Hallo da draußen!
Die letzten Wochen war Sterben und Tod ja oft Thema.
In der Ausbildung und auch im privaten Umfeld.
Ich habe selbst getrauert und tue es noch immer, ich habe beigestanden, ich habe darüber gelernt und gelesen.
Am Samstag war dann Memento Tag Endlich Leben.
Warum ist das eigentlich so ein Tabu?
Natürlich habe ich dadurch das ich mich im Kreise von Krebskranken bewege öfter Kontakt dazu, aber ich hatte auch schon vor der Diagnose kein Problem damit.
Neulich wurde ich im Zoominat gefragt:
„Anett, hast du eigentlich Angst vor dem Tod?“
„Nö!“
- hab ich geantwortet ohne darüber nachdenken zu müssen.
Vor dem Tod selber hab ich keine Angst, aber davor nicht gelebt zu haben, mich nicht verabschieden zu können, völlig unerwartet aus dem Leben gerissen zu werden ja davor hab ich Angst.
Das mit dem nicht gelebt zu haben, das hatte ich ja neulich schon in einem Post beschrieben.
Mein Leben findet JETZT statt, nicht morgen, nicht nächste Woche, nicht nach Genehmigung der Rente oder oder.
JETZT!!!
Deswegen ist es hier ab und an ruhig, weil ich das Leben genieße und weil ich das mit den geplanten Artikeln noch nicht funktioniert wie ich das gerne hätte.
Letzte Woche zum Beispiel war ich mit ner Freundin Mittagessen und dann spontan noch Tretboot fahren. In Schlappen, im Kleid, ohne Sonnenmilch und Hut.
Wir hatten einen riesigen Spaß, unser Schwanentretboot war schwer lenkbar und so torkelte der Schwan mehr als das er majestätisch über den Teich glitt.
Aber wir hatten Spaß - kein Gedanke an Krebs oder Lymphoedem!
Das mit dem Verabschieden wird schon schwieriger.
Da muss man sich mit auseinander setzen.
Sabine hatte eine Sterbeamme, hatte ihre Beerdigung geplant und alles geklärt, so das es nach ihrem Willen lief. Sie wußte durch ihre Diagnose, das ihre Zeit begrenzt ist.
Aber mal ehrlich?
Die Zeit eines jeden ist begrenzt!
Warum also nicht mal drüber nachdenken?
Kann man ja auch in die Lebensverfügung mit schreiben was man sich da so wünscht, wenn man das nicht jetzt schon alles planen und bestellen will.
Ob man sich verabschieden kann oder die Familie und Freunde, das hat man leider nicht in der Hand, da kann man nur hoffen.
Aber man muss sich halt mal damit auseinandersetzen!
Dann ist das geklärt und man lebt beruhigter finde ich.
Die Geburt ist das eine Ende, der Tod das andere Ende des Lebens.
Geburten werden geplant, zelebriert, da wird sich drauf vorbereitet mit allem möglichen.
Aber der Tod?
Da redet man doch nicht drüber!
Der ist noch weit weg, kümmern wir uns drum, wenn wir alt sind.
Warum???
Eure Gedanken dazu würden mich interessieren.
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