeit einplanen, Aufgaben/Arbeiten portionieren.
Hat funktioniert, tageweise.
Trotzdem mußte ich irgendwann während der Therapie erkennen, das es nicht geht, das ich meine Kräfte zur Bekämpfung von Horst und nicht zum Fenster putzen benötige.
Und als das in meinem Kopf angekommen war, war es plötzlich ganz einfach.

Inzwischen bin ich wieder ein Macher, eine Ichmussnichtimmerallesselbstmacherin.

Ich habe meinen Lieben mitgeteilt, das ich schon probiere ob es geht, aber auf meinen Körper höre und abgebe, wenn ich bemerke das es zu viel wird.

Ich habe während der Reha bei Frau Klipp gelernt, die anderen kommen auch ohne mich klar, ich muss nicht immer alle Strippen in der Hand haben, ich kann mich auch mal entspannt zurück lehnen und bin deswegen nicht weniger wert.
Man muss nicht wie so ein Tintenfisch mit sämtlichen Tentakeln alle Aufgaben an sich reißen, das schadet der eigenen Gesundheit auf Dauer und zwischenmenschlich bringt es auch dicke Luft über kurz oder lang.
Ich denke ne gesunde Mischung zwischen Faultier und Tintenfisch ist es.
Ich versuche mir das grad vorzustellen, bis zur Hüfte Faultier und unten die Tentakel, von denen mindestens zwei als Kissen benutzt werden.
Ja ich glaube so könnte es gehen.

Eure Anett