Dienstag, 13. Juli 2021

Schweden 2021 Tag 10

Entspannt durch den Tag - lautete der Plan für heute.

Und so ging’s heute mit dem Rad einmal um den See herum.

Na ja, weit sind wir ja erst mal nicht gekommen, da kam der Chef des Campingplatzes angerannt „ I will take a foto from you and put it on facebook, you like it later when it is online“ Klar machen wir doch glatt. 

Das Ergebnis ausbaufähig, aber live is live. 

So sehen die Germans also aus, wenn sie mit ihren Rädern los ziehen. Nur gut, das wir noch nicht behelmt waren. 😂

Übrigens entgegen meiner Erfahrung mit Ergometern zu beiden Rehas bekommt mir das Radfahren sehr gut. Okay, wir sind bisher nie über 15km hinaus gekommen, aber da wir hier durch die Siedlungen fahren und Häuser gucken, sind wir ja doch recht lang im Sattel dafür das wir zu Hause bisher gar nicht weiter gefahren sind und meine Arme machen das gut mit. Nur mein Kopf hat heute wohl ne Idee zu viel Sonne abbekommen, …..


Aus Versehen einmal rechts statt links abgebogen und schon laut Karte einen rießen Bogen gefahren, aber mal wieder ein kleines Idyll entdeckt. Mitten im Wald überall Wohnhäuser, bewohnt, gepflegt, fast ein bisschen Lönneberga.



Und auch Seltsames haben wir entdeckt - die Straße im Niemandsland so schien es.

Beim weiter fahren stellte sich heraus, das es sich dabei um die ehemalige Landstraße handelte, die im Zuge von Erschließung eines Gewerbegebietes mit neuer Verkehrsanbindung weichen musste und irgendwie wurde bei diesem Teilstück die Deckschicht nicht abgefrässt. Und so sind da eben 500m Straße im Wald und werden von der Natur zurück erobert.

Überhaupt wird hier viel gebaut, aber der Natur Raum gelassen oder zurück gegeben.




Der kleine Park existiert noch nicht lang, wird aber schon von den Wildgänsen als ihr Zuhause angesehen und die Seerosen sind ja sowas von ein Traum.

Auf der anderen Seite findet man zwei weitere Seen/Teiche mit Anbindung an die alte Mühle und ringsum neue Siedlungen.




Das ist halt das, was Schweden für mich ausmacht. Trotz allen Lebensstandards und Modernisierung und Technik unglaublich viel Raum für Natur. Deswegen sind hier alle so entspannt irgendwie.

Ich geh jetzt auch entspannen, so nen kleinen Sonnenstich oder so hab ich wohl doch abbekommen.



Montag, 12. Juli 2021

Schweden 2021 Tag 9

Unvergesslich, gigantisch, beeindruckend, …….


Wir waren heute zu Besuch im Land der Elche, dafür haben wir Schweden mit einem kleinen Zug verlassen, hat der Guide gesagt.

Für umgerechnet 36€ kann mit diesem Zug durch den Elchpark fahren und erfährt auf der etwa 30min langen Tour etliches über den Elch und die ebenfalls hier lebenden Bisons. 

Das beste aber - man kann die Elche füttern und streicheln. Wann hat man dazu schon mal die Gelegenheit? Dieses majestätische Tier zum einen so aus nächster Nähe zu betrachten ohne das sich beide Seiten fürchten und dann direkt in diese von unglaublich langen Wimpern gesäumten lieben Augen zu blicken und Elchkuh oder Elchbulle zu streicheln. Ihr merkt, ich bin total hin und weg.






Die Elche leben in einem circa 25 Fußballfelder umfassenden Gelände, werden gefüttert, tierärztlich versorgt und können sich zurück ziehen und verstecken, wenn sie keine Lust mehr auf diese komischen haarlosen Zweibeiner haben oder wenn sich Nachwuchs ankündigt. Und so kommt es dann auch vor, das Astrid im August 2019 geboren wurde, etwa 8 Wochen später als üblich, und keiner vom Personal hat’s gemerkt.

Und wer nicht genau hin sieht, der bemerkt sie auch jetzt gar nicht.


Ebenfalls hier beheimatet sind Bisons, die ja auch Dank menschlicher Hand recht selten geworden sind.

Die hier dösen, fressen und Aalen sich wie auf dem Präsentierteller und finden das Theater um sie recht langweilig.



Einer hat sich dann doch mal herab gelassen, die vom Personal an uns Passagiere verteilten Zweige zu verzehren und sich kraulen zu lassen.

Ein Stop im Souvenir Laden muss schon sein und bei uns hat Elchpups, Bisongestank oder die teils flotte Fahrt „like a rollercoaster“ Gut gewirkt, denn um Tassen, Shirts, Tasche und Geschirrtuch reicher ging’s wieder zurück. Aber na ja, kein Nippes alles zweckmäßig, konnten wir noch gebrauchen. 😂

Ja und jetzt genießen wir nach unsere Radtour zum Elchpark und durch den Ort, in dem übrigens gerade die Gänse von Nils Holgerson Station machen, den restlichen Tag mit seelig grinsen, Aussicht auf den See, Heißgetränk und Vanilleschnecke.


Von meiner Kardamon Überdosis berichte ich später.


Sonntag, 11. Juli 2021

Schweden 2021 Tag 8

Nicht gesucht und das Paradies gefunden 

Wir sind ja heute von Växjö Richtung Markaryd umgezogen, weil wir in den dortigen Elchpark wollen.

Eigentlich waren nur ein oder zwei Nächte in der näheren Umgebung geplant, aber da war ein Campingplatz ausgeschildert und wir dachten „gucken kostet ja nix“.

Nicht im Campingführer ausgewiesen, auf der Karte auch nur gerade so zu finden und der Geheimtip schlechthin. Direkt am See gelegen, sehr familiär und naturnah. Her kommen, Platz auswählen und zur Rezeption gehen und zahlen. Aus geplanten zwei Nächten, sind spontan fünf geworden. Die Inhaber sprechen nur wenig Englisch und trotzdem fühlt man sich aufgehoben. Liegt wahrscheinlich an der Umgebung.


Die Nachbarn sind neugierig und warten geduldig, das man sie zum Essen einlädt. Fressen sogar aus der Hand.

Und jetzt genießen wir den Abend mit diesem herrlichen Ausblick und freuen uns auf die Elchsafari morgen.





Elchsafari gibt’s übrigens hier


Samstag, 10. Juli 2021

Schweden 2021 Tag 7

Heute Ruhetag!

Da für heute Regen angekündigt war, haben wir beschlossen einen Ruhetag einzulegen.

Ausschlafen, lesen, häkeln, gucken, nix tun, einfach den Tag laufen lassen. Und da meine Fitbit seit zwei Tagen keinen Strom hat, dank vergessenem Ladeteil, lebe ich auch noch völlig zeitlos. 

Wir haben die Route für morgen abgesteckt, denn dann geht’s weiter. Wohin verrate ich morgen.

Und ich hab für mich schon mal ne Halbzeit Einschätzung gemacht. So nach 7 Tagen kann ich von mir behaupten Camping mit WoMo ist meins. Los fahren, Platz aussuchen, einparken, ausrichten, Urlaub.

Man ist ungezwungen, viel draußen, es gibt nicht irgendwelche festen Zeiten oder Dresscodes. Man kann sich stylen oder man lässt es, man entspannt oder ist unterwegs, vor allem ist man spontan.

Was mich jetzt schon nervt, ist der Ordnungssinn mancher Mitmenschen. Wir nutzen in der Regel das Servicegebäude, nur mit dem so verlassen wie man es vorfinden möchte, tun sich manche schwer. Schade. Zum Glück tickt der Großteil so wie wir.

Ansonsten ist Schweden einfach ein Traum. 

Die Natur, die Landschaft, Seen, Buchenwälder, Felsen, Farbe und Moos, das Licht - man könnte ewig sitzen oder Rad fahren und gucken. 

Und dieses gucken tut der Seele soo gut.

Apropos Seele.

Wir leben ja nun seit 7 Tagen im WoMo, bis auf klitzekleine Diskussionen gab‘s noch keine ernsthaften Tötungsabsichten. 😂

Was wohl auch daran liegt, das wir Arbeits- und Freizeitteilung machen. Nicht 24h aufeinander hocken. Ich geh laufen und Fotos machen, Andreas entspannt derweil oder liest, jeder bringt seine Vorschläge ein und wir treffen uns in der Mitte und so klappt es.

Übrigens gilt das auch beim Essen.

Ich das Knäckebrot, Andreas lieber das Brot.

Ich Lakritz, Andreas lieber Schokolade.

Ich Kaffee, Andreas lieber Earl Grey.


Ich teste mich gerade durch die Lakritz Sorten. 😎

So und jetzt lassen wir den Abend noch dahin plätschern, draußen regnet es und wir spielen gleich noch mal Offiziersskat.

Freitag, 9. Juli 2021

Schweden 2021 Tag 6

Wenn der Tag mit diesem Ausblick beginnt, dann kann er ja nur gut werden.

Wir waren heute mit dem Rad einkaufen und Häuser gucken. Växjö hat verschiedene kleine Ortsteile und hier auf der Halbinsel sind scheinbar einige neu entstanden. Oft alle Häuser im gleichen Stil, unterscheiden sich dann nur in Farbe und Gestaltung des Gartens. Man könnte echt glatt hier bleiben. Hyggelig!

Evedal ist da eher klassisch schwedisch mit kleinen und teils großen Häusern im typisch schwedischen Stil dünn bebaut. Die meisten in diesem Eisenrot, gelb und ab und an mal schwarz mit weiß abgesetzten Fenster- und Türrahmen. Na dazwischen vieeeeel Platz, ab und an paar Kühe, Schafe oder Ponys.

Am Nachmittag haben wir heute ne Radtour zur Schlossruine Kronoberg und auf die Insel Hissö gemacht. Herrlich!



Die Schlossruine Kronoberg hat ihren Ursprung etwa 1444 als befestigte Residenz für die Bischöfe erbaut, später war sie Hauptquartier der Bauernarmee unter Nils Dake und dann Grenzfestung als hier einige Provinzen noch dänisch waren. 

Heute ist die Ruine ein beliebtes Ausflugsziel, man findet hier ein kleines Restaurant und an einigen Tagen ist die Ruine geöffnet und es werden Führungen angeboten. Auch ein altes Dampfschiff die „Thor“ fährt hier an ausgewählten Tagen über den Helgasjön.



Weiter ging’s auf die Insel Hissö. Die ist fast unbewohnt, da Naturreservat. Um die Insel führt ein Wanderweg herum, wir sind mit dem Rad die Straße gefahren, da die Wanderwege echt nur für geübte Mountainbiker taugen. Es gibt immer wieder kleine Grillstellen hier mit Zugang zum Wasser, inklusive Mülltonnen und WC. Müsste man sich in Deutschland mal zu entschließen.

Da das Wetter heute Nachmittag nicht ganz so gut war, waren wir ziemlich alleine. So konnte ich etliche tolle Fotos machen. Nur gut das ich ausreichend Platz gemacht habe auf Handy und Speicherkarten.