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Freitag, 20. August 2021

5. Etappe Woltersdorf - Berlin Adlershof

Die schönen weiten Landschaften und Wälder dürfen wir heute ein letztes Mal genießen, denn es geht rein nach Berlin.


Zum Glück nicht plötzlich, sondern ganz gemächlich.

Erst mal von der Herberge in Woltersdorf ein Stück den Weg zurück, damit wir weiter nach Erkner kommen.

Wie im Leben, manchmal kommt man an einem Punkt an und muss ein Stück des Weges zurück, um dann einen neuen Weg einzuschlagen.

In Erkner selber schon mal für mich Landei ein erster Eindruck von Stadt, richtiger Stadt. Und doch auch ein Zeichen von wem auch immer, das man im größten Getümmel von den Richtigen gefunden wird.

Als wir nämlich direkt an der Kirche Pause eingelegt haben, nachdem wir vergeblich versucht hatten in selbige zu kommen, kam ein Herr daher. Fragte Wolfgang ob wir Pilger seien und in die Kirche wollten. Natürlich wollten wir. Und schon zückte er einen Schlüssel und wir konnten andächtig, jeder für sich, mal eine Auszeit in der Kirche haben. Kein Zufall wie ich finde.

Und auch das wir bei der Familie einer Mitpilgerin spontan Kaffee im Garten bekamen. Und so dort nochmals Kraft tanken konnten, ist eben Pilgern at it‘s best.


Ja und dann ging’s ein letztes Mal durch endlose Wälder, auf endlos erscheinenden Wegen entlang der Müggelberge und vorbei am Müggelturm.

Die Unterkunft in Adlershof ein „Motel“ na ja, ist denke ich mit einer dieser Pilgerherbergen in Spanien gleich zu setzen. Schlafen, duschen, WC, aber mehr nicht. Na gut, wir haben Besteck und Geschirr und einen Wasserkocher für‘s Frühstück bekommen. Pilgern bedeutet auch, mit wenig auszukommen. Und ich war so kaputt gestern, das ich trotz allem tief und fest geschlafen habe.

Lag vielleicht auch am leckeren Abendessen in einer kleinen Gartenkneipe - „Blattlaus“.



Morgen geht’s schon auf die vorletzte Etappe, die letzte nur als unsere Gruppe, denn am Samstag dürft ihr uns ab S-Bahnhof Atillastraße oder dann ab der Königin Luise Gedächtniskirche begleiten.

Buen Camino 

Mittwoch, 18. August 2021

4.Etappe Störitzland - Woltersdorf

Wenn der Tag so startet, was will das Pilgerherz dann mehr?

Na gut Kaffee und Frühstück, denn irgendwoher muss die Energie für‘s laufen ja kommen.

Heute standen 15km an. Ein Klacks zu gestern!

Noch dazu auf dem landschaftlich schönsten Weg bisher. Obwohl ich ja sagen muss, mir persönlich haben bisher alle Landschaften und Wege zugesagt, aber heute der, wäre was für eine Fotosafarie.

Nach der Fürbitte für den heutigen Tag, die ich heute lesen durfte, ging es los.

Den Jakobsweg vom Störitzsee entlang zum Löckwitztal.

Schnurgerade Wege durch Kieferwälder. Herr Peter Wohlleben ich verstehe Sie!

Das Löcknitztal bzw. der Löckwitztal Weg ab Bahnhof Fangschleuse war da wesentlich abwechslungsreicher und eine wahre Pracht für‘s Auge.





Herrlich sag ich euch, auch wenn ich feststellen mußte - Kompressionsversorgung schützt nicht vor Mücken und das obwohl ich Insektenabwehr drauf hatte. Na ja ich hoffe die Damen aus dem Mückenschwarm haben gut gespeist.

Am Wupatzsee gab’s Mittagspause, auch ein traumhaftes Fleckchen Erde. Auf der einen Seite der See und auf der anderen Seite die Löcknitz.




Natur pur und das vor den Toren Berlins - in Brandenburg.

Weiter führte uns unser Weg dann Richtung Erkner auf den Waldpoesieweg nach Woltersdorf.


Wo es nochmals eine Pause und das angekündigte Eis gab.


Nach einer längeren Rast mit überraschendem Besuch einer Pilgerfreundin ging es dann weiter zum Quartier für heute, der Begnungs- und Bildungsstätte Woltersdorf.
Nach Dusche und Abendessen ist man in der Tat wieder hergestellt und hat noch Kraft für einen gemütlichen Abend mit der Gruppe.


In mir keimt eine Idee, die ich mit Rosi noch besprechen und Informationen sammeln muss.
Denn der Weg gibt dir nicht was du suchst, sondern das was du brauchst.

Und es wächst in mir ein Gefühl, auch das will aber noch genauer erforscht und erkannt werden.

Buen Camino 






3. Etappe Berkenbrück-Fürstenwalde-Störitzsee

Dienstag           3. Etappe.             26km

Heute sollte es etwas länger dauern bis unser Ziel in Sicht kommt.

Da es am Morgen regnete und einige, unter anderem auch ich, mit Blasen und Schmerzen zu tun hatten oder einfach mit den gestrigen 20,4km ihre Grenze gespürt haben, war uns frei gestellt, entweder nach Fürstenwalde zu laufen oder den Zug zu nehmen.

Ich war Team Zug.

In Fürstenwalde wurden wir im Dom zum Pilgersegen erwartet. Die Pfarrerin hat sehr schöne Worte gefunden für uns und ich hab für alle, die ich in Gedanken bei mir habe, eine Kerze angezündet.


Von Fürstenwalde aus ging es den Spreeweg entlang aus der Stadt heraus ins ländliche. Märkische Wälder, märkische Wege, märkischer Sand.



Ruhe. 

Nur das Rauschen des Windes, das Geräusch von Regentropfen auf der Regenjacke und du setzt einen Fuß vor den anderen. Eine Art Gehmeditation. Wahrnehmen - Geräusche, Gerüche, Farben, den Untergrund, den eigenen Körper. 

Heute hat das Steißbein Ruhe gegeben, ich hatte mir den Rucksack noch mal anders eingestellt und zugegebenermaßen auch ne Schmerztablette genommen. Aber irgendwie ging’s heute einfach flüssiger. Wahrscheinlich der Pilger Flow.


Und wenn du dann nach 26km an diesem Ziel ankommst, dann bist du glücklich und stolz auf dich, auf die Gruppe und dieses schöne Fleckchen Erde.

Und ich glaube genau das ist es - dieses Pilgern.







Montag, 16. August 2021

2. Etappe Sieversdorf - Berkenbrück

Heute Etappe Nummer 2, circa 20km.

Der Tag startete mit Sonnenschein und einen fantastischen Frühstück im Garten unter dem Walnussbaum.


Nach einem kurzen Termin mit einem Herren von der Presseagentur ging es los über Feldwege und durch Wälder Richtung Briesen.

Vorbei an alten Buchen- und Akazienwälder und natürlich über den Sand des Odervorlandes.



Die erste große Pause gab es am Gutshof Klostermühle.





Leider war es nicht möglich im Biergarten zu sitzen, also sind wir spontan auf die benachbarte Wiese ausgewichen. Ein Pilger ist genügsam.


Und weiter geht’s, auf nach Briesen.



Herrlich so in der Natur, auch wenn mein Steißbein heute nicht glücklich mit mir ist.

In Briesen war erst shoppen bei Edeka und dann Mittagspause an der Kirche.


Dass letzte Stück fand ich ganz schön heftig.

Mein Steißbein jodelte so vor sich hin, Knie und Füße kamen dazu, aber ich hab mich bis zum Ziel durchgebissen. Ähnlich wie in der Therapie.

Überhaupt war es heute so, das ich gelaufen bin ohne groß nachzudenken und den anderen entweder hinterher oder mal mit vorn weg gelaufen. 

Getreu der heutigen Fürbitte:

„Die zweite Etappe liegt vor mir. Vielleicht spüre ich Muskelkater von gestern oder die Füße tun noch weh. Doch ich übernehme Verantwortung für mich, für mein Ziel. Mein Tempo, meine Ausdauer werden heute zu meinem Maß.“

Und genau das sollte man sich auch für den tägliches Leben auch annehmen.

Und so haben wir den Abend bei Pizza, Nudeln und Wein in der heutigen Herberge beschlossen.




Buen Camino