Donnerstag, 21. Oktober 2021

expressives Schreiben - kreativ mit Stift und Papier

 

Quelle: www.schreibenwirkt.de

Heute stelle ich euch meine neue Rubrik vor.
expressives Schreiben - kreativ mit Stift und Papier
Unter kreativ mit Stift und Papier findet ihr zukünftig alle expressiven Texte und auch alle Neurographik Bilder.


Expressives Schreiben - was ist das eigentlich?

Expressives Schreiben ist eine von Psychologieprofessor James Pennebaker bereits in den 1980er-Jahren entwickelte Schreibintervention zur Bewältigung von emotionalen Belastungen und Traumata und zur Stärkung der allgemeinen Resilienz. - schreibt Paul von schreibenwirkt.de

Ich habe expressives Schreiben erstmalig im Ressilenz Workshop in Fulda bei der wunderbaren Irena Jäger kennen gelernt und war gleich begeistert.

Sie ist Poesietherapeutin und hat mit uns diese Methode praktisch erarbeitet.

Die Grundanleitung geht so:

Nimm dir ungefähr 20 bis 30 Minuten Zeit, an einem ruhigen Ort.
Konzentriere dich gedanklich auf ein Ereignis in deinem Leben, das dich belastet oder aufgewühlt hat.
Schreib einfach alles auf, was dir dazu einfällt ohne auf Rechtschreibung, Grammatik oder Stil zu achten.
Text, Stichworte, Wortgruppen - alles ist erlaubt.

Im Workshop haben wir, um den Einstieg zu erleichtern, zu Postkartenmotiven geschrieben, die man sich vorher ausgesucht hat. Man könnte auch zu Musik oder bestimmten Geräuschen schreiben oder sich mit einem einzelnen Wort beschäftigen.

Ich hatte die Karte mit dem Mops.


Mein Text dazu:

Ein mopsiger Tag
Du wirst wach, draußen ist es oll, nebelig und grau.
Ach, einfach im Bett bleiben, in die Decke kuscheln, die Wärme des Bettes genießen, sich einhüllen lassen.
Ein gemütlicher Tag im Bett.
Ein Tee noch dazu und ein schönes Buch oder doch lieber Musik?
Ach, der Tag ist lang. Kannst du ja alles ausprobieren heute.
Einfach mal nix tun, nix vorhaben, chillen, faul sein.
Morgen, wenn der Nebel sich verzogen hat, kannst du wieder emsig wie eine kleine Biene sein. Morgen!
Heute aber, bist du ein in die Decke gehüllter Mops und hast einen mopsigen Tag. 

Im Gespräch mit den anderen darüber, kam für mich heraus, das ich mir selber solche Tage erlauben sollte und darf. Das es auch Geborenheit und Ruhe braucht und nicht immer nur emsiges Tun.
Das Gespräch mit den anderen, hatte gleich richtig Tiefgang und war so berührend und herzlich. Selten bin ich aus einem Workshop Teil mit Tränen in den Augen gegangen.

Irena hat uns dazu folgenden Text geschrieben, denn ich in Absprache mit ihr hier veröffentlichen darf.


EINFACH SEIN.
Und dann lasse ich los.
All die Erwartungen von außen und von innen.
Ich lass mich tragen von Tag zu Tag, von Sekunde zu Sekunde, von Wort zu Wort.
Alles kann nichts muss.
Alles kann nichts muss.
Allein meine Geschichte ist erzählenswert, atemberaubend und tiefberührend.
Ich bin stark und ich bin ich.
Ich bin genug. Gut genug. Gut genug.
Und dann lasse ich los.
All die Erwartungen vom Innen und vom Außen.
Und dann bin ich einfach ich selbst.
Ich. Selbst.
Ich kämpfe, lebe, atme für mich und danach erst für den Rest.
Alles kann nichts muss.
Ich lasse los.
Ich bin, so wie ich bin, ganz in Ordnung.
Und dann bin ich frei, lasse es fließen und kann fliegen.

Diesen Text widme ich meiner Schreibgruppe vom Open Space „Wir entwickeln Krisenkräfte“ resilienzfördernder Workshop für krebskranke Menschen von und mit Lara Hubenschmid am 18.09.2021 in Fulda.

Ihr seid wunderbar.
© Irena Jäger aufs-papier.de


Ich möchte euch noch viele weitere tolle Texte dieser Art präsentieren und euch zum mitmachen anregen.

Apropos Mitmachen!
Die NetzwerkstattKrebs hat eine Schreibwerkstatt, die einmal monatlich stattfindet und ähnlich konzipiert ist, aber aus Spaß am Schreiben und mal was ausprobieren. 
Wenn ihr dabei sein wollt, vermittle ich euch gerne den Kontakt.















2 Kommentare:

  1. Liebe Annett, das hört sich sehr interessant an. Ich würde da gerne mal mitmachen. Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen gemütlichen Tag. Lg Andrea

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