Samstag, 6. Juni 2020

Das gefällt mir nicht!

Hallo da draußen!

Juni ist Erinnerungsmonat, heute eine weitere Folge.


Es ist Mittwoch, der 6.6.2018.
Meine Brust bzw. der Knubbel da drinnen gibt keine Ruhe.
Wenn ich zu tun habe geht’s, wenn ich zur Ruhe komme, merk ich das Ding.
Es pieckst und drückt irgendwie und außerdem Taste ich ständig die Brust ab und versuche mich selbst zu beruhigen.
Niemand hat bisher was bemerkt davon und ich hab nichts gesagt.

Ich gehe kurz vor 12 Uhr in den Feierabend.
Meine innere Stimme lässt mich vor der Praxistür meiner Gynäkologin kurz stoppen, praktisch so gegenüber von unserer Praxis.
Ich gehe rein, erkläre Schwester Petra kurz den Sachverhalt, werde beruhigt, aber sicherheitshalber gleich der Juniorchefin vorgestellt. Routine und Hilfe unter Personal, macht man halt so.

Es geht ohne Umschweife zum Ultraschall.
Schallkopf hin, Schallkopf her. Immer wieder wird noch mal auf die doofe Stelle geguckt und mit dem Rest verglichen.
„Was immer das ist, das gefällt mir nicht! Sieht aus wie eine Zyste, ich möchte das abgeklärt haben, kurzfristig!“
Oh Gott!!!
Mein Herz rutscht in die Hose.
Ich bekomme eine Überweisung zur Mammographie und gleich eine ins Brustzentrum, werde gefragt ob man mir einen Termin machen soll, was ich aber verneine.
Ich werde getröstet und aufgemuntert, ich hatte doch so was schon mal 1998 und man wöllte einfach sicher gehen.
Ich schnappe mir die Formulare und gehe auf direktem Weg, nämlich über den Flur, wieder auf Arbeit.
Sagen brauch ich nix, ich zeig einfach nur die Überweisungen vor.
Von hier aus rufe ichbezogen örtlichen Krankenhaus an und mache einen Termin zur Mammographie aus, so wie ich schon hunderttausend mal für Patienten Termine ausgemacht hab.
Die Radiologieschwester blättert im Buch.
 „Der Termin ist für mich“ höre ich mich sagen.
„Ach für Sie? Dann kommen Sie bitte gleich vorbei, wir machen das passend, wenn Sie bissel Zeit mitbringen!“
Okay, wieder eine Gefälligkeit unter Personal wegen einer doofen Zyste, die auf der Überweisung als unklare Raumforderung bezeichnet wird und selbst meinem Chef ganz schön groß vorkommt.

Mit einer fadenscheinigen Ausrede bitte ich meine Eltern mit Phillip zum Kieferorthopäden zu fahren.
Wenn ich denen jetzt irgendwas verrate was hier los ist, drehen die durch.
Ich verabschiede mich aus der Praxis, werde gebeten vorsichtig zu fahren und mich gleich zu melden,  wenn alles gelaufen ist.

Ja da sitze ich nun in der Radiologie.
Ist mir nicht neu, ich bin bisher immer aller zwei Jahre hier gewesen Mammographie und Ultraschall wegen dem Befund von 1998.
Heute ist das anders. Die Zeit vergeht ewig nicht, meine Güte was dauert denn da so lange? Mir ist kalt, ich habe Durst, Mittagessen hatte ich auch keins, aber jetzt ist mir eh schlecht.

Ich werde aufgerufen. Soll mich frei machen und mich positionieren.
Zuerst Mammographie, dann Ultraschall.
Betretener Blick der Radiologieschwester.
Die Bilder sind geschossen, es tat heute weh übrigens. Ich soll mich schon mal auf die Liege legen für den Ultraschall, die Ärztin guckt sich die Manmographie an und macht dann den Ultraschall.
Das sie schnell erscheint, werte ich als gutes Zeichen.
Wie sie mich über ihren Brillenrand anschaut schon nicht mehr.
Wieder wird geschallt, wieder wird das Ding ausführlich begutachtet, dann legt sie ihre Hand auf meine „Schwester Anett, es tut mir leid, es sieht suspekt aus. Was es genau ist, kann nur eine Stanzbiopsie klären. Ich ruf gleich mal oben an und dann gehen Sie gleich noch dahin. Wir schieben das gar nicht erst auf!“
Hmmm, ist das jetzt noch Gefälligkeit für‘s Personal????
Die zweite, die das Ding suspekt findet heute!

Okay, Augen zu und durch!
Ich stapfe in die nächste Etage und werde schon erwartet.
Frau Dr. Adajev und Schwester Carolin.

Wieder frei machen, wieder Tasten, wieder Ultraschall.
„Ich mache Ihnen mal den Bildschirm an, dann können Sie zusehen was wir machen.“ wird mir mit russischem Akzent erklärt.
Äh ja zu gucken? Is doch hier kein Babyultraschall!
Ich werde aufgeklärt und zwar ausführlich und dann geht’s los.
Jeder weitere Schuss, so fühlt und hört  sich eine Stanzbiopsie an, tut mehr weh.
Ich atme, halte Luft an, atme und höre auf mitzuzählen und gucken tue ich auch nicht!
Irgendwann ist es vorbei.
Ich werde mit einem Verband versorgt und mit Regeln eingedeckt für die zerschossene Brust.
Nächste Woche erhalte ich kurzfristig einen Termin, wenn das Ergebnis aus der Pathologie da ist.

Ich gehe zurück zum Auto.
Informiere per WhatsApp die Kolleginnen und zwei Freundinnen, dann fahr ich heim.
Zu Hause ruf ich meinen Schatz an, pack mir nen Kühlakku in den BH, mein Gartenkörbchen zusammen und fahre mit meinen Eltern in den Garten.
Ich erkläre kurz, das da wieder so ein Ding wie 1998 in meiner Brust sei, das man aber nicht gleich los schnippelt, sonder per Stanze Proben entnommen habe. Details spare ich mir, auch das mit der Arsch inzwischen auf Grundeis geht.
Es ist nur eine Zyste! Basta!

Die nächsten zwei Tage bleibe ich zu Hause, die Brust tut weh, wird bunt, ich kühle dauernd.
Meine Gynäkologin schreibt mich bereitwillig krank.

Montag gehe ich wieder arbeiten, ich brauch Ablenkung, ich muss unter Leute bis der Anruf kommt.


Fortsetzung folgt .......



Donnerstag, 4. Juni 2020

Eine Kerze für Agnes





Die NetzwerkStatt Krebs lebt durch das Engagement vieler wundervoller Menschen:
Manche repräsentieren die NetzwerkStatt nach außen, andere sorgen mit ihrer Arbeit an der Basis für festen Halt und Kontinuität, manche sind sofort für andere da, wenn Hilfe gebraucht wird.

Und es gab Agnes Harth-Sanders (Agnes Sturm).

Sie hat an fast allem, was die NetzwerkStatt betrifft, seit 2017 fortlaufend mitgearbeitet:
Sie war Initiatorin, Ansprechpartnerin und Moderatorin für die Online- Selbsthilfegruppe, treibende Kraft in unseren Facebook-Präsenzen, beharrliche Archivarin von Unterlagen und Anleitungsschreiberin, Nachrichtenverteilerin, Standbesetzung auf Veranstaltungen, Regio, Ideengeberin, Fürsprecherin und Umsetzerin. Wenn irgendwo eine schon mal grob angedachte Idee weiter verfolgt werden sollte, hatte sich Agnes längst konkrete Gedanken gemacht und schon einmal etwas vorbereitet. Der Plan der Frauenselbsthilfe Krebs, ein Netzwerk für metasierte Krebserkrankte zu schaffen, war ihr eine Herzensangelegenheit. Nicht zuletzt machte sie mit ihrem unverstellten, realistischen und doch jederzeit zuversichtlichen Umgang mit ihrer Krebserkankung bei den Treffen der NetzwerkStatt wie auch in ihrem Blog Metasandme.

Agnes ist in der Nacht zum Pfingstmontag von uns gegangen.
Unsere Gedanken sind bei ihrer ganzen Familie.

Ich durfte sie leider nicht mehr persönlich kennenlernen, aber auch ich bin inzwischen Teil von NetzwerkstattKrebs und weiß um ihr Engagement.

Wir sind heute Abend dazu eingeladen, in der Trauer nicht alleine zu sein.
Wenn Du magst, dann zünde auch Du um 19.30 Uhr eine Kerze für Agnes an und nimm Dir wie viele von uns an Deinem Ort ein paar Minuten Zeit, um an sie zu denken.

Dieser Nachruf stammt von Claudia von NetzwerkstattKrebs, danke.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Eine schmerzende harte Stelle

Hallo da draußen!

Quelle: www.iflscience.com


Juni ist ein denkwürdiger Monat bei mir geworden zumindest seit 2018.
Und so wird es dieser Tage zu jedem denkwürdigen Tag einen Post geben!

Heute vor 2 Jahren hat sich olle Horst verraten, beim Seilspringen!

Phillip hatte Mehrkampf und ich hab das Seilspringen betreut.
Nach Abschluss des Wettkampfes musste ich natürlich unter Beweis stellen, das ne 41jährige Mutti genau so Seilspringen kann wie die Jugend.
1min und ich hatte um die 130 Durchschläge, also lag ich ziemlich nah an den besten U18.

Aber ich war ohne Sport BH unterwegs.
Es war einfach nicht eingeplant, das ich da an irgendwas teilnehmen würde. Ich wollte Phillip anfeuern und ihn trösten, denn er kämpfte gerade mit dem ersten großen und schlimmsten Liebeskummertrennungsschmerz seines jungen Lebens.
Nun ja, für Blödsinn war ich schon immer zu haben und so bin ich halt mit Kerstin Seil gesprungen.

Abends war dieses blöde Kneifen in der rechten Brust und das an nur einer bestimmten Stelle immer noch da.
Vorsicht betastete ich meine Brust.
Oh ne harte Stelle. Mist, haste dir wohl keinen Gefallen getan so ohne Sport BH und wahrscheinlich was kaputt gemacht.
Das warme Wasser in der Wanne linderte noch lockerte es und ich konnte diese Stelle immer noch sehr genau tasten.
Krebs tut nicht weh oder erst wenn’s zu spät ist, schoss es mir in den Kopf.
Ach Quatsch Krebs, das war doch letztens noch nicht da und die Vorsorge im Februar war doch auch okay.
Das ungute Bauchgefühl blieb.....

Fortsetzung folgt

Dienstag, 2. Juni 2020

Kraftschmetterling

Hallo da draußen!

Kraftschmetterling?
Ein so zartes Geschöpf soll Kraft haben oder welche geben?
Ja genau!
Aber mal von vorn.



Am 5. April rief Stefanie bei Facebook zu folgendem auf:

Lasst uns stärkende, nährende, Mut machende Worte zusammen tragen.

Daraus gestalte ich später eine Kraft-Wolke.
Diese WortWolke kann sich dann jede/r runterladen oder nen Screenshot erstellen. Oder ich sende es als.jpg zu. 💚💜

Ich starte mit:  Verbundenheit 💞

Ich habe mitgemacht und mein Wort war ACHTSAMKEIT.

Herausgekommen ist eine Kraftwolke in Form eines Schmetterlings aus insgesamt 121 Worten.
Wow, was für eine Ressonanz!

Warum ein Schmetterling?
Der Schmetterling steht für Veränderungen, für Metamorphose.
Poetisch gesagt, wenn die letzten Tage der Raupe gekommen sind, verpuppt sie sich und startet als Schmetterling neu durch.

Die Aktion hat sich natürlich rum gesprochen und so entstand eine neue Idee.

Hier sind eure kraftspendenden und mutmachenden Worte gedruckt als Postkarte.

Der Impuls, diesen Kraft-Schmetterling als Karte weitergeben zu können, kam von
Petra Wöhlke-Mrogenda, nachdem sie von diesem eher zufällig entstandenen Projekt erfahren hatte. 
Petra ist in der Trauerbegleitung tätig, wo auch regelmäßig Erinnerungsfeiern stattfinden.
In diesen Zeiten anders.
Der Schmetterling begleitet nun dort als Tröster und Lichtspender, als einer der die Liebe sendet in Zeiten des Abschieds.

Und so kam es, das der Schmetterling als Postkarte in den Druck ging und die bei Steffi zum kleinen Preis plus Porto erworben werden kann.

Und wisst ihr was das allerbeste ist?

Steffi spendet den Erlös und zwar direkt vor Ort und nicht auf irgendwelche Spendenkontos.

Inzwischen haben weit über 150 Menschen schon die liebevoll verpackten Karten erhalten und selbst wieder weiter verschickt.


Ihr möchtet auch?
Dann meldet euch auf Facebook bei Steffi oder wer nicht bei Facebook ist, der schreibt einfach an Stephanie.mueller.kok@gmail.com

Ich finde die Aktion klasse und noch dazu weil sie aus einer so einfachen Idee entstanden ist.

Freitag, 29. Mai 2020

Pfingstwochenende

Hallo da draußen!


Was ein Wetter!
Und was für eine Woche!
Anstrengend, arbeitsintensiv, informativ, neue Möglichkeiten und Wege - das trifft es so in etwa.

Montag hatte ich ein Webinar für virtuelle Assistenten (VA‘s).
Viel Fachchinesisch, aber für mich die Erkenntnis was ich derzeit nicht machen möchte, weil mir zum einen die Kompetenz dazu fehlt und es auch nicht mein Interessengebiet ist.

Dienstag war Ausbildungs Zoominat wie immer, da muss man sich ja vorbereiten.
Zusätzlich im Anschluss unsere erste Teambesprechung und am Nachmittag hab ich noch zugesagt Korrektur zu lesen für ein Kinderbuch.

Mittwoch war ich Interview Partner für eine Buch Recherche und wurde da für weitere Zusammenarbeit angefragt.

Donnerstag hatte ich Lymphdrainage und hab meiner Lieben Manu, die inzwischen der ganze Papierkram wegen Corona Zuschüsen einfach nur noch nervt und überfordert, geholfen und zwei klärende Telefonate geführt. Ein Freundschaftsdienst nix weiter, aber daraus kann sich in Zukunft für mich eine Aufgabe als VA entwickeln.
Ich freu mich.

Außerdem bin ich jetzt Admin zweier Facebook Gruppen, die zu KompetenzmeetsBildung gehören und betreue die Messenger Gruppe der Ausbildung.

Ach ja und Ausbildungs Zoominat war ja abends auch noch.

Heute war kein Termin!
Ich hab ausgeschlafen, mit der Geburtstagstorte für meine Mutti angefangen, mich dann am Telefon mit der Rentenversicherung sagen wir auseinander gesetzt und gleich im Anschluss einen Termin für die Onkopsychologin gemacht.
Der Nachmittag stand im Zeichen von runter kommen und so bin ich in den Garten gelaufen, vorbei an meinem Lieblingsnotfallkraftort, hab bisschen gebuddelt, bissel bei den Nachbarn gesessen und mich gefreut wie alles wächst und gedeiht.

Außerdem hab ich diese Woche Onedrive und Trello kennengelernt, da muss man sich erst mal rein fitzen so als Mitvierzigerin, aber das geht fix.

Ich denke mein Pensum ist übererfüllt und deswegen mach ich mir ein schönes Pfingstwochenende mit meinem Schatz und meiner Familie.

Wir lesen uns nächste Woche wieder.
Unter anderem werdet ihr einen Kraftschmetterling kennenlernen.
Seid gespannt.

Ich wünsche euch schöne Pfingsten und verabschiede mich mit einem Foto meines lieblingsnotfallkraftortes. (schönes Wort für‘s Galgenraten übrigens)


Donnerstag, 28. Mai 2020

Interview mit mir!

Hallo da draußen!

Der Mai macht alles neu - ist ein Satz, den ich noch von meiner Oma kenne.
Aber meinen Mai 2020 trifft er tatsächlich zu.
Nicht nur das ich angefangen habe stundenweise als Virtuelle Assistentin zu arbeiten, nein seit gestern bin ich auch ein Teil einer Buch Recherche.

Quelle: www.petraalexandrabuhl.de

Ich habe vor einiger Zeit das Buch Heilung auf Widerruf von Petra Alexandra Buhl gelesen.
Hatte es auch mit zur Reha.
Über Facebook ist ein Kontakt entstanden und so ist sie auch eine interessierte Leserin meines Blogs, was mich natürlich sehr freut.

Vor ein paar Tagen bekam ich eine Nachricht ob sie mich im Rahmen der Recherche für ihr neues Buch interviewen dürfte.
Hab ich natürlich gleich zugesagt.
Gestern Vormittag war es dann so weit und wir plauderten per Zoom gute anderthalb Stunden über dies und das aus Sicht der Krebspatientin.
Es war entspannt, es war interessant und es entspricht genau dem, was auch dieser Blog zum Zweck hat, nämlich zu informieren und eigene Erfahrungen weiter zu geben.
Weitere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen.
Ich freu mich.

Es geht mir dabei nicht darum namentlich im Buch genannt zu werden oder so, nein es geht mir viel mehr darum, das man uns Krebsis sieht und hört und von den Klischees und Tabus weg kommt.
Aber auch das sich in Behandlung und Betreuung etwas ändert, wenn man weiß wie wir Patienten uns so manches mal fühlen.

Wer das Buch „Heilung auf Widerruf“ schon gelesen hat, der wird vielleicht noch aus dem Klappentext wissen, das Petra vor etlichen Jahren selbst an Krebs erkrankt war.
Heute schreibt sie Bücher und ist Coach.
Und weil sich in der Medizin so rasant viel und vor allem binnen kürzester Zeit ändert, ist diese Recherche nötig, soll ja wieder ein gutes Werk dabei raus kommen.

Was mir dabei klar geworden ist?
Interviews sind gar keine so schlechte Methode, um sich mitzuteilen.
Wenn ihr also Fragen habt für ein Projekt, einen Vortrag oder ein Buch oder jemanden kennt, der jemand kennt - dann empfehlt mich gerne weiter.

Ich bin jedenfalls sehr auf das Ergebnis gespannt, was natürlich noch einige Zeit bis zur Druckreife braucht.

Bis dahin gibt’s ja hier was zu lesen und sobald es erscheinen soll, informiere ich euch.

Eure Anett

Mittwoch, 27. Mai 2020

Braucht den Abend noch jemand oder kann der weg?

Hallo da draußen!

Manche Tage sind echt seltsam!

Ich hatte einen tollen Start, wollte euch von meinem Vormittag berichten an dem ich Teil einer Recherche sein durfte und tolle Fotos zeigen, die ich am Abend noch geschossen hab.

Und was ist?
Plötzlich Stimmung Richtung Keller unterwegs.
Ein zwei Sätze, nicht bös gemeint, unbedacht gesagt weil sonst ja auch kein Problem und ich sitz hier und zweifle an mir und der Welt.

Tut mir leid, den Post gibt’s dann morgen.

Ich hol jetzt mal die Leiter und starte zum Aufstieg aus dem Loch!!!

Quelle: www.campofant.com

Ach guck, da hinten is ja auch ein Ausgang, wie praktisch.

Bis morgen, versprochen!

Eure Anett 

Montag, 25. Mai 2020

#jetztbewegt

Hallo da draußen!

Heute wieder mal Werbung und Anreiz für euch zum Mitmachen.

Setzt ein Zeichen für Krebsbetroffene egal ob ihr selbst betroffen oder gesund seit.
Es ist ganz einfach!
Lest selbst!

Ihr Lieben, eine herzliche Einladung zu einem "bewegendem Angebot"!

mit unserem neuen Herzensprojekt #jetzt_bewegt sind wir vier Ladies ( Nina Rekert, Martina Wiesent, Annelie Voland, Nadja Will) vor ein paar Wochen in die Onlinewelt gestartet. 
Unser Ziel ist es, onkologische Patientinnen und Patienten auf allen Ebenen in Bewegung zu bringen. Wir sind dabei völlig ortsunabhängig und fördern das Thema „Bewegung in Körper und Geist“ auf allen Online- Plattformen, die wir bedienen können. 
Schon jetzt haben sich einige Unterstützer wie die Landeskrebsgesellschaft Nordrhein Westfalen, die MIKA- App in Partnerschaft mit der Charité Berlin, dem NCT Heidelberg & der Uniklinik Leipzig, dem th!nk pink club und der SHG Bewegte Frauen angeschlossen. 
Alle gemeinsam möchten wir am Sonntag, 31.05.2020 von 11:00 – 12:00 Uhr in Bewegung kommen. Unser LIVE- Walk. Dabei ist es egal wie, wie du dich bewegst - spazieren, laufen, walking, jogging, radeln oder im Flur auf ab gehen, alles ist erlaubt und jeder kann teilnehmen. Frau, Mann, krank oder gesund, die ganze Familie. 
Wir bieten vorher bzw. nachher ein gemeinsames Warm Up und Cool Down an (live auf Instagram und Facebook), sodass wir auch eine direkte Verbindung zu unseren Teilnehmer/innen haben.
 Jeder kann zwischendurch gerne ein Foto schießen, welches wir über unsere Kanäle veröffentlichen können.
Wir möchten ein Zeichen für Krebsbetroffene setzen und die große Bedeutung von gemeinsamer Bewegung in das Rampenlicht rücken. Und das geht auch online – sicher und mit Abstand! 
Zukünftig möchten wir regelmäßige „LIVE- Walks“ veranstalten, die wir mit unseren „LIVE- Talks“ über Themen wie Bewegung, körperliche Aktivität, Sporttherapie, Yoga, Motivation und Mindset verknüpfen. 

Mehr Infos zu unserem kommenden Event findet ihr hier:

https://www.facebook.com/events/646252659565917/

Unsere Initiative ist ein ehrenamtliches Projekt, ein „Mitmachprojekt“ für unsere Mitmenschen. Aus diesem Interesse würden wir uns sehr über dich und euch freuen, euch mit zu bewegen!.... um noch viel mehr Betroffene und Engagierte erreichen zu können,gerne weitergeben und teilen... 
Alles nach dem Grundsatz: DU BIST NICHT ALLEIN - WIR BEWEGEN UNS GEMEINSAM!

Liebste Grüße von mir, with a touch of pink! Und allen anderen wunderbaren Ladies mit Team!
Nadja


Sonntag, 24. Mai 2020

Miteinander stark

Hallo da draußen!


Quelle:www.info-praxisteam.de 

Wer schon einmal von einem (pathetisch formuliert) Schicksalsschlag betroffen war, der wird auch erfahren haben, auf wen er zählen kann und auf wen nicht.

Das Thema warum es so schwer ist um Hilfe zu bitten, hatten wir ja schon.

Heute geht’s mal um sich gegenseitig helfen, jemand anderem helfen ohne Gegenleistung zu erwarten.

Ich habe schon immer so ein gut ausgeprägtes Helfersyndrom gehabt und das hatte leider nicht immer den Effekt, das ich mich im Gegenzug auch auf denjenigen verlassen konnte.
Seit meiner Krebsdiagnose bin ich da in ein ganz eigenes Universum rein geworfen worden, in dem man sich hilft, des helfens wegen und in dem Ansagen und Versprechungen wirklich was gelten.

Ja bei Krebs, Scheidung oder Todesfall sortiert sich der Kreis derer, die einen begleiten.
In meinem Fall sind viele verlässliche Menschen dazu gekommen, aber auch ein paar gegangen oder in den Hintergrund gerückt.

Was mir schon während der Chemo und den sammmeln von Informationen aufgefallen ist, Krebsis teilen ihre Erfahrungen oft mit und geben den Neuen wertvolle Tips.
Inzwischen bin ich selbst dieser erfahrene Krebsi, der sein Wissen an andere weiter gibt.
Das ist der Sinn dieses Blogs, das tue ich bei NetzwerkstattKrebs und natürlich im ganz normalen Alltag.
Sogar in der Ausbildung kann ich da immer wieder meinen Beitrag leisten.

Ich habe aber auch erfahren dürfen, das sich ganz unbürokratisch und unkompliziert direkt geholfen wird.
Da werden Postkarten und Päckchen geschickt, man wird im Krankenhaus besucht oder man telefoniert mal eben oder man trifft sich auf einen Kaffee.
Auf die Art hab ich zum Beispiel Simone und Susanne kennengelernt.
In der Brustkrebsgruppe auf Facebook werden Perücken oder Epithesen verschenkt, Tücher und Mützen genäht und verschickt und in Corona Zeiten eben auch Behelfsmasken.
Meine stammt von Petra, die im Gegenzug von mir ein paar handgestrickte Socken erhält.


Außerhalb der Krebsis erfahre ich das Gleiche jetzt innerhalb der Ausbildung.
Wir helfen uns auch gegenseitig, stehen auch nach Abschluss noch in Kontakt, können Fälle besprechen oder geben an den Kollegen ab, wenn es nicht so ganz unser Fachgebiet ist.
Ganz ohne Gegenleistung oder Entlohnung einzufordern.

Und selbst bei den virtuellen Assistenten läuft das so.
Viele erklären auf YouTube oder per Podcast was dazu gehört, wie man arbeitet, wie man Kunden gewinnt und so weiter - kostenlos.
Morgen hab ich ein kostenloses Webinar zum Beispiel.
Auch hier eher ein freundliches Miteinander.

Frage:

Könnt ihr alle ohne blöde Krankheit, ohne Scheidung, ohne psychoonkologischer Berater oder virtuelle Assistentin zu sein, das nicht einfach auch in euer Leben integrieren?
Es wäre um so vieles besser, mein ich.

Der Großteil meiner Familie, Freunde, Kollegen und Bekannten tut das und ich bin echt froh darüber.
Und all das, was jetzt auch durch Corona in dieser Hinsicht entstanden ist, ist ein guter Anfang und bleibt hoffentlich bestehen, wenn das Virus im Griff ist.

Denkt mal drüber nach.

Freitag, 22. Mai 2020

Aufbau - nein Danke

Hallo da draußen!




Quelle: www.woman.at 


Ich habe ein paar Tage überlegt ob ich zu diesem Thema schreibe und vor allem was.

Meine Frauenärztin fragte mich am Montag beim Ultraschall ob ich noch einen Aufbau lassen mache und fing dann an zu erklären, das das ja immer noch möglich sei.
Meine Antwort lautete kurz und knapp „Nein, will ich nicht!“
Irgendwie enttäuscht erklärte sie dann, das es ja später immer noch möglich sei, wenn ich es mir anders überlegen sollte.

Sollte ich?
Wird das erwartet?
Bin ich ohne meine Brüste kein ganzer Mensch?

Ich glaube kaum!

Die Entscheidung zur beidseitigen Mastektomie, so heißt das im Arztsprech, habe ich zwar aus dem Bauch heraus, aber nicht unüberlegt getroffen.
Schon als es hieß „Sie haben Brustkrebs!“ war das einer meiner ersten Gedanken, die mir da in den Sinn kamen und ich habe mich nach der Diagnose ausreichend damit befasst.
Außerdem, wenn ich das gewollt hätte, dann hätte man anders operiert. Die Brüste sind ab, inklusive Fascien. Ein Implantat ginge nur noch unter den Brustmuskel.
Ich möchte aber nix künstliches in mir haben, was nicht zwingend sein muss. Was passieren kann, haben wir schon beim Port gemerkt.

Ich weiß das viel mehr Frauen ohne ihre Brüste nicht sein können oder wollen. Auch das ist für mich okay, aber zu denen gehöre ich nicht.
Sogar Hanni und Nanni, meine Epithesen - Silikon-Teilchen - Ersatzmöpse, fristen im Schrank ihr Dasein. Fühlt sich nicht gut an für mich, nicht wie ich, auch wenn man sie wirklich nicht bemerkt beim tragen.
Und wenn ich eins gelernt habe, dann „wenn es sich nicht gut anfühlt, dann lass es sein, wenn du kannst!“

Ich habe meinen Frieden schon vor der Op mit der Situation gemacht.
Horst muss sterben und wenn das bedeutet die Brüste müssen ab, dann bitte tun wir auch das noch. Aber Horst sollte unbedingt sterben und nicht ich!!!

Ich habe mich, so blöd es vielleicht klingt, von meinen Brüsten verabschiedet, mich bei ihnen bedankt und bin ganz im Reinen in die OP gegangen und hatte hinterher auch keine Probleme.
Und das ist bis jetzt auch so geblieben!
Ich fühle mich wohl, ich lebe einen ganz normalen Alltag und ja auch ein ganz normales Liebesleben und den meisten fällt es auch nicht sofort auf oder sie können gut schauspielern.

Ich jedenfalls finde, es sind nur Brüste, viel schlimmer wäre doch ein Arm oder ein Bein oder ein lebenswichtiges Organ.
Ich weiß, das sehen nicht alle so, aber ich halt.
Und das hab ich auch der Ärztin so verdeutlicht.

Für mich ist eine Frau der ganze Mensch und nicht nur Brust.
Meine Meinung!