Vielen von euch wird der Song von Max Giesinger und Lotte bekannt sein, der heute zu meiner Blogüberschrift geworden ist.
Er begleitet mich seit seiner Veröffentlichung und drückt mein Lebensgefühl aus.
Auf das, was da noch kommtAuf jedes Stolpern, jedes ScheiternEs bringt uns alles ein Stück weiter zu unsAuf das, was da noch kommtAuf das, was da noch kommtAuf Euphorie und alles LeichteHoff', das wird lange noch so bleiben für unsAuf das, was da noch kommt
Wir haben August 2022, es sind etwas über 4 Jahre nach der Diagnose Brustkrebs und knapp 3 nach Ende der Akuttherapie.
4 Jahre erst als Brustkrebskriegerin, jetzt als Brustkrebsüberlebende, Krebsblogger, Brustkrebsaktivistin und Aktive in der Selbsthilfe.
4 Jahre aus dem Arbeitsleben raus, inzwischen endlich im Rentenbezug.
4 Jahre voller Neuerungen, Umstellungen und auch Abschiede.
Aber auch 4 Jahre, in denen ich mich entwickelt habe. Dinge gemacht oder probiert habe, an die vor der Diagnose nicht zu denken war. Menschen kennen gelernt habe, die ich wohl ohne diesen Mist nie im Leben getroffen hätte.
All das hat seine Zeit, Geduld, Mut und Vertrauen gebraucht und mich in der Tat so manchen Nerv gekostet und so paar silbrige Zeitgenossen zeigen sich auch schon auf dem Kopf.
Es braucht definitiv keine Krebsdiagnose oder ne andere Katastrophe, um sein Leben neu auszurichten oder zu ändern, aber bei mir war es eben so und ich habe versucht, für mich das Beste daraus zu machen. Mein Glas war immer halb voll und irgendwo da hinten, ganz am Ende des Tunnels ist auch ein Licht und wenn es nur eine Kerze ist, aber da ist ein Licht.
Gerade dieses Jahr, so finde ich, kommt bei mir einiges ins rollen und hat sich noch mal etliches getan und geändert.
Und es fühlt sich immer mehr nach meinem Weg an.
Ich bin in der FrauenselbsthilfeKrebs (FSH) aktiv und leite derzeit noch bis zum Abschluss die Onlineselbsthilfegruppe der NetzwerkstattKrebs. Ab September bzw. an sich jetzt schon, denn ich wurde ja gewählt und wir arbeiten auch schon, leite ich das Netzwerk FSH Onliner und ich bin Rechnungsprüfer im Landesverband Sachsen.
Aktuell ist mein Typ hier und da gefragt, wenn es darum geht um bestimmte Themen zu referieren.
Wissen zusammen sammeln, aufbereiten und verständlich weiter zu geben ist mein Ding und inzwischen bin ich auch nicht mehr soooooo sehr aufgeregt vor einer Rede.
Ich bin Meditationsleiter und Waldbaden Kursleiter und nutze das für mich persönlich, für Freunde und auch wieder in der Selbsthilfe.
Heute durfte ich sogar beim Fatigue Coaching, an dem ich eigentlich Teilnehmer bin, darüber sprechen und eine kurze Meditation anleiten.
Und mein kleines Business als virtuelle Assistentin und Postkarten Ersteller läuft auch.
Trotzdem stell ich mir schon öfter mal die Frage, ob es genug ist was ich tue?
Ich lebe nun mal vom Steuerzahler, sollte ich da nicht mehr zurück geben?
Was denken die anderen, wenn die mich so aktiv sehen obwohl ich doch EM Rentner bin?
Kürzlich hat mir mein Körper diese Frage mal wieder richtig gut beantwortet.
Nachdem ich seit Anfang Juni eigentlich im 2 Wochen Takt unterwegs war zu Tagung, Fotoshooting, Abschlussveranstaltung und Co, ging nix mehr.
Geistige Erschöpfung, körperliche Symptome, massives Ruhebedürfnis hatten Absage aller Termine zur Folge. Deswegen war es hier auch eher ruhig geworden.
Zum Glück startete just in diesem Zeitraum das Fatigue Coaching und ich durfte/musste erkennen, das ich zwar relativ gut Termine plane, aber keine Pausen. Und das auch Termine, die mir Spaß machen, die ich als locker leicht empfinde, Kraft kosten. Positiver Stress, ist unterm Strich auch Stress.
Und dann denk ich wieder:
"Welcher Chef soll dich einstellen, wenn du vormittags 2 Stunden körperlich was machen kannst im Rahmen deiner Möglichkeiten, dann 2 Stunden Mittagspause brauchst und erst am späten Nachmittag oder nach 20 Uhr noch zu geistiger Form aufläufst?"
Ich hab den Chef gefunden!
ICH
Ich bin die Chefin, die Managerin meines Alltags, meiner Gesundheit und meiner Kräfte.
Ich gebe mit meinen Ehrenämtern der Gesellschaft etwas zurück.
Ich erwirtschafte mit meinem kleinen Business zumindest kleine Beiträge, die in meine Altersvorsorge fließen, damit ich später nicht noch mehr vom Staat benötige.
Und ansonsten lebe ich.
Ich habe den Krebs überlebt mit allen Spätfolgen und Nachwehen, die er mir so beschert hat.
Ich weiß nicht ob und wann er wieder kommen wird. Am besten natürlich gar nicht!
Deswegen freu ich mich, auf das was da noch kommt!
Wenn ich so an all das denk'Will ich, dass es jetzt beginntWenn ich so an morgen denk'Kann ich's kaum erwarten, dass es jetzt beginnt!
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