Montag, 9. Juli 2018

Komisch irgendwie

Zu Hause ist am schönsten.
Da sind liebe Menschen, da hat man seine Wohlfühlburg gebaut.
Da horte ich neben Wolle und Handarbeitsanleitungen und Büchern neuerdings Beanies inzwischen schon vier und Tücher.

Zu Hause ist aber neuerdings auch dieser fette Ordner für Brustkrebspatientinnen, den ich immer mit zum Arzt tragen soll. 
Zu Hause sind Arzttermine und ein Krankenschein, der ohne zu diskutieren bis 6.8. ausgestellt wurde.

Komisches Gefühl irgendwie.

Überweisung zum Onkologen und zur Knochenszintigraphie muss ich jetzt mit abarbeiten, der Kasse erklären das ich nicht seit der Verkündung das Horst hier wohnt krank war sondern noch meinen Jahresurlaub vertilgt habe wegen der Krankengeldzahlung ab siebter Woche AU.
Fühlt sich im ersten Moment dienstlich an bis ich meinen Namen sagen muss damit die wissen um wen es geht.
Komisch irgendwie "da wächst man rein" sagte die Frauenärztin heute.

Nu ja hab ich heute mal damit angefangen mit rein wachsen - bissel Haushalt, bissel Einkauf, bissel Arzttermin und bissel Urlaub - scheint ja jetzt für ne Weile so zu werden.


Komisch irgendwie....

Sonntag, 8. Juli 2018

Ende und Anfang

Wieder irgendwo mitten auf der Ostsee 
Anett, Blödmann Horst und das Meer

Dieser Urlaub war unglaublich schön, entspannt, reich an Eindrücken und Entspannung.
Es war übrigens unser erster gemeinsamer Sommerurlaub.

Schweden ist wie soll ich sagen zum verlieben.
Wir waren in vier Städten plus Kopenhagen in Dänemark und trotz allem Großstadtgewimmel tönt dir immer ein freundliches Hey entgegen, sind die Menschen allem Anschein nach entspannter und gelassener. 
Schweden mit seinen weiten Landschaften, seinen kleinen Orten und den dem Reiseführer Klischees entsprechenden Häuschen das hat was.
Am lustigsten fand ich ja die Achtungsschilder am Straßenrand- da wird vor Igel, Wildschweinen, Rehen, Reitern, Radfahrern und natürlich Elchen gewarnt. Letzteren haben wir nicht zu Gesicht bekommen, dafür ein Reh an der Autobahn, einen Hasen im Tor der örtlichen Fußballmannschaft, jede Menge Dolen und hyperaktive Möven.

Schweden hat auch was mit mir gemacht.
Die Fäden mal aus der Hand geben, nicht alles selbst zu kontrollieren und zu managen. Das geht damit los, das Andreas gefahren ist und ich das Navi in der Hand hatte, geht weiter mit dem Kapitän der Fähre und dem Vertrauen das die von TTLine alles gebucht haben, weiter meinem spärlichem eingerosteten Englisch zu vertrauen und so weiter.
Sich einfach mal treiben zu lassen, sehen was der Tag bringt, genießen was kommt - was morgen ist, ist erst morgen dran.

Ich hoffe ich kann mir davon viel mitnehmen für die Zeit die mich jetzt erwartet.

Im Moment sitz ich draußen auf der Fähre in der Sonne und genieße den Ausblick.

Samstag, 30. Juni 2018

Zwischenwelten

Da sind wir nun mitten auf der Ostsee, zwischen den Ländern und zwischen gesund und krank.
Ich stehe hier an Deck in der Sonne, glücklich mit der Entscheidung die Reise nach Schweden angetreten zu haben , gewärmt von der Sonne und all dem was ich die letzten zwei Wochen an Freundschaft und Liebe erfahren habe.

Horst ist glaube auch sowas wie ne Reise zu mir. 
Was kann mein Körper, was kann ich schaffen und aushalten?
Wer bin ich eigentlich?
Was macht mich und mein Leben aus?
Meine Familie, meine Freunde, meine beruflichen Leistungen?
Was will ich erreichen?
Womit und auch mit wem fühle ich mich wohl?
Was ist unnötiger Ballast, der mir jetzt wirklich zu schwer wird, im Weg ist und weg kann?


Irgendwie wie bei der alte Mann und das Meer, nur das es hier Anett, Horst und das Meer sind....

Freitag, 29. Juni 2018

Gleichgesinnte

Gleichgesinnte sind immer gut finde ich

Und so war es ganz praktisch, das ich die zwei Tage im Krankenhaus ne Bettnachbarin hatte, die im Behandlungsschema schon einen Schritt weiter war und zur Operation des Knotens kam.

Wir haben uns wahnsinnig nett und ehrlich unterhalten.
Mir hat das bissel Angst genommen und mich bestärkt so weiter zu machen wie bisher - offen raus und ich sage, wenn was nicht geht.
Perücke, Schminke - Gesicht aufmalen :-) , Chemo, Ernährung, alles war Thema, weil die Chemie einfach auf Anhieb gestimmt hat.

Ich hoffe liebe Antje wir bleiben bissel in Kontakt, weit voneinander entfernt wohnen wir ja nicht.

Donnerstag, 28. Juni 2018

wieder da und eigentlich auch fast schon wieder weg

Da bin ich wieder.

Port einsetzen ist kein Kindergeburtstag sag ich euch!
Und schon gar nicht mit örtlicher Betäubung!
Deswegen musste ich gestern noch pausieren, weil sich die Schmerzen doch ganz schön hartnäckig behauptet haben.
Aber heute geht's besser, zum einen muss das ja auch mal besser werden und langsam heilen und zum zweiten, weil ich das Schmerzmittel gewechselt habe.

Umfelddiagnostik alles okay.

EKG angeblich tiefenentspannt, was ich vom Gefühl her eher nicht behaupten konnte.
Ultraschall Herz auch in Ordnung. Eine Klappe wohl minimalst undicht, aber der Arzt sagte das wäre was angeborenes was keine Probleme macht.

Ultraschall Bauch auch alles schicki. An meiner linken Niere wohnt ne Rucksackzyste, wohl schon 41 Jahre lang. War nur bisher keinem aufgefallen, aber wozu auch sowas würde keine Probleme machen.
Meine Leberwerte wurden noch mal begutachtet und bestättigt das ich diesen Morbus Meulengracht habe - sprich Bilirubin zu hoch sonst nix, aufpassen mit Alkohol, Paracetamol ist tabu und nicht hungern. Haha, wenn ich überlege wie lange ich Montag und Dienstag nüchtern war ......

CT Thorax nach der Portimplantation auch alles okay, Port sitzt wie er soll und sonst ist nix zu finden.

Horst ist alleine gekommen und so bleibt das auch!!!!


Morgen geht's in den wohlverdienten Sommerurlaub nach Schweden.
Mal gucken ob ich Muse und Verbindung habe, dann meld ich mich zwischendurch, ansonsten dann ab zweiter Juliwoche wieder.

Sonntag, 24. Juni 2018

Umfelddiagnostik

Morgen ziehe ich dann mal für eine Nacht ins Krankenhaus ein.

Umfelddiagnostik

Bedeutet Ultraschall vom Bauch speziell Leber, Ultraschall Herz, Vorgespräch zum Chemoport setzen, dann wird Dienstag der Port gesetzt und noch ein CT vom Brustkorb erstellt und dann geht's wieder heim.

Tasche gepackt
Ordner mit Vorbefunden liegt bereit
Zettel mit Fragen, die ich so habe, hab ich auch fertig

Befinden irgendwie komisch.
Eigentlich passiert nix schlimmes, aber es ist wiedermal der Beweis, das ich tatsächlich krank bin.

Hab ich schon mal gesagt das Horst ein Arsch ist???




Bis Dienstag dann, in alter Frische und mit neuen Erkenntnissen.

Samstag, 23. Juni 2018

so was wie Alltag

Leben mit Horst

Ne Weile wird er wohl noch da sein, also muß ich mich mit ihm arrangieren.

Er ist da okay, aber er wird hier nicht alles bestimmen!

Ich bin jetzt die erste Woche zu Hause, offiziell im Urlaub und übe mich im Hausfrauendasein.
Vormittags wusel ich hier in der Regel rum, Wäsche, aufräumen, putzen, Einkäufe, Papierkram - das Übliche halt.
Nachmittags nehm ich mir dann Zeit für mich, für meine Eltern und Phillip oder Freunde.
Bis jetzt ne ganz gute Mischung, an die ich mich langsam gewöhne.
Die Unruhe lässt bissel nach, ich hab wieder Nerven für's stricken.
Heute war ich mit Mutti ausgiebig Kaffee trinken, nachher geht's zum Fußball gucken zu den Nachbarn.

Und so denke ich werde ich das auch zukünftig hier im Blog halten.
Es wird sicherlich viel um Horst und seine Bekämpfung gehen, aber ich werde euch auch zeigen was ich sonst so mache, wie das Leben mit ihm so ist bis er endlich seine Räumungsklage erhält.

Was meint ihr?

Freitag, 22. Juni 2018

1 Woche

Eine Woche wissen wir nun, das dieser olle Horst da in meiner Brust haust.

Der Schock hat gesessen.

Inzwischen ist einiges geklärt, organisiert, abgesagt und mitgeteilt.

Das Staging findet Montag und Dienstag statt, ebenfalls das Port setzen.
Schwerbeschädigtenausweis wird der Sozialdienst vom Krankenhaus mit mir zusammen beantragen.
Psychologenfragebogen hab ich ausgefüllt.
Termin für den Onkologen kümmert sich das Bruszentrum drum.
Ordner mit Befunden angelegt.
Mütterkur abgesagt

Heute war ich in der mitbetreuenden Apotheke und hab mich informieren lassen was ich selbst tun kann, um gut durch die Chemo zu kommen.
Instinktiv bis jetzt alles richtig gemacht.
Mein Ingwergebräu ist genau richtig und ansonsten reden, schweigen, frische Luft, Garten, Buch, Musik oder Ruhe gönnen.

Da ich einmal da war, hab ich gleich mal gefragt wegen der Chemo und den Haaren.
Die gehen defintiv aus. Nach der ersten, spätestens der zweiten Chemo.
Na gut, hatte ich ja schon geahnt.
Also Mützen und Tücher Shopping im Urlaub.

Klingt alles ziemlich gefasst.

Wie es mir geht?
Gute Frage!
So ne Mischung aus Urlaub - schliesslich bin ich ja gerade im Urlaub.
Aus Informationen aufsaugen, weil es mir irgendwie einen Teil der Ungewissheit nimmt.
Aus Kontrollverlust, weil ich die Fäden sonst immer in der Hand hab und alles organisere.
Und aus dem Auf und Ab der Gefühle, Zuversicht das Horst zeitig genug entdeckt wurde, Unruhe weil es noch keinen Fahrplan gibt und ich abwarten muss was mich da so erwartet und bei allem was diese Woche so mit sich gebracht hat, viel Dankbarkeit über alle die, die mir helfen, die für mich da sind.


Donnerstag, 21. Juni 2018

Perücke, Mütze, Tuch????

Eine Frage, die sich unweigerlich stellen wird glaube ich.

Die haarlose Zeit wird keine Katastrophe werden. Ich hab eh schon kure Haare und wenn das die einzige Nebenwirkung ist, dann ist das eben so, da geht die Welt nicht unter von.

Also sitze ich seit ein paar Tagen und durchwühle das Internet nach allem was sich für diese Zeit so anbietet.

Perücke ist nicht so meins.
Die Tatsache, das die Kasse um die 380€ dazu bezahlt, ne gute Perücke aber ab 700€ aufwärts kostet, schreckt mich eh ab.
Und wieso bekommt man nix für Tücher und Mützen???
Na gut, Perücke oder Fiffi wie ich es getauft habe, abgehakt.

Nach einem Telefonat mit einer ebenfalls an Krebs erkrankten Mutti, weiß ich nun, das ich defintiv ein dünnes Mützchen brauchen werde für zu Hause und für die Nacht. Es soll schlicht und einfach kalt am Kopf sein.

Tuch gefällt mir ja ganz gut. Hab auch schon zwei Bindetechniken für mich entdeckt, einfach und unkompliziert und vor allem passend zu machen für mein kleines Dickköpfchen.
Dünne Mütze und Tuch oder Haarband drüber, die man nach Lust und Laune variieren kann, käme auch in Frage.

Diese Chemomützen, hmmm.
Weiß auch nicht.
Je länger ich mich damit beschäftige, um so weniger gefallen sie mir.
Ganz abgesehen davon, das ich befürchte mit der Größe ein Problem zu haben und preislich spielen die handgefertigten Mützen auch in einer ganz anderen Liga.

Hier mal ein paar Fotobeispiele.

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Da bin ich mir aber überhaupt nicht sicher ob der farbige breite Rand zu mir passen wird.

Hier gibt's einiges an guten Tips, da orientiere ich mich erst mal dran.




Lasst euch überaschen, was es dann wirklich wird, wir fahren nicht umsonst nach Schweden.

Mittwoch, 20. Juni 2018

Ingwer in Agavendicksaft

So sieht mein fertiges Produkt aus.


Ingwer schälen, ab durch die Küchenmaschine mit Messereinsatz bis es gaaaanz feine Würfel sind.
In ein Glas einfüllen, mit Agavendicksaft bedecken so das circa genau so viel Ingwer wie Agavendicksaft im Glas ist. Deckel drauf, ab in Kühlschrank.

Kann man dann mit Tee- oder Esslöffel dosieren für Tee oder auch kalt mit Wasser aufgießen.

Funktioniert auch mit Honig.

Würde man es noch feiner zerkleinern, wäre es dann sowas wie ein Ingwerpesto.