Montag, 13. Januar 2020

Halbjahreskontrolle



Hallo da draußen!

Heute war es wieder mal so weit - Kontrolle beim Onkologen

Ist ja auch einiges passiert seit dem letzten Termin Anfang August.
Bestrahlung abgeschlossen
Eierstöcke und Eileiter entfernt
Knochendichtemessung
Rehaantrag
Darüber muss man ja auch mal reden.

Obwohl mir heute nix schlimmes bevor stand, bin ich trotzdem recht aufgeregt gewesen.
Und dann steig ich ins Auto ein und es läuft „Highway to Dangerzone“ im Radio.
Na dann coole Fliegerbrille auf und dann mit dem Düsenjet in den Sonnenuntergang fliegen.
Ach nee das war ja im Film Top Gun.
Ich hab zumindest versucht ganz cool zu wirken.

Warten mußte ich auch nur kurz, das klappt immer super.

Es wurde besprochen wie es mir geht, welche Kontrollen jetzt erfolgen müssen und wer die macht, welche Medikamente ich derzeit nehme und so weiter.
Diesbezüglich darf ich mir mal selber auf die Schulter klopfen, weil alles gut läuft und organisiert ist, Termine stehen, Therapie läuft.
Dann folgte ne körperliche Untersuchung und Ultraschall vom Bauch.
Ergebnis alles okay.
Tumormarker wurden noch abgenommen.

Traurig ist der Arzt über mein Lymphoedem und den Zustand meiner Psyche, das hätte auch er nicht vermutet als ich da im Juli 2018 das erste Mal bei ihm war.
Müde und geknickt würde ich aussehen hast er gesagt.

Wir hoffen beide auf die Reha und dann auf die Rentenversicherung und dann wird sich für mich schon was finden.
Die laufende Psychotherapie wird Früchte tragen, aber da ist halt Geduld gefragt.

Ich bin erstmal glücklich, das alles okay ist.
Und dann kommt Zeit, kommt Rat.

Bis bald

Eure Anett

Samstag, 11. Januar 2020

Talsohle erreicht und wie man da wieder raus kommt



Hallo da draußen!

Es ist ruhig hier geworden, dürfte dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein.

Eigentlich wollte ich diesen und jenen Post verfassen, ich wollte wieder regelmäßig bloggen über das Leben nach dem Krebs. Aber erstens kommt es anders als man zweitens denkt.

Na ja, im Dezember kam das mit der Kündigung, was mir leider mehr als deutlich gemacht hat, das ich meinen geliebten Beruf an den Nagel hängen muss.
Es zu ahnen und bei Behörden anzugeben ist etwas anderes als es dann schwarz auf weiß ausgehängt zu bekommen von tief betrübten und betroffenen Chefs nach fast 24 Berufsjahren.
Meine Stimmung, mein Antrieb und vor allem mein optimistischer Blick in die Zukunft sind auf den Nullpunkt abgesunken wahrscheinlich schon auf dem Weg zum Mittelpunkt der Erde gewesen.
Glücklicherweise hatte ich einen Termin bei der Psychologin, die sich für Antidepressiva aussprach.

Ich und Antidepressiva, soweit kommt es noch, hätte ich früher diskutiert.
Aber so bin ich von der Psychologin zur Hausärztin gefahren, hab dort noch mal mein Herz ausgeschüttet und bin mit dem Rezept in der Hand wieder raus. Völlig ohne Diskussion. Ich habe mich einfach ergeben.

Das ist fast vier Wochen her.
Seit gestern bin ich bei der geplanten Dosis angekommen und fühle mich heute erstmalig nicht wie eine teilnahmslose Schaufensterpuppe. Natürlich laufe ich jetzt völlig aufgedreht und mit einem dämlichen Grinsen durch die Gegend, aber ich fühle mich deutlich besser.
Inzwischen wurde ich zur Reha eingeladen in meine Wunschklinik und freue mich darauf, wenn natürlich auch eine Portion Aufregung mit dabei ist.

Ich habe in den Wochen für mich erste Mittel gefunden, das die Stimmung ihre Talfahrt stoppt.
Mein Freund der Wald tut mir gut, wandern tut mir gut.
Mich mit Freunden oder meinen Kollegen zu treffen, dir Bescheid wissen, wo ich nix mehr erklären muss, kurzfristig absagen kann oder die mich auch mal wohin mitschleppen ist ganz hilfreich.
Und dann kann ich neuerdings ewig da sitzen ohne Radio oder TV, alleine und zum Fenster raus gucken und gucken und gucken. Irgendwie beruhigt sich da mein Gedankenkarusell.
Ich kümmere mich mehr um mich, mache wieder kurze Yogaeinheiten und teste geführte Meditation.
Irgendwie mag ich die Ruhe, ich muss nix erklären, keine Fragen beantworten, nix ausfüllen, ich muss nicht funktionieren und keiner erwartet von mir, das alles wieder gut ist obwohl es das nie wieder sein wird zumindest nicht so wie vor der Diagnose.
Diese ganzen Anträge und der Ärger mit der Rentenversicherung haben mich müde gemacht.
Zur Rentenversicherung gibt’s nen Extra Post.

Was ich euch mit auf den Weg geben kann, ist euch zeitig jemanden mitzuteilen, euch Hilfe zu suchen. Schließt euch Betroffenen an, tauscht euch aus und lasst diesen Zustand auch zu.
Ich habe lange geglaubt, ich könnte das gut verstecken was da seit Monaten in meinem inneren tobt, die Einschätzung der Psychologin und das ein oder andere ehrliche Wort von Freunden haben mir das Gegenteil bewiesen.
Ich hoffe sehr auf die Betreuung in der Reha und das sich mit deren Abschluss auch die Baustelle Rente klärt.
Ich gehe weiterhin zur Psychologin, den ich glaube was die Verarbeitung meiner abenteuerlichen Reise mit Horst angeht, stehe ich gerade erst am Anfang.

Im Moment steh ich an einer Kreuzung, hinter mir die Sperrscheibe und vor mir dichter Nebel aus dem hier und da ein paar Lichter aufblitzen.
Der Nebel wird sich lichten und dann finde ich einen Weg für mich.
Aufgeben kommt nicht in Frage!!!

Bis bald
Eure Anett

Mittwoch, 1. Januar 2020

NOCH PLATZ FÜR EINEN NEUJAHRSVORSATZ ?
HIER KOMMT EIN VORSCHLAG FÜR UNS KREBSVETERAN*INNEN!

Wir haben einen/mehrere Krebse überstanden oder tragen ihn als Mitbewohner in uns. Einige von uns haben den bösen K gut verkraftet, einige andere nicht so gut, und einige andere bisher noch gar nicht. Diese Erfahrung zu verarbeiten, sich mit den Veränderungen zu arrangieren, die sie Körper und Seele zufügen, kann elend lange dauern.

Aber Fakt ist: Wir sind immer noch am Leben. Und wir haben jede Menge Erfahrung im Umgang mit dieser Dreckskrankheit. Wir wissen, wovon wir reden. Da wäre es doch echt schade, wenn all dieses Wissen - die Tipps, die Vorsichtshinweise, die Reflexionen, die Mutmacher - irgendwo in einem Winkel unseres Gehirns langsam einstauben würden, wo wir doch damit so vielen anderen Krebsen helfen könnten.

Gleichzeitig ist mir klar, dass das - Hilfe für Krebsneulinge - für einige von uns ziemlich viel verlangt ist. Manche von uns sind erleichtert zur Tagesordnung übergegangen und wollen an diese Phase ihres Lebens einfach nicht mehr zurückdenken; andere können an nichts anderes denken und sind (noch) viel zu traumatisiert, um Krebsneulingen helfen zu können; wieder andere haben die ganze Erkrankung weitgehend mit sich selbst ausgemacht und wollen sich nicht outen; und eine ganze Menge von uns können sich gar nicht vorstellen, dass ihre Erfahrungen, so disparat sie vielleicht scheinen, Krebsneulingen tatsächlich helfen könnten.

Aber glaubt mir: ALLEIN ZU WISSEN, DASS ES UNS GIBT, IST EINE RIESENHILFE! Wir sind schließlich noch am Leben! Und spätestens wenn der erste Krebsneuling in unser Leben stolpert, mit all der Angst und Verwirrung, die wir so gut kennen, wenn spontane Empathie unsere Krebserinnerungen entstaubt, uns den Mund öffnet und wir spüren, wie gut wir dem Neuling tun mit dem, was wir sagen und sind - spätestens dann dämmert uns, dass unsere persönliche Krebsgeschichte, so schlimm sie war, auch eine kleine gute Facette hat: Dank unserer Erfahrungen können wir dafür sorgen, dass Krebsneulinge es ein kleines bisschen leichter haben als wir. Und das ist für alle ein ziemlich gutes Gefühl, für uns wie für die Neukrebse.
Deshalb hier nun eine kleine Vorschlagsliste denkbarer Hilfsaktionen. Für jede einzelne wird man euch dankbar sein.

1) Geht offen mit eurer Krebsgeschichte um, anstatt sie zu verschweigen. Im trauten Gespräch, in Diskussionen, Arbeitsgruppen, Social Media.

2) Stellt euch als Paten/Mentoren etc. zur Verfügung. Zum Beispiel, indem Ihr Eurem Hausarzt/Betriebsarzt mitteilt, dass Ihr auf Wunsch gerne bereit seid, mit Krebsneulingen zu sprechen, die dringend jemanden brauchen, der sie aus der ersten Schockstarre herausholt.

3) Macht den Mund auf und sprecht ein Machtwort, wenn ihr zufällig dabei seid, wenn mal wieder jemand das "Krebs = oh Gott, er/sie wird STERBEN!"-Klischee rausholt, pseudo-mitfühlend Klatsch & Tratsch über einen Neukrebs verbreitet oder Hobbypsychologenschwachsinn à la "Krebs fängt eben immer im Kopf an" verbreitet.

4) Falls Euch "drüber reden" schwerfällt, schreibt drüber. Kramt in Eurem Krebsgedächtnis und stellt die Top-Ten der Maßnahmen oder Gedanken zusammen, die sich für euch als am hilfreichsten erwiesen haben. Eure Memos / Listen / Notizen werden Neukrebsen in eurem Umfeld wertvolle Dienste leisten.

TEILT DIESEN TEXT MIT ALLEN KREBSVETERAN*INNEN, DIE IHR KENNT!

Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können. © Ullstein-Verlag Berlin, 2019.


Montag, 30. Dezember 2019

Ein turbulentes Jahr

Hallo da draußen!

Ein turbulentes Jahr geht zu Ende.
Eines, das im Zeichen der Krankheit, der Veränderungen aber auch der Freundschaft stand.

Eigentlich habe ich bis fast zum Jahresende mit der Bekämpfung von Horst und seinen Auswirkungen zu tun, aber ich darf mich jetzt als KREBSFREI betrachten.
Ich habe erfahren dürfen und teils müssen zu was mein Körper in der Lage ist, was er leisten und durchstehen kann, aber auch das ich auf ihn hören muss.

Pünktlich und fast noch als Weihnachtsgeschenk kam die Zusage zur onkologischen Reha im Januar nach Bad Tabarz wie von mir gewünscht.
So starte ich im neuen Jahr damit mich ausgiebig um mich selbst zu kümmern und weiter zu Kräften zu kommen.
Und dann kann endlich über die Erwerbsminderungsrente entschieden werden.

Womit wir schon beim zweiten großen Thema in diesem Jahr wären.
Bürokratie
Unglaublich was man als Patient so alles zu beantragen, genehmigen zu lassen und ausfüllen muss und das an einem Punkt im Leben wo man geistig gar nicht aufnahmefähig oder leistungsfähig ist, weil man voll damit zu tun hat sich durch die Therapie zu kämpfen.
Zum Glück hatte ich viel Hilfe von Freunden und Familie, von Mitpatientinnen und Behörden.
Trotzdem überfordert mich das noch immer oft und schürt Ängste.

Ängste sind auch ein gutes Stichwort um zum Thema Veränderungen zu kommen.
Da gab es ja so einige in diesem Jahr.
Optischer Art von Frau Propper wieder zur Frisur, von 66kg wieder zu 56kg, Brüste ab, Kompressionsversorgung an.
Meine Pläne wurden wieder und wieder durchkreuzt, mussten verschoben und letztendlich aufgegeben werden.
Und so gebe ich hier auch offiziell bekannt, das meine beruflichen Laufbahn als Arzthelferin beendet ist. Momentan ist überhaupt nicht klar ob es überhaupt noch ne berufliche Laufbahn gibt.
Schwer zu akzeptieren für mich, aber leider zeigen mir Körper und Seele sehr deutlich wo die Reise vorerst hin geht.

Ich bin wahnsinnig froh das ich meine Familie und Freunde hinter mir weiß, die mich unterstützen, auch mal bremsen, mir den Kopf waschen und mich aushalten in dieser wechselvollen Zeit.
Ich habe neue Freundschaften geschlossen in diesem Jahr und bin froh darüber.
Das Team der Station 8 der Pleissentalklinik hatte ein gutes Händchen bei der Zimmerbelegung, denn aus der Zimmergenossin von der ersten OP ist eine liebe Freundin geworden.
Aber auch das Internet hat mir neue Verbindungen und Freunde beschert allen voran Andrea Heckmann, die mir das Stipendium zur Ausbildung zum Psychoonkologischen Beraterin schenkte.

Ich hoffe für das neue Jahr auf positive Veränderungen und Verbesserungen.
Ich wünsche mir das ich und alle, die mir nahe stehen und lieb sind, gesund bleiben oder gesund werden und das wir noch viel Zeit miteinander haben.

Kommt gut ins neue Jahr, bleibt mir als Leser treu und vor allem gebt acht auf euch.

Eure Anett

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Eigenen Ladezustand im Auge behalten! Krebstip Nr. 10





Krebs-Tipp Nr. 10 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen wie:EIGENEN LADEZUSTAND IM AUGE BEHALTEN !

Ihr lieben Gesunden, ihr müsst euch zwar nicht mit dem bösen K rumschlagen, aber ihr habt mit Sicherheit genug bis mehr als genug andere Sorgen und Baustellen in eurem Leben. Umso großartiger, wenn ihr uns trotzdem mit Rat & Tat zur Seite steht!
Nur: Bitte passt auch gut auf EUCH auf. Denn wenn ihr euch zusätzlich zu eurem anstrengenden Alltag auch noch bis zur Erschöpfung um uns kümmert, sind eure Akkus irgendwann leer. Und das ist dann schlimm für alle, für euch und auch für uns.
Wenn unsere Situation euch spürbar zu viel Kraft kostet, ist einmal weniger (anrufen, trösten, nachfragen, einkaufen, zum Arzt begleiten, Fahrdienste anbieten, kochen, Kinder übernehmen, Hund Gassi führen oder sonstwie helfen) besser als einmal zu viel. Wir sind die ersten, die das verstehen!




Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Vorsicht, Fettnäpfe & Tabus Krebstip Nr. 9




Krebs-Tipp Nr. 9 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen wie: VORSICHT, FETTNÄPFE & TABUS !

Ihr glücklichen Gesunden, wir wissen, dass ihr uns nun wirklich nicht verstören wollt! Trotzdem, Hand aufs Herz: Es passiert immer wieder, dass ihr vor lauter kopfloser Sorge um uns ratzfatz im Fettnapf landet. Deshalb hier, als Spickzettel für Krisenmomente, die größten No-Gos:

• „DU-MUSST“-Ratschläge von „Du musst jetzt unbedingt deine Ernährung umstellen“ bis „Du musst jetzt positiv denken“. Sowas bringt nix außer Druck.

• VORWÜRFE aller Art von „Ich hab dir immer gesagt, dass du mit dem Rauchen aufhören sollst!“ bis „Das musste ja so kommen, bei deiner toxischen Beziehung“.

• LEERE VERSPRECHUNGEN von „Klar helf ich dir mit den Kindern“ bis „Ruf einfach an, wenn du was brauchst, ich bin immer für dich da!“

• GEIZ, wenn Ihr a) deutlich oberhalb des Existenzminimums lebt und b) seht oder ahnt, dass ein Krebsneuling finanziell in Schieflage gerät, weil krankheitsbedingt die Ausgaben zu hoch und die Einkünfte zu niedrig sind.

• BETROFFENHEITSGETUSCHEL mit gemeinsamen Bekannten à la „Hast du schon gehört, die Soundso hat Krebs, die Arme!“ Wer sowas tut, ist nicht viel besser als ein Autobahn-Gaffer.

• KONTAKT ABBRECHEN, entweder allmählich (merken wir immer!) oder abrupt. Wer so etwas tut, würde sich wahrscheinlich wahrscheinlich mit „aus Hilflosigkeit“ rausreden. Was bestimmt wahr ist. Aber es ist auch einfach feige. Und für uns auf jeden Fall immer eine schlimme Erfahrung.

Wer von euch sich jetzt fragt, was er/sie dann überhaupt sagen oder tun darf:

Einfach zurück scrollen zu Tipps 1-8.




Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Samstag, 14. Dezember 2019

Yoga bei und nach Brustkrebs

Hallo da draußen!

Wie dem aufmerksamen Leser sicher schon aufgefallen ist, arbeite ich gerne mit der wunderbaren Christine Raab zusammen.
Ihre Videos haben mich am Anfang meiner Diagnose begleitet, von ihr hab ich paar Schminktricks gelernt und nicht zuletzt machen wir zusammen Yoga.

Wie jetzt?
Die machen zusammen Yoga?

Ja klar über  Christines Online Kurs Yoga bei Brustkrebs

Kauft man sich einmalig und kann bis zum Ende aller Tage daheim Yoga machen mit Christine.
Uuuuund man wird von ihr auch betreut, kann Fragen stellen oder sich in der Facebook Gruppe mit Gleichgesinnten austauschen.

Für mich ideal, da ich mich an manchen Tagen wirklich nicht vor die Türe begeben will.

Christine bietet noch weitere Kurse an, das könnt ihr gerne hier alles ansehen und buchen.
Den Happy Morning kann ich ebenfalls sehr empfehlen.

Das schöne dabei für mich ist, das Christine eine Gleichgesinnte ebenfalls ehemalig Erkrankte ist und weiß von was man spricht, was man für Ängste oder Einschränkungen man hat, da braucht man nicht groß was zu erklären.

Aber auch für Nichterkrankte finde ich, ist sie einen gute Wahl, denn wir sollten alle auf uns achten und uns was Gutes tun.

Schaut doch einfach mal ein.


Damit ihr den Link auch später schnell wieder findet, ist er hier rechjts direkt verlinkt.

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Dran bleiben statt abtauchen! Krebstip Nr. 8



Krebs-Tipp Nr. 8 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie: DRANBLEIBEN STATT ABTAUCHEN !

Ihr glücklichen Gesunden, wir wissen, dass ihr aus lauter Mitgefühl fast genauso unter dem bösen K. leidet wie wir. Eure Verzweiflung steht euch im Gesicht geschrieben. Umso großartiger ist es, dass ihr uns trotzdem helfen wollt!
Leider ist so eine Behandlung elend lang und zermürbend. Deshalb sind wir zunehmend erschöpft, apathisch, wütend, traurig, verzweifelt. Also nicht gerade die spritzigste Gesellschaft.


Aber auch wenn wir es euch weder sagen noch spüren lassen: Wir brauchen euch. Wir brauchen das Gefühl, dass ihr an unserer Seite bleibt, auch wenn‘s schwierig wird. Wenn‘s auf einmal nicht mehr um Klamotten und Restaurants und Urlaubsziele geht, sondern um Haarausfall und Knochenschmerzen und Fünf-Jahres-Überlebensprognosen.

Bitte, lasst euch davon nicht abschrecken. Ruft uns trotzdem weiter an, meldet euch, fragt nach, kommt vorbei, versucht, uns aus unserer Höhle rauszulocken, auf einen Spaziergang, eine Runde Pizza oder Gemüseauflauf, Biergarten, Kino, Windowshopping, Picknick. Selbst wenn wir diesmal keine Lust haben – beim nächsten Mal seid ihr womöglich genau das, was uns gerade supergut tut. Oder beim übernächsten Mal. Bleibt dran! Danke.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.

Samstag, 7. Dezember 2019

Weihnachten mit Krebs













Es wieder so weit.
Morgen zünden wir schon die zweite Kerze an.

Es ist mein zweites Weihnachten mit der Diagnose, ABER das erste an dem ich aktuell als krebsfrei gelte!
Trotzdem geht auch in diesen Advent so einiges nicht bzw. wird anders gestaltet oder es finden sich neue Rituale und der Fokus liegt woanders.
Die Diagnose verändert nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Einen sehr interessanten Artikel dazu gibt es Hier zu lesen.
Unter dem Titel „wertvolle Momente mit Krebs - Weihnachten mit Krebs“ wird das in meinen Augen ganz gut beschrieben wie es uns Betroffenen geht, was man alles tun kann und was man zusammen vielleicht neu als Weihnachtstradition einführt.

Ich genieße auch dieses Jahr wieder eher das gemütliche und ruhige.
Glücklicherweise habe ich meine Geschmacksnerven schon lange wieder und kann von den vielen Leckereien kosten. Dabei bleibt es aber auch oft, der Appetit ist manchmal noch immer ne zickige Diva.

Mit zwei Mädels vom Kegeln war ich auch dieses Jahr wieder im Weihnachtsfilm und ich hoffe das bürgert sich so ein als fester Termin im Advent.
Last Christmas war es dieses Jahr, voriges Jahr der Nussknacker
Wir hatten definitiv einen Heiden Spaß.



Neu bzw. schon zum zweiten Mal ist auch unser Nachbarschaftsfest  am Samstag vorm 1.Advent
Wir organisieren das relativ unkompliziert, es wird gegrillt und Glühwein getrunken und so kommt die Nachbarschaft ein bisschen zusammen und ins Gespräch in einer Zeit wo leider wenig Miteinander herrscht.

















Mir ist diese gemeinsame Zeit viel wichtiger geworden, das war zwar schon vor der Diagnose so, weil sich ja in der Zeit davor bei mir einiges verändert hat, aber das hat jetzt viel mehr an Bedeutung gewonnen.

Und ich liebe es einfach bei Kerzenlicht und Räucherkerzlduft im Wohnzimmer zu sitzen und zu lesen oder einfach mal nix zu tun, Stille zu genießen.
An anderen Tagen darf es dann auch wieder volles Rohr Weihnachtsmusik sein.
Und natürlich gibt’s trotz Schwierigkeiten beim Schreiben meine handgeschriebenen Weihnachtskarten - waren übrigens 38 dieses Jahr

Vielleicht ist das alles auch eine Anregung für euch, die ihr gerade vielleicht doch schon im Weihnachtsstress seid egal ob erkrankt oder gesund.
Denkt mal drüber nach.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Erwartet nix von uns! Krebstip Nummer 7



Krebs-Tipp Nr. 7 für alle, die uns helfen wollen, aber nicht wissen, wie: BITTE ERWARTET NIX VON UNS !

Ihr glücklichen Gesunden, wenn ihr uns zu Behandlungsterminen begleitet, unseren Hund Gassi führt, einkaufen geht, Bio-Obst vorbeibringt, uns neueste Erkenntnisse von Dr. Google schickt, aufmunternde WhatsApps schickt oder uns sonstwie helft und unterstützt – dann ist das einfach TOLL. Lieb. Großartig. Eine immens wichtige Stütze im elend langen Behandlungsparcours. Vor allem im Vergleich zu all den Leuten, die sich vor lauter Unsicherheit und Krebspanik einfach aus unserem Umfeld verdrücken.


Aber, ihr Lieben, auch wenn wir wissen, WIE toll ihr seid: Bitte habt keine Erwartungen an uns. Die können wir nämlich umständehalber längst nicht immer erfüllen, Benimmregeln hin oder her. Rasche Rückrufe, Antworten auf E-Mails und WhatsApps, überschwängliche Dankbarkeit und Begeisterung, womöglich sogar Gegenleistungen für jede Tat und jeden Rat, Freundlichkeit, Rücksichtnahme, unterhaltsamer Smalltalk, Anteilnahme an Euren Sorgen und Problemen…. all das wollen wir hinkriegen, bestimmt, ihr seid uns doch wichtig! Und manchmal gelingt uns das auch. Aber manchmal eben auch nicht. Oder nicht so, wie ihr es von uns erwartet. Bitte nicht böse sein. Danke.


Aus dem Buch "Kopf hoch, Brust raus!" - was wir im Umgang mit Krebs alles RICHTIG machen können.