Mittwoch, 24. März 2021

Freundschafts Woche

Quelle:www.Stern.de



Freundschaft, richtig dicke Freundschaften zähle ich immer mit auf, wenn ich gefragt werde wofür ich dankbar bin.

Horst hat viele Freundschaften auf die Probe gestellt und ein paar von denen, die meine Scheidung nicht ausgesiebt hatte, sind im Sande verlaufen.

Krebs ist auch diesbezüglich ein Arsch.

Freunde wissen oftmals nicht wie sie mit dir und der Diagnose umgehen sollen und melden sich dann lieber nicht. Du als Patient bist dann traurig, enttäuscht oder wütend und so nimmt das Elend oftmals seinen Lauf.

Ich finde das muss nicht sein!

Als Patient kann und sollte man mit offenen Karten spielen. Deutlich mitteilen was man möchte, wenn’s einem mal nicht gut geht und ja auch Aufgaben delegieren.

Als Freund darf man ehrlich sein und zugeben, das man Angst hat, das man nicht weiß wie man damit umgehen soll, das man tausend Fragen hat.

Im Gespräch lässt sich vieles klären. Und Schweigen ist auch manchmal ganz schön. Dasitzen und schweigen.

Mir hat der olle Horst Freundschaften gestärkt, Bekanntschaften zu Freundschaften gemacht und neue Freundschaften angespült. Irgendwas gutes muss er ja haben, oder?

Ja und so schaue ich diese Woche ganz versöhnlich auf den ersten Räumungsversuch von Horst im März 2019 zurück und bin dankbar für meine Freundinnen.

Dieses Foto entstand kurz nachdem ich nach der OP wieder im Zimmer war.

Mir war schrecklich übel und Ines gegenüber freute sich auf ihre Puddingsuppe, die sie dann auch mit Verzückung gelöffelt hat während ich Spaß mit dieser Tüte hatte.

Nachts haben wir Wasserplätschern und Regengeräusche gehört, weil ich nicht auf der Bettpfanne pullern konnte.

Ja und heute schreiben wir uns immer noch täglich, teilen Freude und doofe Tage, treffen uns zum wandern und freuen uns des Lebens.

Ja und das hier - einfach unschlagbar.

Marika zu Besuch und wir testen schon mal welche Frisur es denn sein soll, wenn die Haare wieder sprießen. 😂

Nicht zu vergessen die herrliche Dose inklusive Karte und lecker Kuchen von Beatrix.


Und jetzt zur Reha auch wieder.


Drei Mädels, dreimal Diagnose Lymphoedem, dreimal Spaß.


Und sowas könnt ihr auch da draußen.

Schreibt ne Karte, schickt paar Blümchen, packt ein kleines Paket zusammen, bietet eure Hilfe an, bringt euch immer wieder in Erinnerung usw.

Und ihr Patienten geht ruhig mal einen Schritt auf Eure Freunde zu, im Grunde sind die genau so geschockt, ratlos und ängstlich wie ihr.

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