Donnerstag, 21. Oktober 2021

expressives Schreiben - kreativ mit Stift und Papier

 

Quelle: www.schreibenwirkt.de

Heute stelle ich euch meine neue Rubrik vor.
expressives Schreiben - kreativ mit Stift und Papier
Unter kreativ mit Stift und Papier findet ihr zukünftig alle expressiven Texte und auch alle Neurographik Bilder.


Expressives Schreiben - was ist das eigentlich?

Expressives Schreiben ist eine von Psychologieprofessor James Pennebaker bereits in den 1980er-Jahren entwickelte Schreibintervention zur Bewältigung von emotionalen Belastungen und Traumata und zur Stärkung der allgemeinen Resilienz. - schreibt Paul von schreibenwirkt.de

Ich habe expressives Schreiben erstmalig im Ressilenz Workshop in Fulda bei der wunderbaren Irena Jäger kennen gelernt und war gleich begeistert.

Sie ist Poesietherapeutin und hat mit uns diese Methode praktisch erarbeitet.

Die Grundanleitung geht so:

Nimm dir ungefähr 20 bis 30 Minuten Zeit, an einem ruhigen Ort.
Konzentriere dich gedanklich auf ein Ereignis in deinem Leben, das dich belastet oder aufgewühlt hat.
Schreib einfach alles auf, was dir dazu einfällt ohne auf Rechtschreibung, Grammatik oder Stil zu achten.
Text, Stichworte, Wortgruppen - alles ist erlaubt.

Im Workshop haben wir, um den Einstieg zu erleichtern, zu Postkartenmotiven geschrieben, die man sich vorher ausgesucht hat. Man könnte auch zu Musik oder bestimmten Geräuschen schreiben oder sich mit einem einzelnen Wort beschäftigen.

Ich hatte die Karte mit dem Mops.


Mein Text dazu:

Ein mopsiger Tag
Du wirst wach, draußen ist es oll, nebelig und grau.
Ach, einfach im Bett bleiben, in die Decke kuscheln, die Wärme des Bettes genießen, sich einhüllen lassen.
Ein gemütlicher Tag im Bett.
Ein Tee noch dazu und ein schönes Buch oder doch lieber Musik?
Ach, der Tag ist lang. Kannst du ja alles ausprobieren heute.
Einfach mal nix tun, nix vorhaben, chillen, faul sein.
Morgen, wenn der Nebel sich verzogen hat, kannst du wieder emsig wie eine kleine Biene sein. Morgen!
Heute aber, bist du ein in die Decke gehüllter Mops und hast einen mopsigen Tag. 

Im Gespräch mit den anderen darüber, kam für mich heraus, das ich mir selber solche Tage erlauben sollte und darf. Das es auch Geborenheit und Ruhe braucht und nicht immer nur emsiges Tun.
Das Gespräch mit den anderen, hatte gleich richtig Tiefgang und war so berührend und herzlich. Selten bin ich aus einem Workshop Teil mit Tränen in den Augen gegangen.

Irena hat uns dazu folgenden Text geschrieben, denn ich in Absprache mit ihr hier veröffentlichen darf.


EINFACH SEIN.
Und dann lasse ich los.
All die Erwartungen von außen und von innen.
Ich lass mich tragen von Tag zu Tag, von Sekunde zu Sekunde, von Wort zu Wort.
Alles kann nichts muss.
Alles kann nichts muss.
Allein meine Geschichte ist erzählenswert, atemberaubend und tiefberührend.
Ich bin stark und ich bin ich.
Ich bin genug. Gut genug. Gut genug.
Und dann lasse ich los.
All die Erwartungen vom Innen und vom Außen.
Und dann bin ich einfach ich selbst.
Ich. Selbst.
Ich kämpfe, lebe, atme für mich und danach erst für den Rest.
Alles kann nichts muss.
Ich lasse los.
Ich bin, so wie ich bin, ganz in Ordnung.
Und dann bin ich frei, lasse es fließen und kann fliegen.

Diesen Text widme ich meiner Schreibgruppe vom Open Space „Wir entwickeln Krisenkräfte“ resilienzfördernder Workshop für krebskranke Menschen von und mit Lara Hubenschmid am 18.09.2021 in Fulda.

Ihr seid wunderbar.
© Irena Jäger aufs-papier.de


Ich möchte euch noch viele weitere tolle Texte dieser Art präsentieren und euch zum mitmachen anregen.

Apropos Mitmachen!
Die NetzwerkstattKrebs hat eine Schreibwerkstatt, die einmal monatlich stattfindet und ähnlich konzipiert ist, aber aus Spaß am Schreiben und mal was ausprobieren. 
Wenn ihr dabei sein wollt, vermittle ich euch gerne den Kontakt.















Montag, 11. Oktober 2021

Der September - aufregende Zeiten

 


Da war ordentlich was los im September und deswegen war es die Tage auch ein wenig ruhig hier, ich brauchte erst mal ne Pause vor allem körperlich.


Ganz zuerst einmal - ich habe JA gesagt.

Am 21. September haben wir geheiratet im ganz kleinen Kreis. 
Es war ein wunderschöner aufregender Tag, der aus mir nun Frau Kaczmarek gemacht hat.




Zweite gute Nachricht:
Alle Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt, Onkologen, Knochenszintigraphie, Strahlenklinik und Kardiologen sind ohne Befund bzw. ohne neuen Befund.
Da fällt einem schon mal ein Hinkelstein vom Herzen oder zwei oder drei.
Gerade die Knochenszintigraphie hat mir schon Sorgenfalten auf die Stirn getrieben, weil da am linken Rippenbogen ne Stelle ist, die weh tut. 
Nun ja olle Gisela Lymphoedem zwängt sich überall da rein, wo sie nicht hingehört und macht Ärger. Meine Güte, die könnte doch echt lieber mal zu Horst gehen, oder?

Dann war ich ja in Fulda zum Resilienz Workshop, von dem ich hier schon mal berichtet hatte.
Wunderbares Hotel, tolle Stadt und 30 tolle Frauen plus Referentinnen - echt klasse.
Wir haben aktiv und auch passiv gearbeitet, geredet, geschrieben und lecker gegessen. 
Den Austausch kann man an sich gar nicht so recht in Worte fassen, nur so viel sei dazu gesagt. Sich untereinander zu öffnen, eigene Baustellen zu erkennen, auch mal Tränen zu zu lassen und trotzdem jede Menge Spaß haben und neue Ideen bekommen, das gelingt nur im geschützten Raum eines solchen Workshops. Ich hoffe daher, das sich derartige Angebote etablieren können.

Neue Ideen hab ich mit gebracht, es wird eine neue Rubrik im Blog geben!
Expressives Schreiben

Ganz nebenbei traf ich beim Mittagessen im Hotel Heike E.M. Jänicke, die dort ebenfalls zu einem Workshop war, allerdings für Führungskräfte. Für einen Termin hätten wir wohl ewig Anlauf gebraucht, so war es ne freudige Überraschung natürlich mit Beweisfoto.


Ja und dann waren die Sachsen Mädels vom schön&stark Shooting in der Jubiläumsausgabe der MammaMIA. Wow, damit hatten wir ja nun so gar nicht gerechnet. Aber gerade über diese Zeitschrift kann das Angebot von Franziska Günther unter Krebsmädels bekannter gemacht werden.


Ja und jetzt wird es nicht ruhiger werden.
Die Ausbildung zum psychoonkologischen Berater bei Andrea Heckmann ist wieder gestartet, wo ich Teilnehmer und Dozenten betreuen darf.
Und in meinem Ehrenamt in der NetzwerkstattKrebs tut und ändert sich so einiges, so das ich da im November noch mal unterwegs sein darf.

So viel also zu Rentner haben niemals Zeit.








Donnerstag, 16. September 2021

Resilienz - Was das denn für ein Zeug?

Resilienz

Habt ihr davon schon mal gehört?

Ich ehrlich gesagt vor meiner Brustkrebsdiagnose noch nicht.

Wikipedia erklärt das so:

Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) auch Anpassungsfähigkeit, ist der Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Dieser Prozess umfasst:[1]

  • Auslöser, die Resilienz erfordern (z. B. Traumata),
  • Ressourcen, die Resilienz begünstigen (z. B. Selbstbewusstsein, positive Lebenshaltung, unterstützendes soziales Umfeld) und
  • Konsequenzen (z. B. Veränderungen im Verhalten oder in Einstellungen).

Resilienz kann einen wichtigen Beitrag zur Fähigkeit eines Einzelnen leisten, sich zu erholen oder auf Herausforderungen und Veränderung zu reagieren.[1]

Mit Resilienz verwandt sind Entstehung von Gesundheit (Salutogenese), Widerstandsfähigkeit (Hardiness), Bewältigungsstrategie (Coping) und Selbsterhaltung (Autopoiesis).

In der Medizin bezeichnet Resilienz auch die Aufrechterhaltung bzw. rasche Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensumständen und wird als Ergebnis der Anpassung an Stressoren definiert.[2]

Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit (Vulnerabilität).


Lara vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung umschreibt es so:

Resilienz umschreibt die Fähigkeit, die psychische Gesundheit während oder nach widrigen Ereignissen (wie z. B. einer Krebserkrankung) aufrechtzuerhalten oder zurückzugewinnen. 


Auf Deutsch also:       - Wie gehe ich mit der Erkrankung um?

                                    - Was kann ich tun, damit es mir besser geht?

                                    - Wo finde ich eventuell Hilfe?


Davon hatte ich ja seit meiner Diagnose im Juni 2018 an sich immer wieder berichtet, ohne zu wissen, das es sich dabei um Resilienz handelt.

Wandern und Pilgern, Yoga und Meditation, Gartenarbeit, Neurographik, Freunde treffen, sogar meine Arbeit in der NetzwerkstattKrebs sind meine Resilienz Werkzeuge.


Am Wochenende, genauer gesagt ab morgen, bin ich nun im Rahmen einer Studie des Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Fulda zu einem Workshop.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Wir entwickeln Krisenkräfte“ wurde ein Workshop konzipiert, der sich speziell an den Bedürfnissen junger an Krebs erkrankter Menschen orientiert und das Ziel hat, deren Resilienz zu steigern.

Jung und an Krebs erkrankt bedeutet im Rahmen der Studie, das man zwischen 18 und 49 Jahren alt ist.




Ein spannendes und interessantes Programm erwartet mich und die anderen Teilnehmer und natürlich Kost und Logis im Park Hotel in Fulda.

Wir werden über den Umgang mit der Erkrankung sprechen, lernen expressives Schreiben und Entspannungstechniken und stärken unseren Selbstwert und entdecken unsere Stärken.

Nächste Woche werde ich euch dann darüber berichten.

Ihr könnt mir gerne bis dahin antworten, was eure Resilienz Strategien und Mechanismen sind ganz egal ob ihr an Krebs erkrankt  seid oder nicht.




Donnerstag, 9. September 2021

Pilgern in Fakten



Meine Reise ist jetzt inzwischen schon wieder knapp 3 Wochen her.

Noch immer arbeiten meine Seele und mein Geist daran während der Körper sich inzwischen erholt hat.

Ich hab sogar schon neue Pläne und verrückte Ideen, die mir gerne auch mal von Freunden ins Ohr gesetzt werden.


Nun dachte ich, könnte ich das Pilgern ja mal ganz nüchtern beleuchten, auch als eine Art Aufarbeitung für mich.

Deswegen erst mal Fakten Fakten Fakten.


Fakt 1 Wer?

Pilgern gegen Krebs ist für an Krebserkrankte egal ob geheilt, in Remission oder metastasiert und deren Angehörige.

Es wird zusammen von der FSH und der Jakobusgesellschaft organisiert, die AOK ist einer der Geldgeber.


Fakt 2   Warum?

Roswitha hat so schön gesagt, in der Therapie heißt es nur all zu oft „du mußt dies, du musst das“, beim Pilgern ist es deine Entscheidung dich da anzumelden oder in deiner Region einfach los zu laufen.

Es ist auch eine Art Mutprobe oder Test, um zu sehen was körperlich noch geht.



Fakt 3   die Strecke 

Insgesamt waren es knapp 140 Kilometer zu laufen.

Laut meiner Fitbit, die ja rund um die Uhr, quasi vom Aufstehen bis zum Zubettgehen aufzeichnet waren es in diesen Tagen 147km Kilometer oder 201700 Schritte.

Wer bei Komoot ist und mir folgt oder folgen möchte (ich bin dort einfach Anett), kann die täglichen Routen ansehen, die einer Mitpilgerin immer für alle aufgezeichnet hat.

Rückblickend schon krass, das ich das tatsächlich gelaufen bin.




Fakt 4  Vorbereitung ist alles

Natürlich geht sowas nicht ohne Vorbereitung.

Zum einen wurde ja für uns die Route von Gela und von Rosi der ganze organisatorische Anteil bezüglich Unterkünfte, Essen und Zuschüsse geplant. Zum anderen stand auch für uns ein Trainingsplan und eine Packliste zur Verfügung, womit wir uns vorbereiten sollten.

Beim packen zählt wirklich jedes Gramm und ich hab tatsächlich ne Sonnenmilch unbenutzt spazieren getragen und auch meine Nussmischung. Ebenso paar Energieriegel.

Das Training sollte man ernst nehmen, den Rücken an den gepackten Rucksack gewöhnen und auch wirklich öfter mal 25km Touren laufen. Es ist mir wirklich ein Rätsel wie da manch einer untrainiert in Spanien startet.



Fakt 5 die Unterkünfte

Wer Bücher gelesen oder Filme übers Pilgern gesehen hat, der weiß, Luxus ist da eher nicht. 

Wir wurden diesbezüglich sehr verwöhnt mit den Unterkünften bis auf eine, die wirklich eher so einer Unterkunft in Spanien entsprach.

Aber am Ende des Tages ist man froh über ein sauberes Bett, ne heiße Dusche, was warmes in den Bauch und Strom für‘s Handy. Alles andere ist Zugabe.



Fakt 6 Herbergseltern

Früher kannte ich die von Jugendherbergen, diesmal durfte ich sie auch von Pilgerherbergen kennenlernen.

Und bin gleich am ersten Abend auf eine ganz besondere Familie in Sieversdorf gestoßen. Sie betreiben die Orgelherberge und sind beruflich mit Orgeln, Musik, als Trauerredner und dergleichen beschäftigt. 

Ein Traum von einem idyllischen Garten, ein Traum von liebevoller Umsorgung und ganz viel Herzlichkeit. Ich wäre am liebsten dort geblieben.

Wer sich für den Job als Herbergseltern interessiert oder helfen möchte, der meldet sich am besten bei der Jakobusgesellschaft des jeweiligen Bundeslandes. 



Fakt 7 die Gruppe

Wir waren 10 Krebspatienten unterschiedlicher Diagnosen und Stadien plus unsere Pilgerführerin.

Ich die Jüngste mit 44, Wolfgang nicht nur unser Hahn im Korb, sondern auch der Älteste von uns mit 70!

Einige kannte ich über Facebook oder die Netzwerkstattkrebs, andere waren mir bis zum ersten Treffen völlig fremd. Aber das war überhaupt kein Problem! Die Stimmung meist gut, jeder hat auf den anderen geachtet, geholfen, drauf geschaut, das keiner zurück bleibt. Bemerkenswert finde ich.


Fakt 8 der Körper 

Ja, wenn ich ehrlich bin, dann hat der Körper schon das ein oder andere Mal gesagt „tu das nie wieder!“, aber es blieb ihm ja nix anderes übrig, ich bin am nächsten Morgen wieder los gelaufen.

Aber, das geb ich ehrlich zu, ich hatte schon ein zwei Etappen wo ich zwischenzeitlich richtig beißen mußte und dann aber stolz auf mich war, durchgehalten zu haben.

Der Körper ist zu so einigem fähig, wenn er muss. Das hier war freiwillig, da spielen Geist und Schweinehund mit rein.

Wichtig ist auf alle Fälle, sich gut um den Körper zu kümmern. Gut essen, reichlich trinken, Pausen machen und das A und O Füße pflegen!


Fakt 9 der Geist

Zu Anfang war der noch ziemlich in Aufruhr. Werde ich das schaffen? Wer sind die anderen? Verstehen wir uns? Was haben die so mit? Hab ich zu viel mit? Und so weiter und so weiter.

Gela hatte oftmals ihre Liebe Not mit ihren Schnattergänsen. 😂

Aber je länger man läuft, umso ruhiger wird’s im Kopf. Bei mir kamen manchmal Kindheitserinnerungen hoch oder neue Ideen, auch paar Texte für den abendlichen Bericht, aber es gab viele viele Phasen, in denen ich einfach nur gelaufen bin, um des Laufens Willen, um anzukommen, um die Schuhe auszuziehen.

Tatsächlich kann der Geist ganz ruhig werden.


Fakt 10 Suchtgefahr?

Ja definitiv!

Ich würde es wieder tun, hab ich noch am Brandenburger Tor gesagt.

Die Etappen vielleicht kürzer und nur zu zweit oder auch alleine.

Sachsen hat tolle Wege, die Ostsee, die Eifel, muss nicht zwingend Spanien sein.

Obwohl da gibt es einen 110km Weg, da hätte ich sogar schon ne Mitläuferin.

Aber das ist eine andere Geschichte ……



Dienstag, 31. August 2021

Influencer? Ich?

Nella von Nellas Zellenkarussell stellte gestern im Bericht über Med im Kornfeld eine interessante Frage.

Was ist Deine Meinung zu Influencern im Gesundheitsbereich?

Quelle: www.medienkompass.de


Äh ja Influencer - sind das nicht die mit Mode, Makeup, Sport, Ernährung und Co? Die täglich Content hochladen und damit Geld verdienen?

Erst mal googeln!

 Als Influencer (von englisch to influence‚beeinflussen‘) werden seit den 2000er Jahren Personen bezeichnet, die ihre starke Präsenz und ihr Ansehen in sozialen Netzwerken nutzen, um beispielsweise Produkte oder Lebensstile zu bewerben.[1] Marketing mit Influencern wird als Influencer-Marketingbezeichnet.“

Sagt Wikipedia.

Hmmm, ich bewerbe weder Produkte noch Lebensstil. Bin ich raus! Oder doch nicht, denn wenn man weiter liest, dann erfährt man das es da durchaus Unterschiede gibt. Demnach zähle ich eher zu den Inkluencern oder Key Influencer, weil ich ja über meine Krankheit und das Leben damit blogge.

Ach das ist mir jetzt zu kompliziert.

Influencer im Gesundheitsbereich oder einfach Krebsblogger

Ich finde es muss noch viel mehr von uns geben und wir müssen uns vernetzen, um sichtbar zu sein. Wir vernetzen und unterstützen uns zum Beispiel bei Cancer Unites

Es geht in 98% der Fälle ja nicht darum, mit der eigenen Erkrankung zu Hausieren. Nein, es geht darum, sie aus der Tabuecke zu holen, Ängste zu nehmen, Mut zu machen, zu zeigen das Leben ist schön.

Natürlich will ich euch damit beeinflussen, denn ich möchte, das ihr zur Vorsorge geht, auf euch achtet, die kleinen Momente genießt und ich geb euch gern Tipps an die Hand wie ihr mit Betroffenen umgehen könnt, aber damit verdiene ich kein Geld. Das nun wirklich nicht. Ich tue es aus freien Stücken, weil es mir Spaß macht und weil ich es euch da draußen gern etwas einfacher machen möchte.

Bin ich dann jetzt ein Influencer?

Sagt ihr es mir!



Übrigens meine Favoriten seht ihr rechts in meiner Blogliste.


Sonntag, 22. August 2021

7. Etappe Tempelhof - Brandenburger Tor

Letzter Tag, letzte Etappe. Leider!

7 Tage verflogen, sind wir nicht erst gestartet?

Gestern Abend saßen wir noch gemütlich beisammen und haben darüber gesprochen wie es für uns war, ob sich unsere Erwartungen erfüllt haben, was wir uns von dieser Woche mitnehmen, was wir in Zukunft damit machen wollen.

Alle wollen weiter laufen. Die einen auf den Wegen der Umgebung, andere vielleicht sogar in Spanien.

Neue Ideen formieren sich, aber es wäre noch zu früh darüber zu sprechen.

Wir alle haben in erster Linie gelernt, das wir körperlich und auch geistig in der Lage sind, solch eine Pilgerwanderung zu schaffen und das trotz überstandener bzw. mit Krebserkrankung!

Die heutige Etappe führte uns vom Motel entlang des Teltow Kanal Richtung S-Bahnhof Attilastraße wo wir schon von Freunden und Bekannten in Empfang genommen wurden. Sie wollten mit uns die letzte Etappe zusammen gehen.

Jeder von uns durfte Kärtchen mit Wünschen und Gedanken versehen und diese wurden dann Ballons befestigt, damit wir sie später steigen lassen können.

Etwa auf Höhe des Schöneberger Südgeländes war es dann so weit:

Ich hoffe unsere Kärtchen werden von den Richtigen gefunden.

Weiter ging es dann vorbei am Südkreuz zur Königin Luise Gedächtniskirche. Dort feierte Theo mit uns einen kleinen Gottesdienst und erteilte uns den Pilgersegen. Ergreifend.

In diesem Rahmen hatte ich die Ehre und Aufgabe mich im Namen aller bei Rosi und Angela für ihre Arbeit, ihre Organisation und ihre Führung zu bedanken und ich hoffe, sie haben Freude an unserem kleinen Geschenk.

Die letzten 5km führten uns am U-Bahnhof Gleisdreieck mit den dazugehörigen großen Parks vorbei, über den belebten Potsdamer Platz bis hin zum Brandenburger Tor.

GESCHAFFT.

Ein unglaubliches Gefühl, das ich momentan nicht in Worte fassen kann.

Die Freude, der Stolz, Zufriedenheit dringen erst langsam zu mir vor. 

Wie so oft hängt der Kopf hinterher.

Meine Freundin Peggy begleitete mich dann weiter durchs Brandenburger Tor wo unter den Linden schon Nella von Nellas Zellenkarussell auf uns wartete. Darüber werde ich aber gesondert schreiben.

Erst mal bin ich am verdauen und realisieren und vor allem den Körper pflegen.

Ihr dürft also gespannt sein auf weitere Beiträge.

In diesem Sinne 

Buen Camino 



Freitag, 20. August 2021

6. Etappe Berlin Adlershof - Tempelhof

 

Vorletzter Tag!

Nach einem pilgermäßigem Frühstück, ging es heute weiter nach Berlin Tempelhof.

Leider mussten wir eine Pilgerin mit der S-Bahn vorschicken, weil ihre Füße nicht mehr mitmachen wollten. Aber dazu ist die Tour ja so geplant, das diese Möglichkeit besteht, auch wenn es uns natürlich sehr leid getan hat. Gesundheit geht vor!

Nach einem Marsch durch Adlershof, vorbei an den Fernsehstudios, war erst mal eine kurze Kaffeepause angesagt.

Mit so einer Ladung Koffein läuft es sich doch gleich viel besser.

Und das war auch gut so, denn der Mauerweg ist lang. Eindrucksvoll da zu laufen, in dem Bewusstsein, das da mal die Mauer stand.

Aber, und das macht ja Pilgern aus, am Wegesrand gibt’s ja viel zu entdecken.



Mittagspause haben wir dann in Neuköln gemacht. Bockwurst, Currywurst oder einfach nen Kaffee und das selbstgeschmierte Brot dazu. Und gerade stelle ich fest, das war ja das letzte Mal.

Unsere Unterkunft ist heute das Motel Home in Tempelhof.

Interessant, was sich aus Containern machen lässt.



Der letzte gemeinsame Abend mit Pizza und Wein, mit guten Gesprächen, den Eindrücken und Gedanken von allen und einer sehr rührenden Geschichte.

Ihr fehlt mir ehrlich gesagt jetzt schon!


In diesem Sinne Buen Camino.


Und wer morgen mit dabei sein möchte:

9:30 Uhr Abmarsch S-Bahnhof Attilastraße

10:30-11 Uhr Ankunft Königin Luise Gedächtniskirche zum Pilgersegen 

12:30 - 13 Uhr Ankunft Brandenburger Tor 





5. Etappe Woltersdorf - Berlin Adlershof

Die schönen weiten Landschaften und Wälder dürfen wir heute ein letztes Mal genießen, denn es geht rein nach Berlin.


Zum Glück nicht plötzlich, sondern ganz gemächlich.

Erst mal von der Herberge in Woltersdorf ein Stück den Weg zurück, damit wir weiter nach Erkner kommen.

Wie im Leben, manchmal kommt man an einem Punkt an und muss ein Stück des Weges zurück, um dann einen neuen Weg einzuschlagen.

In Erkner selber schon mal für mich Landei ein erster Eindruck von Stadt, richtiger Stadt. Und doch auch ein Zeichen von wem auch immer, das man im größten Getümmel von den Richtigen gefunden wird.

Als wir nämlich direkt an der Kirche Pause eingelegt haben, nachdem wir vergeblich versucht hatten in selbige zu kommen, kam ein Herr daher. Fragte Wolfgang ob wir Pilger seien und in die Kirche wollten. Natürlich wollten wir. Und schon zückte er einen Schlüssel und wir konnten andächtig, jeder für sich, mal eine Auszeit in der Kirche haben. Kein Zufall wie ich finde.

Und auch das wir bei der Familie einer Mitpilgerin spontan Kaffee im Garten bekamen. Und so dort nochmals Kraft tanken konnten, ist eben Pilgern at it‘s best.


Ja und dann ging’s ein letztes Mal durch endlose Wälder, auf endlos erscheinenden Wegen entlang der Müggelberge und vorbei am Müggelturm.

Die Unterkunft in Adlershof ein „Motel“ na ja, ist denke ich mit einer dieser Pilgerherbergen in Spanien gleich zu setzen. Schlafen, duschen, WC, aber mehr nicht. Na gut, wir haben Besteck und Geschirr und einen Wasserkocher für‘s Frühstück bekommen. Pilgern bedeutet auch, mit wenig auszukommen. Und ich war so kaputt gestern, das ich trotz allem tief und fest geschlafen habe.

Lag vielleicht auch am leckeren Abendessen in einer kleinen Gartenkneipe - „Blattlaus“.



Morgen geht’s schon auf die vorletzte Etappe, die letzte nur als unsere Gruppe, denn am Samstag dürft ihr uns ab S-Bahnhof Atillastraße oder dann ab der Königin Luise Gedächtniskirche begleiten.

Buen Camino 

Mittwoch, 18. August 2021

4.Etappe Störitzland - Woltersdorf

Wenn der Tag so startet, was will das Pilgerherz dann mehr?

Na gut Kaffee und Frühstück, denn irgendwoher muss die Energie für‘s laufen ja kommen.

Heute standen 15km an. Ein Klacks zu gestern!

Noch dazu auf dem landschaftlich schönsten Weg bisher. Obwohl ich ja sagen muss, mir persönlich haben bisher alle Landschaften und Wege zugesagt, aber heute der, wäre was für eine Fotosafarie.

Nach der Fürbitte für den heutigen Tag, die ich heute lesen durfte, ging es los.

Den Jakobsweg vom Störitzsee entlang zum Löckwitztal.

Schnurgerade Wege durch Kieferwälder. Herr Peter Wohlleben ich verstehe Sie!

Das Löcknitztal bzw. der Löckwitztal Weg ab Bahnhof Fangschleuse war da wesentlich abwechslungsreicher und eine wahre Pracht für‘s Auge.





Herrlich sag ich euch, auch wenn ich feststellen mußte - Kompressionsversorgung schützt nicht vor Mücken und das obwohl ich Insektenabwehr drauf hatte. Na ja ich hoffe die Damen aus dem Mückenschwarm haben gut gespeist.

Am Wupatzsee gab’s Mittagspause, auch ein traumhaftes Fleckchen Erde. Auf der einen Seite der See und auf der anderen Seite die Löcknitz.




Natur pur und das vor den Toren Berlins - in Brandenburg.

Weiter führte uns unser Weg dann Richtung Erkner auf den Waldpoesieweg nach Woltersdorf.


Wo es nochmals eine Pause und das angekündigte Eis gab.


Nach einer längeren Rast mit überraschendem Besuch einer Pilgerfreundin ging es dann weiter zum Quartier für heute, der Begnungs- und Bildungsstätte Woltersdorf.
Nach Dusche und Abendessen ist man in der Tat wieder hergestellt und hat noch Kraft für einen gemütlichen Abend mit der Gruppe.


In mir keimt eine Idee, die ich mit Rosi noch besprechen und Informationen sammeln muss.
Denn der Weg gibt dir nicht was du suchst, sondern das was du brauchst.

Und es wächst in mir ein Gefühl, auch das will aber noch genauer erforscht und erkannt werden.

Buen Camino