Sonntag, 26. April 2020

Hilfe suchen oder annehmen???

Hallo da draußen!

Quelle: www.zaubereinmaleins.de

Während es im letzten Post darum ging, warum man Hilfe verweigert, geht es heute um folgendes:

„Was ist daran gut, sich bei geeigneten Stellen Hilfe zu holen? Wie schaffe ich das?“
Ich denke an solche Dinge wie Psychoonkologen, Krebsberatungsstellen etc., aber auch Freunde & Co.

Wer die eine Frage beantwortet hat, sollte sich auch mit der anderen beschäftigen.
Ganz nebenbei helfen wir so nochmals Sabine mit ihrem Buch.

Tja wie habe ich es geschafft mir Hilfe zu holen?

Gute Frage.
Ich glaube einfach an dem Punkt wo ich mir selbst eingestanden hab, das ich meine Kraft für dem Kampf gegen Horst benötige und weil mein Körper mir das auch oft deutlich gemacht hat.
Und auch bei dem ganzen Papierkrieg, der einen da so ereilt, hab ich recht schnell Hilfe angenommen oder das Formular direkt abgegeben an Menschen, die sich damit auskennen und die nicht gerade unter Chemobrain leiden.

Wo habe ich mir Hilfe geholt?

Zuerst ist da immer erst mal die Familie bei mir gewesen.
Andreas hat den Haushalt geschmissen und nach meinen Gelüsten gekocht.
Meine Eltern waren oft Chauffeur zur Chemo oder zu anderen Ärzten, einfach um Andreas zu entlasten und auch um selbst irgendwas zu tun.
Meine Mutti war oft da, wenn ich nach der Chemo alleine zu Hause war und hat mich auch nach den OP‘s versorgt.

Dann kamen gleich Freunde und Nachbarn.
Marika, meine beste Freundin, hab ich täglich mit Nachrichten bombardiert, an dem Sonntag als meine Haare den Kopf verliesen mit Fotos. Sie war mit mir spazieren und war immer mein direkter Draht zur Apotheke.
Manu meine Physiotherapeutin war auch immer nah dran. Am Anfang noch für meinen Schultergürtel und jetzt schon 1 Jahr für die Lymphdrainage. Sie gibt mir Tips was ich zu Hause tun kann, da bekommt man auch schon mal ein Lagerungskissen mit nach Hause oder sie kommt zur Lymphdrainage zu mir.
Maureen und Anne, meine Haarbeauftragten, die mir mit Rat und Tat, mit offenem Ohr zum reden und mit Produkten zur Seite stehen.
Bea, meine Nachbarin und Leidensgenossin als Mutti eines Schulkindes, hat mir viele Tips geben können, da sie n ihrer Familie ebenfalls mit Brustkrebs Erfahrungen haben und sie ist immer für ein Stück Kuchen, was zu trinken und auch mal nen Ordnungsgong gut.
Ines, meine Bettnachbarin aus dem Krankenhaus, ist zu einer guten Freundin geworden und wir stehen täglich in Kontakt, treffen uns und passen aufeinander auf.
Birgit, die Kegeltrainerin meines Sohnes, die mein Ingwer- und Sauerkrautdealer geworden ist und mit der ich immer neue Wege über Stock und Stein austeste.

Nicht zu vergessen alle anderen mit denen ich täglich in Kontakt stehe, die immer für mich da sind, die mir Kuchen backen, Obstsalat machen, gegrilltes bringen, mir Karten schreiben, mit mir ins Kino gehen und so viel mehr.

Meine Kollegen und Chefs and auch immer für mich da obwohl ich inzwischen aus der Praxis ausgeschieden bin.
Und wenn dieser ganze Corona Wahnsinn vorbei ist, dann freue ich mich schon wieder auf unsere gemeinsamen Frühstücke.

Hilfe gab’s natürlich auch immer von meinen Ärzten, da bin ich immer auf offene Ohren gestoßen bei Fragen zur Therapie, wenn ich Nebenwirkungen hatte oder einfach mal in den Seilen hing.

Seit Mai vorigen Jahres nehme ich auch Psychoonkologische Betreuung wahr.
Hat lange gedauert bis ich dazu bereit war. Den Ausschlag gab Dr.Hupfer als wir zur Mastektomie gesprochen haben und er darauf gedrängt hat, das ich da mal Kontakt aufnehme.
Mir tut das sehr gut muss ich sagen.

Inzwischen hab ich mich wegen dem Widerspruch zur Ablehnung der Rente an den VDK gewannt.
Kann ich nur empfehlen.
Die Formulare, Gesetzestexte, Fristen, dafür muss man ja schon fast studiert haben. Und ehrlich gesagt, mein Kopf schnallt das nicht immer, warum dann also nicht abgeben.


Ich kann euch da draußen nur mit auf den Weg geben, wenn ihr Betroffene seit, Sicht Euch Hilfe und nehmt sie an, wenn sie euch angeboten wird. Es macht vieles leichter und man kann sich auf sich konzentrieren und gerade wenn es Familie und Freunde sind, gibt es ihnen das Gefühl etwas tun zu können.

Wenn ihr zu den Freunden, Familie, Nachbarn gehört, dann bietet eure Hilfe an, steht mal mit nem Stück Kuchen oder nem Obstsalat vor der Tür, biete euch als Fahrer, als Begleitung zum Arzt oder für Spaziergänge an, schickt einfach so mal Karten und werdet nicht müde es immer und immer wieder anzubieten, manchmal dauert es bis man es annehmen kann, das ist nicht böse gemeint.

Ich bin allen meinen Helfern sehr dankbar, auch für ihre Hartnäckigkeit.

Eure Anett


Samstag, 25. April 2020

Ich brauche keine Hilfe!

Hallo da draußen!


Quelle: www.jugend-undfamilienhilfe.de

Sabine Dinkel schreibt an ihrem neuen Buch.

Das nächste zu bearbeitende Thema ist:  „Ich brauche keine Hilfe!“

„Solltet ihr Ideen dazu haben, immer her damit! 

Mich interessiert, warum sich Menschen in einer der schwersten Krisen ihres Lebens, so oft gegen Hilfe wehren.“

Schreibt sie heute bei Facebook.
Interessante Fragestellung!

Warum ist das eigentlich so?

Ich war bis zur Diagnose immer ein Macher, ein Selbermacher!
„Gib her, ich mach das lieber selber!“
Ich konnte schlecht delegieren und aktzeptieren, das man vieles anders machen kann als ich und trotzdem zum Ziel kommt. Und das mein eigener Perfektionismus nicht der, der anderen ist.

Und dann kam Horst!
Horst bzw. seine Vertreibung hat mich oft in die Knie gezwungen, aber es hat lange gedauert bis ich Hilfe annehmen konnte.
Es ist das Eingeständnis an sich selbst, das man krank ist, das man bestimmte Dinge nicht mehr leisten kann.
Wer will das schon?
Jetzt mußte ich aber!
Erst hab ich es mit einteilen versucht, mehr Zeit einplanen, Aufgaben/Arbeiten portionieren.
Hat funktioniert, tageweise.
Trotzdem mußte ich irgendwann während der Therapie erkennen, das es nicht geht, das ich meine Kräfte zur Bekämpfung von Horst und nicht zum Fenster putzen benötige.
Und als das in meinem Kopf angekommen war, war es plötzlich ganz einfach.

Inzwischen bin ich wieder ein Macher, eine Ichmussnichtimmerallesselbstmacherin.

Ich habe meinen Lieben mitgeteilt, das ich schon probiere ob es geht, aber auf meinen Körper höre und abgebe, wenn ich bemerke das es zu viel wird.

Ich habe während der Reha bei Frau Klipp gelernt, die anderen kommen auch ohne mich klar, ich muss nicht immer alle Strippen in der Hand haben, ich kann mich auch mal entspannt zurück lehnen und bin deswegen nicht weniger wert.
Man muss nicht wie so ein Tintenfisch mit sämtlichen Tentakeln alle Aufgaben an sich reißen, das schadet der eigenen Gesundheit auf Dauer und zwischenmenschlich bringt es auch dicke Luft über kurz oder lang.
Ich denke ne gesunde Mischung zwischen Faultier und Tintenfisch ist es.
Ich versuche mir das grad vorzustellen, bis zur Hüfte Faultier und unten die Tentakel, von denen mindestens zwei als Kissen benutzt werden.
Ja ich glaube so könnte es gehen.

Eure Anett

Freitag, 24. April 2020

Die Frage des Tages

Hallo da draußen!



Die NetzwerkStatt Krebs Virtuelle Selbsthilfegruppe bei Facebook stellt seit der Corona Kontaktsperre täglich die Frage des Tages.
Manchmal ganz schön kniffelig und immer interessant was so geantwortet wird.

Welcher Gedicht- oder Liedtext begleitet euch in diesen Tagen?

Tragt Ihr bereits Mundmasken und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit in der Öffentlichkeit?

Kennst du ein lustiges Buch, über das man so richtig lachen kann?

Wenn Du Deine Vergangenheit, Deine Gegenwart und Deine Zukunft in drei Worten beschreiben würdest, welche drei Worte wären das?

Wen oder was vermisst du am meisten?

Das sind nur einige Beispiele, wir sind ja inzwischen schon bei Frage Nummer 32.

Es geht nicht darum die Leute auszufragen!
Es geht darum ins Gespräch zu kommen, mal nach zu denken und auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.
Und wir wollen einfach nicht jeden Tag über das Wetter und die Speisenabfolge reden, wird ja langweilig.
Da wir im geschützten Raum der Gruppe sind, kann man auch offen sein beim Antworten.

Da wir bei NWSK auf online Arbeiten ausgelegt sind, was persönliches Treffen nicht ausschließen soll, bleiben wir so in Kontakt. Günstig auch für die unter uns die alleine sind oder gerade nicht raus können.
Natürlich fehlt mir persönlich die Umarmung, das Händeschütteln, spontan mal nen Kaffeetrinken oder so, aber so hat man wenigstens Ansprechpartner und ist nicht allein.

Mich würde mal interessieren wie ihr das egal ob erkrankt oder nicht so löst momentan.
Quasi meine Frage des Tages.

Eure Anett


Mittwoch, 22. April 2020

Workshop Video Lernkurve

Hallo da draußen!

Wie versprochen heute der Bericht vom Workshop.



Leider mußte der online statt finden, was für mich ganz gut war, denn nach Boppard am Rhein wäre ich dieses Frühjahr nicht gefahren.
Geplant war und ist für mich der August wo das Aktiventreffen in Magdeburg statt findet.
Da muss der Bundesverband noch entscheiden.

Das Social Media Team von NetzwerkstattKrebs hat bei Facebook schon einen schönen Text verfasst, den ich hier noch mal teile.

Die Corona-Krise hat auch unseren Aktiven-Workshop am Wochenende beeinflusst. Statt in Boppard trafen wir uns online und hatten so die Möglichkeit, auch nur einzelne Zeitfenster dabei zu sein. 28 Menschen haben so zusammen gefunden - auch wenn natürlich die Gespräche am Tisch und beim Spaziergang am Rhein ein bißchen gefehlt haben. 

Wir haben viel verabredet, diskutiert und gelernt, z.B. darüber, wie es mit unserem Resilienzprojekt weiter gehen soll, wie wir unsere Internetauftritte gestalten und verwalten wollen, aber auch, wie wir mehr aktive Mitglieder gewinnen können. 

Es war schön, so viele bekannte und auch neue Gesichter zu sehen. Und faszinierend, welche technischen Möglichkeiten es gibt, auch in parallelen Kleingruppen zu arbeiten. Anne Caroline Türk hat diesen Workshop wieder einmal perfekt vorbereitet und durchgeführt. Vielen Dank!

Auf unserem Video zeigen wir, was uns die NetzwerkStatt bedeutet. Und was bedeutet sie Dir?

Es war ein gutes Wochenende. Dennoch hoffen wir, dass der nächste Workshop wieder an einem realen Ort statt finden kann.


Ich hab mich mega gefreut alle zumindest online mal kennenzulernen und mich schon ein bisschen einbringen zu können.
Für mich bedeutet das NetzwerkstattKrebs einerseits Vernetzung, andererseits das ich mein Wissen weiter geben kann und ganz wichtig, das wir für andere Betroffene sichtbar und erreichbar werden.

Zum sichtbar werden, haben wir zusammen ein Video gestaltet obwohl wir real gar nicht zusammen waren.
Steile Lernkurve hat Caroline uns bescheinigt.

Seht selbst.




Ich freu mich sehr eine Aktive von NetzwerkstattKrebs zu sein.

Eure Anett



Dienstag, 21. April 2020

Sie ist da!

Hallo da draußen!

Sie ist da!
Seit heute bin ich stolze Besitzerin und vor allem zufriedene Trägerin einer Kompressions-Thoraxbandage.


In sexy Sesam Farbe. Wow!

Ja natürlich schick ist anders, modisch ist es auch nicht und aus den meisten Shirts guckt sie oben raus, ABER sie verhindert das mein Thoraxoedem weiter fortschreitet und ich fühl mich gut damit.
Engt nicht ein, behindert nicht beim atmen und rutscht nicht hoch Dank Haftrand.

Obwohl mir dieser Tage erst eine MTA erklären wollte, das die meisten Patienten das nicht tragen, sich eingeengt fühlen, beim atmen behindert sind, sich eben nicht wohl fühlen und es sich deswegen gar nicht erst verordnen lassen.

Echt jetzt?

Erklärt man das so den Patienten?

Mal ehrlich, Kompressionsversorgung ist nicht immer angenehm gerade an Tagen wo das Oedem sich wie ein Hefeteig aufführt.
Na und!
Muss aber sein, sonst wird das mit dem Hefeteig zum Dauerzustand.
Chemotherapie war auch kein Kindergeburtstag!
Und hab ich die abgelehnt, weil ich mich damit nicht wohl gefühlt habe?
Nee, hab ich nicht!
Ich habe gesagt wie es mir geht, um Linderung der Nebenwirkungen gebeten und es durchgezogen, weil das mein Ticket zum Leben ohne Doofmann Horst war.

Liebes medizinisches Personal,
Ihr könnt gerne euren Patienten ganz ehrlich sagen, das es unangenehm werden kann, das es Nebenwirkungen geben kann, aber bitte erklärt denen nicht schon vorher das viele es ablehnen, weil es so furchtbar ist.
Die meisten von uns sind unsicher, überfordert, in keinster Weise medizinisch vorgebildet und vertrauen daher euren Aussagen.

Eure Anett, die sich die Wechselversorgung länger anfertigen lässt wegen der Wespentaillie 😎

Montag, 20. April 2020

Die Entdeckung der Langsamkeit

Hallo da draußen!

Ich mag sie ja mit ihren hübschen Häuschen, aber das langsame ist eigentlich nix für mich.

Quelle: www.plantura.garden

Aber watt mutt, datt mutt.

Heute Morgen noch mit Gehilfen unterwegs und nach dem Termin beim Chirurgen ohne, dank Tapeverband.
Vor 30 Jahren als ich das am rechten Fuß schon mal hatte, da hatte ich nen Gips dran.
Schwer, Gehilfen vorprogrammiert und Juckreiz auch.
Natürlich passt da auch kein Schuh.
Jetzt Tapeverband, Schuh wieder an und möglichst bewegen wegen der Thrombose Prophylaxe.


Aber trotzdem schön Schritt für Schritt, Stufe für Stufe. Dauert halt etwas länger, aber was soll’s.


Also keine Angst, der Kampfzwerg geht zwar leicht lahm, aber er geht.

Vielen Dank für die vielen Genesungswünsche.

Eure Anett

Sonntag, 19. April 2020

Bruchpilot im Workshop

Hallo da draußen!

Ich habe gestern erfolgreich meine Prüfung zum Bruchpiloten abgelegt.
Einmal die Gartenterasse runter und gepflegt umknicken.
Autsch.



Kühlung mit Steak brachte zwar Linderung, aber am linken Knöchel wuchs ein dickes Ei, das gestern Abend dann langsam Auberginen Farbe annahm.
Also ab in die Notaufnahme.
Gespenstisch ruhig war es da.
Nicht das ich mir eine rappelvolle Notaufnahme wünsche, aber so 20:30 Uhr zum Samstag die einzige Patientin zu sein, schon merkwürdig.
Na gut, da ging’s wenigstens fix.
Füßchen gezeigt, geröntgt. Puuuuuuh nix gebrochen.
Verdacht auf Bänderriss, ist aber derart geschwollen, das man nix sehen kann.
Morgen findet Kontrolle beim Chirurgen statt und da bekomme ich einen Tapeverband.

Was war ich da heute froh, das der Workshop auf meiner Couch stattfinden konnte.
Fuß hoch legen, Kissen im Rücken und los geht’s.
Auch heute war es wieder sehr interessant.
Ergebnisse kann ich euch noch nicht verraten, aber ich bin jetzt offiziell ein Regio der NWSK!
Heißt: ich vertrete NetzwerkstattKrebs jetzt offiziell hier im Raum Westsachsen bei Veranstaltungen, als Ansprechpartner ect. und werde auch auf der Landkarte eingetragen, so das mich andere finden können.
So wird das dann aussehen, eine zweite Hand im Raum Westsachsen - Simone bekommt Verstärkung.


Jetzt aber pflege ich erst mal mein Füßchen, lasse die Workshop Eindrücke sacken und genießen den restlichen Sonntag mit meinem Klumpfüßchen.

Bis bald.

Eure Anett

Samstag, 18. April 2020

Workshop, Ausbildung, Vernetzung

Hallo da draußen!

Heute und morgen bin ich jeweils vormittags über NetzwerkstattKrebs beim Online Workshop.


Ich lerne viele Leute kennen, die sich ebenfalls für NWSK engagieren, knüpfe neue Kontakte und bekomme Einblick in die Arbeit.
Und ich hoffe es kristallisiert sich heraus wo es mich hin treibt in welches Aufgabengebiet.

Ich habe heute Vormittag schon neue Angebote kennengelernt, mich als Studienteilnehmer und Interview Partner zur Verfügung gestellt.
Jeder für jeden, ein Netzwerk eben.

Online Workshop das heißt hier Zoom große Gruppe mit 25 Leuten, Einzelgruppen und ne PowerPoint die zusätzlich bearbeitet wird.
Sitzen, konzentrieren, mitmachen.

Deswegen morgen, spätestens am Montag ausführlicher dazu.

Ihr könnt euch ja derweil bei NetzwerkstattKrebs und bei Frauenselbsthilfe nach Krebs schon mal umschauen.

Eure Anett

Freitag, 17. April 2020

Was wünschst du dir?

Hallo da draußen!

Das MammaMia Brustkrebsmagazin hat am gestrigen Tag der Stimme ( ja sowas gibt’s) dazu aufgerufen zu kommentieren oder bloggen zum Thema


Natürlich wünsche ich mir an erster Stelle, das ich nie wieder beim Arzt sitzen muss und mir mitgeteilt wird, das ich Krebs habe. Und das das auch meine Lieben nicht ereilt.

In der jetzigen Zeit wird ja generell „Gesund bleiben“ gewünscht.

Ich wünsche mir für mich aber auch, das mein Lymphoedem nicht schlimmer wird und das endlich mal über meine Rente positiv entschieden wird.
Oder Bibi Bloxberg kommt und „Hexhex“ sagt und ich wieder komplett arbeitsfähig bin.

Ich wünsche mir, das Krebs heilbar wird.


Was ich mir zum Welttag der Stimme wünsche?

Krebs darf kein Tabu mehr sein.
Es muss besser informiert und die Patienten aufgeklärt werden.
Aber auch die Allgemeinheit soll wissen, das Krebs nicht automatisch den Tod, Übelkeit und Erbrechen und Depression bedeutet!

Die Therapie muss individuell sein und der Patient muss mitreden dürfen.
Viele nehmen das Behandlungsschema einfach hin, das sie da übergestülpt bekommen.
Ich wünsche mir einerseits, das Patienten sich trauen ihre Wünsche und Ängste zu äußern, das sie sich trauen Komplementär zu arbeiten und sich von Anfang begleiten zu lassen.
Andererseits wünsche ich mir von der Ärzteschaft, das alle ihren Patienten als Ganzes wahr nehmen und behandeln, das sie nichtschulmedizinische Ansätze nicht gleich ablehnen und verteufeln und das den Patienten von Anfang an auch psychologische Hilfe angeboten wird, sei es in Form eines Onkopsychologen oder in Form eines psychoonkologischen Begleiters. Nur, wenn die Patienten wissen, das es diese Möglichkeiten gibt, denken sie darüber nach diese zu nutzen.

Und liebe Krebsis da draußen und auch alle anderen Erkrankten:

Niemand muss irgendwelche Nebenwirkungen ertragen und den Held spielen.
Nutzt eure Stimme, um euch bemerkbar zu machen. Was der Arzt/Therapeut nicht weiß, kann nicht behandelt oder abgestellt werden.

Nutzt eure Stimme aber auch für ein Dankeschön, ein liebes Wort.
Auch, wenn all die Aufgaben des medizinischen Personals zu ihrem Berufsbild gehören, so ist diese Arbeit doch nicht selbstverständlich und fordert viel ab, da geht eine positive Rückmeldung runter wie Öl!

Eure Anett

Donnerstag, 16. April 2020

Gärtner Yoga

Hallo da draußen!


Neues aus Büttenwarder äh meinem Garten.

Wie ich heute so bei der Gartenarbeit war, habe ich festgestellt, das man eigentlich ganz unwissentlich Yoga und auch Entstauungsgymnastik macht.

Und offensichtlich bringt das was, denn heute Mittag war mein Oedem mal wieder derart nervig, das ich mir am liebsten den Kompressionsstrumpf runter gerissen und den Arm abgeschraubt hätte, jetzt is es weg.

Was macht man denn so bei der Gartenarbeit?

Ich bin ja viel im Vierfüßlerstand beim Unkraut ziehen und das entspricht Teilen der Übungsabfolge KATZE.


Wenn ich mich mal strecken und einen Arm lang machen muss, dann ist das sogar die diagonale Katze. 
Meine ist halt etwas mehr in Bodennähe unterwegs und streckt nicht unbedingt das Bein aus.


Natürlich muss ich mal Pause machen und setze mich dann zurück in den FERSENSITZ - VAJRASANA.

Manchmal stehe ich auch einfach nur da und gucke über die Beete, wie es blüht und gedeiht und bin so ganz nebenbei in der BERGSTELLUNG.

Und am Ende des Tages falle ich dann in die wohlverdiente RÜCKENENTSPANNINGSLAGE.
Da sage mal noch einer, er/sie hätte mit Yoga nix am Hut.
Alle Bilder stammen von Yoga Vidya, da könnt ihr ja mal nach schauen, welche Übungen ihr noch so ganz unbewusst im Alltag macht.
Interessant finde ich.

Ganz nebenbei durch die Bewegung im Allgemeinen, aber auch durch die Nutzung von Armen und Händen bei der Gartenarbeit wird die Muskelpumpe aktiviert und so der Lymphabtransport angeregt.
Der Garten als Therapeut eben, sagte ich ja schon mal hier

Aber alles schön sachte, nicht übertreiben bitte.
Unbedingt auch genießen, so wie ich heute.
Deswegen für euch noch ein paar Fotos:



Eure Anett