Es ist Dezember, es sind die Sperrnächte in denen traditionell aufgeräumt und entrümpelt wird.
Es die Zeit wo man noch einmal dankbar zurück blickt und langsam zur Ruhe kommen darf.
Die Idee hab ich mir bei Maria Klitz abgeschaut und dachte es wäre mal eine andere Art, das Jahr Revue passieren zu lassen.
Nur zeige ich weit mehr als 12 von 12 Fotos, aber ich berichte über 12 von 12 Monaten.
12 tolle Monate wie ich finde!
Im Januar und Februar war ich in der Seeklinik Zechlin zur Lymphreha.
Eine intensive Zeit, in der ich mich gut um mich kümmern, neue Therapieansätze und liebe Menschen kennenlernen durfte, aber auch wo ich mich mit meinem Lymphoedem endlich mal ernst genommen fühlte.
Allerdings ereilte mich im Februar die erneute Ablehnung der Erwerbsminderungsrente, was mich noch mal ganz arg gebeutelt hat.
Aber es ist auch Anett‘s Fotozauber entstanden und ich habe meine Tätigkeit als VA angeboten.
Warum auf die Rentenversicherung warten?
Wir sind ja hier nicht bei Dornröschen, oder?
Im März und April war ich dabei mich neu zu organisieren, meinem Leben eine Aufgabe zu geben.
Relativ spontan hab ich mich zur Meditationsleiter Ausbildung angemeldet
und einige neue wertvolle Kontakte zu Annette Mertens, Antje Vorndran und Cancer Unites geknüpft.
Auch standen beide Monate unter dem Thema Pilgern vorbereiten, leider wurde der Termin dann pandemiebedingt von Mai auf August verschoben, noch ein bisschen Schonfrist und Zeit um weiter zu trainieren.
Im Juni war ich zum Fotoshooting „Schön&stark“ bei Franziska Günther.
Jede Menge unglaublich tolle starke Frauen im Gelände der Altbensdorfer Mühle im schicken schwarzen Schlüppi.
Wir zeigen, das wir uns trotz aller Narben, Beschwerden und teils blöder Prognosen selber lieben und uns sehen lassen können.
Auf diese Weise hab ich die wunderbare Sophie kennengelernt, da solltet ihr unbedingt mal vorbei schauen.
Und 2022 bin ich natürlich wieder mit dabei!
Im Juli war erst mal Urlaub angesagt.
SCHWEDEN
Mein erster Wohnmobil Urlaub und definitiv nicht der Letzte!
Entspannt, komfortabel, unaufgeregt und genau da wo man es schön findet.
Zudem sind ja die Camper im Großen und Ganzen ein aufgeschlossenes Völkchen.
Da kommt man schnell ins Gespräch und hat ne schöne Zeit zusammen.
Eine eher zufällige Entdeckung war der Platz in Markaryd, denn viele nur wegen des Elchparks für eine Nacht ansteuern.
Uns hat es in der ersten Stunde gleich so gefallen, das wir 5 Tage geblieben sind und auch 2022 dort wieder bleiben werden.
Peter, der Chef des Ganzen, ist ein herzlicher Mensch, der genau so schlecht Englisch spricht wie ich, aber so ging‘s dann mit der Verständigung.
Wir stehen Dank Facebook regelmäßig in Kontakt.
Nachdem ich dann so völlig entspannt wieder in Deutschland gelandet bin, steuerte ich schon auf das nächste Highlight zu.
Das Fotoshooting bei Recover your smile in München.
Mit im Schlepptau meine beste Freundin Ines, die sich nach spontaner Entscheidung des Teams auch im Shooting wieder fand.
Echt ein Erlebnis sich so zu verwandeln bzw. auch mal zu sehen wie man so aussehen kann.
Vielen Dank an alle, die das mit ihren Spenden möglich machen für uns Krebsfrauen und -Männer.
Und dann kam der August.
Das Pilgern rückte näher und mein Herz doch etwas in die Hose.
Ob ich mir das wirklich gut überlegt hatte?
Erst mal war ich noch mit meiner Mama im Spreewald.
Mädelsausflug sozusagen. Stand schon länger auf unserer Liste.
Das Wetter war ein kleines bisschen wechselhaft, was unserer Stimmung aber keinen Abbruch tat, was auch der guten Versorgung geschuldet war.
Und dann machte ich mich sprichwörtlich auf den Weg.
Nicht nach Santigo de Compostela, aber immerhin von Frankfurt/Oder bis zum Brandenburger Tor.
11 Leute, die sich teils überhaupt nicht kannten, stiefelten da also gemeinsam los.
Einige mit und paar ohne Pilgererfahrung, der Großteil gläubig, paar nicht, Alter von 40-70.
Bunte Mischung, die aber zusammen gepasst hat, nicht zuletzt auch wegen der guten Organisation von
Rosi und der Führung von Gela.
So sehen Menschen nach fast 140km aus, die ihr Ziel erreicht haben,
die erfahren haben was ihr Körper noch kann, die in diesen Tagen über so manches nachgedacht
und so manches über sich und andere gelernt haben.
Ich zehre noch immer davon, auch wenn ich das große AHA, die Erleuchtung nicht mehr suche.
Ich glaube die liegt im Kleinen und zeigt sich immer dann, wenn sie gebraucht wird.
Eigentlich war dann erst mal ausruhen angesagt, denn mein Körper signalisierte mir schon deutlich, das das jetzt genug an Höchstleistung war.
Aber irgendwie ging ab September meine Reisetätigkeit los.
Erst der Resilienz Workshop in Fulda, der Teil des Resist Krebs Projektes ist, bei dem ich Studienteilnehmer bin.
Ein Wochenende für mich, über mich und wieder jeder Menge tollen Frauen nach/mit Krebs.
Dann im Rahmen der NetzwerkstattKrebs stand unser Aktiventreffen in Magdeburg an.
Altes abschließen, Neues planen. Menschen live kennenlernen, die man nur via Zoom kennt.
Im Oktober zog kurz Ruhe ein.
Ich durfte bei der diesjährigen Kampagne der Mammomädels mitmachen
und hab dafür ein tolles Paket zugeschickt bekommen.
Geht zur Vorsorge!!!
Im November war ich bei deutlich schlechteren Wetter ein weiteres Mal in Magdeburg
und gleich eine Woche später noch in Kassel.
Beides im Rahmen meiner Tätigkeit für die Netzwerkstattkrebs.
Ja und dann hat mein Körper gestreikt.
Zu viel Zug gefahren, zu viel gesessen, zu viel geistige Arbeit, zu viel Diskussionen,
von allem zu viel und das obwohl mir das wirklich Spaß gemacht hat.
Deswegen ist es hier und überhaupt ruhiger geworden.
Ich habe und mußte das Pensum zurück schrauben, obwohl ich mich immer noch Frage
„Welches Pensum? Du gehst schließlich nicht arbeiten!“.
Dazu kam neu, das mein inzwischen 86 jähriger Papa seine private Arzthelferin für alle Arzttermine benötigt und so das ein oder andere Sorgenfältchen die letzten Wochen verursacht hat.
Auch dafür möchte ich zukünftig Kraft und Zeit haben.
Nun scheint es ja so als wäre ich dieses Jahr von einem Highlight zum nächsten gerannt.
Ja das mag sein.
Aber wisst ihr was dieses Jahr trotz allen äußeren Umständen zum Trotz so schön gemacht hat?
Die kleinen Dinge im Alltag, zwischenmenschliche Begegnungen live oder virtuell und einfach für mich das Gefühl eine Aufgabe zu haben.
Die Kaffeekränzchen mit den Freundinnen, die vielen gelaufenen Kilometer, die vielen Touren Kompressionsversorgung, die spontanen Treffen mit Freunden und auch die ganz stillen Momente.
Und jetzt im Dezember blicke ich zufrieden und glücklich auf ein Jahr zurück, das spannend begonnen hat und etwas ruhiger, aber mit tollen Aussichten zu Ende geht.
Ich bin frisch verheiratet, die Rente wurde dann doch bewilligt
und wird tatsächlich ab diesem Monat gezahlt.
Wir sind alle relativ gesund oder in stabilem Zustand - was will man mehr?
Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit,
kommt gut und so gesund wie möglich ins neue Jahr und bleibt mir treu.