Mittwoch, 29. Januar 2020

Reha Tag 8

Hallo da draußen!

Die erste Woche der Reha ist rum, wie im Flug vergangen und ganz anders als erwartet gewesen.
Ich hab ein Trüppchen aus insgesamt inzwischen 6 Frauen gefunden, alle zwischen 40-60, im Geiste gestern zum Beispiel 18, alle mit unterschiedlichen Blödmännern aus der nervigen Familie der Karzinome Bekanntschaft gemacht.
Wir sitzen beim Essen zusammen, haben teilweise zusammen Therapie und verbringen Freizeit zusammen.
Am Anfang klebten wir etwas mehr aneinander, aber inzwischen hat sich eine Art Routine eingespielt und man weiß, die eine radelt oder schwimmt lieber, die andere läuft gerne im Wald und man muss nicht überall mit von der Partie sein. Rückzug ist okay, den es ist zuallererst die eigene Reha, es geht um mich persönlich.

Während heute die zweite Anreise- und Abreisewelle rollt, gehen wir schon ganz routiniert unseren Therapien nach und buchen das ein oder andere Extra.

Heute bin ich mit Nordic Walking gestartet.
2,5km im eigenen Tempo auf einem Teil des Panorama Rundweges hier, den ich mit meiner Nachbarin noch komplett absolvieren will.
Herrlich kalte Winterluft, wenn auch stürmisch und keine Kamera mit, um den Zauber aus gezuckerter Natur festzuhalten. Aber Stöcke und Kamera geht nun mal nicht zusammen, schon gar nicht im Grüppchen, es sein denn man möchte einen Spieß aus Rehagästen kreieren.

Heute war dann auch das erste mal Hirnleistungstraining.
Die Auswertung hat ergeben, das ich tatsächlich ne leichte Gedächtnisstörung habe.
Wir trainieren das jetzt am PC. Buchstabenpaare muss ich finden mit steigender Schwierigkeitsstufe und dann noch ne Art Moorhuhn nur mit farbigen Ballons wo man die Ballons zum platzen bringen muss dabei aber auf die Anweisungen am unteren Bildschirmrand achten muss welche Farbe man auslassen muss. Versteht sich von alleine, das die Farbe wechselt.
Lief eigentlich ganz gut, nur macht mir die Arbeit mit der Maus trotz ergonomischer Form Probleme dank Kompressionsversorgung.

Nach dem Mittagessen sollte es einen Vortrag zum Thema Krankheitsbewältigung geben, der fiel aber aus.
So hab ich mir die Zeit gegönnt und Mittagspause gemacht.

Am frühen Nachmittag war ich zum Laufband Training.
Also langsam laufen kann ich!!!
800m mit durchschnittlich 2,3 km/h innerhalb 20min war mir heute beim ersten Mal nicht gestattet.
Schaufenster Bummel im Omitempo also.
Freitag dann mit wahnsinnigen 3km/h, hoffentlich wird mir nicht schlecht. 🤣
Nee aber mal im Ernst, viele sind hier wirklich bei schlechter Kondition und ans Laufband muss man sich ja auch erst gewöhnen.

Nachdem ich mich ganz omilike bei ner Tasse Cappuccino und nem Stück Kuchen gestärkt hatte, bin ich beim viel gelobten Herrn Lindemann zum Töpfern angetreten.
Ich wollte das einfach mal für mich probieren, ob das mit dem Arm geht, ob ich das kann oder ob mir der Ton um die Ohren fliegt, aber wir sind ja hier nich im Film.
Ich muss sagen schon alleine die ruhige Art von Herrn Lindemann tut gut und er hilft einem mit Ton, Scheibe und Form und so hab ich total selbstvergessen über eine Stunde an meinem Kaffeepott gewerkelt. Komischerweise alles mit links, die rechte Hand hatte nur Assistenzfunktion. Muss ich mal beobachten - Seidenmalerei und Chiffon Tücher kann man nämlich auch noch bei ihm anfertigen.
Mein heutiges Ergebnis vor trocknen und brennen:
Da passen bestimmt gute 400ml Kaffee oder Tee rein, solche Pötte lieb ich.
Vielleicht hab ich da ein unbekanntes Talent????

Der Abend wird ruhig und ich arbeite noch bisschen an meinem Häkeltuch.
Morgen geht’s schon 8 Uhr los.

Bis morgen.

Eure Anett 


Dienstag, 28. Januar 2020

Reha Tag 7

Hallo da draußen!

Heute war ein Tag so kunterbunt wie das Leben selbst.

Zuerst habe ich vom Bett aus, dieses tolle Schauspiel bewundert und bin todesmutig im Bademantel auf dem Balkon gewesen für ein paar Fotos.
Dann war ich schön gemütlich beim Frühstück und hab mich dann für‘s Nordic Walking eingepackt.
Das fiel aber leider aus bzw. es wurde einem freigestellt bei sehr unwirtlichem Wetter vor die Tür zu gehen.
Ich hab es sein gelassen, denn auf meinem Plan stand heute eh noch Wassergymnastik, da muss ich nicht schon durchnässt dort ankommen.

Am Vormittag war dann Chefarzt Visite und dort wurde noch mal der Therapieplan angepasst und die Reha um eine Woche verlängert.
Dem guten Mann stellen sich die Haare auf bei dem Gedanken daran, das ich in dem jungen Alter schon berentet werde. Das befeuert definitiv die Depression. Nun will er mit seinen Kollegen besprechen ob es für mich wenigstens eine stundenweise Lösung gibt. Er favorisiert dabei die Änderung der Kompressionsversorgung durch Verringerung der Kompressionsstärke (fachlich richtig heißt das Kompressionsklasse). Bin ich nicht begeistert davon und meine Therapeutin zu Hause und hier auch nicht, weil das ja auf mich zugeschnitten wurde und das ja dann bedeuten würde, das ich zu wenig Kompression habe und damit der Arm inklusive Hand mehr Lymphflüssigkeit einlagert.
Na ja das bespreche ich noch mal mit meiner Ärztin hier.

Vor dem Mittagessen war das erste Mal Wassergymnastik dran.
Und ab da beginnt der lustige Teil des Tages.
Man stelle sich in einem bis zum Rand gefüllten 1,35m tiefen Schwimmbecken eine 1,50m große Anett vor. Alle Patienten sollen sich auf den Boden des Beckens stellen mit ganzer Fußsohle. Soweit so gut, das kann ich, nur das mein Körper da ab Ohrläppchen im Wasser verschwunden ist während bei den anderen noch die Schultern raus gucken.
„Und jetzt kreisen Sie bitte die Schultern und beugen dabei leicht die Knie.“
Gluck, gulgs, gurgel, ...... „Sie nicht, bitte ohne Kniebeugen!“ ist dann an mich gerichtet.
Im weiteren Verlauf turnen wir mit einem lustigen Ball, den wir verschieden halten, heben, kreisen oder tauchen und uns dabei immer vom rechten zum linken Beckenrand und zurück bewegen.
Wieso habe ich ausgerechnet jetzt den Geistesblitz vom Männerballett das Schwanensee tanzt???
Nun ja ich gluckere mich so 25min durch‘s Becken und habe bei der Abschlussübung am meisten Spaß und Erfolg, denn als kleinste und wahrscheinlich auch leichteste hüpft es sich dank Auftrieb super gut durchs Becken, wenn man den Ball zwischen den Beinen klemmen hat und nicht verlieren darf.

Nach dem Mittagessen, es gab übrigens Königsberger Klopse, war ich mit Lymphdrainage dran und bin so nach und nach in ein wahres Klopskoma gefallen. Spätestens als der Rücken abschließend gelympht wurde, war ich kurz vorm Einschlafen.

Aber hier wird nicht gepennt, ab zur Fußgymnastik, wo wir wieder mit dem Igelball unsere Füße trainiert und bearbeitet haben und ich heute erstmals den Ball mit meinen Füßen in das Handtuch eingepackt habe. Noch nicht perfekt, aber bis die nächsten Weihnachtsgeschenke verpackt werden müssen, hab ich den Bogen raus.

Nachmittags wollte ich die ausgefallene Frischlufttherapie nachholen und eigenständig laufen gehen.
Zumal der Himmel gerade wieder in den tollsten Farben erstrahlte.

Aber alleine bei dem Sturm?
Nee da hab ich mich lieber den Mädels angeschlossen und bin mit zum schwimmen.
20 Bahnen a 16m, wie wir inzwischen heraus gefunden haben, macht also 320 Meter.

Nach dem Abendessen gab ich meinen Therapieplan abgeholt, der wurde ja angepasst und liebe Post war auch dabei.
Danke an Yvette und die Wegemann‘s.

Und daaaaann war noch richtig Party angesagt.
Tanzabend in der Cafeteria.
Was erst mit Andrea Berg und Roger Whittacker begann wurde dann durch unsere Musikwünsche gepimpt so das wir die Tanzfläche enterten und jede Menge Spaß hatten.



Krebs ist nämlich, wenn man trotzdem tanzt und Spaß hat.
Traurige, mutlose und depressive Tage hatten und haben wir schon genug!

In diesem Sinne bis morgen.

Eure Anett 

Montag, 27. Januar 2020

Reha Tag 6

Hallo da draußen!

Alle noch da oder schon weg geflogen?
Hier ist es schon seit gestern richtig stürmisch.
Aber heute Morgen is mit noch eine tolle Aufnahme gelungen ehe der Tag so seinen Lauf nahm.

Heute ging’s relativ früh los, so das ich schon 7:15 Uhr beim Frühstück saß.
Ab 8 Uhr Fußgymnastik.
Erst mal Gymnastikraum 2 suchen und sich dann zu den bereits anwesenden zwei Herren gesellen.
Woher haben die eigentlich diese winzige Handtuch?
Es kommen noch mehr Damen und die haben auch so ein kleines Stück Stoff.
Na gut, kram ich mein mittleres aus der Tasche und harre der Dinge die da kommen werden.
Es kommt die Therapeutin, die ich auch zur Entstauungsgymnastik habe und stellt gleich mal fest „Sie sind neu! Das Handtuch is zu groß, die kleinen gibt’s von mir!“
Okay, dachte schon ich hab im Handtuchstapel was übersehen.
Also turnen wir mal los. Abrollen, Zehen krallen und dann mit dem Igelball allerhand wohltuende Übungen. Ich hab echt sagenhaft warme Füße. 
Das Handtuch falten mit den Füßen gibt’s nächstes Mal, da müsst sowohl ihr als auch ich mich noch bis Ende der Woche gedulden.

Da ich bis zum autogenen Training über eine Stunde Zeit hatte, hab ich mich in den Ergometer Raum verkrümelt und gerade so das letzte Liegerad ergattert. Das ist für mich und meinen Arm das Beste, ihr wisst schon wegen der Stützhaltung.
Also gemütlich los geradelt zwischen lauter rüstigen und offenbar ausdauernden Rentnern, da kommt man sich mit seinen 50 Watt auf 30min langsam in 5er Schritten gesteigert ja fast schon untrainiert vor. Aber wie im Yoga gilt auch hier bleib auf deinem Rad und schön bei dir.
Zum autogenen Training in den gemütlichen grünen Sesseln waren wir wieder schwer und warm, wenn da nicht irgendwo ein Handy vibriert hätte, wobei es ja die Kunst ist, diese Nebengeräusche zuzulassen, denn totenstill is es nirgends, nich mal auf dem Friedhof, da husten wahrscheinlich die Würmer.

Nach dem Mittagessen im Suppenkoma war ich zum Erstgespräch mit der Psychologin, die ich schon vom autogenen Training kenne.
Es war eine erkenntnisreiche, teils verheulte Stunde.
Ich habe eine größere Baustelle 🚧, dir sogar länger als der neue Berliner Flughafen besteht und die gehen wir jetzt an.
Als erstes bin ich der Empfehlung gefolgt und habe meinen Besuchern abgesagt.
Das hier ist MEINE Reha, es geht hier ausschließlich um MICH!
Und wenn Besuch solche Gedanken wie gestern auslöst, bekommt man besser keinen. Punkt!
Morgen zur Chefarzt Visite soll ich die Verlängerung ansprechen.

Erleichtert und auch irgendwie durcheinander bin ich dann zur Wirbelsäulengymnastik gespurtet und habe mich durch Bauchdecken-, Po- und Armanspannung geturnt ohne die Luft anzuhalten und bin mit einem Bein Rad gefahren.
Ehrlich gesagt war ich mit den Gedanken noch beim Gespräch mit der Psychologin.

Der Nachmittag und Abend liefen und laufen dann ruhig.
Nix Cafeteria, nix Kartenspiel, nix Mädelsabend- heute sind alle irgendwie erledigt und wollen es ruhig.
Da werd ich mein Tuch mal fertig häkeln, schließlich soll es die Tage noch winterlich werden.

Bis morgen!

Eure Anett


Sonntag, 26. Januar 2020

Reha Tag 5

Hallo da draußen!

Heute ist Sonntag, da schläft man aus, da frühstückt man ausgiebig, da macht man vielleicht einen Ausflug oder man macht es sich gemütlich.

Heute ist Sonntag in der Reha, da steht man 7:30 Uhr auf, trifft sich mit den Mädels zum Frühstück, tankt nach dem Frühstück brav an der Sprudelanlage seine Pulle auf, schmeißt sich in die Sportklamotte und macht 20min Ergometertraining, Wassertreten und schwimmt 24 Bahnen a 15m.
Und so waren wir heute im Haus im Namen der Rose äh Reha unterwegs.

Heute kommt außerdem Besuch!
Mein Schatz, mein Sohn und meine Eltern kommen 2h her gefahren um mich zu sehen, sich zu überzeugen das ich gut versorgt bin, um mich zu knuddeln und zu knutschen und um ein paar Stündchen Familie bei Kaffee und Kuchen in der Cafeteria zu genießen.

Komisches Gefühl, einerseits schön sie da zu haben, andererseits ist das hier seit Mittwoch meine kleine Welt mit meinem Zimmer, meinen Mädels und allem. Irgendwie passen die hier nicht ganz rein so fühlt es sich an. Wir sind hier unter uns Krebsis, wir sind die Eingeweihten, die Mitglieder dieses Clubs, in den niemand freiwillig eintreten wollte und doch mußte.
Unsere Familie sind die unfreiwilligen Zaungäste in einem schlechten Film geworden, zu Pflegern, zu Köchen, zu Hauswirtschaftern, Chauffeuren und was weiß ich noch.
Sie kämpfen sich durch ein dunkles Tal aus Angst, aus nicht helfen können, aus den Partner/Tochter/Mutter leiden sehen und müssen sehen wie sie klar kommen damit.
Eigentlich, das ist mir vorhin sehr deutlich klar geworden, brauchen sie genau so fachkundige Hilfestellung wie wir Patienten und das nicht erst nach Abschluss der Behandlung sondern gleich ab Diagnose!
Und ich habe so ein Bauchgefühl, das ich mich da zukünftig einbringen möchte und werde.
Aber das ist noch Zukunftsmusik, JETZT bin ICH erst mal dran!


Bis morgen!

Eure Anett

Samstag, 25. Januar 2020

Reha Tag 4

Hallo da draußen!

Wochenend und Sonnenschein.... 🎶

Samstag therapiefrei, länger schlafen und gemütlich frühstücken stand heute erst mal auf dem Plan.
Also wurde heute gemütlich ne Stunde gefrühstückt und bei einer zweiten Tasse Kaffee der Tag verplant.

Der Plan für uns Rehadamen sieht folgendes vor:

Nachdem ich in den Tag mit 10 min Yoga (natürlich ohne Stützhaltung) gestartet bin, hatten wir uns ne gute Stunde nach dem Frühstück erst zum Wassertreten und dann zum schwimmen verabredet.
Wassertreten na ja eiskaltes Wasser das man im Storchengang durchschreitet. Kostet Überwindung geb ich ehrlich zu, macht aber sagenhaft warme Füße.
Dann noch ne Stunde schwimmen, denke so 20 Bahnen waren es mindestens. Die genaue Beckenlänge steht nirgends (bekommen wir noch raus), vermutlich um die 15 Meter - doch schon ne ganz schöne Strecke so im untrainierten Zustand.
Nach ner heißen Dusche, brauchte ich tatsächlich ne kleine Ruhepause ehe es zum Mittagessen ging.

Für den Nachmittag haben wir uns dann für eine Fahrt mit der thüringer Waldbahn nach Friedrichroda entschieden, Gotha und die Marienglashöhle machen wir demnächst noch.

Bevor es los ging, mußte ich erst mal auf Fotosafarie, denn Nebel und Kälte haben heute wieder eine tolle Kulisse gezaubert.




Wunderschön, aber auch richtig kalt heute.

Zur Haltstelle der Bahn sind wir gelaufen, mal wieder falsch abgebogen, na ja haben wir uns eben mal das Wohngebiet angeguckt.
Bis Friedrichroda selber ist man höchstens 10min mit der Bahn unterwegs und nach nem kurzen Fußmarsch auch fix im Zentrum.
Der Kurpark und die vielen schönen Häuser sind sehr reizvoll und geben gute Fotomotive ab, aber das tat mein heutiges Goodie auch.
Seht selbst!






Für mich gab’s deshalb nur ein kleines Abendessen.

Den Abend haben wir anschließend in der Bücherecke beim Kartenspiel ausklingen lassen.

Morgen freue ich mich auf Besuch.

Bis dahin 

Eure Anett


Freitag, 24. Januar 2020

Reha Tag 3

Hallo da draußen.

Haarspray statt Deo, die Frisur unter den Achseln sitzt.
Zucker statt im Kaffee im Abwurfbehälter auf dem Tisch 🙈
Wenn der Tag so startet, würde ich daheim ja im Bett bleiben oder mich auf meiner Couch unter der Kuscheldecke vergraben.
Irgendwas ist heute nicht richtig mit mir und das bei strahlendem Sonnenschein.

Na ja nützt nix, ich habe hier einen Plan zu erfüllen.



Bei der Einführung ins Nordic Walking mit Metallspitzen am Stock ist es mir gelungen niemanden zu verletzten oder gar zu erstechen und ich bin ab nächste Woche in der sportlichen Gruppe, die 2,5km pro Therapie Einheit zurück legt.

Nach einer kleinen Pause lagen wir schwer und warm mit Frau Klipp am Strand rum und das bei herrlichstem Winterwetter.
Um ehrlich zu sein, wir lümmelten in bequemen grünen Sesseln und machen immer freitags im autogenen Training eine Traumreise so als Goodie.
Nun ja der Herr neben mir, übrigens der Einzigste der Runde, wollte auf eine Wiese, wurde aber von uns überstimmt. Also war er mit am Strand, leider direkt mit an meinem auf dem Handtuch neben mir, weil meine Ohren während der Entspannung zu wahren Radartüten werden und jedes Geräusch wahr nehmen und so hörte ich den Herren atmen womit er erheblich meine Möven und das Rauschen der Wellen störte - offenbar hatte ich Billigurlaub gebucht.

Totaaaaal entspannt war ich dann zum Astrup (ein Bluttest) und zur Lungenfunktion wo ich seltsame Rückkoppelungen in der Lautsprecheranlage der Meßkabine verursacht habe und mein Blutdruck auch der Meinung war, das es im Keller wohl am schönsten sei.
Also hab ich die geführte Wanderung abgeblasen und war nach dem Mittagessen im sogenannten Suppenkoma noch zur Lymphdrainage.

Bei strahlendem Sonnenschein ist unser Mädelstrüppchen dann noch in den Ort gelaufen ( eine Strecke circa 25min) und hatten ne Menge Spaß bei Kaffee und Eis.
Und da der Shuttlebus zurück schon von der älteren Generation unserer Klinik konfisziert wurde, sind wir eben auch wieder zurück gelaufen.



Letztendlich haben wir den Tag erst mit einer Modenschau und dann noch gemütlich in der Sitzecke in der Cafeteria bei einer Virgin Colada ausklingen lassen.

Und siehe da, was sich zu Anfang wie ein Sch.... Tag anfühlte, ist noch richtig lustig und schön geworden.
Das nenn ich doch mal Rehaerfolg.


Bis morgen dann.

Eure Anett


Donnerstag, 23. Januar 2020

Reha Tag 2

Hallo da draußen!

Reha ist kein Urlaub!!!
Das habe ich heute erfahren dürfen.
Der Plan für heute war ziemlich straff.
Viel im Haus unterwegs treppauf und treppab und viel Input.
Jetzt bin ich platt!

Blutentnahme flott und routiniert, bin ich echt begeistert.
Dann hatte ich Zeit für ein schönes ausgiebiges Frühstück, während meine Mädels schon auf Tour waren.
Zur Begrüßungsveranstaltung saßen wir erst mal zu viert heulend auf der Couch in der Cafeteria. Schön, wenn der Chefarzt einen mit seinen Ausführungen so erwischt.
Und nein es war nicht durchgehend traurig, wir haben mehr gelacht, der Mann versucht sich im komischen Fach und wäre ein prima Uhrenverkäufer.
Jeder der zu spät kam, bekam eine aus dem Shop für 10€ angepriesen von ihm. 🤣

Hirnleistungstest in der Ergotherapie war nicht ganz okay, aber auch nicht besorgniserregend.
Ab nächste Woche starte ich mit Hirnleistungstraining und muss mir selber beibringen, das eben immer nur eins geht und nicht zwei drei was auf einmal und manche Tage geht eben gar nix.

Massage nach Marnitz ein Traum, was anderes darf ich nicht - muss ich mal gucken ob das wer zu Hause macht.
Fango, klassische Massage, heiße Steine für mich gestorben wegen dem hübschen Oedem.
Tolles Geschenk haste mir da da gelassen du doofer Horst!!!

Pflegegespräch und EKG war ne Sache von 10min, weil ich da nix brauch oder auffälliges habe.

Autogenes Training war auch erst mal nur ne Einweisung von ner witzigen Psychologin und wir haben Aufgabe 3xtäglich zu üben sonst lernt das Hirn das nicht.
Na ja 3x5min sind ja kein Akt und ich hab das vor vielen Jahren schon mal gemacht, vielleicht findet sich das irgendwo angestaubt in der hintersten Ecke vom Kopf noch wieder.
Werde ich morgen sehen.

Entstauungsgymnastik war sehr toll, jetzt weiß ich auch endlich warum ich keine Stützhaltung und keine aprupten Schwünge oder Bewegungen mit den Armen  machen soll. Das fördert nämlich das Lymphoedem, weil das dann eigentlich ganz logisch wieder in Arme und Hände zurück sackt. Und das auch noch Stunden später zu einer Verstärkung führen kann.

Einweisung Ergometertraining war nich lange, das muss man selbstständig machen und sollte halt wissen wie die Geräte bedient werden.
Und die Schulung am Buffet, na ja nix neues für mich, kannte ich beruflich schon.

Und wer jetzt denkt, wie furchtbar stressig is das denn da bitte.
Ja man hat gut zu tun, aber es ist alles gut abgestimmt aufeinander und kommt gut zum nächsten Termin.
Und ich hatte heute zwischendrin eine Stunde Zeit und saß mit Tee auf dem Balkon in der Sonne.

Und hab euch oben das schöne Panorama mit dem Ausblick vom Balkon und heute auch zwei Fotos vom Inselsberg machen können.



Morgen stehen nicht ganz so viele Termine auf dem Programm und am Wochenende ist man selbst gefordert.

In diesem Sinne bis morgen 

Eure Anett