Samstag, 5. Oktober 2019

Wenn nichts mehr ist wie vorher

Hallo da draußen!

„Du siehst aber wieder gut aus! Wann gehst du wieder arbeiten?“














Diese Kombination aus Kompliment und Frage erreicht mich jetzt oft.

Ja ich sehe wieder gut aus, weil ich mich Make-up trage und mir Mühe gebe eben nicht so schrecklich krank auszusehen auch an Tagen wo das so ist.
Weil ich damit mich selbst und meine Psyche überlisten will.
Und weil es Tage gibt wo ich nicht die letzten 16 Monate erklären will.

Aber gut aussehen heißt nicht gesund sein!

Ich leide an einem Lymphoedem Grad 2/3 im rechten Arm und Hand und im Brustkorb, die Narben sind noch fest und so sind manche Bewegungen noch nicht möglich, mein Körper kämpft immer noch mit den Auswirkungen der Chemotherapie/Bestrahlung und in meiner Psyche hat sich eine reaktive Depression  eingenistet, die eben tageweise die Oberhand hat und zusammen mit Fatique ist das ne richtig dämliche Kombination.

Ganz interessante Einblicke gibt dieser Artikel der BUNTE dazu.

Deswegen ist es mir ganz wichtig die guten Tage zu genießen, den Tagen Leben und schöne Momente zu geben, aber euch auch klar zu machen, das das eben nur ein Bruchteil- eine Momentaufnahme meines Lebens ist.

Freitag, 4. Oktober 2019

Sehenswert

Ein sehr informativer Beitrag.
Bezieht sich zwar auf Frauen mit metastasiertenm Brustkrebs, aber ich finde er trifft auf alle Krebspatienten zu.
Schaut doch einfach mal rein.
#pinktober
Das Leben leben #trotzkrebs


Dienstag, 1. Oktober 2019

Weltbrustkrebstag

#pinktober




Die Fotos zeigen mich und mein Leben mit Brustkrebs 
Das erste noch vor der Diagnose, die anderen während Chemo und die letzten beiden schon ohne Horst und Brüste.
Sie umfassen etwa den Zeitraum von Mai 2018 bis August 2019.

Ich bin optisch fast wieder hergestellt, wer‘s nicht weiß, dem fällt nix auf.
Aber innerlich und gesundheitlich bin ich eine andere geworden und werde nie mehr die Alte sein.

Das Leben geht weiter #trotzkrebs, aber Prioritäten und Möglichkeiten verschieben sich.
Das Leben ändert sich sowohl positiv als auch negativ.
Der Preis, den man für‘s Leben zu zahlen hat, ist manchmal hoch, aber man zahlt ihn, weil das Leben schön ist.

Denkt heute und im ganzen Oktober, der ist der Brustkrebsmonat, und überhaupt nicht nur an die Krebserkrankten. Denkt auch an die Überlebenden mit ihren Folgeschäden und die, die keine haben.
Denkt an alle die, die metastasierten Brustkrebs haben und sich tagtäglich ihr Leben erkämpfen.

Und denkt an all die Familien, Freunde, Kollegen, Nachbarn, Helfer und Unterstützer und an all das medizinische Personal und Ärzte, die das mittragen, ertragen und uns helfen wo immer sie können.






Dienstag, 24. September 2019

Yoga bei Brustkrebs

Hallo da draußen!

Yoga bei Brustkrebs oder danach, ja das geht.
Bewegung egal welcher Art lindert Nebenwirkungen oder verhindert sogar das sie auftreten und natürlich tut Bewegung auch der Psyche gut.

Ein interessanter Artikel dazu von Stefanie Ebenfeld.

Und weil mir das schon länger klar ist und ich schon mal dem inneren Schweinehund entgegen treten will, der wohl bei Schmuddelwetter nicht in Wald möchte, habe ich bei Christine Raab einen Online Yoga Kurs gebucht.
Sehr zu empfehlen, weil ihr denn immer dann und wo machen könnt, wo es eben gerade in den Tag passt und nicht an feste Zeiten gebunden seit.
Uuuuund das Material steht euch immer zur Verfügung, wenn ihr den Kurs einmal erworben habt.
Schaut doch mal rein.

Samstag, 14. September 2019

Talkaboutcancer Day

Heute ist der internationale #talkaboutcancer -Day.
Egal wie Du über Krebs sprichst. Hauptsache Du tust es.

#talkaboutcancer
#Kurvenkratzer
www.kurvenkratzer.at



Ich Danke Sabine Dinkel für ihr tolles Buch
„Krebs ist, wenn man trotzdem lacht „
Es ist inzwischen zu meinem Motto geworden.

Dienstag, 10. September 2019

Redet darüber!!!!

Manuela Schwesig hat es getan.

#talkaboutcancer

Sie hat bekannt gegeben, das sie Brustkrebs hat und das sie kämpfen will, weil es so viele Frauen gibt die auch kämpfen und es schaffen wieder gesund zu werden.

Und prompt gibt’s nen kleinen Beitrag zum Thema Brustkrebs in den Nachrichten.

Muss es dafür erst ne Politikerin treffen???

Ich wünsche Frau Schwesig alles Gute und vor allem viel Kraft.

Und euch da draußen rate ich, redet drüber egal welcher Fießling sich bei euch eingenistet hat.
Denn damit helft ihr anderen Erkrankten und letztendlich euch selbst - ihr seid nicht allein.

Donnerstag, 5. September 2019

Freudentaumel













Den aufmerksamen Lesern ist ja nicht entgangen, das es da am Dienstag eine super tolle Überraschung für mich zur Bestrahlungshalbzeit gab, die ich erst mal realisieren musste ehe sie in Worte gepackt werden konnte.

Wo fang ich denn mal an?
Am Anfang vielleicht?

Also es ist ja so, das ich im Juni schon wußte das ich mich beruflich umorientieren muss, weil ich das  Lymphoedem am rechten Arm nicht mehr los werde und so nicht mehr wie gewohnt arbeiten kann.
Also hab ich angefangen mich so links und rechts des Weges umzuschauen was mich zum einen interessiert und was auch machbar ist und was auf meine bisherige Tätigkeit aufbaut.

Menschen helfend zur Seite stehen ist ja so mein Faible, deswegen bin ich ja mit Leib und Seele Arzthelferin.
Onkolotse, Hospizhelfer, Psychonkologie damit liebäugel ich ja schon länger und durch all das was ich selber so erfahren habe seit Horst sich hier eingenistet hat, fand ich könnte ich das ja an andere Erkrankte weiter geben.

Über Facebook habe ich mit der Zeit verschiedene Kontakte geknüpft und so lernte ich die liebe Andrea Heckmann kennen.
Sie arbeitet im Bereich der LebensMUTivation und bietet auch Online Kurse an.
Und so kam es, das ich von ihrer Onlineausbildung zum psychoonkologischen Berater erfahren habe für das es per Los ein Stipendium zu gewinnen gab.
Nach langem Hin und Her habe ich mich gegen eine Bewerbung entschieden, weil ich die ersten 8 Wochen der Ausbildung (wenn nicht noch länger) selbst noch in Behandlung stecke und es den anderen Teilnehmern gegenüber als unfair empfand sollte ich ausgelost werden, zumal das Stipendium einen vierstelligen Wert hat.
Ich hab das mit Andrea diskutiert und für mich das ganze auf 2020 vertagt.

Inzwischen habe ich schweren Herzens einen Rentenantrag gestellt (Post dazu folgt) und mit der Bestrahlung begonnen. Und natürlich weiter gesucht was ich nach Abschluss der Behandlung so tun könnte.

Ja und dann schreibt mich Andrea am Dienstag an und möchte mir, sofern ich Lust und Interesse habe, ein Stipendium für März 2020 schenken.

Schenken!!!!!

Mir!!!!

Na und ob ich Lust habe.
Ich kann das immer noch nicht so recht begreifen, aber ich merke jetzt schon wie es mir Kraft gibt und meine doch öfter mal trübe Stimmung aufhellt.

Ich darf also nächstes Jahr online quasi im Fernstudium eine Ausbildung zum psychoonkologischen Berater machen.
Ich darf mich mit meinen Erfahrungen für andere Erkrankte einbringen und ihnen zur Seite stehen.
Wie das dann genau aussehen wird und wo steht noch in den Sternen, aber ich bekomme das Werkzeug und die Fähigkeiten in die Hand, um trotz Berentung nicht untätig rum zu sitzen und wenigstens stundenweise weiterhin Menschen helfen zu können.

So jetzt ist es raus, wenn auch noch immer unfassbar für mich.

Wege entstehen, wenn man sie geht - in diesem Sinne geh ich meinen Weg!

Dienstag, 3. September 2019

Grill den Horst - Halbzeit

Hallo da draußen!

Heute war Bestrahlung Nummer 14 also Halbzeit der Grill den Horst Party.

Es geht mir gut körperlich.
Die Haut ist im Bestrahlungsgebiet leicht gerötet, wie wenn man zu lange in der Sonne war.
Sonst ist nix.
Und das schreibt eure Katastrophenkönigin!!!
Es ist nix!!!

Klar mein Lymphoedem am Arm und Thorax hat sich etwas verschlimmert, selbst nach erfolgter Lymphdrainage geht der Strumpf nur sehr schwer anzuziehen.
Aber es ist auszuhalten.
Ich teile mich ein, organisiere um wie so oft seit Horst hier seinen Auftritt hatte.
Scheint ja jetzt meine neue Aufgabe zu sein.
Dauert jetzt eben alles länger, vieles was ich sonst in einem Ritt erledigt habe muss ich eben aufteilen. Na ja hab ja Zeit dazu....
Lymphdrainage darf gemacht werden, Bestrahlungsgebiet auslassen und über den Rücken quasi ne Umleitung bauen.
Ansonsten mache ich brav meine Entstauungsgymnastik und habe von der Ärztin in der Strahlenklinik Trockenschwimmen verordnet bekommen.
Ganz wie Balduin der Trockenschwimmer mache ich eben die Schwimmbewegung mit den Armen schön vorsichtig an Land und massiere so den Brustkorb und dehne gleichzeitig sanft die Narbe.

Die Bestrahlung selbst ist übrigens ne Therapie, die so gar nicht greifbar ist.
Man liegt da auf dem Tisch und das Gerät fährt um einen rum, nimmt die richtige Position ein und dann ertönt ein Signalton während die Strahlung das verbrutzelt was von Horst eventuell noch da ist.
Man sieht nix, man spürt nix.
Schwer vorstellbar das da was passieren soll.
Die Chemo sieht man in sich rein laufen, bei ner OP hat man nen Verband und eventuell Schmerzen.
Aber hier? Nix! Nur die kleine Rötung.

Aber es sei euch gesagt, wenn ihr irgendwann da mal hin müsst, was ich für keinen von euch hoffe, dann braucht ihr wirklich keine Angst zu haben.
Alle sind sehr lieb, haben immer ein offenes Ohr und stehen einem geduldig zur Seite.

Eigentlich wollte ich euch ja noch von meiner ramponierten Psyche berichten und was da so passiert und was ich dagegen unternehme, aber die wunderbare Andrea Heckmann  hat mir vor noch nicht mal einer Stunde ein super schönes Geschenk gemacht, das mich jetzt tapfer Schritt für Schritt durch die Therapie gehen lässt und mir eine Tür für meine berufliche Zukunft weit geöffnet hat.

Da ich das aber weder begreifen noch in Worte fassen, sondern mich einfach erst mal nur freuen kann, müsst ihr euch noch ein kleines bisschen gedulden bis ich euch das genau erklären kann.

Montag, 19. August 2019

Ausgelesen

In den letzten 8 Wochen habe ich tatsächlich zwischen der Trauer um unseren Charly, der Brustamputation und diverser Formulare zur Rente geschafft zu lesen.

Das ist gar nicht so einfach, wenn man ein Chemobrain hat.
Das Buch muss fesseln, darf aber nicht überfordern und man muss es auch mal weglegen können ohne den Anschluss zu verpassen.

Meine liebe Nachbarin Bea hatte mir „mein längster Weg“ geliehen.













Rosi läuft für ihren an Krebs verstorbenen Mann einmal um die Welt.
Ein Thema für das ich ja sehr sensibel bin sowohl laufen als auch Krebs.
Wer es liest wird schnell merken, es ist die Geschichte einer mutigen Frau kein Krebsdrama, aber mit dem großen Glauben an das Gute im Menschen und an Hilfsbereitschaft auf der ganzen Welt, an das was der Körper so leisten kann und einer Liebeserklärung an die Natur.
Es hat mich sehr beeindruckt.


Und dann war da noch in der Mutmach Post von Annett Ove.
Ein Mann namens Ove












Ove schrullig, mit festen Rhythmen und Ritualen , Paragraphenreiter der Nachbarschaft will doch einfach nur zu seiner Frau.
Täglich wird das verhindert.
Und so bilden sich Freundschaften, Erkenntnisse, natürlich unter Benutzung des richtigen Werkzeugs und man gewinnt Ove mit jedem Kapitel mehr lieb.
Um ehrlich zu sein, ich hab am Schluss ein Tränchen verdrückt.
Hoffentlich kümmern die sich jetzt gut um den schrulligen Kater ....

Freitag, 16. August 2019

Grill den Horst


Hallo da draußen!

Heute startet also die Grillparty bei der wir Horst oder was davon übrig ist, wenn überhaupt was übrig ist, den Rest geben.

Grill den Horst hab ich es kurzerhand getauft.
Herr Hensler möge mir bitte verzeihen, das ich mich an seinem TV Format bedient habe.

Um es gleich mal vorweg zu sagen.
Bestrahlung dauert nicht lang und tut nicht weh!
Eigentlich ist man den Großteil der Zeit mit An- und Abreise beschäftigt, die Therapie selbst nimmt bei mir etwa 5 min in Anspruch.

Ich werde vom Taxi abgeholt und wieder heim gebracht, hab also keinen Stress mit Verkehr und Parkplatzsuche.

Die Strahlenklinik befindet sich im großen Klinikum in der Nachbarstadt, alle sind super lieb, bis jetzt klappt das mit den Terminen immer super gut und ich fühle mich da gut aufgehoben.
Dazu trägt nicht zuletzt auch die Gestaltung der Räumlichkeiten bei.
In den Gängen hängen Fotos mit Afrika Motiven.

















Und im Wartebereich und im Strahlenraum (nennt sich das so?) hat man diese wundervolle Deckenansicht.
















Also lag ich heute entspannt unterm Blätterdach, wurde eingemessen und nahm ein Sonnenbad, um Horst oder wer auch immer da noch haust ne ordentliche Dosis Feuer unterm Hintern zu machen.

Momentan keine Nebenwirkungen, müde war ich die letzten Tage schon, das schieb ich also heute mal nicht auf die erste Bestrahlung. Könnte aber mit der Zeit kommen, Husten kann kommen und allen voran kann die Haut im Laufe der 28 Bestrahlungen leiden.
Ist halt wie Sonnenbrand der immer wieder der Sonne ausgesetzt wird.

Ich hab mich belesen und pflege die Haut mit Sanddorn Fluid von der Salbenmanufaktur Beti Lue, die mit der Strahlenklinik in Chemnitz zusammen arbeiten und da gute Erfahrungen gemacht haben.
Zum duschen gibt’s ph-neutrales sensitiv Duschgel für Neurodermitis Patienten und innerlich gibt’s Kieselerde mit Zink, Silicea und paar Belladonna Globuli. Und ganz viel Zuversicht, das ich damit das Ding schon wuppen werde.

In diesem Sinne wünschen wir Horst fröhliches brutzeln und ganz viele Röstaromen.